Hallo Forum,
Kennt es noch jemand, das man ständig fast weinen muss, bzw einem die Tränen in den Augen stehen, wenn man sich darüber freut, das die eigenen Kinder etwas in ihrer Kindheit haben, was man nicht hatte?
Meine Kindheit ist geprägt von psychischer misshandlung durch meine Mutter, handgreiflich wurde sie auch regelmäßig, aber schlimmer war diese enorme Abneigung und Abwertung ihrerseits. Ich bekam nicht viel an liebe, Zuwendung oder materiellen Dingen. Meine Geschwister aber umso mehr - das wurde auch ganz offen gelebt. Sie hat mich lange manipuliert und unterdrückt.
Heute weiß ich, das sie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat und das all ihr Handeln eben Misshandlung war. Ich war in Therapie und habe den Kontakt zeitgleich abgebrochen.
Das ist schon ein paar Jahre her.
Mittlerweile bin ich Mutter von zwei kleinen Kindern. Ich plane viele Dinge ganz bewusst und lege viel wert auf Rituale, die sich jetzt langsam manifestieren, weil die Kinder das alles begreifen können. Ich möchte Ihnen die Kindheit so schön wie nur möglich machen, weil meine eigene so schrecklich war. Ich bin mir dessen bewusst und finde das gut so! Aber mir steht ständig das Wasser in den Augen bei solchen Sachen... eben habe ich stutenkerle gekauft, die bekommen die Kinder morgen zusammen mit einem Spiel von Wichtel (bei uns kommt kein Nikolaus, da wir nicht religiös sind). Und als ich im Auto saß und die zwei kleinen stutenkerle neben mir ablegte, kamen mir wieder die Tränen. Ich empfinde so eine große Freude und Liebe dabei, meinen Kindern eine tolle Zeit zu ermöglichen und verstehe im selben Atemzug nicht, wieso meine Mutter so mit mir umgegangen ist. Aber der Gedanke ist ja nicht neu, das denke ich mir bei so ziemlich allem, wenn es um meine Mutter geht. Dennoch bekomme ich dieses Gefühl einfach nicht unter Kontrolle und das belastet mich immer mehr! Jetzt sehen meine Kinder noch nicht, wie sehr es mich innerlich berührt, aber was mache ich, wenn sie eines Tages fragen, wieso ich weine, obwohl doch alles schön ist? Wie bekomme ich dieses Gefühl nur in den Griff?
Mein Vater (meine mutter hielt mich viele jahre von ihm fern, ich hab erst seit einigen jahren wieder Kontakt) sagte zu mir, ich hole mit meinen Kindern alles nach, was meine Mutter mir als Kind verwehrt hat. Er findet das vollkommen okay und sagt, meine kinder profitieren ja auch davon total. Aber für wen mache ich das ganze jetzt eigentlich wirklich? Für meine kinder? Oder für mich? Und wäre ich eine schlechte Mutter, wenn ich das ganze nur für meinen eigenen seelenfrieden mache?
Weinen vor Glück?
"Aber für wen mache ich das ganze jetzt eigentlich wirklich? Für meine kinder? Oder für mich? Und wäre ich eine schlechte Mutter, wenn ich das ganze nur für meinen eigenen seelenfrieden mache? "
Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du es für dich selbst tust.
So lange
- du dir dessen bewusst bist
- es die Kinder auch gerne mögen
- du deinen Kindern nicht überstülpst, was du vermisst , sie aber doof finden.
Es gibt Dinge, die ich als Kind vermisst habe.
Ich biete sie meinem Kind an.
Akzeptiere aber voll und ganz, wenn sie (eigenenständiger Mensch!) es NICHT möchte!
Sie möchte nur das nicht. Das ist ok. Sie lehnt NICHT meine Empfindungen ab.
Ich tue es für mich selbst. Nicht im Namen meines Kindes. Nicht für mein Kind. Sondern manches tue ich bewusst für mich selbst.
Als Kind habe ich es gehasst, wenn Erwachsene in meinem Namen / auf meinem Rücken DEREN Wünsche erfüllen wollten.
Nein, Instrument lernen tun sie nicht - du musst (deren Favorit, nicht meiner)
Nein, sie sind zu alt für .... DU MUSST dich freuen.
Nein, selbst gönnen sie sich keine hübsche Kleidung. DU MUSST das tragen. Um ihnen eine Freude zu machen.
Nein, muss ich nicht.
Ich habe NICHT deren Erfahrungen abgelehnt. Ich habe NICHT deren Wünsche abgelehnt.
Ich mochte nur einfach die Farbe nicht, fand den Stoff kratzig oder sonstiges.
An Weihnachten liebe ich es, zu Hause in gemütlicher Kleidung zu sitzen. Das ist MEIN Bedürfnis aus der Kindheit.
Aber ich zwinge NICHT mein Kind dazu. Nur weil ich es als Kind vermisst habe.
Unsere Vorstellungen gehen manchmal auseinander. Dann finde ich es wichtig, dass sie mir sagt, was IHR gut tut.
Ich bringe ihr bei in Gesellschaft nicht unangenehm aufzufallen. Aber auch zu ihren eigenen Wünschen zu stehen.
Ja, ich liebe es ihr eine Freude zu machen.
Das ist auch ok so.
Aber ich betrachte es immer auch so. Ich möchte IHR eine Freude machen. Es ist aber völlig in Ordnung, wenn ich damit daneben liege.
Einige Erwachsene meiner Kindheit sahen es als Kränkung an, wenn ich nicht DEREN Enthusiasmus, DEREN Erwartungen erfüllte.
Hätten sie sich SELBST das gekauft, hätte ich mich voll und ganz MIT ihnen gefreut. Wenn sie es aber MIR auferlegten und ich es doof fand - und DEREN Stimmung an mir ausließen, das war furchtbar.
Es ist völlig in Ordnung für sich selbst etwas zu tun - und dazu zu stehen.
Es ist völlig in Ordnung anderen eine Freude zu machen.
Es ist dabei wichtig, immer wieder zu reflektieren, ob man es für seine Kinder tut - weil es ihnen gut tut, sie sich freuen, es IHR Bedürfnis ist.
Oder ob man es für sich tut - aber im Namen der Kindes es IHNEN überstülpt - und sie eigentlich eigene, andere Bedürfnisse haben.
Damit sich da keine Grenzen verschieben oder Kinder sich bedrängt fühlen.
So lange du deine Bedürfnisse und die deiner Kinder (einzeln) auseinander halten kannst und sie so erfüllen, dass du dir deine eigenen (für dich, nicht für sie!) - die von Kind 1 für Kind 1 und die von Kind 2 für Kind 2 erfüllen kannst. Dann ist alles prima.
Nein, ich würde niemals etwas gegen den Willen meiner Kinder durchsetzen und nehme sie individuell als Persönlichkeiten wahr - ich richte Geschenke z.b. nach ihren Wünschen aus, nicht nach meinen - ich hatte nur halt gar nichts. Ich überschütte meine Kinder nicht materiell, aber ich enthalte ihnen auch nichts vor.
Wir singen z.b. auch viel... meine kinder lieben es, ich fand das als kind auch so toll, durfte es zuhause aber niemals.
So lange du dir das bewahren kannst, ist es super
Nein sowas kenne ich nicht, ich hatte allerdings eine schöne Kindheit, ich denke das macht den Unterschied.
Das ist der hilfreichste Kommentar, den ich hier lese...
Zunächst, meine Kindheit war toll und trotzdem freue ich mich (auch mit Tränchen) wenn meine Kleine sich freut weil sie was schönes erlebt. Ich finde Freudentränen etwas schönes ☺️ Und ich glaube man kann Kindern dann such erklären warum man manchmal so glücklich ist dass man weint.
Ich glaube ja dass du das Ganze sowohl für dich als auch deine Kinder machst 😉 Klar kompensierst du etwas aber du hast ja echten Nachholbedarf. Und für deine Kinder ist es doch ein großes Glück solche Erlebnisse zu haben.
Die Geschichte mit den Stutenkerlen ist sehr schön. Solange es um solche Situationen geht möchtest du so wie ich es lese euch allen etwas Gutes tun. Wenn es sich nicht um Sachen handelt bei denen du deine Kinder einengst oder etwas gegen ihren Willen durchsetzen musst stellt sich für mich nicht die Frage ob deine Gründe vielleicht nur egoistisch sind.
Nein, das würde ich niemals tun - ich unterstütze sie da voll in der Entfaltung ihrer eigenen Persönlichkeit, das ist mir so wichtig! Meine Mutter hat alles, was von mir kam, niedergemacht, es musste alles so sein wie sie es wollte und wie sie es gut fand.
Puh, ich finde deine Emotionen menschlich. Denk dran, dass du mit der abgeschlossenen Therapie und dem Kontaktabbruch schon viel geleistet hast. Das ist eine Investition in die Zukunft! Nicht nur für dich, sondern auch für deine Kinder. Lieber keine Oma als so eine.
Zurück zum Thema: Ja, ich werde teilweise emotional, aus Freude, wenn ich meinen Kindern wie z.B. heute Klaussäcke mache, schon mal ein paar Weihnachtsgeschenke einpacke usw. Das erfüllt mich mit immensem Glück, so dass ich ab und zu Pipi in die Augen bekomme (ich heule aber nicht). Ich betrachte solche Emotionen auch als Motivation, denn ohne diesen Drive würde ich keinen Finger für nix und niemanden rühren 😁.
Meine Kindheit war ok, nur die allgemeine Wertschätzung mir ggb. kam zu kurz (keine "bösen" Gründe). Deshalb ist es mir wichtig, meinen Kindern genug Wertschätzung zu zeigen.
Wie aber zahnweh schrieb: Achte dabei darauf, die Bedürfnisse oder Wünsche deiner Kids zu erfüllen, nicht deine eigenen. Wenn sie etwas nicht mögen, nimm es nicht persönlich. Deine Kindheitsträume müssen sich nicht 1:1 mit den deiner Kids decken. Dies nur nebenbei, nicht, weil ich denke, dass du 'so' bist.
LG
Hallo,
nein, weinen vor Glück, weil ich meinen Kindern eine Freude bereite, tue ich nicht und kenne ich auch nicht.
Allerdings mache ich es meiner Familie und mir so schön wie möglich. Das liegt aber daran, dass ich es nicht anders kenne. Bei uns war es immer schnuckelig und familiär. Wir haben ganz viele Lichterketten, Rentiere und Co im Garten stehen, an jedem Fenster bei uns leuchtet es. Unsere Kinder bekommen jeder einen eigenen Tannenbaum ins Zimmer und wir stellen einen im Wohnzimmer und einen im Esszimmer auf - zwei verschiedene Etagen.
Ich dagegen muss manchmal schlucken, wenn ich das ganze Tierelend sehen muss. Das treibt mir Tränen in die Augen - eben weil ich tierverrückt bin und sie mir sehr viel bedeuten.
Jeder hat seinen wunden Punkt. Das ist normal und gut so.
Schönen 2ten Advent!
LG
Caro
Du stellst aber keine 5 echte Tannenbäume in Dein Haus oder?
Ne, sind nur 4 😉.
Doch ernsthaft. Gerade gekauft.
Zwei große für alle und zwei kleine für die Zimmer der Kids 🙃, den schmücken sie selbst so wie sie möchten. Jeder hat doch irgendwo einen an der Waffel oder ... ? 🤣🤣🤣🤣 ansonsten sind wir harmlos...
LG
Caro
Ich glaube, man macht ganz viel auch „für sich“ und das ist normal und gut, solang es allen gefällt!
Es ist doch schön, wenn die Rituale der ganzen Familie gefallen! So soll es doch sein 😊
Ich bin kein besonders emotionaler Mensch (bzw zeige Emotionen), aber grade Weihnachten usw liebe ich. Ich hatte eine wundervolle Kindheit und möchte das natürlich weiter geben.
Ich weine zwar nie vor Glück, bin aber natürlich gerührt und glücklich, wenn Motte was schön findet, was ich als Kind auch gerne mochte und erlebe es so ja irgendwie auch noch mal, das ist wundervoll :)
Hallo,
ja ich kenne das auch, allerdings selten wenn es um meine Kinder geht (meine Kindheit war im großen und ganzen ok), sondern im Bezug auf meinen Mann. Ich war vor ihm bereits einmal verheiratet und es war bereits kurz nach der Hochzeit keine schöne Ehe, ich war immer alleine, es gab nie mal ein Geschenk für mich zum Geburtstag oder Weihnachten, nichts was ich neben meinem Vollzeitjob und Kind tat war gut genug, wenn ich nach der Arbeit noch schnell Bäder geputzt hatte, kamen Vorwürfe, dass das Fenster im Wohnzimmer aber noch dreckig sei usw. Der feine Herr selbst machte allerdings nie was, er verdiente ja schließlich mehr Geld als ich,das musste reichen. Etwas mit mir unternehmen? Überflüssig. Zeit mit mir verbringen? Nur wenn ich still daneben saß während er am Handy daddelte oder Fußball schaute. Freunde einladen? Da kam er meistens sehr spät dazu, denn es seien ja nur meine Freunde und kostete nur Geld (wohlgemerkt, Geld war mehr als reichlich vorha). Sex? Nur bis er seinen Stammhalter hatte, danach hatte er keine Lust mehr. (Mit anderen allerdings schon wie ich später erfuhr...) Weirerbildung in meinem Beruf fand er überflüssig und versuchte es zu verhindern. Zum Schluss wurde ich mir noch angemotzt und er versuchte, mich von Familie und Freunden zu isolieren...
Mein zweiter Mann ist genau das Gegenteil. Er ist liebevoll,nachsichtig, aufmerksam, partnerschaftlich auf allen Ebenen, unterstützt mich wo er kann, sieht seinen (verantwortungsvollen) Job nicht als das Einzige, was er in die Beziehung einbringt, er überrascht mich immer wieder und verbringt sehr gerne so viel Zeit wie möglich mit mir. Und da passiert es manchmal, wenn wir zusammen in einem schönen Hotel sind, oder in einem tollen Restaurant, oder den ganzen Abend auf der Couch kuscheln, oder er mich einfach so mit etwas überrascht, von dem er weiß dass ich es mag, oder er mich morgens mit Küssen und Kaffee weckt usw. dass ich einfach weinen muss. Vor Glück, dass ich ihn gefunden habe und dass ich vor Jahren den Mut hatte, meinen Ex in den Wind zu schießen. Vielleicht schätzt man vieles dann einfach mehr, wenn man es mal anders erlebt hat.
LG
Ich verstehe deine Freude wirklich sehr gut, auch wenn ich selbst zum Glück eine sehr schöne und liebevolle Kindheit hatte.
Unsere Tochter ist gerade einmal elf Wochen alt und schon jetzt habe ich das Gefühl, alles in meiner Macht stehende tun zu wollen, um ihr eine Kindheit zu bieten, an die sie sich mit einem Lächeln zurück erinnern wird, einfach weil ich es so gern tue und mich das freut.
Dass du genauso empfindest, trotz der ganzen Sch**** von früher, wird dich zu einer guten Mutter machen, da bin ich mir sicher.
Aber wie einige vor mir bereits erwähnt haben, ist es wichtig, dass du es nicht bloß für dich tust, um etwas zu kompensieren.
Lass deine Kindern auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, dann ist alles super. Erfahrungsgemäß sind Eltern mit schwerer Kindheit schnell mal zu überfürsorglich, da sollte man hin und wieder mal etwas mehr reflektieren, aber ganz offensichtlich tust du das ja bereits 😉
Daher finde ich auch nicht, dass du diese Gefühle "in den Griff" kriegen solltest. Die Freude, die du empfindest ist sehr viel wert und sicherlich auch irgendwo heilsam für dich. Vergiss nur nicht, ab und an auch mal an dich selbst zu denken 🙂
Beste Grüße!
Ich kenne dieses Gefühl, dass man seinen Kindern unbedingt mehr von dem geben möchte, was man selbst vermisst hat. Das ist oft gut und richtig und ich finde es schön zu lesen, dass du dir da so viel Mühe gibst.
Dass man dabei die individuellen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen muss und ihnen nichts aufdrücken darf, nur weil man es selbst gerne gehabt hätte, haben ja schon viele hier erwähnt.
Eine weitere „Gefahr“ sehe ich darin, dass man von der anderen Seite vom Pferd fallen kann.
Ein Beispiel: Ja, es ist unheimlich wichtig das Kind ernst zunehmen, seine Gefühle nicht klein zu reden und es angemessen zu begleiten. Ich kenne aber leider auch Mütter, die einen extremen Wind um die Emotionen ihrer Kinder machen, sie unbewusst weiter pushen. Ergebnis: das Kind erwartet , dass alle um sie herum springen, sobald sie ihren kleinen Finger gestoßen hat. Das Kind ist von emotionaler Bestätigung förmlich abhängig, drückt auf die Tränendrüse um auch von Onkel und Tante mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und fühlt sich zurückgesetzt, wenn es dabei nicht in den Mittelpunkt gestellt wird. Das halte ich für eine Überkompensation.
Anderer Fall: als Kind hat dieser Vater eine strenge Erziehung genossen. Seine eigenen Kinder kann er deshalb nicht streng begegnen, er hält nichts von Strafen oder Konsequenzen. Ergebnis: die Kinder sind unerzogen, nerven alle Menschen um sie herum und die Eltern wundern sich, dass sie mit mehr als 5 Jahren noch nicht einfache soziale Regeln einhalten können. Auch machen sie die Nacht zum Tag und die Ehefrau geht psychisch auf dem Zahnfleisch, weil sie dem Schlafmangel nicht Herr wird. Sowas ist auch eine Überkompensation.
Ein Beispiel von mir: ich habe als Kind aus verschiedenen Gründen sehr wenig Aufmerksamkeit bekommen und bemühe mich nun dementsprechend, immer und überall ansprechbar und verfügbar für meine Kinder zu sein. Wir unterhalten uns sehr viel und sie wissen, dass sie bei mir immer ein offenes Ohr finden. Problem: ich setze mich häufig zu sehr unter Druck. Habe dauernd ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal längere Zeit weg bin (Arbeit, einkaufen, etc.).. habe auch dauernd ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir nicht explizit Zeit für sie nehme. Ergebnis: sie sind sehr fordernd mir gegenüber (papa darf ruhig den halben Tag abgelenkt oder irgendwo unterwegs sein, bei Mama ist es aber ein Weltuntergang), ich muss sofort springen sobald sie einen Wunsch haben, dass Mama manchmal Zeit für sich braucht, fällt ihnen schwer zu akzeptieren. Dementsprechend steigert sich auch mein schlechtes Gewissen und das Mamasein wird mühsam. Da kompensiere ich wohl auch etwas über.
Ich finde, Kindererziehung ist ein echter Balanceakt und jede Generation macht ihre eigenen Fehler.
Dass momentan die meisten Eltern sehr bedürfnisorientiert unterwegs ist, hat definitiv seine Vorteile, sehe ich für später jedoch auch problematisch. Es gibt Zeiten im Leben, da muss man sich aufopfern, das lernt die heranwachsende Generation aber nicht mehr. Ich befürchte, dass sie viel stärker nur an sich denken unter dem wohlklingenden Motto „es dient mir nicht“, Solidarität mit Hilfsbedürftigen und schwächeren wird dagegen wahrscheinlich verlieren. Weil sie ihnen eben nichts als Gegenleistung bieten können.
Naja, mal sehen. Ich hoffe dass wir, wenn wir alle im Altenheim sitzen, nichts mehr leisten können und auf die jüngere Generation angewiesen sind, trotzdem noch irgendwie versorgt werden.
Sorry, bin bisschen abgedriftet. Das ist jedenfalls die einzige Alarmglocke, die bei mir geleuchtet hat, als ich deinen Text gelesen habe. Bestimmt hast du eine gute Balance zwischen verwöhnen und erziehen.
Sehr! Ich lege viel wert auf Eigenständigkeit und mir ist es sehr wichtig, das meine Kinder ihre individuelle Persönlichkeit entwickeln dürfen. Dennoch wissen sie sich zu benehmen :)