Überfforderung/ innerlich gereizt/ traurig

Hallo alle zusammen,
Ich weiß nicht genau in welches Forum das gehört und was ich mir erhoffe, wahrscheinlich will ich es mir einfach von der Seele schreiben.
Ich bin Mama von zwei Kindern, verheiratet und wir bauen seit zwei Jahren unser Haus um. Ich bin eigentlich eine richtige Powerfrau, manage Haushalt, Kinder, Job und Co weitestgehend alleine, halte meinem Mann den Rücken frei (Führungsposition, studiert nebenher, aktuell viel am Bau beschäftigt). Vor meiner zweiten Tochter hatte ich noch eine Führungsposition.
Nun zum Problem: Ich hab in unregelmäßigen Abständen immer wieder Phasen in denen es mir nicht gut geht. Meist fängt es an mit Müdigkeit und dass ich extrem schnell gereizt bin (obwohl ich sonst eine sehr geduldige Person bin), plötzlich stelle ich alles in Frage, fühle mich überfordert und sehr traurig. Beinahe wie bei einer Depression. Das geht meist einige Tage, dann rauf ich mich zusammen und es ist alles wieder gut. Oft habe ich über Monate richtig gute Phasen und dann haut es mich wieder um. Im Alltag, jobtechnisch, bekomme ich das gut überspielt aber im Alltag zuhause ist das oft schwierig.
Geht es jemand ähnlich?

Liebe Grüße

Arlia

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Auch Powerfrauen sind nur Menschen mit irgendwann begrenzter Kapazität! Du beschreibst mich in den 90er Jahren. Zwei auf verschiedene Weise sehr fordernde Kinder, voll berufstätig und Mithilfe beim stressigen Saison-Nebengewerbe meines Mannes, der auch noch Vollzeit arbeitete und als Hilfe im Sommer ausfiel. Ehrenamtlich tätig auch noch. Dazu eine Mutter, die ständig aus dem Hintergrund motzte und jammerte.
Ende vom Lied: ich saß wie ein Häuflein Elend vor meinem Hausarzt und konnte nicht mehr.
Viele solche Erscheinungen,wie Du es beschreibst gingen dem voraus.
Als erstes sagte mein Dok "Sie sind nicht Gott, Sie können nicht alles regeln". Er empfahl mir dann eine wirklich gute Psychologin, die mir als erstes das Wort "NEIN" wieder beibrachte.
Du musst nichts überspielen - nur manche Prioritäten neu setzen und bei Deinen Lieben klare Worte finden - und das aber rigoros. Das geht durchaus, wenn man will. Spätestens wenn Du vor Magenschmerzen heulen könntest, ist das Ende erreicht. Lass es nicht so weit kommen, Dein Körper/Deine Psyche sendet bereits Warnsignale.#herzlich
LG Moni

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Das klingt schon, als würde es in Richtung Depression gehen. Am Anfang hilft es oft, den Stress zu reduzieren und wirklich alles mit der Ruhe zu machen. Auch das Ansprechen und Kommunizieren deiner Gefühle kann helfen. Natürlich mit klarem Wunsch. Lieber Partner, ich glaube mir geht es zunehmend schlechter, wir müssen jetzt agieren, damit es sich nicht manifestiert.
Du kannst auch den Hausarzt ansprechen, aber manchmal sind die einfach unwissend und man ärgert sich danach. Ein Psychiater ist da manchmal besser.

Manchmal vergehen solche Phasen einfach wieder. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen, wenn es für dich noch "neu" ist. Menschen erleben das unterschiedlich.

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Ist es immer um dieselbe Zeit im Monat? Vielleicht hängt es hormonell mit deinem Zyklus zusammen. Hast du da etwas beobachten können?

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Also zum Einen: man darf sich auch mal ausgepowert fühlen. Gerade wenn man es mit dem Stress übertreibt und die Müdigkeit nicht zulässt/übergeht, braucht es ja vielleicht nur mal ne kleine Pause und dein Körper denkt: Super, jetzt hol ich mir alles zurück.
Ich würde medizinisch abklären lassen ob es physiologische Gründe geben könnte (Schilddrüsen - /Sexualhormone). Vielleicht mal Buch führen, in welchen Zyklusphasen diese Phasen auftreten. Ansonsten versuchen, dir schon vor den Phasen Ruhepausen zu gönnen. Vielleicht einfach ein Abend die Woche, in denen du dich weder um Arbeit, Kinder oder Haushalt kümmern musst. Vielleicht reduziert du damit den Stress?

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Klingt für mich nach Burn Out.
Das trifft leider viele Power Frauen, die sich permanent selbst überfordern.
Ich würde es beim Hausarzt ansprechen.
Vielleicht wäre eine Kur möglich.

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Liebe TE,

ja mir geht es manchmal genauso. Normalerweise bekomme ich alles auch hin neben Berufsätigkeit, schwerbehinderter Sohn durch Autismus und den alltäglichen Familienwahnsinn alles hin. Schwierig war es allerdings, wenn unser Sohn mal wieder so Phasen hatte, wo er echt schwierig war, besonders als die Schulschließung wegen Corona kamen. Wo Entlastungen, die wir organisiert hatten weggefallen waren. Mein Mann ist mir zwar eine sehr große Hilfe, aber der ging auch am Stock, war ständig müde, weil Kind mal wieder so anstrengend war. Unser Sohn ist 16 Jahre alt und ein Duracellkind, was dauerbeschäftigt werden muss.

Mir machen allerdings auch die Wechseljahre einen Streich, zwar nicht häufig. Aber dann bin ich mal wieder komplett fertig mit der Welt. Dann bin ich schon froh, wenn ich meine Arbeit auf die Reihe kriege. Ja ich schwitze, habe keine Energie, bin einfach nur noch fertig. Ich mache demnächst (hoffentlich klappt das endlich mal) eine Muki-Kur mit Kind
(nehmen autistische Kinder mit auf) in der Hoffung auf besseres Input für mich, damit man nicht mehr so fertig ist. Wäre eine Kur etwas für dich?

LG Hinzwife

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Was sagt der Arzt?
Kann das hormonell bedingt sein?
Wann taucht es auf? Aus dem "nichts" oder merkst du Auslöser?
- Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt
- wenn viele Termine waren
- Anrufe einer bestimmten Person
- bei Überstunden
- +/- bei der Periode oder um den Eisprung herum?

Sind Eisenwerte, Vitamin D, Schilddrüsenwerte, sonstiges in Ordnung?

Zuerst würde ich mit dem Hausarzt sprechen. Du kennst dich so nicht und es belastet dich. Vielleicht lässt sich schon in den Blutwerten was finden.

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Hey!
Eine Freundin, der es so ging, hatte eine Schilddrüsenunterfunktion.

Liebe Grüße!
Schoko