Ich stelle mir die Frage, weil ich drei Kinder habe, aber nie einen Kinderwunsch hatte.
Nummer 1 bekam ich weil mein Partner unbedingt wollte und sich auch hauptsächlich gekümmert hat, also Auszeit vom Job, nachts aufstehen etc.
Nummer 2 war dann auch von mir aus rationalen Gründen ok, da ich dachte, es wäre schön wenn Kind 1 mit Geschwistern aufwachsen kann.
Kind 3 war ein Unfall, Spirale hat nicht funktioniert.
Mein Mann drohte mit Trennung falls ich abtreibe.
Da war ich dann zu feige, das durch zu ziehen.
Die Ehe war trotzdem zu Ende, ich konnte ihn nicht mehr ertragen, wir haben es noch ein paar Jahre versucht, dann die endgültige Trennung.
Die Kinder leben natürlich bei ihm, ich habe regelmäßig Kontakt, es läuft auch gut.
Wer kennt das und wie geht es euch damit?
Wer hat ohne Kinderwunsches mehrere Kinder bekommen
Ja, ich.
Beide Kinder waren Unfälle, der erste ein vermeidbarer, der zweite wirklich Schicksal. Ich wollte zwar generell schon vielleicht Kinder, aber erst 10 bis 15 jahre später.
Allerdings bin ich sehr froh, dass es so gekommen ist. Wir sind jetzt eine ganz normale Familie mit zwei inzwischen ziemlich großen Kindern. Und ich genieße meine Familie sehr, mit allem was dazu gehört.
Ohne die Unfälle wäre ich sicher eine der vielen unentschlossenen Spätgebärenden geworden, so wurden wir einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.
Ich hatte nie einen richtigen Kinderwunsch, aber mein Mann (ist ein paar Jahre älter als ich). Ich war etwa 21/22 als das Thema aufkam, und mit 23 machten wir Nägel mit Köpfen, mit 24 war das Kind da. Mit 27 das zweite, denn wir wollten 2.
Das tönt sehr lieblos, ist es aber nicht. Ich hatte nur nie dieses reissende Gefühl, ein Kind zu wollen. Ich bin aber froh, dass ich sie habe und vor allem, so früh und ich bereue nichts. Hätte mein Mann aber nicht mit dem Thema angefangen, hätte ich vielleicht nie Kinder bekommen. Wer weiss das schon... Jedenfalls habe ich so viele Ideen und Pläne für mein Leben, dass Kinder nur eine Möglichkeit waren nebst vielen anderen.
Unsere Ehe ist übrigens intakt, da wir beide glücklich sind mit unserer kleinen Familie. Ob und wer da genau was wollte vorher, ist daher nicht wichtig für uns. Bezugspersonen sind wir gleichermassen, er ist viel alleine mit den Kindern wie ich auch und im Trennungsfall wäre es sehr schwierig, da allen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Frage ist doch eher: Warum geht es DIR scheinbar damit nicht so gut?
Du bist doch die, die öfter hier schreibt und betont, dass sie weder ihre Kinder ernsthaft wollte, geschweige denn, mal für die Enkelkinder da sein möchte, oder?
Wieso beschäftigt dich die Materie so, wenn doch alles gut läuft und du es dir so ausgesucht hast?
Mir ging und geht es ganz anders als dir. Ich habe meine Kinder geplant und bewusst bekommen. Die zwei schon geborenen wie auch das aktuell im Bauch. Trotzdem fällt es mir schwer von Kinderwunsch zu sprechen.
Vielleicht auch, weil das hier oft so hoch emotional und allumfassend dargestellt wird, da geht es um ein starkes inneres Bedürfnis, dessen Nichterfüllung zum Unglücklichsein führt. Wenn das ist, wie sich Wunsch anfühlt, dann Nein. Dann hatte ich wohl keinen. Kinder gehören für mich zu meiner Lebensplanung und es war für mich immer klar, dass es mehr als eins werden soll. Ich glaube aber auch aus heutiger Perspektive noch, dass ich auch ganz ohne Kinder heute glücklich sein könnte. Aber - ich bin es auch so. Ich bin - meistens - gerne Mama und nicht unglücklich damit, mich für Kinder entschieden zu haben. Aber den drängenden Wunsch hatte ich noch nie. Vielleicht wäre er noch gekommen, wenn ich noch 5,6,7 Jahre länger gewartet hätte, wer weiß das schon, aber so, nein.
Trotzdem ist die Situation natürlich nicht vergleichbar.