Auswandern

Abend.

Zu mir ich bin knapp 40 Lebe in Österreich und meine 2 Ehe ist gescheitert. Ich habe 2 Töchter die erste ist 23 hab und die 2 aus 2 Ehe 14.


Ich bin damals mit meiner 1 Tochter aus der Ukraine jetzt ist es Russland geflüchtet da war meine große 7.


Jetzt hat es mit meinen 2 Mann nicht geklappt

Ich würde gerne zurück zu meiner Familie mit meiner 2 Tochter.

Die große ist verheiratet und hat ein Baby.

Ich frage mich ob das egoistisch wäre gegen über ihr sie hat außer mich keinen in Österreich was sagt ihr?

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Gegenüber der 14-jährigen ist es sehr egoistisch von dir! Sie ist in Österreich aufgewachsen und hat da auch ihren Vater. Nun soll sie nach Russland im Teenager alter?! Das ist echt gemein! Dort hat sie keine Freunde. Sie geht hier zur Schule und hätte dort wahrscheinlich extreme Startschwierigkeiten! Außerdem nimmst du ihr die Möglichkeit den Schulabschluss in Österreich zu machen. Das wäre einfacher für sie und für ihre Zukunft um ein Vielfaches besser.

Verschiebe deine Pläne noch um 5-6 Jahre, wenn auch die kleinere Tochter erwachsen ist und auf eigenen Beinen steht.

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Sie hat doch ihren Mann? Ihren Vater? Und eine Schwiegerfamilie. Sicher auch Freunde?

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Ah sorry Vater kannst du streichen, falsch gelesen

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Was möchte denn deine 14jährige?

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Du bist damals geflüchtet. Das wird ja einen Grund gehabt haben. Ist dieser Fluchtgrund noch vorhanden?

Deine Teenagertochter hat außer Dir niemand in Österreich? Was ist mit dem Vater? Und dass sie keine Freunde hat, kann ich mir schlicht nicht vorstellen.

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Was denkt deine 14jährige darüber?
Kann sie die Sprache so gut, dass sie dort problemlos die Schule samt Abschluss machen könnte?
Seid ihr so oft dort, dass sie dort bereits Freunde hat, richtige Freunde?

Wenn ihr nur gelegentlich in deiner früheren Heimat seid, würde ich es lassen.

In Österreich hat deine 14jährige ihren Vater, ihre große Schwester und ihre Nichte/ihren Neffen. Zudem kennt sie die Sprache.


Auch für dich die Frage: du sehnst dich nach deinen Verwandten, logisch. Aber wäre es wirklich wieder so wie früher? Oder wäre es eine Sehnsucht und dann kommst du hin und es ist anders?

Meine Verwandten wohnen sehr weit weg.
Ich liebe sie, keine Frage.
Aber ja, es ist anders, wenn ich zu Besuch komme oder dort lebe.
Das, was ich mit meiner Kindheit verbinde, sind sehr schöne Erinnerungen. Sie wären aber nicht mehr das, wie es heute ist.

Zu ihnen hin zu ziehen, würde bedeuten neu anzufangen. Nicht wie in der Kindheit leben, sondern neu anzufangen, komplett neu.
Auch die Beziehung, die durch die Besuche sehr gut ist, würde sich verändern auf "wie kommen wir dauerhaft miteinander aus".

Verwandte die in der Nähe wohnen, sehe ich seltener und weniger intensiv. Wir grüßen uns, haben aber kaum Kontakt. Weil wir ja könnten.... und dann im Alltag untergehen.


Welche Vorstellungen an ein Leben zurück hast du?
Dass du empfangen wirst, weil du wieder kommst?
Dass dort alles toll ist, weil es dir hier gerade nicht gut geht?

Ja, ich denke oft darüber nach zu Verwandten zu ziehen.
Merke dann aber, dass es bei mir meist nur Flucht ist. Oft ist es eine Flucht vor mir selbst, Flucht vor Problemen.
Die rosarote Brille zeigt mir die Kindheitsmomente woanders. Hier sehe ich den Wald vor lauter Problemen nicht mehr.

Dann frage ich mich, welche Probleme ich mitnehmen würde, weil sie an mir kleben.
Das sind dann die, die ich loswerden möchte.
Also frage ich mich, wo ich sie besser bearbeiten kann.

Dann löse ich sie und stelle fest, dass es gut so ist, WO ich lebe.

Würde dann, ohne Probleme, der Wunsch nach Heimat und den Gegebenheiten dort JETZT weiterhin bestehen, würde ich einen Umzug in Erwägung ziehen. Dann ist der Wunsch in die Heimat zu ziehen, echt.

So lange ich Probleme habe oder immer nur dann, wenn eine Veränderung auftaucht, dann ist es wohl eher der Wunsch nach Geborgenheit der kindlichen Erinnerungen. Nicht aber der Wunsch, den IST-Zustand vor Ort zu akzeptieren.

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Wenn ich die 14 jährige wäre, würde ich mich irgendwo festketten. Auf gar keinen Fall würde ich von Österreich nach Russland auswandern wollen.

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Ein Kollege ist vor so einigen Jahren auch aus Russland hergekommen. Ohne Deutschkenntnisse, dafür aber mit Kindergartenkind.

Der Kollege hat selbst gesagt, er will zumindest aktuell nicht zurück. Die Wirtschaft sei nicht so rosig, mit Jobs sei es nicht so einfach (auch wenn nicht unmöglich), die allgemeine Entwicklung gefalle ihm nicht, seinen Eltern ist vor einiger Zeit die staatliche Pension einfach so ziemlich deutlich gekürzt worden.
Er mag nicht so Recht.

Und das Kind? Das mittlerweile eine höhere Schule besucht (ist nur wenig älter als deines), das offenbar sehr gut russisch spricht und Deutsch perfekt? Das schon über die ein oder andere berufliche Idee nach der Schule nachdenkt? Das würde ihm aber sowas den Vogel zeigen, wenn es zurück müsste. Das will nicht zurück, auf keinen Fall, Besuch und Urlaub ist schön und gut, aber auf Dauer weg von hier? Nein.

Was will deine Tochter?

LG

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Hallo,
Ich würde mit meiner Tochter reden und ihr es erklären. Höre auf dein Herzen.
Alles gute und Gottes segen

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Sie sollte eben nicht nur auf IHR Herz hören...

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Ich kenne zwei Frauen, die nach einer gescheiterter Ehe samt Kindern in den Ursprungsland zurückgekehrt sind. Die eine war nach 1 Jahr zurück, die andere nach 3.

Ich glaube, es ist einfach im Kopf, in der Erinnerung anders als in der Wirklichkeit. So war es bei beiden. Da die Realität in der neuen Heimat Dank gescheiterter eher halt schwer ist, denkt man, in die alte Heimat wird es besser. Es ist leider selten der Fall.

Ich würde mich an deiner Stelle eine Pro und Contra Liste machen. Recherchieren, Jobs und Schule usw in der alten Heimat. Und erst dann, wenn du fundierte Gründe hast, den Schritt wagen.