Guten Abend ihr Lieben,
am liebsten wäre ich wenige Monate nach der Geburt unseres Sohnes sofort wieder schwanger geworden. Aber da ich einen Kaiserschnitt hatte, wollten wir sicherheitshalber den ersten Geburtstag abwarten.
Leider hat sich in der Zwischenzeit unsere finanzielle Situation erheblich verschlechtert und eine Besserung ist erst mal nicht in Sicht. Unter diesen Umständen wollen wir natürlich kein zweites Kind bekommen.
Mein Mann kann gut damit umgehen. Er sagt oft, dass er froh ist, dass wir nur ein Kind versorgen müssen und bei jeder Anschaffung für unseren Sohn: "Gut, dass wir das nur einmal und nicht zwei mal kaufen müssen." Als unser Sohn eins wurde und wir nicht wie geplant die Verhütung abgesetzt haben, hat er mich noch getröstet ... auch wenn wir erst ein Jahr später anfangen, haben die Kinder noch einen geringen Altersabstand ... jetzt können wir erst mal die Zeit mit unserem Baby / Kleinkind genießen und irgendwann kommt dann der richtige Zeitpunkt für ein zweites. Das ist jetzt ein halbes Jahr her und inzwischen möchte er überhaupt kein zweites Kind mehr haben, weil man ja nie wisse, was kommt. Vielleicht ändert sich seine Einstellung mit unserer Lage, vielleicht auch nicht.
Während ich versuche, mich damit abzufinden, sind gerade meine beiden besten Freundinnen mit dem zweiten Kind schwanger geworden. Und eine weitere Freundin, deren Tochter so alt ist wie mein Sohn, hat mir erzählt, dass sie momentan versuchen, noch ein Kind zu bekommen.
Ja, ich habe ein Kind. Ich bin unglaublich dankbar für dieses Kind.
Doch wenn ich Babyfotos sehe oder die Ultraschallbilder meiner Freundinnen, fällt es mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass ich das nicht erleben darf ... momentan sowieso nicht, aber vielleicht auch nicht in der Zukunft.
Wie kann ich diese Sehnsucht unterdrücken?
Sehnsucht nach dem zweiten Kind unterdrücken
Unterdrücken hilft oft nicht, dann taucht das Problem an anderen Stellen häufig wieder auf.
Aber darüber reden kann helfen. Weiß dein Partner, dass du über euren verschobenen Kinderwunsch trauerst? Versuch ihm klar zu machen, dass du ihn damit nicht überreden oder unter Druck setzen willst, sondern dass du einfach traurig darüber bist und mit dieser Traurigkeit irgendwohin musst. Bestimmt wird er dafür Verständnis haben und dir zuhören.
Hoffentlich bessert sich eure finanzielle Situation bald und ihr könnt wieder mit dem „Hibbeln“ starten. Bis dahin darfst du traurig sein. Ich glaube, dieses Gefühl kann am besten langsam verblassen, wenn du es erstmal zulässt.
Danke für deine Antwort.
Ich habe mit meinem Mann darüber geredet. Er kann es leider nicht nachvollziehen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er davon ausgeht, er muss nur oft genug darauf hinweisen, wie gut es (finanziell) ist, dass wir kein zweites Kind haben, damit ich das irgendwann auch so sehe. Ich verstehe seinen Punkt vollkommen. Doch das ändert nichts an meiner Sehnsucht. Übrigens hatte er ebenfalls einen Kinderwunsch. Aber durch die finanzielle Situation und einhergehende Ängste hat er sich anscheinend aufgelöst.
Ich denke, wenn ich dieses Gefühl zulasse, macht es mir viel kaputt. Ich möchte ja nicht einem nicht vorhandenen zweiten Kind hinterhertrauern, während ich schon ein wundervolles Kind bei mir habe. Stattdessen einfach die Zeit mit unserem Sohn genießen. Aber warum gelingt mir das so schlecht? Ich fühle mich ziemlich undankbar, weil ich unbedingt "mehr" will.
Weil dieses Argument nur teilweise richtig ist. Bis auf der Verbrauchsgüter wie Windeln, Feuchttücher, etwas Wasser und Creme hast du anfangs nichts an Mehrkosten, vorausgesetzt du stillst. Alles andere ist schon da. Das sehe ich gerade bei meinen Kindern, sie sind 23 Monate auseinander. Klar ist es anstrengend, aber die Umstellung von 0 auf 1 war eine viel größere Herausforderung, als von 1 auf 2 und wir sind mitten drin im ersten Babyjahr des zweiten Kindes. Das Kindergeld deckt die kosten im ersten Jahr locker ab. Alles andere ist doch da. Kinderwagen, Wickelkomode, Spielzeug, Beistellbett, Klamotten, Federwiege, Spielebogen. Und wen sie größer werden spielt sich das finanziell ein. Beim großen fallen bald die Windeln weg, Klamotten können mindestens 2 bis 3 Jahre weiter gegeben werden. Selbst Kindersitz fürs Auto... zumal man heute gute gebrauchte Dinge günstig erwerben kann.
Frage deinen Mann, was der wirkliche Grund für kein zweites Kind ist. Wir sparen jetzt schon für beide mit je 50 Euro pro Elternteil und 100 von den Großeltern. Das wird wohl irgendwie händelbar sein für die nächsten Jahre. Urlaub ist sowieso gerade nicht groß möglich.
Mein Mann will auch kein zweites Kind, ich eigentlich schon, wobei es aktuell aufgrund meiner psychischen Gesundheit für mich auch nicht denkbar wäre... Bei uns um Umfeld sind auch gerade viele Babys unterwegs und ja, auch mir gibt es einen kleinen Stich im Herzen, wenn ich mir denke, dass ich das nie wieder sein werde. In solchen Momenten versuche ich mich auf das zu konzentrieren, was ich im Leben habe: einen Mann den ich liebe, ein schönes Zuhause und einen kleinen Sonnenschein, der nun seit zwei Jahren mein Leben bunter macht. Ich versuche auch daran zu denken, dass es nicht immer leicht war die ersten Monate: daran, dass ich mit einem Baby wieder zwei Jahre lang dem Beruf nicht nachgehen könnte den ich so liebe und ich erinnere mich an die Einsamkeit, die ich mit Baby Zuhause oft empfand. Meistens hilft mir das... Und wenn nicht lassen ich das Gefühl kurz zu, bin einen Moment etwas sehnsüchtig und melancholisch, atme tief durch und lasse dieses Bild von mir mit meinem Sohn auf dem Schoß und einem Baby in dem Arm einfach wieder ziehen. Alles Gute euch, vielleicht ändert sich die Meinung deines Mannes ja noch...
Danke für deine Perspektive und den Gedankenanstoß.
Leider schreibst du nicht, in welcher Branche ihr arbeitet. Und ob ihr beide in der gleichen Branche arbeitet? Wenn das finanzielle das Problem ist, kann man an dem arbeiten?. Fortbildung etc. Möchtest du gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten, um den finanziellen Verlust abbzufedern?
Mein Mann hat sich nach dem Bachelor in Sozialwissenschaften zusammen mit einem Kumpel selbstständig gemacht. Sie haben ein kleines Seminarhaus übernommen, in dem auch Vorträge etc stattfanden. Leider mussten sie im Frühjahr Insolvenz anmelden.
Mein Mann hat vorübergehend den nächstbesten Job angenommen, als Fahrer bei Amazon. Langfristig ist seine Überlegung, zurück an die Uni zu gehen und noch einen Master zu machen. Aber finanziell ist es wichtig, dass er erst noch etwas arbeitet, um während des Studiums einkommensabhängiges BAföG zu erhalten. Denn im letzten Jahr musste er in das Seminarhaus vor allem investieren und obwohl das Haus mittlerweile verkauft ist, sind wir noch nicht schuldenfrei.
Ich habe als Friseurin gearbeitet. Aber leider (vermutlich während der Schwangerschaft) eine Allergie entwickelt. Festgestellt habe ich das leider erst, als ich nach einem Jahr Elternzeit wieder anfangen wollte. Beschwerden, die ich vorher hatte, hab ich nicht darauf zurückgeführt, sondern an Hormone durch das Stillen etc gedacht. Momentan halte ich nach einer Ausbildung Ausschau, die ich in Teilzeit machen kann und mit familienfreundlichen Zeiten. Bis dahin habe ich einen 450 € Job als Aushilfe im Verkauf.
Du bist meiner Auffassung nach ein Fall für eine Umschulung über den Rentenversicherungsträger. An den würde ich mich mal wenden. Wenn Du eh einen Hang zu kleinen Kindern hast: Umschulungen zur Sozialpädagogischen Assistentin für Quereinsteiger werden momentan häufiger genehmigt.
Mit Teilzeit läuft da nichts, aber nach einem Jahr hättest Du einen Abschluss. Und wenn das von der Rentenversicherung finanziert wird, stehst Du finanziell auch besser da.
Fachkräfte in Kitas und Krippen werden ja reichlich gesucht.
Lg
Also möchtest du ja eigtl doch ein 2. Kind und eigtl dein Mann ja auch, nur noch nicht JETZT!
Warum machst du es dir dann selber so schwer? 😅
Inzwischen möchte er überhaupt kein zweites Kind mehr haben, weil man ja nie weiß, was kommt.
Ivh würde meinem Mann klar und deutlich sagen, dass ich noch ein Kind möchte und daohne unglücklich bin.
Ich würde da nichts unterdrücken.
Finanzielle Sorgen sind vorübergehend. Wenn ich für mich zwischen ein paar Flugreisen und ein paar Kleidern mehr oder einer Schwester entscheiden würde, würde ich meine Schwester wählen. Selbst wenn ich monatelang nur lose Nudeln und Kartoffel essen müsste, wäre ich immer für meine Schwester!
Danke für deine Antwort. Das Problem (aus Sicht meines Mannes) ist einfach, dass man das nie abschätzen kann. Auch wenn wir es aus dieser Krise schaffen, hat er Angst vor einer neuen, in der wir dann mit zwei Kinder dastehen.
Von Flugreisen sind wir weit entfernt ...
Mach dich nicht damit verrückt, wie viele Kinder andere haben. Ein zweites bringt auch Nachteile, das Familienleben wird stressiger und teurer. Ja, es gehört sich irgendwie, nach dem ersten Kind nochmal nachzulegen und da ist auch so eine Art Gruppendruck am Werk, wie du selbst spürst. Ich finde, den Wunsch unterdrücken ist da das falsche Wort. Versuch einfach, die Dinge mehr aus den Augen deines Mannes zu sehen und sei glücklich, dass du momentan deinem Sohn die volle Aufmerksamkeit schenken kannst. Das werden die Kinder deiner Freundinnen bald vermissen.
Ich verstehe dich, mir ging und geht es ähnlich. Ich finde die Situation klingt bei euch beiden finanziell recht schlecht und verstehe die Bedenken deines Mannes. Da würde ich tatsächlich noch etwas warten.
Frag doch deinen Mann: Mit wie viel Gehalt/Einkommen denkst du, könnten wir uns ein zweites Kind leisten?
Und dann wartest du auf seine Antwort. z.B. 3500€.
Frag ihn, ob ihr dann mit üben beginnen könntet, wenn euer Einkommen bei 3300€ z.B. liegt.
Dann hättest du ein konkretere Ziel und könntest die Unzufriedenheit und Sehnsucht darin verwandeln, möglichst schnell die Schulden zu tilgen, eine passende Umschulung zu finden ect....
Zugleich würde ich ihm immer vor Augen halten: oh schau mal, jetzt ist das Kindergeld wieder gestiegen. Schau mal, das zweite Kind im Kindergarten bezahlt nur 75% der Gebühren.....
In den ersten drei Lebensjahren sind Kinder und vor allem zweitgeborene gleichen Geschlechts wirklich recht billig.
"In den ersten drei Lebensjahren sind Kinder und vor allem zweitgeborene gleichen Geschlechts wirklich recht billig. "
das stimmt. es kommen dann aber wenn sie älter werden auch alle steigenden kosten geballt. wir haben einen großen altersabstand und sehen natürlich nun wieviel mehr kosten man mit einem teenager hat. wenn die jetzt beide in dem alter wäre, holla.
udn da meine ich gar nicht nur konsumgüter. aber da ist ständig etwas, wofür man zahlen muss. klassenfahrten, theater, irgendwelche anderen veranstaltungen, vereine, ausrüstungen... und gerade kommen wir vom zahnarzt. eine beißschiene ist angeraten. aber weil der fall verzwickt ist, sollte man vorher ne bestimmte analyse machen lassen. zack 300 euro. bam.
gut, dass beim kleinen erstmal der zahnwechsel ansteht
lg
hallo,
wir haben unseren großen jung mit anfang mitte 20 bekommen. geplant war immer ein zweites, aber niht mit kleinem abstand. dann wurde ich krank und das ganze zog sich mehrere jahre ohne diagnose. dementsprechend sah es finanziell nie rosig aus bei uns. ich hatte immer die sehnsucht nach einem zweiten kind und habe sehr gelitten, dass ich selber davo vernünftigerweise abstand nehmen musste. als unser großer 9 war, gab es eine situation, die dazu geführt hat, dass ich sagte: schluss. ich möchte nicht m´noch mehr träume und wünsche fallen lassen, ich möchte mein zweites kind. mein mann auch. und ironischerweise kam durch die schwangerschaft ans licht, was mein gesundheitliches problem war. nun haben wir also 9 jahre altersabenstand und e ist alles prima. mein gedanke waren immer so 4-5 ahre aber nun ja, ist völlig egal. was ich dir damit sagen will: warte ab. euer kind ist noch so klein und hänge dich an diesem kleinen altersabstand auf. es wrd genauso schön, auch wenn noch ein paar jahre vergehen. setze dich nicht so unter druck.
momentan leben wir nun einmal in einer ausnahmesituation und dein mann hat gesehen, wie schnell eine existenz krachen gehen kann. gib ihm zeit seine wunden zu lecken, wieder fuß zu fassen. und dann geht ihr das thema noch einmal an. es sollte nicht automatisch einer nachgeben, weil der andere kein kind mehr möchte. beide wünsche sind legitim. man muss nur sprechen und sich bewusst machen, was die eigentlichen gründe sind.
mir scheint, dein mann will nicht unbedingt dich überzeugen mit den finanziellenkommentaren, sondern vor allem sich selber seine momentane entschedung schön reden. und seine gründe sind ja nicht von der hand zu weisen.
gib euch zeit und warte ab.
auch kinder mit einem größeren altersabstand sind geschwister. und das mit leib und seele. und genauso viel liebe. ich fand außerdem den spruch: da sind wir durch und haben alles in einem abwasch total doof-. vielleicht wollen wir das gar nicht. hätte ich meine beiden kurz hintereinander bekommen, wären sie jetzt 13 und 15. und beide teenager, die sich abnabeln. ich bin aber noch sehr gerne eine mutter von einem jüngeren kind. kurz hintereinander wären beide auf der zielgerade zum erwachsen sein. wer das so möchte, prima. ich finde es schön, dass sich mein aktives muttersein, so nenne ich es mal, über einer längere zeit zieht.
lg
Ich wollte auch gleich ein weiteres Kind nach der Geburt und jetzt sind die zwei 2 Jahre auseinander.
Ich finde nicht das man sich finanziell so große Sorgen machen muss denn irgendwann kannst du ja auch wieder arbeiten gehen und dann kommt man ja besser klar. Ansonsten gibt es auch so genug was man zur Unterstützung beantragen kann.
Rede mit deinem Mann über deinen Wunsch und schaut rückblickend mal ob es euch finanziell wirklich schlechter geht als vor dem Kind und woran das liegt.