Hallo ihr Unbekannten,
ich brauche Rat, vll eine andere Perspektive oder vll auch einfach jmd der neutral auf meine Situation schaut.
Kurz zu mir: ich bin 30, glücklich verheiratet, zwei Kinder (8 Jahre und 8 Monate)
Ich weiß, das Thema Schwiegereltern ist hier immer sehr hitzig, wobei ich gleich anmerken will, dass ich grundsätzlich kein Problem mit meine Schwiegereltern habe. Jedoch mit der Alkohlsucht meiner Schwiegermutter.
Ich hatte vor ihr noch nie mit Alkoholikern zu tun. Anscheinend, so schildert es mein Mann ist die phasenweise (mehrere Monate) nüchtern und dann wieder voll im Sumpf.
Mit meinem Schwiegerpapa hab ich ein gutes Verhältnis, sehen uns alle zwei Wochen und telefonieren gelegentlich.
So richtig eng war das Verhältnis noch nie mit der Schwiegermutter, sicherlich auch aus dem Grund das mein Mann mich und die Kinder wenn es offensichtlich ist dass sie betrunken ist fernhält.
Ich bin mit der Situation leicht überfordert weil sie natürlich ihre Enkeltochter (mein Großer stammt aus meiner früheren Beziehung) regelmäßiger sehen will. Würde ich wissen dass sie wirklich nüchtern ist wäre ich entspannt, aber zB heute hat sie stark nach Alkohol gerochen (obwohl sie im Mom angeblich „clean“ ist). Dann will sie das Baby halten und innerlich streubt sich alles in mir.
Sie selbst hat keinen Führerschein, aber mein schwiegerpapa hat leider auch keine scheu sie mitzunehmen obwohl sie betrunken ist.
Mein Mann ist in einer total blöden Situation weil er sich natürlich auch wünschen würde dass seine Mutter nüchtern ist. Ich bin total unsicher. Meine Überzeugung sagt eigtl sie eiskalt drauf anzusprechen wenn sie nach Alkohol riecht und den Kontakt mit den Kindern zu verweigern. Damit mach ich aber die Türe zu, denn über ihre sucht wird nie offen gesprochen. Ich glaube sie würden den Kontakt gänzlich abbrechen. Was würdet ihr tun? Wie würdet ihr reagieren?
Was würdet ihr tun?
Kinder haben ein sehr feines Gespür und alkoholisierte Erwachsene werden oft als bedrohlich wahrgenommen.
Mir ging das als Kind so und ich fand es furchtbar, dass der betrunke Mann, welcher auf dem Sofa saß, während der Rest der Familie am Tisch Kuchen aß, scheinbar niemanden störte.
Ich würde keine Person an meineKinder lassen, die nach Alkohol riecht. Erstens kann ich sie nicht einschätzen, zweitens weiß ich, wie "falsch" sie sich anfühlen und drittens würde ich diese vorgespielte "Normalität" weder unterstützen, noch meinen Kindern vorleben wollen.Die
Danke für deine Antwort und deine Wahrnehmung als Kind in der Situation. Hilft mir ungemein weiter.
Es ist tatsächlich so, dass die Kleine schon oft weint wenn sie sie nur ansieht. Ich dachte es liegt daran, dass sie merkt dass ich unsicher bin und hatte schon ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sie heute auf dem Arm, die Kleine hat die Mundwinkel sofort nach unten gezogen und die Tränen kullerten lautlos. Hab sie zurück verlangt, was ich dreimal wiederholen musste weil sie sie nicht abgeben wollte, erst da habe ich den Alkohol gerochen und mich schrecklich geärgert.
schwieirge situation. da steht ihr ja total zwischen den stühlen...
oma ist periodensäuferin... finde ich gut, dass dein mann das so gut es geht von den kindern fern zu halten. irgendwann muss man ihnen das mal altersgerecht erklären was eine suchterkrankung ist, mit 8 sicher gut möglich, bei der kleinen ja noch gar nicht drin.
dass sie die kleine auch halten möchte, wenn sie getankt hat ist unschön, würde mir auch nicht schmecken, aber wirklich schaden wird es deinem kind nicht. ihr seid ja dabei, und wenn sie betrunken wäre, sodass du sorge um die sicherheit der kleinen haben müsstest, würdet ihr ja sicher nicht hingehen - hab ich das richtig verstanden?!
und alkoholkranke könne nsich bis zu einem gewissen egel oft sehr gut koordinieren. wir haben hier uach unsere dorfalkis, die bekommen EINE dose bier sogar auf pump, wenn sie kein geld mithaben, damit sie vom supermarkt heile heimkommen (und überhaupt dann gehen), denn ohne würden sie vom fahrrad fallen...
wenn oma aber so viel intus hat, dass man es ihr anmerkt, würde ich mit kindern auch höflich, aber bestimmt gehen. und dein mann und schwiegervater hätten dafür ja sicher verständnis.
warum dein schwiegervater sie nicht im auto mitnehmen sollte, wenn sie angetrunken ist wüsste ich jetzt nicht... wiesoll er sie sonst transportieren?! er lässt sie ja nicht selbst ans steuer, oder?
aber ganz grundsätzlich solltet ihr als erwachsene, ohne die kinder dabei, mal über sucht reden, denn es totzuschweigen ist auf dauer keine lösung. Auch wenn ihr sie damit in ruhe lasst, sie keine theramie machen will/soll muss das irgendwie kommuniziert werden. ihr seid ja echt tolerant und sagt zu trockenen zeiten gerne kontakt, aber nicht wenn sie offensichtlich angetrunken ist. vielleicht ist es auch ein ansporn für sie, eine therapie zu starten, wenn sie dadurch unegzwungeneren, häufigeren kontakt zu den enkeln haben kann... wenn ihr aber alle so tut als wre das völlig normal, ist es ja kein wunder, dass sie gar kein problem sieht. läuft doch...
Danke für deine Antwort!
Was ich mit dem fahren gemeint habe ist, dass ich nicht verstehe warum er sie mitnimmt wenn sie betrunken ist.
Mein großer weiß Bescheid und ist ja Gott sei Dank nicht im Zugzwang von ihr angefasst werden zu müssen. Sie hat 8 Entzüge hinter sich, keiner war von langer Dauer.
Ich bin voll bei dir, darüber gehört gesprochen, Fakt ist aber dass ich eine „dazugeheiratete“ bin und sie nicht mal intern sprechen.
Schwierig alles...
Hallo,
Mein Vater ist Alkoholiker. Sicher ist da die Basis zum Süchtigen wichtig. Das sind feine Nuancen, aber: hier geht es um dein Kind, daher gebe ich doch meinen Senf dazu.
Ich sage meinem Vater klar, wenn ich denke, dass er die Situation nicht einschätzen kann. Er weiß, dass wenn er dann beginnt zu diskutieren, er verliert.
Es geht um den Umgang mit meinen Kindern, den muss er sich verdienen. 2mal ist diese Situation vorgekommen. Dann hat er sich nur nüchtern zu uns getraut und schließlich sogar den Enkeln zu Liebe einen Entzug gemacht.
Es ist eine Krankheit, es geschieht (meist) nicht aus Absicht,aber das Umfeld kann nicht alles puffern/durchgehen lassen.
Versuche mit deinem Mann zu reden. Ggfalls mit dem Schwiegerpapa.
Und dann evtl in einem nüchternen Moment mit der Schwiegermama. Sie gesagt, wenn die Basis nicht stimmt,vlt deinen Mann mit ihr reden lassen.
Es kat eine schwierige Situation. Ich wünsche euch viel Kraft
Danke für deine Zeit und Erfahrung.
Die Basis ist nach solchen Momenten wie heute (als ich ihr die Kleine abgenommen habe) natürlich eher angespannt weil ja sonst immer alle tuen als wäre nix. Persönlich würde ich den Kontakt solange sie trinkt komplett abbrechen und klar sagen dass sie jederzeit herzlich willkommen ist wenn sie nüchtern ist. Aber eigtl wäre das ja die Aufgabe von meinem Mann der ja auch mehr als zwischen den Stühlen hängt. Da kommt die „angeheirate“ und redet das offen an über das alle schweigen, bis dato hatte sie ja keine Nachteile durch ihre Sucht. Danke für deine Wünsche! <3
Es geht hier schließlich auch um euer Kind. Du bist die Mutter und es ist völlig egal ob du angeheiratet bist oder nicht.
Dein Mann macht es schon richtig indem er euch fern hält, wenn sie dicht ist. Damit muss ein Alkoholiker leben.
Mein Vater war auch einer, aber er verstarb bevor meine Kinder auf die Welt kamen.
Wenn ich ihn besucht habe und gemerkt habe, dass es zuviel war, bin ich schnell wieder gegangen. Das war eben die Konsequenz für ihn daraus. Er hat auch nie eingesehen, dass er ein Problem hat. Also war es sinnlos mit ihm darüber zu sprechen.
Aber ich konnte für mich selbst entscheiden was für mich noch ok war und was nicht.
Damit musste er dann wie gesagt leben.
Hey!
Ich bin auch mit einer Alkoholikerin aufgewachsen. Mein Opa hat auch getrunken.
Ich würde auch sagen, dass nur nüchterne Menschen meine Kinder halten dürfen. Ich kann mich daran erinnern, dass ich immer ein feines Gespür für Stimmungen hatte und alkoholisierte nicht einschätzen konnte. Ich hatte Angst und fühlte mich sehr unwohl.
Es ist ziemlich schwierig, weil jedes Verhalten Konsequenzen hat: wenn ihr den Kontakt ungefiltert zulasst, vermittelt ihr ein falsches Bild und grenzt eure Tochter nicht ab. Wenn ihr den Kontakt einschränkt, bringt ihr das Problem auf den Tisch und riskiert, dass seine Familie negativ reagiert.
Ich würde mich in beiden Situationen äußerst unwohl fühlen.
Wahrscheinlich ist er es, der handeln sollte- ich würde mich in deiner Situation nicht dazu äußern, sondern deinen Mann bitten. Du kannst da nur verlieren.
Es gibt Quartalstrinker und Pegeltrinker. Aus der Entfernung ist es total schwer, jemanden einzuordnen. Vor allem merkt man dem Pegeltrinker nicht an, dass er getrunken hat. Er muss trinken, um normal zu wirken. Es könnte dann auch ein Quartalstrinker sein, der gerade abstinent ist. Außerdem kann sich das Muster auch ändern oder die gute Phase vorbei sein. Letztlich gibt es da keine Kontrolle oder Garantie, für den kommenden Sonntag zu wissen, ob die SM getrunken haben wird.
Nun. Vermutlich würde ich von meinem Partner erwarten, dass das Problem angegangen wird. Wahrscheinlich wird die nichts ändern- also würde ich den Kontakt reduzieren und das Kind nicht auf ihren Arm lassen, wenn sie getrunken hat oder das Kind es nicht will.
Ihre Reflexe sind nach dem Alkoholgenuss zu langsam, sodass ich Angst hätte, dass sie dann nicht gut reagieren kann.
Liebe Grüße
Schoko
Achso, falls du dir Gedanken machst, warum der SV mit einer betrunkenen Frau zu Treffen kommt:
Vermutlich ist er co-abhängig und trägt ihre Sucht damit ein Stück weit mit. Sonst hätte er diesen Eiertanz schon längst beendet und sich getrennt. Denn das Verhalten, Treffen nicht wahrzunehmen, führt irgendwann auch zu sozialer Isolation.
Hi,
bei uns war es so, dass die schwiemu immer mal gute Phase hatte und dann kam man zum Besuch und sie lag Stockbesoffen, eingekotet und heulend (wenn bei Bewusstsein) in der Küche... das dauerte einige Wochen Überredungskunst, dann Entgiftung im Krankenhaus und dann ging es zwischen Tagen und Wochen gut(wobei man ständig das Gefühl hatte, sie hätte was getrunken) und dann wieder kompletter Absturz... diese Misere bestand schon seit vielen Jahren. Richtige Therapie verweigerte sie. Als ich dann schwanger war, hat mein Mann ihr mitgeteilt, dass sie unser Kind nur sehen wird, wenn sie eine Therapie macht macht. Rückfälle sind kein Problem, da unterstützen wir und sind da. Aber ohne Therapie machen wir das aus Schutz für unsere entstehende Familie nicht mehr mit.... es herrscht jetzt seit 6 Jahren kein Kontakt mehr. Ich bedauere es sehr, weil ich mir eine Oma und auch eine Schwiegermutter wünschen würde. Aber ich bin auch dankbar dafür, dass ich dadurch nie in diese Situationen mit meinen Kindern komme und mein Mann sich seitdem fühlt als wäre eine große Last von ihm genommen wurden(als ältester musste immer er sich um die Mutter kümmern und ihm wurde die Schuld an allem gegeben).
Ich denke, dass es für euch nicht die richtige Lösung ist. Und wenn du dich nicht traust, in den Momenten die Verantwortung für das Wohl deines Kindes direkt zu übernehmen- wie wäre die Idee das Kind einfach in die Trage zu nehmen bei treffen? Und sich erstmal nur draußen zu treffen, wo es mit der Trage dann auch unproblematischer ist?(als Begründung könntest du Corona/frische Luft nehmen...
Und was soll das bringen? Dadurch wird sie ihre Alkoholsucht auch nicht los, ihr zerstört euer Verhältnis und die Kinder sehen ihre Oma nicht.
Was ist dadurch gewonnen?
Gewonnen:
-Schutz
-Er fühlt sich "als wäre eine last genommen"
-ich bin so richtig wie die anderen und darf Grenzen setzen,welche ich auch einhalte
Gewonnen:
- mehr Lebensqualität, weil eine riesige psychische Belastung wegfällt,
- ein gesünderes Leben, da man sich so aus der Co-Abhängigkeit zum Abhängigen löst. Sonst drohen neben sozialer Isolation auch Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und körperliche Erkrankungen, die durch durch die hohe, jahrelange Belastung entstehen.
- ein trockenes Umfeld, in dem Kindern Co-Abhängigkeit und Sucht nicht als Normalität vorgelebt werden. Letztlich werden in einem nassen Umfeld 1/3 der Kinder selbst suchtkrank und führen so die familiäre Tradition fort. Viele landen als Co-Abhängige selbst in solchen Strukturen. Modelllernen hat da einen riesigen Einfluss.
Das fällt mir spontan ein.
Hi Christina!
Erstmal vielen Dank für deine Offenheit.
Es stellt für dich eine schwierige Situation dar. Man liest sofort heraus, dass du ein Mensch mit sehr großem Herzen bist, weil du deiner Schwiegermutter ihre Enkelkinder nicht vorenthalten möchtest. Für andere wäre die Sache glasklar: sie würden sie mit den Kindern überhaupt nicht mehr besuchen gehen. Du aber schon, weil es dir wichtig ist, dass deine Kinder ihre Oma sehen und deswegen bist du in einer Zwickmühle, weil die Alkoholsucht von deiner Schwiegermama euch im Weg steht. Dies ist deiner Schwiegermama auch bewusst, schließlich hat sie schon 8 Entzüge ohne Erfolg hinter sich, was sie sicher noch mehr zu schaffen macht. Der Auslöser der Alkoholsucht interessiert mich. Ihr muss anscheinend was schlimmes widerfahren sein, womit sie nicht zurecht kommt und ertrinkt es im Alkohol.
Wie gesagt, einfach ist es nicht für sie, weil sie weiß dass sie krank ist und was ändern muss, aber die Sucht hat sie noch zu sehr im Griff. Sie ist anscheinend noch nicht stark genug davon weg zu kommen.
Und vielleicht könnten ihr die Kinder dabei helfen.
Deswegen würde ich mit ihr ein Kompromiss eingehen. Ich würde sie nicht über die Sucht belehren und ihr drohen, dass sie die Kinder nur sehen kann, wenn sie nüchtern ist. (Denn all das weiß sie selbst und nüchtern sind Alkoholiker selten) Ich würde mit ihr immer einen Tag in der Woche fest machen, wo ihr sie für ne halbe Stunde besuchen geht und sie darum bitten, dass sie wenigstens ansprechbar sein soll und sich nicht komplett weg trinken soll, wenn sie weiß dass ihr kommt. Am besten immer einen Zettel hinlegen oder irgendwo dran Pinnen, wo sie ihn auch immer sieht, vielleicht im Bad an den Spiegel, mit dem Datum wo ihr sie besuchen kommt. Die Kinder auf jeden Fall über die Krankheit aufklären. Sie werden sich instinktiv gegenüber ihrer Oma verhalten und sie wahrscheinlich auch ausfragen und konfrontieren. Passiert ja alles unter Aufsicht durch dich oder deinem Mann.
Familie und Liebe ist der größte Reichtum des Lebens. Du wirst das Richtige für dich und deinen Kindern tun, egal wie du dich entscheiden wirst.
Ich wünsche dir und deiner tollen Familie von ganzem Herzen alles Gute! :)
Nö, was schlimmes muss jemandem da nicht widerfahren. Das ist nur das allgemeine Klischee.
Man wird auch abhängig, wenn man sich das tägliche "Feierabendbierchen" mit Kollegen angewöhnt oder wenn man sich bei den Eltern abschaut, dass so ein "Gläschen" Wein am Abend eine tolle Belohnung für einen produktiven Tag ist oder das Mittel der Wahl zum Stressabbau.
Andere regen sich dann beim Partner als Beispiel über den Chef auf, der potentielle Suchtkranke setzt sich mit dem Glas aufs Sofa und schluckt die Belastung (die jeder Mensch kennt) im wahrsten Sinne des Wortes runter.
Irgendwann wird der Chef gemeiner oder das Gläschen reicht nicht mehr, weil eine Gewöhnung eintritt- dann folgt ein zweites Gläschen. Weil es ja so schmeckt. Man hat ja auch alles unter Kontrolle.
So landet man in der Spirale und irgendwann bei einer Flasche am Abend.
Und Kinder lernen irgendwann, was man fragen darf und was besser nicht und werden so zu wunderbaren Akteuren im Co-System. Eigene Erfahrung ;)
Nicht umsonst ziehen sich diese Strukturen durch sämtliche Generationen.
Ich glaube, grade bei süchtigen ist es wichtig, da offen drüber zu reden. Bzw deine dir wichtigen Punkte zu verteidigen.
Und zu sagen „entschuldige Hilde, du hast getrunken, ich möchte dir unser Baby so nicht geben!“
Ansonsten spielst du dieses Spiel doch nur mit und bist Teil der Sucht. Und das tut letztlich keinem gut, auch wenn es kurzfristig der leichtere Weg zu sein scheint.