Hallo Forum!
Frage steht schon so halb da oben... wie damit umgehen? Mein Mann meint "Leben und leben lassen" aber ich kann es nicht so ignorieren. Konkret geht es um seine Schwester bzw vor allem seinen Schwager und auch um eine Kollegin von mir (freundschaftliches Verhältnis). Da werden seltsame Sachen bei Facebook geteilt und in Gesprächen merkt man auch dass sie viele Verschwörungstheorien glauben. Meine Kollegin nervt mich wenn wir zusammen Schicht haben mit ihren seltsamen Ansichten, das kann ich aber einigermaßen ignorieren. Mein Schwager scheint tiefer drin zu hängen, glaubt an eine große Verschwörung und möchte uns bekehren. Letztens hab ich mit ihm gestritten und mein Mann meinte, es lohnt sich nicht. An Echsen glaubt er (noch?) nicht, aber den ganzen anderen Quatsch und er will auch zu Demonstrationen und fühlt sich als Kämpfer für die Freiheit. Meine Schwägerin hält sich bedeckt aber "was der X sagt, kann schon stimmen, man weiß es ja nicht" (ihr Mann guckt ständig so Videos und erzählt ihr davon).
Wie soll ich bzw wir damit umgehen? Ich halte es für Blödsinn und mir macht es Angst wenn Menschen sowas glauben. Mein Schwager meint ich bin ein "Schlafschaf" (hat die Floskeln alle übernommen) und werde mich noch wundern. Ich würde am liebsten Kontakt abbrechen, auch wegen den Kindern, nachher glauben die ihn noch den Schwachsinn. Sie haben auch ein Sohn (mein Mann ist Pate), deshalb geht es halt eigentlich nicht, es macht mich aber wahnsinnig. Was soll ich tun?
Tipps? Ideen? Vorschläge? Vielleicht kennt ihr ja ähnliche Situationen. Frag mich einfach was nur los ist das jetzt einige so am Rad drehen, die ich vorher für ganz normal gehalten hab. Bin dankbar für jeden Rat.
Verschwörungstheoretiker in Familie und Freundeskreis?
So extrem kenne ich es nicht.
Ein Kollege von mir tendiert auch in die Alternative Richtung. Aber er hat gelernt, es sein zu lassen. Immer wenn es zu so einem Thema kommt und niemand ihm glaubt sagt er " ich sag jetzt lieber nichts mehr".
Er hat gelernt, dass manche Menschen es nicht hören wollen und lässt sie in Ruhe.
Ich glaube an deiner Stelle würde ich den Kontakt meiden.
Hi
Ganz so extrem kenne ich es nicht, aber wir haben auch jemanden in der Familie, der an sagen wir Mal komische Theorien glaubt.
Da mein Mann und ich da immer geschlossen dagegen (wenn auch nur kurz und gezielt) dagegen argumentiert haben, und dann auf das Zeug nicht weiter eingegangen sind, ist im Moment Ruhe in der Bude.
Oder: kurz angeschaut, und dann demonstrativ das Thema gewechselt. Punkt.
Was aber wohl geholfen hat: die Person ist zwar überzeugt aber nicht endlos missionarisch unterwegs. Und hält irgendwann die Klappe.
Beispiel:
Bei 9/11 haben die Amis ja selbst die Türme gesprengt.
Oder:
Autokonzern xy hat eh schon ein Konzept für eine super tolle unschlagbare Batterie (mit Element xy - keine Ahnung mehr welches) in der Schublade, aber die wollen das nicht rausrücken!
Da war die Frage meinerseits einfach: und warum zum Teufel machen die das nicht? Wo sie doch die Konkurrenz damit sofort abhängen könnten? Warum?
Da war bei der Frage dann zumindest Stille.
Handy Spinnereien gibt es natürlich auch.
Alles ein bisschen schräg - seufz!
LG
Meiner Erfahrung nach liegt das Problem häufig tiefer. Die meisten kruden Theorien lassen sich sehr leicht entkräften, aber viele Anhänger wollen einfach daran glauben. Die Ursachen sind vielfältig: Enttäuschung über bisherige politische Entscheidungen, das Gefühl mehr zu wissen als andere kann auch sehr befriedigend sein oder auch weil die alternative Wahrheit weniger von einem abverlangt und einen klaren Sündenbock hat.
In der Regel kann man da nicht viel machen außer warten, bis sie selbst merken, dass das Ganze wenig plausibel ist.
Ich finde nicht mehr, dass man das einfach ignorieren sollte. Früher hätte ich auch gedacht, dass man ihn einfach reden lassen soll. Mittlerweile gibt es aber wirklich Tendenzen, die unsere offene Gesellschaft in Gefahr bringen und da gehört es zu Zivilcourage dagegen zu halten. Demokratie muss immer wieder neu ausdiskutiert werden, dass ist anstrengend, aber ohne das wird sie den Bach runtergehen.
Allerdings will man ja in der Familie auch keinen Stress, also würde ich immer schauen, dass man zwar kurz und klar sagt, dass man anderer Meinung ist, aber immer auf eine Weise, sodass man sich danach noch gut in die Augen schauen kann.
Dir stimme ich zu.
Früher hat man die Nazis auch belächelt mit ihren Theorien und sie einfach machen lassen. Das diese Haltung fatal war, lehrt uns die Geschichte.
Ich finde es schon ein wenig gruselig, wenn ich hier lese, wie viele hier tw mehrere Leute kennen, die so schräge Sachen glauben
Wir haben solche Leute im weiteren Freundeskreis.
Ob ich argumentiere oder nicht hängt von meiner Stimmung ab😅
Aber die meisten sind völlig resistent gegen sachliche Argumente. Da sage ich dann auch klar, dass ich das nicht mehr hören will, oder ich gehe.
Unser Mittbewohner glaubt fest an einige Verschwörungstheorien, soll er doch ich finde das manchmal ganz unterhaltsam. Ich denke die jetzige Linie der Regierung öffnet solchen Menschen Tür und Tor. Man muss nicht alles Gutheißen was von der Regierung kommt und auch Mal selber nachdenken. Wir hören uns also deine Vorträge an und das schon sicher 10 Jahre lang, wenn ich gut drauf bin diskutieren ich mit ihm darüber, wenn nicht halt nicht. Alles was über FB und WhatsApp kommt wird sofort gelöscht und sicher nicht angeschaut. Ich denke man sollte so tolerant sein und auch andere Meinungen tolerieren. Auch wenn sie teilweise total spinnen ,das ist nun mal deren Meinung und die steht ihnen auch zu. Anders ist es natürlich wenn sie andere radikal missionieren wollen, zu solchen Menschen breche ich den Kontakt direkt ab.
LG
Visilo
Von charmant anders bis gefährlich ist da allerdings auch viel dabei. Unwohlsein habe ich auch eher bei denen, die meinen Attila oder Xavier reden endlich mal Tacheles und die aggressiv werden, sobald man auch von der Meinungsfreiheit Gebrauch macht.
Ich würde da unterscheiden: Allgemein versuche ich schon, mit Fakten dagegen zu halten.
Wenn ihr damit aber riskiert, mit nahen Verwandten in einen ernsthaften Streit zu geraten, würde ich wahrscheinlich versuchen, mich mit ihnen dahingehend zu einigen, dass dieses Thema komplett ausgeklammert wird.
Ich kann sowas auch schwer trennen, zum Beispiel fand ich es mit einer Bekannten immer schwierig seit ich wusste, dass sie ihre Kinder nicht impfen lässt. Aber allein für die Kinder lohnt es sich doch sicher, zu versuchen, drüber hinwegzusehen. Und vielleicht kriegen sie sich ja auch irgendwann wieder ein.
Ich kenne eine ähnliche Situation (nur nicht mit nahen Verwandten): Als ich vor der letzten Bundestagswahl an dem, was gepostet und geteilt wurde, gesehen habe, dass manche meiner Kontakte offenbar AfD wählen. Das kann ich im Umgang mit ihnen nicht vergessen. Von daher kann ich dich gut verstehen.
Mich interessiert jetzt, was es da mit Echsen für eine Verschwörung gäbe.....
vlg
also auf DAS wäre ich nie gekommen!