War die Familienplanung richtig?

Hallo,
Ich bin neu hier, habe mich ein wenig umgelesen, aber trotzdem nicht das Richtige gefunden.

Ich bin 3 fache Mutter
Meine älteste ist vor kurzem 5 geworden, die Schwester ist 1,5 Jahre jünger und Zwerg Nase ist 9 Monate.

Mein Mann ist im Früh- und Spätschicht arbeiten, hat aber noch ein Nebengewerbe.

Großeltern sind 600 bzw 700 Km enfert.

Was mich momentan belastet ist die Frage, ob ich eine gute Mutter für meine Kids bin.

Ich finde alle 3 zum Teil echt "nervig"
Diese ständige Streiterei der großen Mädels. Es ist nicht nur so, dass sie sich Streiten um Aufmerksamkeit zu erhaschen, weil der kleine Bruder mal wieder die Finger in der Tür hatte, beim Krabbeln gestolpert ist oder beim lang hangeln über die Socke zum Sturz kam.
Nein es ist oft wegen eigentlich nix.

Ich frage mich, ob ich alles oder zumindest den größten Teil überhaupt im Ansatz richtig mache?
Zur Zeit habe ich öfters eine gedrückte Stimmung, grübel viel, bin natürlich auch müde wo Zwergi auch noch etwas dran Schuld ist.
Ich hinterfrage sehr viel von meinem Handeln und überlege wie ich es hätte anders oder vllt sogar besser machen können.

Ich habe auch etwas Zukunftsängste. Was ist wenn ich in meinem Job nicht zurück kann. Ich habe Koch gelernt, aber mit Familie konnte ich die Arbeitszeiten nicht einhalten und war bei einer Fastfood Kette angestellt. Es hat sogar Spaß gemacht, wirklich,aber wenn ich so dran denke, wie es mit der Coronapandemie Grad geht, dann zweifle ich dran zurück gehen zu können. Es gab Entlassungen und auch Kurzarbeit.

Weiter beschäftigt mich der Stress mit unseren Mietern, die ziehen jedoch Ende Januar aus, zum Glück, endlich.

Ich habe ebenso ein Nebengewerbe und freue mich auch wieder auf die Ausübung, jedoch stellt sich da die nächste Frage.
Familie Arbeit und das Nebengewerbe.
Bekomme ich das hin ohne mir noch zusätzlichen Druck aufzuladen?

Ich liebe meine Kids, sie sind alle Wunschkinder und ich will auch keines mehr hergeben, auch wenn sie manchmal echt nervig anstrengend und unausstehlich sind.
Nur der Spagat zwischen den Kindern und allen recht gerecht zu werden treibt mich jetzt schon sehr an die Verzweiflung. Wenn dann noch der Rest dazu kommt, dann sehe ich nochmehr Konflikte.
Vllt bringt jedoch auch die Zeit die Antworten mit, nein nicht vllt sondern mit Sicherheit.

Ich glaube mir tat es gut mein Hirnchaos mal nieder zu schreiben.
Ich bin nicht die Person, die es gern nach außen trägt, ich kläre alles mit mi, aber grad jetzt schaffe ich es nicht so recht.

Falls jemand dazu etwas schreiben möchte oder Rat weiß
Dann bitte gern, nur bitte nicht mit erhobenen Finger. Bin momentan schon unsicher genug.

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Ich habe genau wie du drei Kinder. Die Große ist 6, unglaublich fordernd (schon als Baby und es wurde nicht besser :D), der Mittlere, der einzige Junge, ist 3 und das Baby (ein Mädchen) ist 9 Monate.


Die beiden Großen können gut miteinander spielen und sind in den meisten Fällen eine eingeschworene Gemeinschaft, aber sie können sich auch streiten - und wie! Sie prügeln sich durchs halbe Haus und die Lautstärke ist dabei kaum auszuhalten. Sie streiten auch wegen, aus meiner Sicht "nichts".
Das Baby ist zum Glück sehr sehr pflegeleicht und entspannt - ich glaube sie frage sich die ganze Zeit, wo sie hier nur reingeraten ist :D.

Die Große ist ne eigene Nummer. Sie ist unheimlich intelligent, kognitiv auch weiter als die meisten ihrer Altersgenossen, aber sozial/emotional ist sie ehr hinterher. Dazu ist sie wohl das, was man heutzutage "gefühlsstark" oder "hochsensibel" nennen würde.
Am Wochenende hatten wir einen großen Eklat, weil es nur noch Knödel und keinen Kloß mehr gab. Sie ist ist 6, keine 3. Sie hat uns beschimpft, ihr Zimmer verwüstet, geschrien, getobt - über eine Stunde. Und solche Vorfälle haben wir täglich, nicht mal nur einmal in der Woche.
Dazu schlafen die zwei Großen immer noch sehr schlecht, nachts liegen wir zu fünft im Familienbett - letzte Nacht haben wir 3 Stunden Paw Patrol gehört, weil der Mittlere einfach nicht wieder eingeschlafen ist, bzw. sich auch gegen das Einschlafen gewehrt hat. Ich war müde, genervt, sauer. Heute habe ich vor lauter Müdigkeit Kopfweh.
Es zehrt und zerrt an den Nerven.

ich liebe diese Kinder, alle drei - jeden anders, aber alle gleich intensiv. Und dennoch fällt es mir oft schwer, das nächste "Drama" adäquat zu begleiten und cih bin sicher sehr oft (sehr) ungerecht und zu laut.
Und ganz sicher, denke ich manchmal, wie einfach es wäre ohne Kinder oder nur mit dem tiefenentspannten Baby, dass zwei Stunden im Laufstall spielen kann.
Ich sitze auch nicht da und spiele mit ihnen, sondern bin Gott froh, wenn das Baby schläft und die Großen für sich spielen. Ja, sie nerven mich sehr sehr oft mit ihrem Gebrüll und Gestreite und dem Chaos, das sie veranstalten.

Ich bin eigentlich Lehrerin, habe aber keine Stelle zur Zeit und kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sein soll, wenn ich weider arbeiten würde. Wann sollte ich was vorbereiten? Mein Mann hat 2 StartUps, die er als Geschäftsführer leitet und im Grunde mind. eine 60 Stunden-Woche.

Du bist nicht allein, ganz bestimmt nicht.

Einen Rat habe ich nicht, aber einen "Senf" wollte ich dazu geben ;)

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Ich schicke mal ein kleines bisschen Hoffnung 😊 meine Tochter war ganz ähnlich 😔 sie hat mir mal fast die Tür eingetreten,weil sie eine bestimmte Tupperdose nicht haben könnte 😔
😊 Aber seit sie in der Pupertät ist, ist es viel viel besser geworden 😅 also dann wenn die Mädels von den anderen Müttern durchdrehen
🤷 Vielleicht hast du das selbe Glück wie ich

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Vielen Dank. Ich hoffe auch, dass sie irgendwann "zur vernunft" kimmt und sie die wackelzahn-pubertät voll auslebt und es dann spater besser wird 😂

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Ich denke du wirst da mit der Zeit rein wachsen. Dass du unsicher bist und dir Gedanken machst, ist völlig normal. Deine Kinder sind in einem Alter wo es normal ist, dass sie wegen nichts streiten, das wird noch besser 😅 und auch wenn die Umstellung dann holprig wird, so werdet ihr euren Weg finden

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Ich bin mir sicher, daß du eine gute Mutter bist. Ich habe auch drei Kinder, die zwar schon älter sind, aber nicht weniger nervig. ;-) Sie sind anstrengend, anscheinend schwerhörig, da immer ohrstöpsel im Ohr, unordentlich, streitsüchtig und dann ist da auch noch der Wusel der immer wuselt.
Ich liebe sie alle drei, möchte keines hergeben, aber manchmal wird es mir auch zu viel. Das darf es auch.
Wichtig ist, dass du dir einen Ausgleich schaffst, was jetzt in der corona Zeit zwar schwierig, aber dennoch machbar ist.
Ich habe Freitag abends meine Pferde. Und da tanke ich meine Kraft wieder auf.
Alles Gute euch!

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ist beruhigend zu wissen, dass es bei anderen auch nicht anders ist :)

Ich habe zwar Freundinnen auch mit 1 oder 2 Kids und selbst da sehe ich Parallelen zu unserem Alltag.

Der Zwerg war ein Wunschkind von mir.
Mein Mann war auch mit Kind Nr 3 einverstanden keine Frage. Haben schließlich vorher gemeinsam drüber gesprochen.

Meine Große (5 Jahre) ist die einfachste gewesen und auch recht vernünftig, aber wenn das Kleinkind durchbricht, dann in vollen Zügen. Zwar nicht mit Tobsuchtsanfällen, aber mit Geschrei, Gebocke und Geheule. Sie lässt sich von ihrer Schwester auch leicht provozieren.

Die Kleine ist 3,5 Jahre und eine absolute Träumsuse, was mich an sich schon sehr sehr schnell auf die Palme bringt. Es nützt bei ihr nix lieb und nett zu sein oder sie anzuschnarren. Ignorieren hab ich in solchen Fällen auch schon probiert hilft auch nicht, außer das sie anfängt zu heulen. Was mich dann noch mehr reizt.
Mit ihrer Art, vorallem alles 20x Fragen bringt sie jeden um den Verstand.
Selbst der Kiga sagt mittlerweile, dass sie sehr verträumt ist.

Seit Juli sind sie im Kiga in getrennten Gruppen, weil sie sich gegenseitig in der Entwicklung behindert hatten.
Die beiden können auch wirklich gut miteinander aber öfters eben auch so gar nicht.

Der Wurm ist 9 Monate. Sehr aktiv und fix in Motoriksachen. Er stiftet überall Chaos und ist auch extrem laut. Kommt wohl vom Geräuschpegel seiner Schwestern und auch durch mich.
Er kann sich gut auch allein beschäftigen, solange er nicht im Laufgitter "eingesperrt" ist.

Beide Mädels lieben ihren kleinen Bruder abgöttisch. Die Große spielt, beschäftigt und kümmert sich aber mehr um ihn. Die Kleine weniger, da stell ich mir öfters die Frage, ob sie wirklich glücklich ist oder mit der Situation doch nicht ganz so zufrieden, obwohl sie nix schlechtes übers Baby sagt oder ihm gar was tut.

Eigentlich haben wir eine gewisse Routine, aber dadurch das die Kinderaktivität wieder flach fällt ist ein gewisses Loch entstanden.

Ich bin abends so geschafft und freue mich manche Tage schon auf Abend 8 Uhr, wenn dann Ruhe ist.

Schlafen ist kein Thema bei uns. Jeder in seinem Zimmer und auch ohne große Probleme.

Ich finde es nur schwer jedem gerecht zu werden und die Tätigkeiten des Menschen zu normalen Haushalts auch noch unter den Hut zu bekommen.

Klar kommt mir auch der Gedanke, wie wäre es ohne Kinder, aber das macht mich dann traurig und auch zornig über mich selbst. Ich habe mich bewusst für Familie und alle 3 Kinder entschieden und Ich möchte es auch gar nicht wirklich anders.

Nur ich fühle mich an so einigen Tagen oder auch wenn ich was nicht geschafft habe, so überfordert, nutzlos oder leer.
Überfordert und nutzlos weil wahrscheinlich meine Anforderungen an mich und den Tagessoll wieder mal zu hoch gesteckt habe.

Leer weil ich einige halbe Nächte schon auf der Couch verbracht habe, weil selbst mein Mann mich nicht ins Bett bekommen hat,weil ich so tief und fest geschlafen habe.

Jetzt ist es Abend, meine Katzen schauen mich hungrig an, der Besen steht an der Couch, die Weihnachtsdeko wartet verteilt zu werden und der Film(für einen entspannten Freitagabend) , welchen ich 1,5 Stunden stoppen kann läuft auch gleich los.
Also wird es wohl Zeit anzufangen mit dem fegen, Staubsauger wäre schneller, aber die Kids schlafen und das ist mir wichtiger, dann die Deko einigermaßen sinnvoll und babysicher zu verteilen und nebenbei einige Szenen vom Film zu erhaschen.

In diesem Sinne danke für euren Einblick in die Familienwelt und auch die aufmunternden Worte.
Es hat mir so manches ein Lächeln oder eine Träne ins Auge getrieben. Es tat gut und ich habe definitiv festgestellt auch bei anderen geht's mal drunter und drüber und es gibt gute und nicht so gute Phasen.

Vielen Dank

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klar bist du eine gute Mutter . Gedanken und manchmal auch Zweifel hat man doch irgendwie immer mal wieder. Kinder machen nicht nur Spaß sondern auch viel Arbeit und sie können auch nerven . Die die behaupten alles ist super und toll haben entweder reichlich Unterstützung oder belügen sich selbst indem sie alles beschönigen . 3 kleine Kinder die auch noch kurze Abstände haben da ist Trubel ich finde du reflektierst ehrlich den ganz normalen Wahnsinn . Das du berufliche Zukunftsängste hast ist verständlich , Corona macht es nicht besser und na ja wenn du wieder arbeitest oder deinem Nebengewerbe wieder ausübst das wird eine weitere Herausforderung und Umstellung . Du siehst das sehr realistisch . Lieber abwarten was die Zeit bringt und wie und ob es sich findet Pläne sind zwar gut aber du solltest sie nicht in Stein meißeln . Auch wenn du es nicht hören magst aber der Spagat ist erst der Anfang es geht noch viele weitere Jahre so nur anders das Baby heult dann zwar nicht mehr so viel und du musst nicht mehr dauernd hinterher , die Streitereien werden irgendwann vielleicht auch etwas besser aber dafür kommt noch jede Menge anderes mein persönlicher Horror kam erst richtig mit der Einschulung . Ich liebe meine Kinder und will sie nicht missen aber ich bin auch froh wenn ich sie groß habe . Im Moment kämpfe ich mit den Respektlosigkeiten meines Teenagers und oft frage ich mich ob ich etwas falsch gemacht habe . Aber ich glaube fest daran am Ende wird alles gut nur mittendrin ist halt schwer .

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Du beschreibst meinen Alltag, nur dass mein drittes Kind noch nicht auf der Welt ist. Mein Mann arbeitet auch längst nicht so viel, trotzdem fühle ich mich täglich müde und bin genervt von meinen Kindern, die zwar auch gut zusammen spielen, aber wenn einer von ihnen schlechte Laune hat, dann aber richtig. Dazu kommt, dass mein Mann und ich ebenfalls zwei Dickköpfe mit viel Temperament sind, sodass wir schnell ins Diskutieren rutschen, eigentlich täglich. Ich wunder mich abends oft, wie wir es geschafft haben uns wieder von Herzen in den Arm zu nehmen und kuschelnd einzuschlafen, bei den Debatten, die wir oft anzetteln. Hinzu kommen dann noch unsere zwei willensstarke Kinder, die kein Blatt vor den Mund nehmen und ihre Launen sehr stark zum Ausdruck bringen können.

Kurz: es. Ist. Anstrengend. Ich hoffe einfach, dass mein drittes Kind mal ein tiefenentspanntes ist, dass nicht noch mehr Öl ins Feuer gießt.

Aber das gehört wohl dazu. Ich stelle mir auch oft die Frage, an welcher Schraube ich als Mutter und Ehefrau wohl drehen muss, um endlich mehr Ruhe reinzubringen, mehr Harmonie und weniger Chaos. Immer wieder komme ich zu der Erkenntnis: ich kann meine Mitmenschen nicht komplett kontrollieren, höchstens soziale Grundregeln aufstellen und sie selbst vorleben. Auch helfen bei uns ein paar unumstößliche Strukturen im Tagesablauf, die den Kids Halt und Orientierung geben, wenn es mal hoch hergeht. Feste Essenszeiten, feste Rituale vorm Schlafengehen, bestimmte Aufgabenteilungen für alle usw. auch feste Konsequenzen bei schweren Regelverstößen haben wir, das hilft auch oft.

Trotzdem: sie haben allesamt ihre eigenen Dickköpfe und da gehört dieses Chaos und der häufige Streit wohl einfach dazu.

Um selbst nicht durchzudrehen versuche ich, hin und wieder alleine sein zu können, um Kraft zu tanken, mich zu reflektieren, um bei Stress angemessen zu reagieren oder mich auch abzugrenzen, wenn ich mir denke „die Kids müssen sich jetzt einfach gegenseitig zeigen, wo der Hammer hängt“.

Ich glaube, dass der Streit zwischen Geschwistern für die Zukunft helfen kann, Konflikte zu lösen, Kompromisse zu schließen und generell zu verstehen, dass sich im Leben nicht alles nach einem selbst richten kann. Das halte ich für sehr gesund für die Charakterentwicklung.

Also hab Mut. Du bist bestimmt eine gute Mutter und machst eben, was du kannst. Den Rest bringt das Leben den Kids bei. Und über zukünftige Entscheidungen brauchst du dir noch nicht den Kopf zu zerbrechen, das bringt gar nichts außer Schwermut.

Vergiss dich selbst bei dem ganzen Trubel nicht. Zieh deinen Mann rein und sag, wenn du ne Pause brauchst, damit du weiter einen guten Job machen kannst. Das wird er bestimmt einsehen.

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Ich habe 2 Kinder und bei uns läuft es seit Wochen unrund, mittlerweile sind wir Eltern wirklich genervt. Ich habe mir jetzt das Geschwisterbuch gekauft von "dem gewünschtesten Wunschkind" und bin direkt nach ein paar Seiten auf die Lösung gestoßen. Bei uns geht es tatsächlich um Eifersucht. Eifersucht auf die Schwester, eifersüchtig auf meinen Job etc. Es war eigentlich nicht erkennbar, da die Schwestern sich fast immer super vertragen, aber mir ist es wie schuppen von den Augen gefallen. Und nun bin ich dagegen angegangen und es hat sich schon Schlagartig in eine positive Richtung entwickelt, es ist wieder viel harmonischer bei uns. Ich würde dir work dieses Buch empfehlen. LG