Bevorzugung eines Kindes (Silopo?)

Hallo an alle,

Es wird mir keiner helfen können, ich wollte nur mal meinen Unmut und meinen Frust raus lassen, weil es mich schon arg beschäftigt und auch irgendwie wütend macht.

Es geht um meine Familie, sprich eher um meine Eltern und meine geschwister.
Kurze Vorgeschichte:

Ich habe 5 Geschwister. Eine leibliche Schwester und 4 Pflegegeschwister. Diese leben noch bei meinen Eltern und sind alle 19, 20 und 21 Jahre alt. Sie alle haben Defizite. Es reicht von FAS (fetales Alkoholsyndrom) bis hin zu psychischen Störungen, aber auch schwere Neurodermitis die bisher nicht in den Griff zu bekommen ist.
Die Kinder kamen zu uns in die Familie als ich selbst gerade 14 oder 15 war. drei von ihnen sind leibliche Geschwister, zwei Mädchen und ein Junge. Die Schwester mit FAS spielt hierbei keine Rolle.

Nennen wir die drei mal X, Y und Z , wobei Z der Junge ist und X die älteste Schwester. Y ist das "Mittlere" Kind der drei.

Dass es über die Jahre anstrengend war, ist klar. Viele Arztbesuche, Therapien etc. X und Z scheinen psychische Erkrankungen zu haben (Bei X stand lange Zeit (nie nachgewiesen) sexueller Missbrauch seitens der leiblichen Eltern im Raum). X lügt sehr viel, glaubt selbst was sie da erzählt. IQ nicht sehr hoch. Sie ist jetzt 21, lebt jedoch noch bei meinen Eltern, obwohl Jugendamt sie nun aus der Obhut wegen des Alters rausgegeben hat. Z hat wohl auch ein FAS, aber sehr leicht. Verhaltensauffälligkeiten, Suchterkrankungen (Süßigkeiten und Medien).
Y hat Neurodermitis und Asthma.... sie scheint von allen drei am "Normalsten" zu sein.

Ich lebe schon ewig nicht mehr bei meiner Familie, ich sehe sie immer nur einmal die Woche, manchmal auch nur alle Zwei wochen für ein paar Stunden zum Kaffee und Kuchen. Ich kann mir vorstellen, dass vor allem X und Z wirklich anstrengend sein können. Meine Mutter erzählt das auch immer, X bringt unruhe rei (bla bla bla), Z wird gerne mal aggressiver, weil er mit seinen Emotionen nicht mehr weiß wohin. Alle drei stehen in Ausbildung.

Y und meine Mutter haben ein gemeinsames Hobby, die Pferde. X und Z sind außen vor.

Ich habe nun immer mal beobachtet, wie gesagt, 100%ige EInblicke habe ich keine vom Familienleben aber laut Aussage meiner Mutter hassen die drei sich. X steht immer in Konkurrenz mit Y und Z ist eben Z. Alles was er macht oder tut ist grundsätzlich falsch. Hält er sich an Regeln, wird genervt reagiert, hält er sich nicht dran, wird er angeschrien. Macht er was, was in den Augen meiner Mutter nicht "Angemessen" ist, wird er angemeckert. Hat keine Chance sich zu verteidigen. Wenn Y sagt er hat dies und jenes gemacht wird sofort mit "Strafen" agiert, ohne seine Sichtweise anzuhören. Er wird wie so ein Arsch behandelt in meinen Augen. Klar braucht er aufgrund seiner Einschränkungen eine starke Struktur und ordentliche Grenzen, aber ich habe oft das Gefühl alles ist sehr willkürlich. Meinem Freund ist das auch schon aufgefallen.
X wird als die bezeichnet, die Unruhe in die Familie bringt. Vermutet wird eine Borderline Persönlichkeitsstörung, die Testung steht noch aus. Und auch hier denke ich ich habe keine genaue Einsicht in das Familienleben um was anderes zu sagen, aber was mir echt übel aufstößt, ist dass Y offensichtlich als "Lieblingskind" auf ein Podest gestellt wird.

Die Geburtstage der drei folgen unmittelbar aufeinander. Juli X, August Z und September (heute) Y. Aufgefallen ist mir heute, dass im Status meiner Mama bei Whatsapp "öffentlich" zum Geburtstag gratuliert wird. Y soll so bleiben wie sie ist, sie ist ein toller Mensch und so. X und Z haben diese öffentliche Aufmerksamkeit jedoch nicht erhalten. Weiterhin, was ich persönlich nun echt heftig finde: Y bekommt ein Auto geschenkt. Klar die Familie benötigt ein drittes Auto, da Y und X beide einen Führerschein haben und zur Schule fahren müssen etc. große Familie, drittes Auto (Wobei wegen mir kann man auch die ÖPVM benutzen, aber ist ja nicht meine Entscheidung). Aber warum besorgt man sich dann nicht ein Auto für die "Mädels"? Warum für Y?

Ich habe hier das Gefühl, dass die Geschwisterrivalität und auch der Hass untereinander noch deutlich geschürt wird, weil Y so hoch gehoben wird und X und Z eigentlich permanent vorgehalten bekommen was sie alles falsch machen.
Das Wort von Y wiegt mehr als das von X und Z und ganz ehrlich, ich sehe, das Y das schamlos ausnutzt.

Mich ärgert das so extrem, aber wenn ich meine Mutter drauf ansprechen würde, würde sie ausflippen. in der Hinsicht ist sie wie ihre eigene Mutter. Sie würde einen Weg finden es zu rechtfertigen oder versuchen irgendwas zu finden, womit sie mich angreifen kann. Unser verhältnis ist eh recht verhalten und distanziert. Ich habe mich immer weiter etwas entfernt, weil ich mit ihrer Art nicht klar komme. Für mich ist das okay, aber es bereitet mir sorge, wie sie mit den beiden umgeht und sich dann auch noch wundert, warum sie so sind wie sie sind....?

Danke fürs Zulesen. Es musste einfach mal raus. Leider kann ich da nicht viel machen, bzw will mich nicht ins Schussfeld stellen. Ich bin mit dem 3. Kind schwanger und bekomme von anfang an kein besonderes Interesse zugesprochen, eher nur merkwürdige und abwertende Kommentare, weswegen ich mir diesen Stress echt nicht geben will :-(

Liebe Grüße an alle

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Was wäre so schlimm, wenn sie ausflippen würde? Sag ihr doch deine Einschätzung?

So ganz habe ich aber nicht verstanden, warum die drei noch bei deinen Eltern sind. Das Jugendamt ist jetzt raus und man wohnt quasi als WG?
Sind die drei trotz ihrer Einschränkungen mündig? Wenn ja, kann man nicht unterstützen, dass sie ausziehen?

Mhm.. schwer...

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Leider ist das so einfach nicht. Sie verdienen kein Geld. X ist 21, theoretisch kann man sie "rauswerfen" oder eine Art betreutes Wohnen. Einerseits will meine Mutter sie "raushaben", andererseits macht sie es nicht. X soll jetzt alleine zum Amt gehen und Integrationsbeihilfe beantragen, da sie eine Behinderung hat und diese auch über nen Ausweis belegen kann. Aber X ist gar nicht in der Lage sich um so etwas zu kümmern. Meines Erachtens und auch die Meinung meiner Schwester, benötigen sowohl X als auch Z nen betreuer. Für Finanzen aber auch solche Amtsgänge. Aber das will meine Mutter irgendwie nicht so wirklich sehen. Es wurde ihr immer alles abgenommen und jetzt muss sie plötzlich selbstständig werden, bekommt aber nen Anranzer wenn sie Entscheidungen trifft, die der "Familie" nicht passen.

Meine Leibliche Schwester hat da engeren Kontakt und ist auch gerade Fertig mit dem Studium zur Sozialarbeiterin und gibt immer wieder Denkanstöße hinsichtlich finanzielle Hilfen aber auch betreuer etc. Aber das wird immer abgeschmettert. Ich stecke da nicht in der materie drin und habe leider wenig Ahnung davon.

Z wird weiterhin vom Jugendamt versorgt, aber auch er wird auf lange Sicht in ein betreutes Wohnen müssen bzw in eine WG mit 24h betreuung. Beide können vermutlich nie selbstständig leben, ohne sich in Schwierigkeiten zu bringen (Schulden etc). Laut Aussage meiner Mutter (Hatte sie meiner schwester so gesagt) wird Y von den dreien bei Ihnen bleiben, weil sie ja eben so toll ist.

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Mir ging es ja nicht um raus werfen, sondern die X und Z unterstützen, wenn sie bei deinen Eltern nicht mehr glücklich sind.

Die Frage ist also, ob die beiden das überhaupt überblicken können und wenn ja, wie sie ihre Situation selbst sehen.

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Es ist natürlich nie schön wenn ein Kind offensichtlich von der Mutter bevorzugt wird. Wie Du allerdings schon selbst schreibst hat Du keine 100% Einblicke in den Alltag, sondern bist einmal pro Woche zu Besuch da. Was Du versuchen könntest: während Deines Besuches etwas positiv hervorheben was X oder Z grade richtig gut können. Also zB ‘Mama der Kuchen von X ist echt lecker, die kann super backen, oder toll das Z dies und das geschafft hat. Außerdem könntest Du Dich fragen ob Dir die Bevorzugung von Y auch gegen den Strich geht weil Du und Deine (andere leibliche) Schwester so eine bevorzugte Behandlung in dem Alter nicht erfahren haben.

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Ja sowas machen wir schon immer, Z backt gerne und die Kuchen sind immer von ihm. Das loben wir auch immer wenn wir ihn essen. Von der Seite kommt dann von Meiner Mutter "Zu wenig Zucker" oder "Zu trocken". Leider kann er es ihr tatsächlich nicht recht machen, was meine leibl. Schwester und mich wirklich traurig macht, denn er kann nichts für seine Behinderung und wir empfinden es so, als würde er immer einfach bei seite geschoben werden. Meine Schwester möchte der gesetzliche Betreuer werden, wenn er tatsächlich gehen soll und muss. Das hat sie sich schon vorgenommen, da sie zu ihm eine viel engere Bindung hat als ich.

Letzteres ist nicht so. Meine Schwester und ich hatten auch nach bestandener Fahrprüfung jeder ein Auto bekommen, damit wir flexibler sind. Ich hatte meine Ausbildung in einem anderen Bundesland gemacht, da hab ich das zum Abi geschenkt bekommen und meine Schwester ebenso. Nur war es bei uns so, dass wir immer gleichberechtigt behandelt wurden. Was der eine Bekam, bekam der andere dann auch. Hier ist es so... Y bekommt nen Auto. In your Face X und Z. Und das sehe ich als extrem scheiße an, weil das Verhältnis der drei schon sehr angespannt war und jetzt wird es noch so offensichtlich zur Schau gestellt.

Habe heute lange mit meiner Schwester geredet und wir sind da der Selben Ansicht. Wir kennen unsere Mutter aber lange genug um zu wissen, dass reden nichts bringt. Sie weiß alles besser und überhaupt macht sie auch alles besser. Sie hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark verändert und es schockiert uns ehrlich gesagt sehr. Es gab dinge die wir uns anhören durften in der Vergangenheit, die sehr verletztend waren.
Mein Partner hat viel Kontakt zu Z, sie verabreden sich auch, genauso mein Schwager... X holen wir auch immer mal raus und machen was mit ihr gemeinsam, damit sie noch ein wenig das Gefühl von Familie hat. Aber einen Streit mit der Mutter wollen wir nicht provozieren, weil uns dahingehend die Kraft fehlt.

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Sie sind erwachsen, sie sind nicht die leiblichen Kinder deiner Mutter, sie haben keinen Anspruch mehr auf die Plegeeltern ihrerseits, deine Mutter kann frei entscheiden wen sie nun mag und wen nicht. Wenn sie X und Z nicht mag, dann ist es ihre Sache, sie sind wie gesagt jetzt erwachsen...

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Hallo du Liebe,

Erstmal ist es eine wirklich starke Leistung, die ihr da als Familie über 20 Jahre gemeistert habt.
Ich finde es berührend, wie sehr du dich um die drei sorgst, obwohl sie "nur" deine Pflegegeschwister sind.
Dass deine Schwester als Sozialarbeiterin gute Unterstützungsangebote kennt, ist klasse. Allerdings auch oft schwierig, da sie ja Teil des Systems Familie ist und daher der professionelle Standpunkt oft nicht so wertgeschätzt wird, wie von extern.
Vielleicht hast du die Möglichkeit dich an eine Beratungsstelle zu wenden mit deinen Bedenken? Auch beim Jugendamt zu erfragen, welche Optionen sie oft als geeignet einschätzen, wenn die Obhut der Pflegeeltern vorüber ist und die Pflegekinder erwachsen, jedoch ohne Möglichkeit autonom zu leben.
Vielleicht kannst du auch deinen Eltern anbieten sich gemeinsam beraten zu lassen bezüglich weiterer Schritte? Die Situation wird ja nicht leichter, vor allem mit fortschreitendem Alter.
Arbeiten deine Pflegegeschwister regulär in einer Ausbildung oder haben sie einen speziellen integrativen Arbeitsplatz? Vielleicht hat dieser Träger ja auch eine Beratung für Wohnformate, die auf Verselbstständigung und Unterbringung für Menschen mit Behinderung ausgerichtet sind

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Guten Abend,

Vielen Dank für deinen Beitrag. Und ja du hast es erkannt. meine Schwester ist für solche Dinge wirklich ein guter Ansprechpartner, wird aber als solches nicht wahrgenommen, da sie eben auch die Tochter ist.
Meine Mutter selbst hat viele Lehrgänge besucht und weiß wie es nach dem 18. LJ weitergeht, was zusteht, was geht etc. Vielleicht ist sie da auch gerade viel zu tief drin...? Sie will das Problem aktuell nicht sehen. Meine Schwester hat ihr das schon sehr häufig gesagt, dass da Betreuer her müssen.

Zwei der Vier machen eine normale schulische Ausbildung zum Erzieher (X und Y). Z und meine 4. Schweste rmit FAS sind im geschützten Rahmen in der Ausbildung, bzw in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Letzteres läuft über die Familienhilfe des Sozialamtes, wenn mich nicht alles täuscht. Jedenfalls über das Sozialamt. Z benötigt definitiv einen Betreuer, da er wirklich (und ich liebe die vier wirklich) kognitiv absolut nicht in der Lage sein wird jemals ein geregeltes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Er ist auch in der psychiatrischen Behandlung, aber ich denke da ginge sooo viel mehr. WG für psychisch erkrankte junge Erwachsene zum Beispiel. Und wenn X diagnostiziert werden würde, wäre das auch für sie eine gute Alternative. Allerdings soll sie das alles alleine hinkriegen, sie ist ja immerhin schon 21. Wenn ich sie mir ansehe und auch höre was sie so erzählt, denke ich sie ist mitten in der Pubertät und irgendwo mit 15 Jahren "Stehen" geblieben.
Leider muss man sie wirklich an die Hand nehmen und meine Mutter hätte das evtl. früher machen müssen anstatt sie jetzt einfach los zulassen und "Mach mal" zu sagen. Sollte so ein Gespräch noch mal aufkommen, werde ich meiner Mutter noch mal nahe legen, dass sie sich an eine Beratungsstelle wenden kann, die auf Integration etc spezialisiert sind. Die gibt es hier wo wir wohnen in greifbarer Nähe. Evtl kann sie über das Integrationsamt Hilfen bekommen um in einer WG unter zu kommen, wo sie zwar betreut wird, aber autonom leben kann. Schließt ja ein späteres Arbeiten nicht aus und ihren Behindertenstatus hat sie nach wie vor, der ihr Vorteil werden kann, wenn sie später angestellt wird.

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Vielleicht ist deine Vermutung gar nicht so falsch; deine Mutter weiß rein fachlich, was getan werden müsste. Kann aber emotional nicht entscheiden und geht einen Weg, den sie sich vielleicht selbst so nie vorgestellt hätte, als ihr die Kinder aufgenommen habt. Vielleicht hat sie auch Angst vor einer Unterbringung der Geschwister und meint deshalb, dass ihre Autonomie ausreichend wäre für ein selbstständiges Leben? Es gibt auf jeden Fall sehr viele Möglichkeiten, wieso deine Mutter so handelt - vielleicht ist dies aber gar nicht die Priorität in eurem Fall. Die liegt doch, wenn ich richtig verstanden habe, eher in der Zukunftsplanung und gesicherten Unterbringung/Betreuung?
Deine Schwester ist selbst Teil des Systems Familie und ihre Expertise daher für deine Mutter vermutlich eher ein Angriff, ein Infragestellen ihrer Kompetenz als Mutter und Pflegemutter. Trotzdem muss ein Plan für die Zukunft her, auch für den Fall (und der wird kommen), dass deine Eltern zu gebrechlich werden sich weiterhin in der aktuellen Form zu kümmern.

Eine Beratungsstelle hätte ich sonst auch für dich vorgeschlagen - es gibt spezielle Stellen für Geschwister von Menschen mit Behinderung oder Kindern aus Pflegefamilien, die Teil der leiblichen Kernfamilie sind. Vielleicht gibt es das auch in eurer Nähe und du kannst dort Mal vorstellig werden? Die haben oft ganz konkrete Ideen, was auch für eure Region speziell in Frage kommt!

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Das ist schade, dass sie da so ungerecht handelt.

Ich würde meine Mutter tatsächlich auch mal vorsichtig drauf ansprechen. Auch wenn sie ausflippt. So signalisierst du ja wenigstens X und Z, dass du da Ungerechtigkeit wahrnimmst und schon zu ihnen stehst, das tut ihnen vielleicht auch mal ganz gut.

Wenn du allerdings keine Kraft dafür hast (stelle es mir schon kräftezehrend vor), kannst du ja vllt einfach mal nur mit X und Z sprechen und sagen, wenn sie quatschen wollen, bist du da. Oder Y mal ins Gewissen reden.

Oder halt nix machen, mir persönlich (!) käme aber genau das falsch vor. Als Geschwister (falls man ein gutes Verhältnis hat) hält man doch auch zusammen und ist füreinander da 🤷‍♀️

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Guten Morgen.
Ich habe X gesagt, dass sie zu jeder Zeit mit jemandem reden kann. Die Türen von meiner Schwester und mir stehen immer offen und wir hören ihr gerne zu, ohne dass sie Angst haben muss, dass es zur Mama durchdringt. Vielleicht nützt sie das Angebot. Mein Freund hat das selbe bei Z gemacht.

Ich finde es schlimm, dass sie sich so sehr verändert hat. Diese Züge waren schon immer da aber es wurde schlimmer in den letzten Jahren. Sie hat Meinungen die teilweise sehr verletzend sind, was ich und auch meine Schwester oft genug erfahren durften. Andererseits ist sie auch sehr schnell dabei Meinungen zu ändern wenn es von jemanden kommt den sie achtet und es mir ihrer Weltanschauung zusammenpasst.

Ich habe die Möglichkeit eine gewisse Distanz auf zu bauen, weil ich da nicht mehr lebe und ich auch aufgehört habe mit ihr über mein Leben zu reden. Abgesehen davon besteht kein Interesse ihrerseits daran. Aber x und z haben diese Möglichkeit leider noch nicht.

Danke für die Anteilnahme und Denkanstöße. Ich werde mich schlau machen und mit meiner Schwester beraten.

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Du hast sicher einen guten Blick auf das Ganze und ich bin der Meinung, du kannst und musst deine Mutter ansprechen. Du kannst es tun, weil dein Text zeigt, dass du sehr einfühlsam bist und sehr vorsichtig und dir wirklich nichts anmaßt. Du musst es tun, weil die Situation in die falsche Richtung läuft und das nicht gut ist - für niemanden. Und weil ich sicher bin, dass deine Mutter, so wie du sie insgesamt beschreibst, kein schlechter Mensch ist, dem das wurscht ist. Sie hat einfach ein bisschen den Überblick verloren. Sie wir ausflippen und dann wird sie doch drüber nachdenken und was ändern. Sie wird dir nicht mit Worten recht geben, aber mit Taten.

Noch mehr Erfolg wirst du vermutlich haben, wenn du noch mehr analysierst, warum sich das so entwickelt hat. Es ist sicher nicht, dass Mama X und Z nicht mag, nur Y. Sondern sie hat das Gefühl, dass Y unter (der Anwesenheit) von X und Z leidet und sie das jetzt auffangen muss. Die Kinder haben alle Einschränkungen und Y hat eben scheinbar eher körperliche Einschränkungen, die sie als schutzbedürftig, pflegebedürftig rüberkommen lassen. X und Z haben eher (so wie ich es verstanden hab) geistig-psychische Einschränkungen, die sie so rüberkommen lassen, als hätten sie Grenzen oder eine "harte Hand" nötig. Deine Mutter versucht, ihnen das zu geben, und übersieht dabei, dass sie vielleicht auch eher Schutz nötig hätten und Y vielleicht auch mal eine harte Hand.

Leicht ist das sicher nicht. Aber ich glaub, du kannst da schon was machen.

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Hallo,

oje, das ist sicher eine schwere Situation.
Wenn du selbst diese 3 so glasklar als deine Geschwister ansiehst, dann sieht deine Mutter sie sicher genauso als ihre Kinder. Kinder, die sie alle drei irgendwie liebt.

Euch Große hat sie gleich behandelt. Das war bei zwei Mädchen mit ähnlichen Interessen und ähnlichen Möglichkeiten sicher auch einfach.
Diese drei sind extrem verschieden und haben ganz unterschiedliche Baustellen. Sie müssen vermutlich auch unterschiedlich behandelt werden. "Gleich" ist nicht immer dasselbe wie "gerecht". Aber das was du beschreibst, klingt total unfair.

Eigentlich ist es auch nicht so verwunderlich, dass deine Mutter sich unter den drei jüngsten jetzt ein Kind "herauspickt", dass ihr emotional am nächsten steht. Gerade, wenn es so viele Baustellen gibt und mit den anderen beiden keine echte Beziehung auf Augenhöhe möglich ist, weil sie eben mehr Hilfe brauchen.

Ich habe den Eindruck, dass deine Mutter (die ja weiß, dass das jahrzehntelange Kümmern, Erziehen und Helfen demnächst ein Ende hat!!) ihre geballten Mutterinstinkte gerade auf Y wirft. Vielleicht nicht so ungewöhnlich beim Nesthäkchen. Euren Auszug hat sie bestimmt schon deshalb besser verkraftet, weil sie noch drei kleine Kinder zu versorgen hatte.

Dabei ist sie jetzt X und Z gegenüber in eine komische Rolle gerutscht. Nach 5 Kindern mit verschiedenen Baustellen sollte sie wissen, dass ständiges Meckern ("da ist zuwenig Zucker an deinem Kuchen") nichts bringt. Warum tut sie es trotzdem?


Wenn schon auf deine Schwester, die ja der Profi ist, nicht gehört wird, werden Grundsatzdiskussionen deinerseits wohl nichts bringen.
Du könntest versuchen, Missstände immer sofort und "locker flockig" anzusprechen. Z.b.: Zs Kuchen loben. Mama meckert. "Ach Mama, du hast an Z auch immer was auszusetzen. Gibst du mir bitte noch ein Stück? Und reichst mir mal den Kaffee?"
Das könnte Z helfen, die Situation besser einzuordnen. Es wird quasi für ihn verbalisiert.

Deine Schwester könnte einen Kollegen oder besser noch Vorgesetzen bitten, mal ein Beratungsgespräch außer der Reihe mit der Familie zu führen. Inoffiziell, Ergebnisoffen. Also das selbe, was deine Schwester versucht, aber von jemand Außenstehendem. Vielleicht ist ein netter Bekannter aus ihrer Branche ja dazu bereit?

Viel Glück und alles Gute!

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Hallo,

Gestern konnte ich nicht mehr wirklich was schreiben, weil es wegen der Schwangerschaft ein wenig turbulent war. Bin ja auf der Zielgeraden und da braucht man eigentlich keine Aufreger 😅

Morgen wird der Geburtstag von Y gefeiert und im Vorfeld wurde mir von meiner Mama gesagt ich solle ihr doch was für das neue Auto kaufen. Ich habe daraufhin gesagt, da X und Z auch nur eine Kleinigkeit (Gutschein und parfum o. s.) bekamen, ist es sehr unfair wenn sie jetzt was bekommt was deutlich mehr kostet, weswegen ich auch ihr nur eine Kleinigkeit schenken werde.
Darauf wurde nicht reagiert, aber eine indirekte Ansage gemacht 🤭

Hab mir gedacht, wenn das Thema angeschnitten wird, werde ich meine Meinung dazu sagen, ansonsten werde ich für X und Z da sein, soweit ich kann.


Meine Mutter hat die Kinder eigentlich nie als einfachen Job angesehen, die Kinder durften unseren Namen annehmen und es hieß immer "meine Tochter" bzw "mein sohn". Was genau jetzt passiert ist weiß ich nicht. Vielleicht sind sie wirklich zu anstrengend und sie hat keine "Lust." mehr? 🤷🏻‍♀️
Sie wird ja auch alt wenn man das so betrachtet, dennoch denke ich, wenn sie sie raus haben will, könnte sie wenigstens eine adäquate Lösung finden bzw auch einen Betreuer beantragen vor Gericht. Damit hat sie keine Gänge mehr und kann halt nur noch "Mama" für die Kinder sein.

Aber irgendwas hindert sie an dieser Denkweise.
Mal sehen.