Ich werde nicht ernst genommen

Hallo ihr Lieben,

ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich v.a innerhalb der Familie meines Freundes immernoch die Rolle des jungen Mädchens inne hab. Seine Oma kocht 2x die Woche für uns. Die andere Oma bringt uns immer Lebensmittel mit. Und meint, sie will uns Wäsche abnehmen. Das lasse ich jedoch nicht zu. Gestern hatte mein Freund Geburtstag und wir haben alle ausgeladen, was passierte? Reihenweise standen sie vor der Tür. In die Kindererziehung mischt sich auch jeder ungefragt ein, aber da lasse ich mir nichts sagen. Ich möchte einfach als Erwachsene Mutter wahrgenommen werden, die ihr Leben selbst auf die Reihe kriegt. Auch die Freundin meines Vaters empfinde ich als übergriffig. Unsere Tochter ist 1,5 und ich habe schon gesagt, wir wollen noch keinen Adventskalender, sie versteht es noch nicht. Trotzdem wurde einer gekauft. Mir graut es schon vor dem kommenden Wochenbett, das im Februar ansteht. Bei unserer Tochter hab ich gefühlt nur andere glücklich gemacht, mich viel zu wenig geschont. Aber auch wenn ich sage, nein kein Besuch, stehen die trotzdem vor der Tür. Ich weiß gar nicht was ich mir von dem Beitrag erhoffe. Kennt das jemand?
Wie habt ihr es geschafft, eure Grenzen deutlich zu machen? Wird es besser, wenn man 2 Kinder hat? Sehen die Leute einen dann eher als komplett eigenständige Familie?
Liebe Grüße Maja mit Carla 1,5 und Bauchzwerg

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Vor der Geburt meines Kindes wurde ich als Erwachsene wahrgenommen. Von den meisten jedenfalls. Wenn nicht gerade durchschimmerte, dass ich das volljährige Nesthäkchen bin. Die ewig Jüngste. Einige lernten umzudenken, als ich nicht wie ein bockiges Kind darauf reagierte, sondern nur darauf hinwies, dass ich VOLLjährig bin.

Menschen, die mich nicht von früher kannten, reagieren unterschiedlich. Die, die nur meine Hülle sehen, schätzen mich noch auf ca. 14 Jahre. Die, die mit mir sprechen, nehmen mich ernst und meinen ich sei reifer für mein Alter. Das war auch schon mit 20 Jahren so.

Mit Kind:
Bei mir wurde es besser, als mein Kind ins Kindergartenalter kam.

Bis dahin sahen mich auich Fremde als "Anhang an der Nabelschnur" des Kindes, das man so sehr beschützen und verwöhnen muss.

Ab Kindergartenalter wurde mein Kind als eigenständiger Mensch wargenommen.

Jetzt in der Pubertät meines Kindes, flüchten Erwachsene eher vor mir. Wer es mit einem Kuschelkaktus aufnehmen kann, mit dem will man sich nicht annehmen.


Die, die sich ungefragt einmischen, sind bis kurz vor Pubertät geblieben.Ab Pubertät erfolgte ein plötzlicher, schneller Rückzug. Wer Pubertiere bändigen kann, kann es mit ungefragten schon lange aufnehmen ;-)
Allerdings werden sie wieder kommen. Garantiert. Wetten, sobald ich (irgendwann) mal Großmutter werde, dann tauchen sie wieder auf. Bestimmt ;-)

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Liebe Maja,

deine Grenzen kannst nur du deutlich machen! Besuch steht trotz Bitte nicht zu kommen vor der Tür? Dann muss er da mal stehen bleiben. Der Adventskalender bleibt dann eben bei der Oma.
Das ist sicherlich anfangs schwer, aber wird mit der Zeit leichter. Du musst dafür sorgen, dass du ernst genommen wirst. Das kann nett und höflich, aber bestimmt sein. Bei ganz Hartgesottenen darf man dann auch mal ausrasten. Verschaff dir Respekt, wenn man ihn dir nicht von selbst entgegen bringt.

Alles Gute 🍀

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Wie alt bist Du denn? Und geht Ihr zwei Mal die Woche zu Oma zum Essen?

Wir haben zwei Kinder, aber wir sind auch schon vorher als Erwachsene angesehen und auch so behandelt worden.

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ich denke das Alter hat damit nichts zu tun, aber ich bin knapp 27 und mein Freund ist 30. Wir werden auch als Erwachsene betrachtet, aber eben gleichzeitig in die Rolle der jüngeren Generation gedrängt

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Nein sie kocht und wir holen es ab- weil es mir zu spät war dort zu essen mit Baby.

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Hey,

Ich kenne das von mir früher, was hilft ist das du freundlich aber bestimmend bei deiner Aussage bleibst, ein nein ist ein nein!
Warne sie vor das du in deinem Wochenbett keinen Besuch bis dann und dann wünscht uns sollte jemand sich dem widersetzen das du ihn vor der Tür stehen lässt, wenn du das dann auch durchziehst sollte doch einfach jemand kommen, wird das nicht nochmal vorkommen!
Du musst das so sehen, du bist deshalb ja nicht unfreundlich oder so, sondern die anderen setzen ihre Bedürfnisse über deine!
Setz dich durch, gute Übung denn das Spiel hast du später mit den Kindern auch :)

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Hi,
es kommt immer drauf an.

Bist Du noch sehr jung, keine 5 Jahre ausgezogen und schon gemuttert? Wirst Du vermutlich noch länger "Kind" sein, als wenn Du schon 15 Jahre ausgezogen warst, und fest im Berufsleben gestanden hast.

Manche "meinen es ja nur gut", sie überschreiten aber ständig deine Grenzen.

Zeigst Du Grenzen auf?

Wenn das Essen der Oma schmeckt, würde ich dankbar sein. Nehmt ihr es nur an, damit sie nicht enttäuscht ist, und schmeißt es heimlich weg, dann bring ihr doch 2x die Wochen essen vorbei, damit sie merkt, ihr habt einen ganz anderen Geschmack, und einen Gefallen tut sie euch auch nicht.

Es ist sau schwer, sich abzugrenzen, nicht alles übergriffig zu sehen, und "Schwamm drüber" zu denken.

Ich bin 48 Jahre, und mein Vater packt es immer noch, mich mit einem halben Satz wütend zu machen. Empathie war noch nie seine Stärke.

Reden, reden, reden

Alles Gute

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Die Kinder bleiben immer die Kinder, ganz egal wie alt sie sind 😉 Meine Mama sprach mich bis zu ihrem Tod mit „Kind“ an und ja zwischen uns schepperte es vor einigen Jahren auch ziemlich als ich mich abgrenzte und ihr gesagt habe das sie sich auch gewissen Dingen raushalten soll.
Wenn das Essen der Oma schmeckt wäre ich dankbar, denn Du hast weniger Arbeit und die Oma eine Aufgabe. Immer wird sie es nicht tun können. Was Kindererziehung angeht da helfen nur klare Worte von Dir. Das habe ich mit meiner Mutter auch durch und danach ließ sie die Dinge die mich störten sein bzw. sprach vorher mit mir, was das Ganze auch einfacher macht.

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Also das mit dem Geburtstag finde ich nicht schlimm. Ich möchte dieses Jahr eigentlich auch nicht feiern. Aber meine Eltern lassen sich sicher auch nicht ausladen...
Würde ich aber beim eigenen Kind auch nicht machen.

Wegen dem Kochen. Meine Oma war genauso und es hat mich oft genervt. Wie oft habe ich mit den Kindern nur um des lieben Friedens Willen mitgegessen, hab Essen mitgenommen, das ewig in der Truhe lag und beim nächsten Abtauen entsorgt wurde. Inzwischen kocht meine Oma seit 2 Jahren nicht mehr und ist inzwischen gestorben. Ich vermisse sie und ihr Essen schrecklich. Auch wenn ich weiß, dass es besser für sie war.

Sag danke und akzeptiere es, die meinen es nur gut auch wenn ich dich total verstehe.

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Es kommt drauf an, ob die Leute wissen, dass man es nicht mag. Wenn ich glaube, derjenige freut sich, ist es sicher gut gemeint, wenn ich jemandem etwas aufdränge, was der gar nicht haben will, meine ich es mit dem nicht gut.

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Mag alles sein, aber ich kann nur aus meiner Erfahrung mit allen älteren Leuten in meinem Umfeld sprechen. Die meinen es trotzdem gut. Die verstehen einfach nicht mehr, dass der jüngeren Generation nicht gefällt. Die wollen tatsächlich nur Gutes tun.

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Du musst deutliche Wortw finden. Es ist euer Leben und vor allem EUER Kind, ihr bestimmt die Erziehung und uns wenn du keinen Adventskalender möchtest, hat man das zu akzeptieren.
Ich habe vor kurzem mein zweites Kind bekommen. Das gleich wie bei dir, vor vier Jahren kam jeder ins Krankenhaus und danach gleich nach Hause. Ich war damals körperlich gar nicht fit und hab es trotzdem mitgemacht. Dieses Mal hab ich gleich gesagt, es kommt niemand, bis ich mich erholt habe und Besuch möchte und unsere Familie sich kennengelernt hat. Und so haben wir es auch gemacht. Sollte trotzdem einfach jemand vor der Tür stehen, Pech gehabt. Zumal das in der jetzigen Zeit auch eine Unverschämtheit ist, wegen der Ansteckungsgefahr.

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Ein wichtiger Punkt ist: wie empfindet es dein Freund?
Mag der zu Oma zum Essen oder nicht?
Mag der die Lebensmittel von Oma oder nicht?
Freut der sich, wenn die Oma die Wäsche macht, weil er dann selbst weniger machen muss?
Wollte der, dass die Familie zum Geburtstag kommt?
Wie findet der den Adventskalender fürs Kind?

Falls er deiner Meinung ist: wäre er einverstanden, dass du seiner Familie deutlich die Meinung sagst oder würde er dir das übel nehmen, bzw. würde er es vielleicht selbst sagen?

Was passiert denn, wenn ihr nicht zu Oma zum Essen geht?
Was passiert, wenn ihr sagt, dass ihr die Lebensmittel nicht brauchen könnt?
Was passiert, wenn sie vor der Tür stehen und ihr nicht aufmacht?

Steht ihr auf eigenen Beinen, mit eigener Wohnung und eigenem Einkommen oder seid ihr in irgendeiner Art auf sie angewiesen?

Brauchst du nicht mir beantworten. Wichtig ist, dass ihr beide euch einig seid und das vor der Familie vertretet.

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Ja natürlich stehen wir auf eigenen Beinen...
mein Freund findet es auch nicht so toll aber akzeptiert es halt auch. Wenn ich aber was zu jemandem sage versteht er es total

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In dem Fall gibt es dann ja gar kein Problem, und du kannst ihnen alles sagen, was dich stört.