Seit mein zweites Kind auf der Welt ist, bin ich überfordert.
Und das ist schon seit 11 Jahren der Fall.
Die beiden streiten, streiten, streiten.
Zusammen was spielen, als sie noch kleiner waren, Fehlanzeige.
Es ist ein Mädchen und ein Junge, jetzt 14 und 11.
Pubertät ist auch toll.
Die beiden sind so verschieden, ich habe echt das Gefühl, keinem gerecht zu werden.
Ständig beschwert sich einer über den anderen.
Urlaube waren auch immer schrecklich.
Meist waren mein Partner und ich damit beschäftigt, zu schlichten, zu vermitteln und die beiden auseinander zu halten.
Sie sind wie Hund und Katze.
Ich weiß dass Geschwister nicht immer auf einer Wellenlänge sind und sich auch nicht super verstehen müssen.
Ich habe auch einen Bruder, mit dem mich nichts verbindet, wir sehen uns 1mal im Jahr und das wars.
Er war halt da , hat mich aber nicht besonders interessiert, aber gestritten haben wir kaum.
Wir haben beide unser Ding gemacht und gut ohne den anderen ständig zu triezen.
Ich bin einfach am Ende mit meinem Latein.
Mein Sohn hat jetzt den Wunsch geäußert, auf ein Internat zu gehen und nur noch in den Ferien nach Hause zu kommen.
Mein Partner und ich leben mittlerweile getrennt, es wäre auch möglich, dass ein Kind dauerhaft bei mir und eins bei ihm lebt.
Wie seht ihr das?
Überfordert
Hei, ich kann dich verstehen, ich habe nur ein Kind und ich glaube bei 2 würde ich das wirklich in erwägung ziehen, habt ihr mal darüber gesprochen das so zu machen?
Hallo,
ich denke wenn Dein Sohn schon zuhause weg will, ist die Situation ganz schön heftig. Oder er ganz schön in der Pubertät.
Ich habe noch kleinere Kinder und sie streiten derzeit auch viel. ABER: bei uns gibt es die Regel, dass dann jeder für sich spielt. Sie müssen sich ja nicht (immer) mögen, das ist ok. Dann sollen sie sich aber gegenseitig auch in Ruhe lassen. Und dafür sorge ich dann wenns nicht klappt (jeder hat ein eigenes Zimmer).
Bei so viel Zwist hat oft ein oder gar beide Kinder das Gefühl, hinten anzustehen.
Wenn das Jahrelang schon der Fall ist und Du es nicht schaffst, mit den Kindern das aufzuarbeiten, wäre tatsächlich räumliche Trennung eine Idee. Ich würde dann aber vielleicht zusehen, dass man wechselt, so dass Du nicht zu einem Kind die Verbindung verlierst und auch Dein Partner nicht.
Alles Liebe und viel Erfolg, gute Nerven und gute Ratgeber in Deinem Umfeld!
Hi, sag mal, schreibst du da etwa über meine Kinder?
Hier dasselbe! Nur hab ich noch einen knapp zweijährigen Wusel, der immer wuselt.
Ich hoffe immer, dass die Beiden sich besser verstehen, wenn sie erwachsen sind.
Wir müssen da durch.
Du siehst, du bist nicht allein.
Liebe Grüße
Achso, ich hatte überlesen, ihr seid getrennt.
Vielleicht ist eine räumliche Trennung tatsächlich gut.
Respekt, dass du trotzdem noch ein drittes Kind bekommen hast.
Mein Ex und ich werde uns am Wochenende mit den Kindern zusammen setzen und hören, wie sie sich das in Zukunft vorstellen.
Immerhin sind sie ja keine Kleinkinder mehr.
Im Moment ist mein Sohn bei meinem Ex, und meine Tochter bei mir, es ist herrlich entspannt.
Wir wollen vorschlagen, dass die Kinder im wöchentlichen Wechselmodell getauscht werden.
Bisher hatte ich immer eine Woche beide dann mein Ex.
So hätte jeder immer ein Kind da.
Mal sehen, Beratung hatten wir schon, werden aber nochmal einen Anlauf nehmen.
Hätte ich das gewusst, wäre es bei einem Kind geblieben.
Ich hatte da vielleicht auch zu naive Vorstellungen von einer harmonischen Geschwister Beziehung, wo die Kinder zusammen spielen, nicht alleine sind, noch jemand da ist, wenn die Eltern nicht mehr da sind.
Ich habe allerdings nicht das Gefühl, meinen Kindern etwas Gutes getan zu haben, im Gegenteil.
Mein Bruder und ich waren auch so Streitkinder, wir haben uns immer und ständig gefetzt und meine Eltern damit zum Wahnsinn getrieben.
Wenn du mich heute fragst, warum wir so waren, also eigentlich waren wir ständig eifersüchtig auf den anderen. Jeder hatte das Gefühl, der andere kriegt mehr, darf mehr, was wei0 ich. Meine Eltern haben aber niemanden bevorzugt, wir habe uns das nur selber eingebildet.
Ja, wenn ihr die Kids trennt, ist das sicher eine Lösung. Einer bei dir, der/die andere beim Papa. Wenn das für dich und deinen Ex so passt, macht es. Man kann ja dann auch wieder anders entscheiden, sollte auch das nicht gehen. Aber als ehemaliges Streitkind kann ich dir nur sagen, ich hätte damals diese Lösung begrüßt. Sämtliche gute Freundinnen von mir waren Einzelkinder, die habe ich immer beneidet. Also allein mit Mama oder Papa hätte mir gut gefallen und meinem Bruder auch.
Übrigens verstehe ich mich jetzt mit meinem Bruder recht gut
Hängen die beiden denn ständig aufeinander?
Meine beiden, zwei Jungs, 15&13 sind auch nicht die dicksten Freunde.
Aber sie gehen auf unterschiedliche Schulen, haben einen eigenen Freundeskreis und sehen sich eigentlich nur zum Abendessen 😉
Das hätte ich von Anfang an nicht unterstützt! Geschwister sind Geschwister und Blut ist dicker als Wasser. Was bleibt einem denn später außer ganz eventuell Freunden? Leibliche Verwandtschaft bleibt für immer. Nun ist es wohl schon zu spät. Schade.
Freundschaft kann man nicht erzwingen! Wenn sie sich nicht mögen, kann man nicht viel machen, ausser gegenseitigen Respekt erwarten.
Was du beschreibst, stelle ich mir sehr anstrengend vor. Ich kenne das von mehreren unserer Freunde. Genau dieses dauerhafte Gestreite, das permanent das Familienleben belastet, über jedes kleine Detail. Puh, ich mag da schon gar nicht mehr über unser Leben reden, mit unserem Einzelkind war und ist es immer total harmonisch....
Es ist schwierig zu beurteilen, wie weit die Eltern da selbst Einfluss nehmen können. Teilweise sehe ich bei unseren Freunden:
- die Eltern wirken selbst extrem angespannt, schalten sich schnell in Streits ein, es wird schnell einem Kind Schuld zugewiesen und es wird laut
- Materielle Dinge sind den Eltern sehr wichtig, Kinder beginnen auch, darüber zu streiten (zB über das teuerste / „coolste“ Kleidungsstück)
- Kinder „mussten“ im jüngeren Alter immer miteinander spielen, auch, wenn der Freund des einen da war, musste das Geschwisterkind integriert werden (ging nie ohne Streit).
-es wird oft den Kindern gegenüber betont, wie wichtig doch Geschwister sind und dass man sich „lieb haben“ muss.
Diese Verhaltensweisen würde ich vermeiden-ist aber natürlich nicht immer so einfach.
Ich finde es gut, wenn ihr den Kindern Distanz zugesteht, indem sie quasi auch getrennt wohnen. Das nimmt Druck raus und wahrscheinlich werdet ihr dann auch wieder gelassener.
Mir selbst ist Familie auch nicht so wichtig. Freunde sucht man sich selbst, ich habe da tiefere Verbindungen. „Blut ist dicker als Wasser“, wie hier jemand schrieb, ist für mich eher ein veralteter Spruch von Menschen, die sich nicht in die Welt hinaustragen, um Neues und neue Leute kennenzulernen 😉. Also, keine Sorge, deine Kinder können auch „getrennt“ zufriedene Menschen werden und vielleicht nähern sie sich ja irgendwann auch aneinander an, wenn ihr sie nicht zwingt, miteinander zu sein.