Verwirrt

Hallo,
Ich habe den Beitrag unter mir verfolgt und mir ist aufgrund persönlicher Erfahrungen etwas aufgefallen.
Bei uns war es so, dass ich gearbeitet habe, mein Partner zu Hause war.
Ich hatte lange Tage, war meist 12 Stunden weg, mein Partner mit erst einem, später 2 Kleinkindern zu Hause.
Hier sah es auch oft aus wie Sau.
Mein Partner hat dafür aber nie Verständnis bekommen, ihm wurde Unfähigkeit unterstellt, da Mann und Haushalt ja nicht funktionieren kann.
Ich wurde entweder bedauert, dass ich abends noch putzen und kochen musste oder mir wurde vorgeworfen ich würde karrieregeil sein und ich würde meine Kinder zum Vater abschieben, gerade nach der Trennung.
Die Männer in meinem Job, mussten sich nie anhören, dass sie ihre Kinder zur Mutter abschieben, auch nicht nach einer Trennung, war ja klar, sie müssen arbeiten um Unterhalt zu zahlen.
Mir wurde immer signalisiert, dass es ja wohl das Mindeste wäre, dass er den Haushalt schmeißt, gerade andere Frauen die zu Hause waren, fanden das selbstverständlich und haben mir gesagt, ich solle ihm Beine machen, immerhin verdiene ich das Geld.
Ich hätte mir auch gewünscht ein sauberes Bad vorzufinden oder ein warmes Essen, oder einfach saubere Wäsche im Schrank.
Aber ok, bin erwachsen, mach ich halt selbst.
Werden Frauen und Männer da un
anders beurteilt, wenn ein Rollentausch gelebt wird?

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Ja ich denke schon dass immer noch mit unterschiedlichem Verständnis an die Sache heran gegangen wird.

Bleibt der Papa zu Hause ist er oft der viel bewunderte Held der sich aufopferungsvoll um das Kind/die Kinder kümmert. Das muss ja wohl reichen. Haushalt kann man dann nicht auch noch verlangen. Die arbeitende Mutter hätte sich halt lieber überlegen sollen warum sie Kinder in die Welt setzt wenn ihr der Job ja wohl doch so viel wichtiger ist. Und so anstrengend wird ihre Arbeit schon nicht sein dass sie nich auch noch 95% des Haushalts machen kann.

Ist die Mutter zu Hause ist es selbstedend so dass sie den Haushalt macht. Kinderbetreuung macht sich ja von alleine und ist eh mehr Spaß und Party als Arbeit. Immerhin kann sie sich ja tagsüber auch hinlegen und ausruhen. Der arme Mann kann das in seinem so verantwortungsvollen Beruf nicht. Ist doch klar dass er nach der Arbeit nur noch entspannen möchte. Abendessen gehört auf den Tisch wenn er kommt und es ist schon grandios wenn er den Kindern noch Gute

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Nacht sagt.

Bei einer befreundeten Familie wo der Papa zu Hause geblieben ist kamen genau diese Aussagen. Mehrfach. Obwohl er Kind und Haushalt nicht besser oder schlechter versorgt hat als eine Mutter. Und ich durfte mir auch schon mehr als einmal anhören dass mein Leben ja komplett entspannt ist in der Elternzeit 🤷🏻‍♀️ Ich wundere mich immer nur innerlivh und denke mir meinen Teil

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Das bekamen Freunde, er Elternzeit, auch öfter zu hören.

Auch im Freundeskreis

- sie im Krankenhaus:
er kümmert sich wie sonst auch um Kinder, Haushalt (etwas mehr), reduziert Arbeitszeit vorübergehend

er bekommt von Nachbarn bedauern, Gekochtes, Angebote zur Kinderbetreuung usw.
Held und "och der arme Strohwitwer"

- er im Krankenhaus:
sie wird angefeindet, weil sie Arbeit, Kinderbetreuung, Haushalt nicht unter einen Hut bekommt
sie möge doch bitte Überstunden machen, damit es finanziell besser klappt, sie bloß nicht vom Amt leben soll
muss doch an den armen Mann im KH denken, der doch noch x Sachen braucht
soll die Kinder bloß nicht zu den armen Großeltern abschieben, die ja eh schon mit der Situation Schwiegersohn/Sohn im KH belastet sind, selbst noch arbeiten

sie möge doch noch an Veranstaltungen teilnehmen und was mitbringen, andere schaffen das ja auch.

sie sei selbst schuld, wenn der Mann im KH sei, dann hätte sie sich nicht ausreichend um ihn gekümmert, bis hin zu Spekulationen, ob es an ihren schlechten Kochkünsten gelegen haben könnte.


Echte Freunde unterstützen auch sie! Keine Frage.
Nur zeigt sich dann eben, wer echte Freunde sind und wer ..... solche Sprücheklopfer kann man da echt nicht auch noch brauchen.

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Nein, ich glaube nicht, das Männer anders „bedauert“ werden. Jeder Mensch ist anders belastbar, hat andere Prioritäten, andere Baustellen

Wir haben in 4 Jahren 3 Kinder bekommen. Mein Mann war immer früh weg, spät da - und hat dann studiert. Ich habe alles getan, dass sein bißchen Freizeit nicht fürs Fensterputzen drauf geht, sondern für uns. Damit bin ich gut gefahren. Ich war schon „ausgebildet“.

Das ist nicht geschlechterabhänig. Viele sind heute nicht mehr belastbar, suchen Fehler bei anderen usw.

Hallo Steine! Los gehts!

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Ich kenne das so garnicht.. Bei Kind 1 war mein Mann zuhause, beim kurzen nun ich. Es gab bei uns beiden Tage wo wir nix geschafft haben und Tage an den das Haus glänzte, die Kinder gebadet, gefüttert und im Bett waren. Meist putzen wir an einem Tag gemeinsam oder zumindest einen Raum. Grundsätzlich ist er für Müll und ich für Wäsche zuständig aber auch hier macht jeder mal des anderen wenn es sich ergibt.
Nun arbeiten wir beide und es geht weiterhin Hand in Hand hier. Auch die Betreuung teilen wir uns. Er ist ja der Papa und nicht ein bezahlter Babysitter. Finde es immer befremdlich wenn ich höre das nur die Mamas putzen oder der Partner über die Sauberkeit meckert.

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Hallo:-)

Bei uns werden auch Unterschiede gemacht. Ich war jetzt 4 Tage nicht zuhause und alles sagt:

-er ist aber mutig mit 3 kids zuhause ganz allein
-wie macht er das mit dem essen? Gibt ja Lieferservice ne?
-hast du auch nicht vergessen anziehsachen hinzulegen?
Er war echt völlig genervt, weil er ständig angerufen wurde, ob ers denn schafft. Er macht das ja auch nicht zum ersten Mal. Ich bin öfters mal weg, es war jetzt nur das erste Mal mit 3 Kindern allein.
Diesmal ist es ganz witzig, da er nächste Woche eigentlich weg wollte, aber er wurde nur gefragt, wo es denn gehen soll.

Auch wenns ums arbeiten geht bzw den Alltag.
Er macht 1 Tag Homeoffice, damit er die kids da bringen und holen kann, kocht auch eigentlich immer in der Woche... also er macht im Alltag genau dasselbe wie ich. Nur Wäsche waschen mach ich lieber selbst;-)
Und ich kriege ständig zu hören, was ich für ein Glück hab, toller Mann/Vater oder es geht in die zickige Richtung wie, der steht wohl ziemlich unterm Pantoffel ect.

Für uns ist das ganz normal und diese blöden Kommentare, als wäre er auch ein Kleinkind, sind so nervig... aber naja, spätestens wenn die Kids groß sind müssen wir uns das nicht mehr anhören.
Hoffe ich:-)