Wenn beide Vollzeit arbeiten ...

Hallo

Ich würde gerne wieder Vollzeit arbeiten. Ich habe eine gute Stelle gefunden, die mir sehr zusagt. Hab aber auch Bedenken.

- Jetzt schon fällt es uns schwer, die Wohnung immer ordentlich und sauber zu halten. Dabei arbeite ich nur 16 Stunden (mein Mann Vollzeit).

- Unsere Tochter ist erst 20 Monate alt. Sie geht sehr gerne in die Kita, ist danach aber immer sehr erschöpft. Vielleicht wäre es eine Überforderung für sie, so lange dort zu bleiben?

- Findet man überhaupt noch Zeit als Paar, wenn beide Vollzeit arbeiten?

Freue mich über eure Einschätzungen.

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Für mich hat es nicht funktioniert, schon mit 30 Stunden nicht. Ich bekam zum Ende bevor ich reduziert habe auch körperliche Probleme, Herzrasen, Schwindel, die Blutwerte spielten verrückt und laut einer Freundin die Psychologie studiert hat hatte ich erste Anzeichen für einen Burnout (Schlafstörungen, Antriebslosigkeit etc). Auch unser Kind war überfordert, und Überforderung ist schlecht für die Entwicklung. Man hat für alles zu wenig Zeit in meinen Augen, und vor allem für sich. Jetzt arbeite ich 20 Stunden, lebe gesund, schaffte 3 mal die Woche meine Stunde Sport die ich einfach brauche um gesund zu sein, hab Zeit für Partner, Kind, und ab und zu sogar für Müsiggang, heute habe ich in aller Ruhe eine Adventsdeko selber gestaltet wärend mein Mann mit dem Zwerg draußen im Garten werkelten. Ich habe das Gefühl all das auch zu schaffen was ich schaffen muss, das nix wirklich zu kurz kommt im Leben, und das befriedigt auf Dauer mehr als der tollste Job.
Ich bin heute der Überzeugung dass man mit dem richtigen Selbstwertgefühl und Selbstbild in vielem Erfüllung finden kann, und dass es im Leben für alles eine Zeit gibt und "ich will alles und das jetzt" nicht funktioniert. Wenn es finanziell sein muss, klar, dann muss man schauen wie man das hinbekommt, aber "freiwillig" würde ich mir das nie mehr so antun oder gar wirklich Vollzeit arbeiten wie ich es vor der Schwangerschaft vor hatte.

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Aber das ist doch sehr individuell. Mit adventsdeko gestalten oder z.b. einkaufen gehen kann man mich jagen. Jedem das seine. Der eine arbeitet gerne und so weiter.

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Ob man nun Adventsdeko gestaltet, malt oder backt, alleine im Wald wandert oder liest, es ist für die Psyche einfach wichtig dass neben "Familie" und "Arbeit" noch andere Lebensinhalte existieren, sonst wirds schnell instabil und ungesund.

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Jede Familie ist individuell, aber ich kann dir gerne von unseren Erfahrungen berichten.

Der Haushalt muss gut organisiert werden. Wer macht was? Wir haben eine klare Aufteilung, da mein Mann selten sieht, was getan werden muss. Ein klarer Plan (an dem und dem Tag sauge ich, heute gehe ich nach der Arbeit einkaufen ...) klingt vielleicht unflexibel, funktioniert für uns aber super.

Unser Sohn war zwei, als ich Vollzeit ein Volontariat angefangen habe. Mir erschien er noch sehr jung, weshalb ich auch Bedenken hatte. Und deine Sorge gut nachvollziehen kann. Es ist schön, dass sich deine Tochter in der Kita wohlfühlt. Ich gehe davon aus, dass sie dort Mittagsschlaf macht. In der Regel gibt es außerdem Rückzugsmöglichkeiten, wie zB eine Kuschelecke, in der sie sich ausruhen kann, wenn es ihr zu viel wird. Habt ihr vielleicht auch versetze Arbeitszeiten? Dadurch dass ich später als mein Mann anfange und unseren Sohn auf dem Weg bringe und mein Mann ihn auf dem Rückweg abholt, ist er nicht Vollzeit dort.

Ehrlich gesagt, beschränkt sich unsere Zeit als Paar unter der Woche auf die Abende und dauert nicht allzu lange, da wir beide müde sind. Dafür nutzen wir die Familienzeit und Paarzeit am Wochenende intensiv aus.

Eine weitere Anregung: Vielleicht kann dein Mann auch Stunden reduzieren oder ihr arbeitet beide nicht ganz Vollzeit, wenn das machbar (und gewollt) ist.

Viele Grüße,
Nella

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"da mein Mann selten sieht, was getan werden muss"

Oder er geht nach dem Prinzip "5 Minuten dummstellen erspart stundenlange Arbeit" vor.

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Denke ich nicht. Mit Plan klappt die Arbeitsteilung ja gut.

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Wenn beide Vollzeit arbeiten, bleibt halt wenig Zeit fürs übrige Leben. Alle Familien, die ich kenne und die so funktionieren, stehen unter enormem Druck, dass alles so läuft wie geplant. Frühes Aufstehen, Kinder wegorganisieren, abends kurz zusammen essen, ab ins Bett. Familienleben gibts, wenn überhaupt, am Wochenende.

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Wie haben eine kurze Zeit beide Vollzeit gearbeitet. Nach ca einem Jahr habe ich wieder reduziert.
Mein Mann arbeitet im vier Schichtsystem und wir hatten Schwierigkeiten unseren Alltag und die Arbeitszeiten miteinander abzustimmen. Standen immer unter Strom...
Unsere Tochter war auch nie ein Kindergarten Typ. Man merkte ihr stark an, dass ihr die Tage in der Kita zu lang waren. Es gab und gibt dort zwar Ruhe und Rückzugsorte, aber die hat unsere Tochter nie selbständig gefordert. Das hat nie wirklich funktioniert. In dem Moment wollte sie halt spielen, egal wie geschlaucht sie war.
Sie war häufig KO, wenn wir sie abgeholt haben.
Dementsprechend oft quengelig und nörgelig. Irgendwie hatten wir nichts mehr von ihr. Der Alltag musste ja nebenher auch laufen, einkaufen, Haushalt, Abendessen etc. Dadurch, dass mein Mann auch am Wochenende arbeitet, war mit viel Familienzeit dann auch nicht immer so super.
Als paar haben wir uns oft wochenlang nicht wirklich gesehen.
Irgendwann haben wir gemerkt, dass es so für alle nicht weitergeht.
Es gibt ja unterschiedliche Lebensmodelle und Jobs. Kinder sind unterschiedlich. Ich denke, man muss halt schauen, ob es geht und wie es geht und halt umplanen, wenn es nicht geht.

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Ich war nach kind 1 direkt wieder vollzeit arbeiten...

Ich werde dies nicht mehr tun nach Kind 2 und 3...

Ich habe nur funktioniert... Meine Motte war super gut betreut... Aber... Ich habe nur grob 2 Std am Tag mit ihr gehabt... Zeit mit partner? Jo.. Abends mal ne Stunde... Da war ich so ko...

Alles ist immer schnell schnell am nachmittag... Schnell einkaufen, schnell was besorgen... Weil, kind muss ja ins Bett, muss ja am nächsten Tag früh raus.

Damals. Ging es nicht anders... Heute bin ich froh,. Dass ich es nicht mehr machen werden muss.

Von mir ein klaren nein... Aber, das muss jeder selbst entscheiden :)

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Werd nach kind 3 so 25std-30std anstreben.
Je nach dem, ob ich meine beiden kleinen mit zur Arbeit nehmen kann

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Hi,

ich hab jetzt vor 8 Wochen wieder Vollzeit angefangen, davor 16 Jahre 30 h gearbeitet.

Wir haben 3 Kinder (17, 14, 10) und tatsächlich hab ich das Gefühl es läuft nur so la la.
Also Haushalt/Einkaufen das hab ich vorher immer zw 16-17 gemacht, jetzt bin ich erst 17.00 Uhr Zuhause und entsprechend geht's dann erst los.

Ich muss mal schauen, ob wir ggf eine Putzfrau finden oder die Kinder mehr in die Verantwortung nehmen ...

Als meine Kids noch so klein wie deins waren, waren 30 h genug, sie sind aber auch von 7.30- 16.30 Uhr in die Betreuung gegangen und haben sich wohl gefühlt, ich hatte dann geputzt und eingekauft bevor ich sie abgeholt habe.

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Seit mein Sohn knapp 2.5 ist, arbeiten mein Partner und ich Vollzeit. Vorher war ich Studentin.
Bei uns funktioniert das gut, der Haushalt bleibt nicht liegen (haben da aber auch keine ultra harten Anforderungen) und Familien-/und paarzeit haben wir auch genug.

Ich fange immer schon um 7 an zu arbeiten, bin daher 15:30 fertig, also gegen 16 Uhr am Kindergarten. Er ist sehr gerne dort und abends dennoch nicht wirklich ausgelastet. Also ihm scheinen auch lange Kitatage nicht viel auszumachen. Manchmal beschwert er sich sogar, dass ich ihn zu zeitig abhole ;)
Mein Partner bringt unser Kind ca 8uhr in die Kita und arbeitet dann im Außendienst bzw Home-Office.

Klar, man muss sich organisieren und auch mal etwas liegen lassen, zb im Haushalt. Aber an sich ist das (zumindest für uns) absolut machbar.

Achso, man sollte vielleicht dazusagen, dass wir hier keine familiäre Unterstützung haben.

Macht euch einen Plan und schaut, ob es für euch funktionieren kann ;)

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Ich finde es sehr schön, da mein Mann sich so genauso viel einbringen kann wie ich. Insgesamt ist ein Kuddelmuddel. Mal bringt er ihn morgen, mal ich. Fest ist nur dass Freitags nach der Kita bis Samstagmittags Oma/Opa Tag ist und wir in der Zeit Paarzeit, Sport, Papierkram, Ausschlafen und Haushalt machen. Unter der Woche machen wir es eher so, dass einer bis 14 Uhr arbeitet und der andere dann bis 21 Uhr, an dem Tag sich also komplett auf die Arbeit konzentriert. Insgesamt geht das aber sehr gut, weil wir flexible Jobs haben und mein Mann zu 100% aus dem Homeoffice arbeitet und ich zu 60-70%. Das ist auch für krankes Kind sehr gut.
Zeit als Paar haben wir sehr sehr viel, deutlich mehr als Familien wo die Mutter Hausfrau ist und der Vater den ganzen Tag auf der Arbeit. Als Familie haben wir auch viel Zeit. Unser Sohn liebt die Kita, er geht aber auch "nur" bis 14:30, und von 12-14:30 ist Mittagschlaf - so ein Unterschied zu nur Halbtags ist das also nicht, zumal tatsächlich auch die Kinder der Hausfrauen so lange bleiben (Kernzeit). Insofern macht das für ihn keinen Unterricht - außer dass er seinen Vater deutlich mehr sieht als die Kinder, wo die Mutter dem Vater "den Rücken freihält".

Insgesamt empfinde ich unser Leben weder als sonderlich herausfordernd noch als sonderlich stressig (vorallem wenn ich an die Babyzeit zurückdenke...Das war stressig, obwohl wir die ersten 6 Monate beide auf 20 Stunden reduziert hatten) sondern eigentlich sehr schön und entspannt. Das muss jede Familie seinen Weg finden wie es für sie passt - für uns passt es so. Wir können beide Karriere machen, haben beide viel Zeit für die Familie, haben beide viel Zeit für uns als Paar und für sich selbst. Für uns ist es so perfekt 😊

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Die Zeit als Paar habt ihr aber nicht weil ihr Vollzeit arbeitet sondern weil ihr viel Homeoffice Anteil habt und die Großeltern fast einen ganzen Tag das Kind haben!
Ich bin so eine Frau die dem Mann "den Rücken freihält", ich arbeite nur TZ und der Kleine kommt auch um 14 Uhr heim. Was aber nicht heißt dass mein Mann nicht auch viel Homeoffice abends macht wenn der Kleine schläft und den Nachmittag Zeit fürs Kind hat.

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Das habe ich auch nicht behauptet ;-) ich habe nur gesagt, dass wir aufgrund unseres derzeitigen Lebens, was natürlich auch unsere VZ-Arbeit umfasst, sehr viel Zeit als Paar haben und sehr zufrieden sind.
Homeoffice und Großeltern haben da natürlich einen großen Anteil. Wenn dein Mann Abends im Homeoffice ist, könnt ihr natürlich keine Paarzeit abends haben 🤷‍♀️ ist ja irgendwie logisch. Die Zeit kann ja nur 1x verplant werden.

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Ich werde nicht mehr Vollzeit arbeiten gehen (vorerst), wir bekommen die Betreuung sonst einfach nicht geregelt. Mein Mann würde reduzieren, aber er kann nur tageweise und nicht stundenweise und das bringt nix 😅😅

25 Stunden war mein Minimum. 30 wären mir lieber, muss ich mal noch schauen, was mein AG sagt 😁

Haushalt bekommen wir sicher trotzdem hin, wir machen eigtl immer täglich was, so ist es nie Zuviel.