Hallo,
ich habe heute morgen schon ins "allein erziehend"- Forum geschrieben, aber dort ist sehr wenig los und ich würde mich auch über Antworten von allen freuen, die nicht alleinerziehend sind.
In drei Tagen hat mein Ex-Freund zum ersten mal unbegleiteten Umgang mit unserem Kind. Und mir geht es deswegen wirklich schlecht.
Erstens wechselt er keine Windeln. Das hat er schon nach der Geburt beschlossen. Unsere Sachbearbeiterin weiß das auch, aber findet es unbedenklich, da es sich nur um zwei Stunden handelt und mein Ex meinte, dass seine Schwester das im Notfall machen würde. Seine Schwester kenne ich nicht mal, da die beiden zum Zeitpunkt unserer Beziehung zerstritten waren. Außerdem wohnt sie nicht in unmittelbarer Nähe und mein Ex müsste mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihr fahren. Mit einem Kleinkind mit voller (oder im schlimmsten Fall ausgelaufener) Windel. Während Corona.
Zweitens hat er Nachtschichten und immer an einem anderen Tag frei. Er meint, er würde sich dann in der Nacht vorher frei nehmen. Da das mündlich abgesprochen würde, könne er keinen Nachweis erbringen. Aber ich vertraue ihm nicht und weiß nicht, ob er sich darum kümmert, frei zu bekommen. Ich kann mir auch vorstellen, dass er völlig übermüdet ist.
Ich weiß auch, dass meinem Ex die Empfehlungen bezüglich Süßigkeiten- und Bildschirmkonsum völlig egal sind. Aber das wird wohl eher zum Problem werden, wenn unser Sohn irgendwann mal ein ganzes Wochenende zu ihm geht.
In gewisser Weise bin ich selbst Schuld. Als wir über Termine fürs neue Jahr gesprochen haben, meinte ich, Anfang Januar sei ich flexibel. Nur an dem einen Vomittag habe ich einen Zahnarzttermin. Deshalb fanden er und die Sachbearbeiterin es eine gute Idee, an diesem Vormittag unbegleiteten Umgang auszuprobieren.
Aber falls was wäre, könnte ich nicht mal sofort aufspringen und kommen, weil ich eine Zahnbehandlung habe.
Kann mir vielleicht jemand sagen, dass meine Bedenken alle ganz unbegründet sind? Und an alle, die nicht mehr mit dem Kindsvater zusammen sind: Wie habt ihr euch vor dem ersten unbegleiteten Umgang gefühlt?
Viele Grüße,
unverpackt
Kleinkind zum ersten mal alleine beim Vater
Da es sich nur um zwei Stunden handelt, denke ich auch dass du übertreibst.
Wie alt ist denn das Kind überhaupt? Selbst wenn er wirklich ne Stunde mit voller Windel da sitzt, wird davon nichts schlimmes passieren. Und selbst wenn der Vater total müde ist und ihn 2 Stunden vor den Fernseher setzt, ist das auch kein Weltuntergang.
Zwei Stunden werden sowohl dein Sohn als auch sein eventuell müder Vater überleben. Sollte die Windel tatsächlich ausgelaufen sein: Foto machen und der Frau vom Jugendamt zeigen.
Danke für deine Antwort. Unser Sohn ist sechzehn Monate alt.
"Sollte die Windel tatsächlich ausgelaufen sein: Foto machen und der Frau vom Jugendamt zeigen."
Das würde ich machen! Eine gute Idee!
Warum möchte dein Ex denn Umgang mit seinem Kind haben, wenn er noch nicht einmal bereit dazu ist die Windeln zu wechseln? 🤔 Wenn man Umgang mit seinem Kind haben möchte dann ja wohl mit allem was es damit auf sich hat.... Du kannst es dir doch auch nicht aussuchen 🤔
Ich kann dich da voll verstehen. Ich würde das auch ganz klar so äußern!
Lg
Danke für deine Antwort.
Das ist eine gute Frage. Ich finde auch, dass er da entgegenkommender sein müsste. Und ich verstehe nicht, warum unsere Sachbearbeiterin das so unkritisch sieht.
Bisher geht es ja nur um zwei Stunden. Aber ein Wochenende oder einen ganzen Tag könnte ich ihm unser Kind so natürlich nicht geben.
Mach dir darüber doch jetzt keinen Kopf. Wer weiß ob das Kind überhaupt noch Windeln trägt wenn er es mal nen ganzen Tag nimmt. Oder er wickelt bis dahin. Er nimmt es ja nicht morgen für drei Tage mit sondern zu unbestimmter Zeit wenn es bis dahin gut klappt.
Hallo!
Ich fände es wichtiger, zu wissen, was Dein Ex denn bisher an begleitetem Umgang mit seinem Kind hatte und, und ob die beiden insgesamt ein Vertrauensverhältnis zueinander haben. Ich würde mir Sorgen machen, wenn er z.B. nicht in der Lage wäre, das weinende Kind zu trösten. Wegen einer eventuell vollgeschi ... Windel würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Das Kind wird es überleben, und für ihn wird das vielleicht die Lektion seines Lebens.
Auch, dass er vielleicht übermüdet ist - sein Problem. Du hast bestimmt hier und da auch mal ein Schlafdefizit und musst trotzdem Deinen Alltag stemmen.
Solange Du nicht ernsthaft glauben musst, dass Dein Kind in Gefahr ist, solltest Du Deine Sorgen überwinden und den beiden eine Chance geben, ein Verhältnis miteinander aufzubauen. Immerhin ist er der Vater.
Alles Gute!!
J.
Ja, eine gefestigte Bindung - zumindest wie zb in der Eingewöhnung in der Krippe auch erforderlich - halte ich für wichtiger als TV Konsum oder Windeln... das sollte auf jeden Fall gegeben sein
Danke für deine Antwort.
Ja, da hast du Recht. Ein Vertrauensverhältnis ist auf jeden Fall vorhanden. Es ist so, dass unser Sohn immer zu mir will, wenn er sich wehgetan hat oder müde ist. Aber als ich mich dann mal zurückgezogen habe, hat es auch geklappt, dass sein Vater ihn tröstet. Es hat einfach etwas länger gedauert. Aber ich denke, mein Ex bekommt das auch hin, wenn ich nicht da bin. Unser Sohn spielt auch gerne mit ihm und wird es zulassen, dass ich ihn dort abgebe.
Ich möchte auf jeden Fall, dass die beiden ein gutes Verhältnis haben. Es fällt mir wohl einfach schwer, ihn alleine dort zu lassen. Und dass mein Ex nicht wirklich entgegenkommend ist, hilft nicht dabei, meine Ängste abzubauen.
Hallo,
wenn er Umgang mit dem Kind hat, ist er auch verpflichtet entsprechend zu sorgen. Und dazu gehört auch das Wechsel der Windeln.
LG, Maria
Das sehe ich auch so. Aber die Sachbearbeiterin findet es unkritisch, dass im Notfall theoretisch seine Schwester die Windel wechseln könnte.
Ist es auch, denn hauptsächlich geht es darum, dass es gemacht wird und er sich darum kümmert. Wenn er sich darum kümmert Unterstützung zu haben, die es macht in seiner Zeit ist alles paletti. Wenn er niemanden organisiert, muss er selbst eine Lösung finden.
Hallo,
ich bin auch alleinerziehend, unsere Trennung liegt mittlerweile einige Jahre zurück. Es gab bei uns nie einen begleiteten Umgang, demnach hatte mein Ex die Kinder direkt ohne Umgang.
Die Kleine war 13 Monate, der Große 4 Jahre. Da unsere Kleine immer schnell einen wunden Po bekam, habe ich sie kurz vor der Abholung vom Vater nochmal schnell gewickelt. Mein Ex hat zwar Windeln gewechselt, aber auch sehr ungern und auch nicht immer sofort und direkt, so kam die Kleine manchmal mit voller Windel zurück. Habe sie dann meistens kurz gebadet, weil sie eben so extrem empfindlich reagiert hat und neue Windeln angezogen.
Ansonsten hat immer alles gut geklappt. Der Süßigkeiten Konsum und generell das Essen war anders als bei mir, aber das ist eben so, das wissen die Kinder mittlerweile auch und es hat sich alles gut eingespielt.
Lass es auf dich zukommen, Wickel den Kleinen immer vorab und Versuch, dass das Verhältnis zu deinem Ex wieder besser wird, sodass ihr auch über Sachen die den Kleinen betreffen reden könnt, das ist am wichtigsten.
Danke für deine Antwort. Ja, ich werde ihn auch vorher wickeln. Er wird auch immer schnell wund.
Ein Vater der sich weigert Grundbedürfnisse seines Kindes zu erfüllen(volle Windeln wechseln!!)würde das unbegleitet nicht mitbekommen.
Nun das kann die Mutter jedoch nicht alleine entscheiden denn das Kind gehört ihr ja nicht. Ich glaube auch nicht dass er sich dauerhaft weigern wird denn wenn mein Sohn in die Windel gemacht hat, hat man daneben nicht mehr atmen können ohne grün zu werden. Er wird es schon tun wenn er merkt da ist kein anderer der es tut, aber dazu muss man ihn auch lassen. Väter sind keine inkompetenten Idioten
Kein Kind wird bleibende Schäden davon tragen weil es mal zuviel fern sieht oder Süßigkeiten isst und ihr seid nun einmal beide Eltern das heißt aber nicht dass ihr euch nach dem jeweiligen anderen Erziehungsstil richten müsst. Auch ich bin manchmal übermüdet und ich bin mir sicher auch du wirst es hin und wieder sein, das schließt uns aber nicht als kompetenden Elternteil aus oder? Mein Exmann arbeitet auch drei Schichten, mein Mann übrigens auch, das heißt nicht dass er sich nach einer Nachtschicht nicht um unsere Kinder kümmern kann und auch konnte als diese noch klein waren denn die Kleinste war noch ein Baby als er im Schichtdienst begonnen hat. Wenn alle Stricke reissen wird er die Windel schon wechseln ich glaube nicht dass er sich das dauerhaft antut die vollgeschissene Windel zu riechen denn so angenehm ist das ja nun auch wieder nicht. Auch Väter lernen, wenn man sie lässt
Danke für deine Antwort.
Er hatte auch schon Nachtschichten, als wir zusammen waren. Deshalb weiß ich, wie fertig er danach ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er unseren Sohn fernsehen lässt und selbst dabei einschläft. Aber vielleicht überrascht er mich ja positiv.
Auch das wäre kein Beinbruch glaub mir. Als mein Sohn auf dieWelt kam war er ein Schrei und Kollikkind, wir haben kaum geschlafen und sind mehr als einmal eingeschlafen während der Kleine munter war. Wir haben alles abgesichert und fertig. Kinder können auch nachts munter werden während man schläft und 24h am Tag schafft keiner munter zu bleiben nur weil da ein Kind rumhüpft. Das wird schon glaub mir, er muss da aber auch erstmal reinwachsen denn diese Chance wurde ihm ja immer genommen wenn er immer begleitenden Umgang hatte
Vorausgesetzt es liegt keine Befürchtung der Kindeswohl Gefährdung vor, machst du dir denke ich viel zu viele Sorgen. Die ich aber verstehen kann, wenn man das Kind das erste Mal so richtig abgibt. Mach dir keinen Kopf. Die beiden werden schon die zwei Stunden gut zusammen hin bekommen