Meine tolle Familie

Hallo,

ich weiß Ihr werdet mir da nicht helfen können, aber es tut mir vielleicht auch gut es einfach mal Niederzuschreiben.

Meine Eltern haben mich und meinen Bruder, ich bin 37 Jahre alt, geschieden ein Kind, mein Bruder ist 35 Jahre alt verheiratet 1 Kind, ja es ist eigentlich schon immer so das er das Sorgenkind war und noch ist, bei mir läuft es eigentlich, ich habe mein Leben im Griff.

Mich stört es das an mir so keine Interesse besteht wirklich, ich habe mich erst auf Adhs testen lassen, Reaktion warum das ist doch keine Krankheit das ist was erfundenes, Medikamente um Gottes Willen, gestern war das Abschluss Gespräch, ich habe es mal gesagt, das Thema wird eh nur angeschnitten wenn ich davon Rede, habe aber gespürt es ist ihnen ncht wichtig, wäre es mein Bruder der es sicher auch hat, wäre es wahrscheinlich etwas tolles er sucht sich endlich Hilfe.

Ja was soll ich sagen? Freunde haben mich gefragt immer wieder, auch gestern und wie lief es. Meine Eltern? Nichts. Heute früh kam einen Sprachnachricht, dachte oh vielleicht vergessen, Fehlanzeige nur das mein Vater meinen Neffen mitbringt ins Büro, ich könnte ja mit ihm Hausaufgaben machen, ja ne ist klar, sagte nur Opa wird ja sicher nach ihm sehen, bis jetzt null nachfrage. Von keinem, ich sage auch einfach nichts mehr, war ja schon immer so.

Sorry das musste gerade wohl mal raus. Wie geht ihr mit so einer Desinteresse denn um?

1

AdHs ist ja keine schlimme Krankheit wo die ganze Familie mitbangen und nach jedem Arzttermin die Neuigkeiten wissen muss. Ich weis von meiner Schwetser z. B. dass sie Diabetes hat, aber da frag ich auch nur nach, wenn sie zu Besuch kommt und es ums essen vorbereiten geht. Ansonsten ist sie Erwachsen und kümmert sich halt einfach selber drum. Wüsste da auch nicht warum ich das ihr gegenüber immer wieder ansprechen sollte. Mein Mann hat AdHs und das war egtl nie Inhalt irgendwelcher Familiengespräche, da käme er aber auch gar nicht drauf, dass zu erwarten. Er hat es seiner Familie mitgeteilt und damit hatte man das Thema ja besprochen. 🤷🏻‍♀️

2

Klar das ist es auch nicht, das war nur ein Beispiel von vielen Dingen, ich habe einfach das Gefühl das es sie schlichtweg nicht interessiert, gesamt, für sie kam vieles Überraschend, weil ich einfach immer vertröstet wurde, weil eben sie andere Sorgen hatten mit meinem Bruder.

Vielleicht erwarte ich da auch Zuviel, aber es ist ja nur eines von vielen Themen wo ich mir vorkomme als gehöre ich gar nicht dazu.

Ich will auch kein riesen ding draus machen, aber mal fragen und wie sieht es aus? Naja vielleicht bin ich zu empfindlich #rofl

3

Tut mir leid das so zu sagen, aber nur weil sie kein Interesse bei deiner Diagnostik zeigen, heißt es nicht, dass sie kein Interesse an dir haben. Aus deinem Text ist kein wirkliches Desinteresse deiner Eltern an deiner Person herauszulesen. Sollte es allerdings noch andere Situationen geben, in denen deine Eltern offensichtlich kein Interesse an dir zeigen, dann musst du das entweder Alzeptieren oder Kontakt abbrechen, denn sowas kann man leider nicht erzwingen.

Ich hab es bei meinen Eltern versucht Jahrelang zu erzwingen und es hat nichts gebracht. Ich habe mir nur selbst geschadet. Jetzt akzeptiere ich es wie es nunmal ist.

5

Das weiß ich das ich nichts erzwingen kann, ich will auch nicht unterstellen sie sind bösartig, sie sind eben so damit beschäftigt das Leben meines Bruders zu retten, was nichts bringt wenn unsere Eltern sterben wird er nichts können weil er wie ein Säugling ist und nichts selbst kann, das sie eben überhaupt keine Zeit haben oder Kraft an andere Dinge zu denken.

Ich finde es einfach schade das es so ist, aber im Grunde habe ich mich schon arangiert, ich kann mein Zeug selbst erledigen, dennoch macht es mich traurig.

Ja das ist nur ein Beispiel von vielen, alles aufzuzählen sprengt es hier.

4

Hallo,

das ist bei uns auch so. Bei meinem jüngeren Bruder wissen meine Eltern die Arbeitszeiten, Tätigkeitsfeld, Fortbildungen einfach alles. Bei mir wissen sie nicht mal wie mein erlernte Beruf heißt (nichts exotisches) oder wo ich arbeite.

Wir waren beide normale Kinder ohne größere Probleme.

Bei meinem Bruder wird aufgrund einer Autoimmunerkrankung bei Besuchen besonders gekocht, Lebensmittel abgewogen etc.

Bei mir können sie sich nach 32 Jahren nicht merken, dass ich allergisch auf Zwiebeln und andere Lauchgewächse bin. Weihnachten nehme ich mir mittlerweile mein eigenes Essen mit, sonst bekomme ich nämlich nichts (ist natürlich dann auch nicht richtig).

Meinem Bruder und seiner Freundin wird zum Jahrestag ein Gutschein ins Restaurant geschenkt, unser Hochzeitstag war im Jahr darauf schon vergessen.

Ich werde vier Wochen vor meinem Geburtstag gefragt was ich mir wünsche, sage ein Waffeleisen und bekomme einen Koffer... Ich könnte endlos weiter machen 😅

Mein Desinteresse ist mittlerweile genauso groß. Ich bin kaum zu Besuch, halte nur sporadisch Kontakt, gebe mir ganz sicher keine Mühe mehr mit besonderen, liebevoll ausgesuchten Geschenken und merke mir auch nichts. Bedeutet für mich auch deutlich weniger Arbeit und mental workload.

Zum Geburtstag gibt es eine Karte und einen Gutschein, den ich leicht beschaffen kann und bestimmt nichts aufwendig ausgesuchtes, womöglich sogar noch selbstgemachtes.

Meine Mutter wünschte sich mal ein Kreidebild fürs Wohnzimmer, das hat sie bekommen, es war wirklich sehr gut und viel Arbeit (ich verkaufe auch und hätte genau dieses Bild gut veräußern können) , das liegt heute noch oben auf dem Schrank oder sie hat es weggeworfen, obwohl es ihr angeblich gefallen hat. Aufgehängt hat sie es jedenfalls nicht.

Und es gibt auch keine kostenlosen Dienstleistungen, die sie gerne mal in Anspruch genommen haben (vor allem Schriftverkehr und Behörden Angelegenheiten).

Desinteresse erstreckt sich auch auf den Enkel.

Find dich damit ab, hadern nutzt nichts. Ich werde es bei meinem Sohn anders machen.