Hallo,
wer hat es aus der Co-Abhängigkeit eines Elternteils geschafft? Seit Jahren leide ich (37) unter meiner Alkohol und mittlerweile auch Tablettenabhängigen Mutter.
Ich habe letzte Woche einen Psychologen aufgesucht, der mir das direkt gesagt hat. Vorher habe ich das noch nicht gehört und mich im Internet schlau gemacht und muss sagen, genau das ist mein Problem.
Eigentlich sind die Psychologen alle voll mit Wartelisten, aber da ich schon so extrem leide und das auch auf meine Kinder mittlerweile übergeht, kann ich alle 3 Wochen dorthin kommen.
Er empfahl mir Selbsthilfegruppen zu suchen. Problem ist nur, meine Mutter kontrolliert mich extrem und will alles wissen. Ich kann nicht einfach so weg ohne Grund. Vor allem abends, wo diese Gruppen sind. Von meinem Mann habe ich mich wegen meiner Mutter vor 5 Jahren getrennt. Er kann sich nur bedingt unter der Woche mal um die Kinder kümmern und dann kommt hinzu, dass ich nicht weiß, was ich meiner Mutter sagen soll.
Ich lebe mit meiner Mutter in einem Haus. Ich kann auch nicht ausziehen. Freunde haben sich von mir abgewendet und ich stehe wirklich einfach ganz alleine da. Auch Verwandtschaft habe ich keine. Eine Schwester, die hat den Absprung früh geschafft und ist zum Studium ausgezogen und seither nicht mehr zurückgekommen und meldet sich nur sehr sporadisch. Sie kennt die Situation, kann mir da aber nicht wirklich helfen.
Daher suche ich einfach mal hier Hilfe, wer evtl ähnliches durchlebt hat und wer sich von dem Elternteil lösen konnte und vor allem wie? Ich hänge so tief drin, ich weiß einfach keinen Weg und habe vor allem einfach nur Angst.
Bitte keine blöden Kommentare, einfach wegziehen, Kontakt abbrechen usw. ich suche nur wirkliche Hilfe oder Leute, die in ähnlicher Situation sind. Bitte schreibt mich an. Danke!
Co-Abhängigkeit zur Mutter - wer hat es daraus geschafft?
Deine Situation ist so extrem dass du wahrscheinlich wenig User in der selben Lage finden wirst.
Zu schnell abgeschickt sorry. Was willst du denn genau?deine Mutter herrscht über dich.. love it change it or leave it. Hast du schon mal zu einer Beratungsstelle der caritas oä. Kontakt aufgenommen für Angehörige suchtkranker?
Es geht nicht nur mehr um dich sondern um deine Kinder die diesen Wahnsinn mittragen müssen
Wie ich schon oben geschrieben habe, ist es schwer eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zu besuchen. Ich habe mir eine rausgesucht und versuche auch irgendwie dahin zu kommen.
Ich suche einfach jemanden, der evtl das gleiche durchgemacht hat mit Partner oder Elternteil. Suchtkranke lösen co-Abhängigkeit aus. Entweder wird man selbst süchtig oder tritt in diese co-Abhängigkeit ein, wo der Suchtkranke das Leben desjenigen total beeinflusst und damit auch steuert.
Hallo,
ich kenne so eine Abhängigkeit nicht, möchte dir aber trotzdem schreiben.
Es ist gut das du dich einen Psychologen anvertraut hast .
Aus meiner Sicht ist es wichtig das du versuchst deiner Mutter die Macht über dich und deine Kinder zu nehmen. Ich weiß nicht wie sie dich unter Druck setzt, aber du solltest versuchen dich durch ihren Druck nicht beeinflussen zu lassen. Das wird dir ganz gewiss sehr viel Mut und Kraft kosten. Versuche bitte dich nicht mehr von deiner Mutter kontrollieren zulassen. Wenn du weg gehst, dann gehst du weg. Du musst ihr aber nicht sagen wo dich jeder Weg hinführt.
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein und versuche dich so zu sehen wie du bist und nicht so wie es dir deine Mutter einredet.
Du bist auch nicht verpflichtet so zu springen wie deine Mutter es von dir verlangt. Für ihre gesundheitlichen Probleme gibt es Ärzte und bei Bedarf Pflegedienste.
Sollte sie dir drohen das sie sich etwas antut wenn du nicht das machst was sie von dir erwartet und es für dich auch glaubhaft sein, dann rufe die 112 und schildere dort den Fall. Man wird sich dann um deine Mutter kümmern.
Versuche Kontakte nach außen aufzubauen und verkrieche dich nicht zu hause. Du musst dir langsam dein Leben zurückhohlen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Unterstützung.
MfG blaue-Rose
Danke für deine liebe und aufbauende Antwort.
Genau deshalb hab ich mir Hilfe geholt, weil meine Kinder mittlerweile meine Muster übernehmen. Ich distanziere meine Kinder bewusst von meiner Mutter. Meine Kinder sagen sogar, sie haben Angst vor der Oma, weil meine Mutter mich sogar vor meinen Kindern fertig macht oder so lautstark, dass diese das mitbekommen. Alleine zur Oma gehen sie gar nicht, nur ganz kurz und sind sofort wieder weg. Das sagt schon alles, wenn Kinder nicht bei ihrer Oma bleiben wollen. Eigentlich ist es bei Oma ja immer besser als bei den Eltern, weil man verwöhnt und immer geliebt wird. Wenn meine Kinder zur Oma kommen, bekommen sie nur Moralpredigten gehalten oder Lehrstunden wie man sich zu verhalten hat, wie man richtig am Tisch sitzt oder ordentlich ißt usw. nix liebevolles, nichts nettes.
Es gibt nichts schlimmeres als das die eigenen Kinder vor der Oma Angst haben müssen und auch Angst haben, wenn ich zur Oma gehe. Mein Sohn hat sogar mal meinem Mann gesagt, die Oma war wieder total fies zur Mama. Obwohl ich dachte, es hat keiner mitbekommen.
Umstände zwingen mich dazu mit ihr räumlich verbunden zu sein.
Ich will aber aus diesem Teufelskreis raus und ihr mehr die Stirn bieten. Meine Stimmung hängt so stark von ihrer ab. Ist sie schlecht drauf, bin ich sofort down und dann muss ich aufpassen, denn dann bin ich auch schlecht zu meinen Kindern. Ich merke das, will es nicht, kann aber nichts wirklich ausrichten. Da hoffe ich, dass der Psychologe mir hier Wege zeigt, wie ich daraus komme.
Vor ein paar Wochen meinte meine Mutter, wenn ich heute Nacht sterbe, dann bist du schuld. Seit dem weiß ich, es ist nicht nur „Laune“ was sie da an den Tag legt, sondern einfach nur krank und sie macht mich damit auch krank oder hat es schon getan. Und so kann es nicht mehr weitergehen.
Ich überlege nur, was denkt sie und was denkt sie muss ich jetzt machen oder sagen, nur um keinen Ärger zu provozieren. Sie übt unfassbaren psychischen Druck auf mich aus und weiß auch genau mit welchen „Worten“ sie mich weich kriegt und dahin, dass ich wieder alles mache, was sie vorgibt.
Habe ich Spaß oder Freude oder steht ein Fest an, wie zb die Taufe oder Weihnachten, dann setzt sie alles daran, dass uns so richtig zu vermiesen. Wir hatten so schlimme Weihnachten, das wünsche ich keinem. Für meine Kinder habe ich mir nichts anmerken lassen, aber innerlich bin ich fast kaputt gegangen an den Feiertagen.
Das überträgt sich mittlerweile auf meine Kinder. Sind meine Kinder in Kita oder Schule verhalten sie sich deutlich besser als zu Hause. Kaum bin ich dabei, drehen alle ab. Das bringt mich auch oft so tief zu fall, dass ich schon suizid-Gedanken hatte, weil mich ja nun wirklich keiner braucht bzw meine Kinder besser drauf sind ohne mich.
Aber die Gewissheit, dass meine Kinder zu meiner Mutter dann kämen, das kann ich meinen Kindern niemals antun (der Vater kann sich nicht ausreichend kümmern und wird es vermutlich auch nicht).
Deine Mutter tut euch nicht gut und hat dich " perfekt" so manipuliert das du machst was sie sagt. Du weißt das es so nicht weiter gehen kann und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Du hast erkannt das du etwas ändern musst, denn niemand anders wird etwas ändern. Der Schritt sich einem Psychologen anzuvertrauen war ein weiter Schritt zu einem selbstbestimmten Leben. Ich bin mir auch ganz sicher das deine Mutter heftigst reagieren wird wenn sie davon erfährt. Ich mag mir gar nicht ausmalen was du dir dann anhören musst. Stell dir aber bitte die Frage warum sie dann so heftig reagiert. Aus meiner Sicht nicht weil sie es gut mit dir meint, sondern weil sie weiß das sie dadurch Macht über dich verliert. Wenn es so kommt wie ich vermute, dann bleib bitte stark und geh deinen Weg weiter.
Das du innerlich fast kaputt bist kann ich nachvollziehen, denn dieser Druck macht krank. Versuche aber bitte den Gedanken das dich niemand braucht nicht weiter zu stärken. Es gibt genügend Leute die dich brauchen. Deine Kinder brauche dich dringender den je. Zu deinem Gedanken fällt mir ein Lied von Jonny Hill ein. Es heißt " Rosen für Mama" . Wenn dun möchtest wirst du es finden.
Lass dich bitte nicht weiter von deiner Mutter kaputt machen. Deine Familie ( deine Kinder und du) brauchen deine Kraft. Deine Mutter ist für sich selbst verantwortlich.
Wenn du möchtest kannst du mich auch gern über VK anschreiben.
Ich wünsche dir eine gute Nacht.
Freundliche Grüße
blaue-Rose
Hey,
hier, ich.
Auch meine Mutter ist Alkoholikerin.
Die Co-Abhängigkeit minderst du durch Distanz.
Du solltest dir überlegen, was du willst. Bisher möchtest du eine Änderung, aber willst keine Veränderung herbeiführen. "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" funktioniert aber nicht.
Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Das ist in etwa wie mit dem Alkoholiker, der vom Alkohol loskommen will, aber trotzdem noch gerne trinken.
Vielleicht gibt es ja Menschen, die dir helfen können: Ex-Mann oder Schwester. Die Schwester hält sich ja wahrscheinlich nur so selten bei dir auf, weil sie auch Distanz braucht, um sich nicht wieder in den Fängen deiner Mutter zu verheddern, wäre aber vielleicht bereit, dir zu helfen? Als ich mich damals von zu Hause (wo auch extreme Kontrolle herrschte) befreit hatte, konnte ich das Co-Gerede meines Vaters auch kaum ertragen und war ziemlich selten dort. Wollte mein Bruder aber später reden, um sich zu helfen, war ich da.
Und der ex sollte froh sein, wenn die Kinder nicht im Dunst deiner Mutter aufwachsen müssen.
Was spricht gegen einen Aus- bzw. Umzug?
Wie gesagt, mein Umzug war für mich die Basis eines selbstbestimmten Lebens. Wenn dich deine Mutter weiterhin unter ihrer Fuchtel hat, kannst du nicht gesunden.
Überleg, was du willst.
Liebe Grüße
Schoko
Problem ist, dass meiner Mutter das Haus gehört, ich aber das Darlehen bezahle und dafür auch namentlich einstehe. Ich kann kein Haus abbezahlen (aktuell 950 eur im Monat) und mir eine Wohnung für 3 Kinder woanders leisten. und wenn ich das Darlehen nicht bezahle, dann kommt die Bank zuerst zu mir und meine Mutter kann lange ruhig weiter in dem Haus wohnen.
Das ist das Problem.
Meine Wohnung ist stark renovierungsbedürftig und einige Räume nicht bewohnbar, so dass ich meine Wohnung nichtmal untervermieten könnte. Alles schon überlegt. Ich müsste erst die Wohnung renovieren, dafür bekomme ich wegen 3 Kinder alleinerziehend und nur halbtags beschäftigt kein Geld mehr von der Bank.
Zudem haben meine Kinder ja auch hier jetzt ihre Freunde, Schule und Kiga und eigentlich wohnen wir auch wirklich in toller und ruhiger Lage, was man so schnell nicht woanders hat.
Das sind triftige Gründe.
Hm. Ist eure Wohnung denn getrennt von ihrer? Also kannst du dich so abgrenzen? Ihr aus dem Weg gehen?
Wie schafft sie es, dich dazu zu bringen, abends nirgendwo mehr hinzugehen?
Vielleicht kannst du an diesen Punkten ansetzen.
Du siehst ja schon, dass sie dich manipuliert und du ihr die Macht dazu gibst. Nun brauchst du Handwerkszeug, um das zu verhindern. Da kann dir der Psychologe helfen.
Ich habe damals gesehen, wie sehr meine Eltern mein Leben negativ prägten und überall versuchten, mich an sich zu binden. Mir hat es unfassbar geholfen, mir das klarzumachen. Es bildete sich eine Wut, die mir half, mich aus dem Sumpf zu befreien.
Wie kannst du ihr Grenzen setzen?
Liebe Grüße!
Schoko
Meine Eltern haben mich jahrelang psychisch manipuliert und ausgenutzt, vorallem finanziell.
Habe Dank meines Mannes den Absprung geschafft, was allerdings einen völligen Kontaktabbruch zur Folge hatte.
Harte Lösung, ausziehen. Hört sich jetzt blöde an, aber Jugendamt hilft. Nur weil Du Dich an diese wendest, nimmt man Dir Deine Kinder nicht weg, oftmals ist das ja die Angst.
Wichtig ist m.E. das Ihr da raus kommt.
Euch alles Gute!
https://www.al-anon-online.de/homepage/index.php/online.html
Das ist ein Online-Meeting der Angehörigengruppe der Anonymen Alkoholiker, nennt sich Al-Anon.
Da könntest du dich hinwenden.
Ich stamme auch aus einer alkoholkranken Familie, daher kenne ich das gut.
Hallo!
Wie wäre es, wenn du mit den Kindern auf eine Kur gehst? Es gibt da verschiedene Schwerpunkte. Frag mal, was dein Psychologe meint.
Alles Gute!
LG!
Es gibt auch für Co Abhängigkeit Gruppen. Selbsthilfegruppen meine ich.
Ich schreibe dir später nochmal dazu, oder du gerne mir privat.
Ich kenne diese "Erkrankung" aus meinem persönlichen Umfeld, vielleicht kann ich dir helfen?!?
Kannst du das haus nicht verkaufen? Ist es noch stark beschuldet?
Warum verkaufst du nicht deine Wohnung in dem haus und lässt sie machen was sie will?
Komme was wolle, du musst da raus!!!
Deine kinder werden aufblühen und neue Kontakte schliessen, ich denke die Flucht vor diesem Horrorhaus ist das beste für euch alle!
Wie verstehst du dich mit deinem ex mann?
Du brauchst dringend eine Vertrauensperson!
Wie alt sind deine Kinder?
Das ist eine gute Idee.
Vielleicht kann sie ihre Wohnung vermieten und davon eine andere mieten.
Und der Mutter am besten nie die neue Adresse verraten.
Erst mal Briefumleitung an ein gemietetes Postfach.