Mann bereut zweites Kind

Guten Abend,

Ich traue mich nun endlich hier zu schreiben, denn ich muss das los werden.

Vor genau 10 Wochen ist unsere zweite Tochter zur Welt gekommen. Sie ist ein absolutes Wunschkind, dachte ich zumindest. Also für mich ist es immer noch so...Unsere Große ist 3,5 und ein sehr liebes und friedliches kleines Mädchen. Sie ist Papas Prinzessin.

Als sie 2 wurde, kam für mich wieder der Gedanke nach einem zweiten Kind. Mein Mann war immer eher dagegen, da es ihm zu viel ist und finanziell zu unkalkulierbar. Ich bin eher der Gefühlmensch und konnte den Gedanken nie ganz verwerfen. So überlegten wir einige Zeit und im Juli letzten Jahres ließ ich mir dann die Spirale entfernen natürlich hatten wir das gemeinsam entschieden. Für meinen Mann war immer das Finanzielle entscheidend...er hatte da große Bedenken.
Nun hat er seit Anfang des Jahres einen neuen Job wo er deutlich mehr verdient, also brauchten wir uns deshalb keine Gedanken mehr zu machen.

Nun ist die kleine da und ich muss sagen, ich bin mega happy. Ja es ist natürlich anstrengend aber ich finde es läuft alles ziemlich gut. Sie ist ein liebes Baby, was nicht total viel weint. Normsl würde ich sagen. Ich stille nicht, daher könne wir sie beide versorgen. Sie schläft fast schon durch und ist ansonsten auch recht pflegeleicht. Nun ist es so, dass mein Mann seit ein paar Wochen immer nur schlecht gelaunt ist...er will mit der kleinen am liebsten gar nichts machen. Wenn sie mal paar min weint, ist er direkt auf 180. Unsere große Tochter versorgt er liebevoll und kümmert sich sehr gut. Nun hat er mir Samstag abend nachdem er paar Bierchen getrunken hat, an den Kopf geworfen, ich hätte ihn monatelang überredet ein zweites Kind zu bekommen, weil ich sonst todünglücklich wäre...er es aber ja nie wollte.das war hart und ich wusste erst gar nicht wie ich darauf reagieren sollte...ok wir redeten und er meinte, er war nur ehrlich. Er würde jetzt nicht mehr so entscheiden. Ok traurig aber so ist es...einige Tage später abends fragte ich wie es denn mal aussieht ob er sich nachts mal kümmern könnteda ich gerbe nochmal durchschlafen würde. Wir hatten zusammen ein paar Tage Urlaub. Ich kümmere mich immer abends und bringe sie immer ins Bett.er kümmert sich um die Große. Seine Antwort: Nein, ich wollte dss so, er nicht, das ist doch jetzt mein Seelenheil...darauf konnte ich nichts mehr sagen, seit dem sind ein paar Tage vergangen und ich bin einfach nur todtraurig....

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Dir jetzt alles anzulasten ist mehr als unfair.
Du warst vielleicht die treibende Kraft, aber er war damit einverstanden die Verhütung auszusetzen.

Ich würde ihn fragen wie er sich ein Familienleben in Zukunft vorstellt, denn das was er jetzt abzieht ist unter aller Kanone und geht für mich eher in Richtung Trennung.
Denn ich würde eher die Reißleine ziehen bevor mein Kind soweit ist, dass es die väterliche Ablehnung richtig mitbekommt.

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tja und jetzt weiß ich nicht mehr weiter...wir reden seitdem kaum mehr miteinander nur wenig und meistens geht es um die kinder.

Ich kann seine Laune langsam nicht mehr ertragen...es zieht mich einfach nur dermaßen runter. Das schlimmste an der Sache war dabei sein Gesicht zu sehen...so vollen Wut und Zorn, was ich ihm doch angetan habe...wir sind seit 15 Jahren zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Alles mlt Höhen und Tiefen aber wir haben immer zusammen gehalten.

Nun bin ich mir nicht mehr sicher wie das weitergehen soll...ich kann nicht jahrelang seine Laube ertragen ich finde es jetzt schon ganz furchtbar...aber es würde mir dss Herz zerreißen uns zu trennen, vorallendingen für die Große sie würde das ja komplett mitbekommen....es ist einfach nur soooo 😢 mein bild von unserer schönen kleinen Familie ist zerstört und mein Herz blutet :-((((((

Was mache ich nur?

Liebe Grüße von einer verzweifelten Mama mit Mausi 3,5 und Baby 10 Wochen an der Hand

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Ganz ehrlich? Ich würde mir Hilfe holen, eine paartherapie zB. Vielleicht kannst du dich bei Caritas & anderen Familienberatungsstellen erkundigen.

Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen und mit den richtigen TherapeutIN kommt ihr sicher drüber hinweg.

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Ich finde, dass er sich vor allen Dingen eurer kleinen Babymaus gegenüber schrecklich verhält wenn er ihr quasi kaum Kontakt zu ihm zugesteht und sich auch nicht kümmern will mit der Begründung: ich wollte das nicht. Nunja, das Kind ist nun da! Es ist SEINE Tochter. Er verhält sich nicht in Ordnung. Ich bekomme Gänsehaut wenn ich daran denke, Dass sich so ein Vater seiner neugeborenen Tochter gegenüber verhält.
Kleiner Gedsnkenanstoß: auch Männer können postnatale Depressionen haben. Würde ich hier ggf abklären lassen... 😕 wenn er es denn zulässt. Denn man muss schon bereit sein dazu sich einzugestehen, dass etwas so gar nicht stimmt und das ist in eurem Fall so. Ich würde ihn darauf ansprechen!

Alles Gute, ich hoffe es renkt sich alles wieder ein bei euch!

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Ich denke an eine postpartale Depression bei deinem Mann.

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Ich kann mir vorstellen, dass sich seine Beziehung zur kleinen noch ändern wird - ins positive. Spätestens, wenn sie anfängt, mit ihm zu agieren - ihm amlächelt oder die Ärmchen nach ihm streckt.

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Das ist ein bisschen rosarot gedacht.

Man findet hier im Forum viele Beiträge von erwachsenen Personen, welche sich nie von einem Elternteil oder gar beiden Eltern gewollt und geliebt gefühlt haben.

Die Vorstellung, alles wendet sich zum besseren wenn das Kind mobiler wird, ist etwas romantisch verklärt. Gerade Kleinkinder haben in dieser Hinsicht feine Antennen.

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Das kann natürlich auch sein.

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Vielen lieben Dank für eure Antworten! Reden müssen wir auf jeden Fall schnellstmöglich. Ich warte ja immer noch auf einen ersten Schritt von ihm...
Wir werden sehen....vll geht es moch gut aus.

Danke für eure Tipps♥️

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Auf den ersten Schritt von Ihm zu warten, ist meiner Meinung nach falsch. Sollte dein Mann an einer postpartalen Depression leiden (und für mich hört es sich sehr danach an!) bist du momentan die einzig Erwachsene im Haus. Dein Mann braucht Hilfe und liebevolle Unterstützung (sowohl familiär als auch dringend fachlich!). Geh auf ihn zu. Liebevoll und ohne Druck. Lass Dich von seiner Hoffnungslosigkeit und all dem anderen Gehabe nicht abschrecken! Das sind nur die Symptome der Depression.

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Also ich finde dein Mann macht es sich hier zu einfach. Sicherlich gibt es Frauen die sehr drängen ( ich will dich jetzt NICHT dazu zählen) aber trotzdem muss keiner der Bitte nachgeben. In eurem Fall schien das eher friedlich abzugehen, d.h. er wollte nicht immer aber stimmte dann zu. Jetzt zu maulen er wollte nie und du kannst nun die Arbeit machen ist nicht fair. Denn wenn er wirklich so denkt wie er nun sagt dann hätte er vorher NEIN sagen können oder müssen. Wenn er Angst hat du wärst dann eingeschnappt dann braucht er sich jetzt nicht beschweren. Denn er hatte ebenso eine Wahl wie du.

Vielleicht braucht er noch ein wenig Zeit bis sich ein paar Sachen eingespielt haben, aber wie gesagt aktuell macht er es ist zu einfach.

Ela

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Es war auch seine Verantwortung. Wenn er kein weiteres Kind mehr wollte, hätte er das A auch klar kommunizieren sollen und B hätte er auch verhüten können als die Spirale raus war - Das Kind jetzt nuneinmal da und man muss Verantwortung übernehmen.

Ich tippe daher auch auf Depression, das kann auch Väter treffen. Ich würde nicht darauf warten, dass es von alleine besser wird, sonder "sofort" Hilfe holen. Es kann durchaus schlimmer werden, wenn man nichts tut. Die ersten Wochen und Monate sind insbesondere auch für die Eltern wichtig um eine Bindung/Beziehung aufzubauen. Aus der Ferne entsteht nicht plötzlich einfach ein gutes Verhältnis, das erfordert Arbeit, man muss sich darauf einlassen und Zeit investieren.

Ich würde dringend zu einer Beratungsstelle gehen.

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Hat er denn Recht mit seinem Vorwurf? Wenn ja, dann würde ich die Baby-Versorgung schon hauptsächlich als deine Aufgabe sehen und ihm die schönen Momente mit einem zufriedenem Baby geben.

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Und wenn sich seine Abneigung nicht legt? Das arme Kind - die arme Familie!
LG

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Dann wird eine Trennung unumgänglich.
Wenn ich hier im Forum Beiträge von Frauen lese, die unbedingt ein weiteres Kind wollen, kann ich schon ansatzweise nachvollziehen, dass der Mann der TE jetzt vorhält, es wäre ihr Wunsch gewesen, jetzt müsse auch sie sich kümmern, so traurig und emotionslos das ist.
Natürlich weiß hier niemand, wie es wirklich abgelaufen ist mit den Gesprächen bzgl. des weiteren Kindes aber egal, wer jetzt "im Recht" ist, die TE wird ihren Mann nicht zwingen können, sich angemessen um die Kleine zu kümmern bzw. sie zu lieben.

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Ich kann beurteilen, wie es bei euch war aber ich kenne ein Pärchen, bei dem die Frau ihren Mann wirklich regelrecht emotional zu einem zweiten Kind erpresst und gedrängt hat. Über Jahre hinweg konnte er ihr nichts recht machen - immer wieder kam sie zurück auf den Punkt, dass sie ohne ein zweites Kind nicht leben könne und so hat er schließlich irgendwann nachgegeben.
Viele Frauen denken sich in so einem Fall, dass der Mann sich schon daran gewöhnen kann und die Situation genauso toll findet, wenn das Kind erst einmal da ist, aber dem ist nun mal leider nicht immer so.
Natürlich hätte er sich nicht darauf einlassen sollen die Verhütung wegzulassen aber was wäre die Alternative gewesen, wenn die Frau ihm immer wieder mitteilt, dass es ohne ein weiteres Kind nicht geht und sie totunglücklich ohne dieses ist. Vielleicht hat er auch selber anfangs gedacht, dass es besser werden würde, wenn es erstmal da ist.

Was ich daran echt schlimm finde, ist der aktuelle Zustand. Es tut mir für euer Kind auch unglaublich leid, dass sein Vater es anscheinend nicht so annehmen und lieben kann wie euer erstes Kind und ihr solltet dringend klären, wie eure Zukunft aussehen soll. Ich mag mir nicht ausmalen, was es mit einem Kind macht, so aufwachsen zu müssen, wenn dein Mann es ggf nie annehmen und akzeptieren kann. Ich würde ihn direkt fragen, wie er es sich in Zukunft vorstellt, denn so kann es definitiv nicht weiter gehen - weder für das Kind noch für eure Ehe / das familiäre Zusammenleben.

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*“kann nicht beurteilen“ sollte es heißen