Ich wohne hier mein Herz wohnt woanders

Hallo.
Mein Sohn und ich sind zu meinem jetzigen Mann gezogen. Mein Sohn geht seit letztem Jahr in die Kita und dann in die Schule. Wir beide fühlen uns hier nicht wohl. Mein Sohn hat immer noch keinen Anschluss, keine Freunde, keine Spielkameraden. Ich habe keine Freunde oder Anschluss an irgendwelche Leute. Es ist mir klar, das keiner auf einen wartet. Nur ich finde die Menschen hier sehr ignorant.
Ab und zu ist es vorgekommen, das ein Kita Kind vorbei gekommen ist. Aber das blieb bei einem Besuch. Meinen Sohn habe ich in zwei Kursen angemeldet, doch beim Handball ist keine Zeit für Verabredungen und der andere Kurs, da hat sich leider nichts ergeben. Ich habe durch die Arbeit meines Mannes (Montage) nicht die Gelegenheit einen Verein abends zu besuchen.
Ich vermisse meine Heimat so sehr. Was mir das Herz bricht, ist das mein Sohn sooft sagt das er zurück möchte. wir lebten auf dem Bauernhof. Es war für uns perfekt. Es bringt mich, 8monate später immer noch zum weinen wenn ich mit meiner besten Freundin dort tekefoniere.
Was ich mit dem Post bezwecke?

Gibt es Frauen, die für die Liebe umgezogen sind und darunter sehr leiden, die mir aber sagen können ES GEHT IRGENDWANN VORBEI??

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Hallo

Ich verstehe dich so gut, Heimweh ist so ein schlimmes Gefühl, ich habe es seit Jahren...

Ich bin vor 11 Jahren in das Heimatdorf meines Mannes gezogen, wir haben hier ein Haus gebaut. Leider, muss ich sagen...nur einen Landkreis weiter, eine Autostunde...
Anfangs war ich euphorisch, dass ich mich darauf freue, auf das neue Leben...
Aber ich lebte mich nie ein...
Vor 10 Jahren wurde unsere Tochter geboren, vor 7 Jahren unser Sohn. Ich ging in Krabbelgruppen etc, engagierte mich im Kindergarten, lernte andere Mütter kennen, aber die Sehnsucht nach meinem 200 Einwohner zählenden kleinen Heimatdorf im bayerischen Wald wurde von Jahr zu Jahr stärker.
Wenn die Kinder älter sind, wirds besser, dachte ich.... Ich ging auch immer früh wieder arbeiten. Die Arbeit ist super.
Aber das Heimweh ist mittlerweile so extrem, dass ich meinen Mann oft darum bete, das Haus zu verkaufen und daheim eines zu bauen. Leider mag er da nicht mitziehen. Ich versuche, jede Woche nach Hause zu fahren, zu meiner Schwester und ihrer Familie und meiner Tante. unsere Eltern leben leider nicht mehr.

Meine Kinder lieben mein Heimatdorf, in dem jeder jeden kennt und auch sie, wenn immer wir dort sind, ins Dorfleben mit einbezogen werden.

Ich habe den Gedanken mittlerweile aufgegeben, dass es besser wird. Mein größter Wunsch ist es, dass wir gemeinsam als Familie dorthin ziehen.... Es wird wohl ein Wunsch bleiben und das macht mich unendlich traurig

Alles Gute euch

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Meine Liebe ich teile dieses Gefühl mit dir und umarme dich virtuell

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Danke dir, ich umarme dich auch virtuell dich auch....
Alles Liebe

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Dein Sohn leidet und dir geht's auch nicht gut.
Ihr seid zu deinem neuen Mann gezogen.

Ich würde mich IMMER zum wohle meines Kindes entscheiden.
Also in deinem Fall würde ich zurück in die alte Heimat ziehen. Wenn dein Mann mitgehen, ist es gut. Wenn nicht, sein Pech.

Aber mein Kind würde immer vor gehen. Wo ist der Nutzen, zu ihm zu ziehen, wenn er sowieso durch seinen Beruf nicht da ist.

Meine Entscheidung wäre schon längst getroffen. Es gibt für dich keine Argumente da zu bleiben. Wenn er Haus oder sonst was hat, ist es sein Problem. Dafür findet sich eine Lösung, wenn man will.
Aber für dich gibt es ein Argument zu gehen. Und das ist dein Sohn.
Er verlor vieles und gewann nichts.

Ich könnte nicht damit leben, mein neues Glück auf dem Rücken meines Kindes aufzubauen. Er bittet dich förmlich ins alte Zuhause zurück zu ziehen. Seit 8 Monaten.

Du als Mutter bist jetzt gefragt. Da gibt's nichts zu überlegen.

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Ich kann deine Gedanken verstehen!
Ich denke auch noch fast täglich an unsere alte Stadt, aber mittlerweile sehe ich die vielen schönen Seiten von unserem neuen Wohnort. Ich glaube, dass ich generell schlecht mit Abschieden umgehen kann. Wir wohnen jetzt auch seit 8 Monaten (wieder) hier. Zuvor haben wir 5 Jahre in einer Großstadt gelebt und letztes Jahr sind wir wieder in unsere alte Heimat gezogen. Aber es war irgendwie alles anders. Die meisten unserer Freunde sind weggezogen. Wir wollten hauptsächlich wegen unseren Familien zurück, aber wir sehen sie nun tatsächlich auch nicht viel öfter, als vorher.
In der Großstadt hatten wir so viele Möglichkeiten. Wir hatten uns da Freundschaften aufgebaut und unsere Tochter bekommen. Tatsächlich glaube ich, dass ich den schönen Erinnerungen hinterher trauere. Wir waren da nur für uns zu dritt.
Zum Glück haben wir hier ein wenig Anschluss gefunden. Ich hatte alte Bekannte angeschrieben, die mittlerweile auch Kinder haben und daraus sind Freundschaften entstanden 😊 Unsere Nachbarn sind alte Freunde von meinem Mann, wir wussten aber vor dem Umzug nicht, dass sie hier wohnen. Dadurch trifft man sich auch mal nachmittags und die Kinder spielen zusammen. Wir wurden hier echt nett aufgenommen als „Neue“, dass war in der Großstadt viel anonymer.
Einmal im Monat fahre ich für ein paar zu meinen alten Freunden in die Großstadt. Vielleicht fährst du auch einfach mal zum Besuch hin? Vielleicht vermisst du dann auch ein paar Seiten deiner neuen Heimat 😊
Du wirst sicher auch mal neue Bekanntschaften machen. Vielleicht durch deine Arbeit? Oder dann durch die Schule deines Sohnes oder auf dem Spielplatz etc. 😊 Vielleicht hat dein Mann auch Freunde, mit denen du dich gut verstehen könntest? Dann soll er sie doch mal zum Grillen etc. einladen 😊

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Ich muss es einfach durchstehen. Ja, du hast recht. Veränderungen sind nie meins. Tue ich mich sehr schwer mit. Schon immer.
Manchmal hab ich die Hoffnung im. Kopf, wir könnten zurück. Aber mein Mann hat ein Haus hier. Und dann habe ich große Angst, das wir irgendwann an den Punkt kommen, wo ich nur noch zurück will und wir streiten. Mir bricht mein Sohn am meisten das Herz, wenn ich weiss er lebte sein Leben auf dem Hof und wie eingeschränkt es hier ist. Ja, Besuchen tue ich die alte Heimat zweimal im Monat. Aber weisst du, oftmals denk ich es ist ein Fehler weil es noch mehr schmerzt. 🙄

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Ich denke, es kommt auch drauf an, wo man hinzieht.

Wir sind zusammen als Familie aus der Stadt aufs Land gezogen, direkt neben uroma und Onkel, weil wir hier eigentlich bauen wollten - das Grundstück ist gigantisch und gibt uns Platz.
ABER die Leute hier sind teilweise auch sehr ignorant, man bleibt zugezogen und ist für die irgendwie Pöbel.
Wir wohnen jetzt zwei Jahre hier. Anfangs hab ich mich ziemlich Elend gefühlt, es war ätzend, immer diese abweisende Haltung von einigen Leuten zu spüren zu bekommen, da wird sogar das Kind weggezogen, damit es ja keinen Kontakt zu unserem Kind herstellen kann.
Ich habe viele Gespräche mit meinem Mann geführt, habe immer wieder gesagt, hier bei den arroganten Leuten will ich mir keine Zukunft aufbauen! Das Ding ist aber, wir haben schlicht nicht das Geld, zurück in unsere Stadt zu ziehen oder dort gar zu bauen.
Mittlerweile leben wir zwei Jahre hier und ich habe mit mit den Idioten arrangiert. Ich lasse sie links liegen und habe eine Freundin in der Nachbarschaft gefunden (Die Familie ist letzten Herbst ebenfalls zugezogen), wir verstehen uns gut und unsere Kinder können zusammen spielen.
Ich habe keine Lust mehr, mich von den anderen als minderwertig behandeln zu lassen, wer mich als sowas verurteilt, ohne mich zu kennen, den brauche ich eh nicht als Bekannten oder gar Freund. Wir machen es uns hier nun schön, die Wichtigkeit von Anschluss in der Nachbarschaft haben wir gekippt und dadurch fühlt sich alles so viel besser an.

Unsere Söhne sind aber noch im kleinkindalter, sie kennen es nicht anders. Ich würde an deiner Stelle abwiegen, ob sein Sohn es so lange noch verkraftet, bis er einen wirklichen Freund gefunden hat oder ob es nicht schlauer ist, zurück zuziehen oder evtl in eine ganz andere Gegend. Wie oben bereits jemand schrieb, wenn dein Mann eh nur auf Montage ist, ist es doch fast egal, wo ihr wohnt (außer euer altes zuhause und das neue liegen wirklich sehr weit auseinander).

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Bei mir ging es vorbei. Ich habe damals hier meine Ausbildung gemacht und während dieser Zeit meinen Mann kennengelernt.
Eigentlich wollte ich nie hier bleiben, sondern raus in die große weite Welt.
Er hatte aber hier bereits einen fixen Job, also bin ich hier geblieben. Meine ursprüngliche Heimat lag aber auch nur eine Autostunde entfernt. Also gelitten habe ich jetzt nicht unbedingt. Mit der Zeit lernte ich auch hier nette Menschen kennen.
Mein damaliger Job hier im Ort hat mir dabei einige Türen zu sozialen Kontakten geöffnet.
Nach 8 Jahren Beziehung bekamen wir unser erstes Kind und heute denke ich, dass es für uns keinen besseren Ort gibt als hier. Ländlich, Kleinstadt, trotzdem wenn man will alles zu Fuß erreichbar, tolle Infrastruktur und die nächst größere Stadt gerade mal 15 Minuten mit dem Auto entfernt.

Aber ich muss zugeben die ersten paar Jahre hier habe ich den Ort nicht als meine Heimat empfunden. Im Prinzip ist es auch nicht meine Heimat, aber mein zu Hause.
Man kann auch beides haben wenn man will.

Mein Rat an dich: gebt euch noch etwas Zeit.
Nicht alles negativ sehen. Nicht alle Menschen sind wie du es sagst ignorant.
Du wirst sehen sobald dein Sohn seinen ersten Freund gefunden hat wird es besser.
Gibt es Kinder in seinem Alter in der Nachbarschaft?
Wie sieht es bei dir mit Nachbarn aus?
Arbeitest du? Könntest du dort anknüpfen?
Gibt es Spielplätze in eurer Nähe?

Das dein Sohn in Vereine geht ist ja schon mal eine tolle Sache.
Warum waren Kinder von dort nur 1x bei euch? Warum habt ihr nicht nochmal eingeladen?
Dein Mann hat doch bestimmt auch Freunde.
Was ist mit denen?
Vielleicht mal eine Gartenparty veranstalten?
Natürlich alles nach der Corona Krise.

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Hallo, meine Schwester zog der Liebe wegen 350km weit weg (in eine schöne Kulturstadt).
Sie hat öfters am Telefon geweint, 1x sogar bestimmt nach 5 oder 6 Jahren Umzug. Heute, 15 Jahre später, ist sie angekommen, hat gute soziale Kontakte, die Kinder ebenso. Sie würde dort bleiben, selbst wenn die Ehe nicht halten würde. Das "Umwurzeln" hat bei ihr sehr lange gedauert, aber es hat geklappt und sie ist dort jetzt glücklich.
Alles Liebe!

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Ich bin oft umgezogen, aus verschiedenen Gründen. Auch für die Liebe. Das ging einmal schief, denn ich fühlte mich so unwohl in seiner Stadt, der Unterschied war wie Tag und Nacht zu meinem vorigen Wohnort. Kurz, ich fand es furchtbar dort und blieb nur ein halbes Jahr. Dann bin ich in eine andere Stadt. Es lief auch nicht besonders gut mit dem Partner, da wäre ich nie freiwillig noch länger in seiner Stadt geblieben.

Manche nehmen sich da selbst wohl stärker zurück, aber ich könnte auch lange Sicht nicht in einem mir verhassten Ort leben, da würde bald auch die Beziehung leiden.

Man lebt nur einmal, warum also jahrelang unglücklich sein?

Könntet ihr nicht einfach zurück auf den Bauernhof zusammen mit Deinem neuen Partner? Wenn er auf Montage arbeitet, ist er eh viel unterwegs, oder?

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Wie weit ist der neuen Wohnort vom alten entfernt ?
Würde dein Partner an deinem alten Wohnort auch eine Arbeit finden ?

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Hallo,

ich bin nicht der Liebe wegen damals weggezogen, sondern aus beruflichen Gründen meines Mannes. 300 km von Thüringen nach Baden-Württemberg. Mir ging es die erste Zeit wie dir. Ich hatte auch großes Heimweh und bestimmt über ein Jahr lang zum Abschied jedesmal geweint, wenn wir zu Besuch waren. Zwar hatte ich in der neuen Heimat Kontakte zu anderen Müttern, aber Freundschaften brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Es hat bei mir locker 1 1/2 Jahre gedauert, bis ich angekommen war. Mit viel Eigeninitiative war es aber möglich. Ich habe dann bekannte Mütter aus dem Kindergarten, die mir sympathisch waren, zum Kaffee eingeladen. Bin auch im Kindergarten offensiv auf andere zugegangen. So hat sich die Kontaktaufnahme langsam entwickelt und es sind feste Freundschaften entstanden. Als wir nach 6 Jahren wieder zurück in die Heimat sind, ging es mir dann genauso. Da wollte ich wieder zurück und ich habe ernsthaft überlegt, wieder zurück nach Baden-Württemberg zu gehen.
Wenn dein Mann eh auf Montage und die ganze Woche nicht da ist, warum bist du überhaupt zu ihm gezogen? Es wäre doch einfacher gewesen, wenn er das Wochenende bei dir verbringt.

LG
Lotta