Hallo ihr Lieben,
heute mag ich mir auch Mal den Frust von der Seele schreiben.
Zu unserer Konstellation: Die Eltern meines Mannes sind seit 20 Jahren geschieden und jeweils neu verheiratet. Meine seine Mutter seit 10 Jahren, sein Vater seit 4. Ich mag beide Schwiegerelternpaare sehr, auch wenn sie nicht unterschiedlicher sein könnten.
Mein Mann ist ein bodenständiger Typ, mit klassischen "Männer"Hobbies, die er mit seinem Vater teilt. Die neue Frau passt da super rein, wir beide haben denselben Beruf und sind voll auf einer Wellenlänge, fahren alle zusammen in den Urlaub zum Campen und sehen uns wirklich oft. Wir wohnen nur 10 km auseinander.
Meine SM und ihr neuer Mann wohnen 350 km entfernt, sind finanziell wirklich gut aufgestellt, haben kurz vor der Rente noch einmal ein neues Designhaus gebaut. Geld ist da kein Thema, denn es ist immer reichlich da. Dementsprechend ist der Standard in Bezug auf Urlaub, Wohnen und Freizeit deutlich höher angesiedelt. Unseren Lebensstil respektieren sie, aber oft unter dem Aspekt "Ihr seid immer originell. Wenigstens habt ihr euch gefunden. Für uns wäre das nichts". Bis hierhin alles noch sehr unproblematisch. Jetzt ist es so, dass mein Mann noch eine Halbschwester hat, leibliche Mutter ist meine SM. Mein SV hat sie damals adoptiert, obwohl sie nicht seine ist, ist es s nach der Scheidung trotzdem wie der leibliche Vater. Meine Schwägerin wohnt mit Mann plus Kindern 400 km in die entgegensetzte Richtung von uns, 750 km entfernt von meiner SM. Finanziell und auch sonst lebenstechnisch selbes Bild wie meine SM. Haus für 1 Mio mitten in der Stadt gekauft, Urlaub für 3 Wochen auf Mauritius wird Mal eben so gebucht. Ich freue mich für sie, dass sie solch eine Freiheit haben.
Jetzt das eigentliche Problem: Meine SM zog vor 20 Jahren weg. Lies meinen Mann beim Vater allein mit 11 Jahren. Hat immer ihr Ding durchgezogen. Noch heute kann sie kein gutes Haar an meinem SM lassen, obwohl sie gegangen ist, weil es ihr alles zu langweilig
Die liebe Schwiegermutter
Zu bürgerlich, zu wenig luxuriös, zu traditionell war. Sie war schnell neu vergeben, verheiratet und hat alles, was das Herz begehrt. Mit meinem Mann springt sie nicht gut um. Zu Beginn unserer Beziehung waren wir sehr oft da, ich mag sie, wir haben viel gelacht und wir haben die Kurzurlaube dort sehr genossen. Doch seit einem Jahr meldet sie sich kaum noch, sogar nur noch auf Initiative unsererseits. Mein Mann ist niemand, der unbequeme Themen gern bespricht. Schon gar nicht mit ihr, weil sie ihn da in der Vergangenheit schon oft verletzt hat und er es ihr wahrscheinlich noch sehr übel nimmt, dass sie vor 20 Jahren einfach wegzog. Während wir wöchentlich schreiben und regelmäßig anrufen (2 Minuten Gespräche a la "Wir sind gleich noch verabredet") kommt nichts zurück. Meine Schwägerin hingegen berichtet von 2 Mal täglich Facetime mit meiner SM, ist immer auf dem neusten Stand. Wird auch regelmäßig besucht. Wir liegen auf dem Weg, es ist kein Umweg nötig. Trotzdem waren sie erst einmal bei uns in den letzten 5 Jahren. Unsere Wohnung war ihnen sofort ein Dorn im Auge. Oft wurde ich damals gefragt, wie ich damit glücklich sein könnte. Wir wohnen auf 90qm Altbau im Dorf mit Garten. Also absolut nichts desolates!
Jetzt war meine Schwägerin mit Kindern und Mann zu Besuch, da mein SV Geburtstag hatte. Meine SM rief täglich bei ihr an, während sie da war. Und versuchte immer Streit vom Zaun zu brechen - letztendlich hieß es "Naja das muss man wohl Mal klären! Vor allem mit deinem Bruder". Also meinem Mann. Als wir dann verdutzt waren, aber auch erfreut, dass es scheinbar Bewegung in der Sache gibt, hat die SM nun wieder nicht auf uns reagiert.
Ich bin wirklich genervt und verletzt mittlerweile. Mein Mann wird behandelt wie Beifang, meine Schwägerin ist die Bilderbuchtochter. Ich wusste, dass meine SM schwierig ist. Daher weiß ich einfach nicht, was ich tun soll. Ich möchte meinen Mann auch nicht übergehen und sie zur Rede stellen. Er ist allerdings auch am Ende, für ihn wiederholt sich seit 20 Jahren das Dilemmas eines zeitweise guten Verhältnisses und dann des wortlosen Ignorierens.
Ich weiß nicht, was ich hier erwarte. Ich denke, ich wollte mir wohl einfach Mal Luft machen. Entschuldigt diesen langen Text.
Wenn die Mutter deines Mannes euch nicht guttut, dann lasst den Kontakt doch einschlafen.
Bringt doch nichts, sich irgendwas zu erhoffen.
Was jetzt eure jeweiligen finanziellen Situationen damit zu tun haben, ist mir nicht klar.
Der Text ist so schon ellenlang, da bin ich darauf wohl zu wenig eingegangen.
Wir werden von der Seite der SM und meiner Schwägerin oft als "die einfachen Leute" gesehen. Mein SV ist kein guter Opa, da das Haus ein altes ist. Wir leben nicht vernünftig in unserer Wohnung, unsere Oldtimer sind unsicher, stinken und sich damit zu beschäftigen nicht standesgemäß. Urlaube werden mit uns gar nicht erst geplant, da wir uns keinen 8.000 Euro Urlaub leisten können. Immer mit einem bissigen Kommentar in Richtung meines Mannes "Du bist eben wie dein Vater". Ich habe da bisher wirklich drüber hinweg gesehen, da mir solche Dinge nicht wichtig sind. Ich frage mich allerdings zunehmend, ob dies ein Faktor für diesen wirklich unschönen Umgang miteinander sein könnte.
Ich würde mich da nicht einmischen! Ist nicht deine Angelegenheit.
Freu dich über den guten Kontakt zu ihr, dein Mann muss das selbst regeln, schließlich geht es ja um ihn.
Steh an seiner Seite wenn es brenzlich wird.
Ihr müsst auch nicht so viel Kontakt haben, mir scheint, das tut dir und deinem Mann nicht gut.
Ich kann gut verstehen wenn du mit deinem Mann mitleidest. Ich glaube, dass Ablehnung durch eigene Eltern etwas ist, das den Wenigsten nichts ausmacht.
Was du beschreibst, ist deine Schwiegermutter der Meinung, dass man Geld, Urlaub, teure Autos etc als Statussymbol braucht, um als etwas zu gelten und dass man all dies braucht um glücklich zu werden. Beides ist für mich nicht erstrebenswert bzw ich bin froh, dass andere Sachen zählen, und du klingt so, als wäre das für euch auch so.
Vielleicht ist ein Aufarbeiten mit einem Therapeuten tatsächlich etwas für deinen Mann, damit er sich davon löst, ihr gefallen zu wollen - denn es scheint als könne er das nicht ohne sich selbst zu verbiegen. Vielleicht kann er dann irgendwann zu seiner Mutter auf ein "du bist halt wie dein Vater" ein "Ja und da bin ich verdammt froh drüber" kontern.
In Bezug auf die Stiefmutter würde ich nichts tun, sondern mich darauf konzentrieren, meinem Mann den Rücken zu stärken.
Ich denke deine Schwiegermutter lehnt deinen Mann ab, weil er sich in eine ähnliche Richtung entwickelt hat wie ihr Ex-Mann bzw. dessen Lebensstandard, der ihr nicht zusagt.
Ich kann nur erahnen wie sehr deinem Mann diese Ablehnung aus so oberflächlichen Gründen schmerzt und es gar nicht um Interesse an seiner Person geht.
Zum Glück wohnt ihr weiter auseinander. Ich würde es wohl einfach erstmal auf sich beruhen lassen und mich nicht melden. Ansonsten wenn sie sich melden, würde ich schauen dass sie euch nicht weiter verletzen. Wenn unsachliche und abwertende Kommentare zu eurem Lebenstil kommen, würde ich klare Grenzen ziehen.
Du hast hier schon gute Anregungen bekommen darum gebe ich meinen Senf da nicht auch noch dazu.
Mir kam gerade nur in den Sinn, wie sehr sich der Opa, Schwiegervater, bestimmt über ein Enkelchen freuen wird, weil das ja grob in Planung ist. :) Und die Beziehung, die ihr habt sagt harmonisch klingt. Das wird ein schöner erster Camping Trip mit Opi. :)
So ein Baby wirft ohnehin nochmal alles durcheinander ... bin gespannt, wat die Omma dann zu meckern hat. ;)
Alles Gute! Ich stellt es mir an der Stelle deines Mannes unheimlich schwer vor aus so dämlichen "Gründen" derart abgelehnt zu werden. Da ist vielen Eltern nicht bewusst, was sie anrichten. Sich lösen ist schwer, aber oft eine gute Option.