Hallo
Ich habe folgende Situation:
Ein Kind in meinem Umfeld ist mittlerweile übergewichtig mit 20kg auf 100cm. Es liegen keine Erkrankungen vor, das Kind wird einfach nicht gut ernährt.
Die Eltern sehen kein Problem, meinen das sei etwas Babyspeck.
Würdet ihr das Thema direkt ansprechen oder nichts sagen? Ich mische mich ungern in die Erziehung anderer ein aber das Kind tut mir leid. Auch muss ich ehrlicherweise sagen das ich mir nicht vorstellen kann, das die Ernährung geändert wird "nur" weil ich ihnen meine Sorgen mitteile.
Was würdet ihr tun?
Übergewicht bei Kind/ was sprecht ihr an
So lange sie zum Kinderarzt/Hausarzt gehen, wird dieser schon was sagen oder auch nicht.
Ich bin keinesfalls fürs Wegsehen.
Aber was soll man in der Situation sagen?
Übergewicht ist nicht nur essen.
Bekommt das Kind Medikamente? Von denen sonst keiner weiß?
Wir auf Erkrankungen hin untersucht? In meinem Umfeld wissen nur die Engsten und die, die ernst gemeint fragen, was bei mir gesundheitlich los ist.
Wer meint sich einmischen zu wollen, den drücke ich weg. Schulterzucken. Antworten, die nichts aussagen.
Sport, Bewegung, Veranlagung, sonstiges.
Wenn du meinst, das Kind bekommt nie was Gesundes, dann lad es ab und zum Essen ein. Das macht das Kind nicht dünn, bietet aber die Möglichkeit andere Speisen kennen zu lernen.
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Natürlich ist Übergewicht nicht nur eine Frage der Ernährung. Ich bin auch nicht der Meinung das jeder Mensch dünn sein muss.
Das Kind steht mir so nahe dass ich weiss das es nicht krank ist.
Danke für den Ratschlag mit dem zum Essen einladen. Das tuen wir schon öfter, es wird dem Kind dann aber Essen von den Eltern mitgebracht. Aber da werde ich dran bleiben.
Da du schreibst du stehst dem Kind nahe würde ich mit den Eltern sprechen. Und ansonsten dem Kind was gutes tun, gesunder Snack mitnehmen wenn ihr euch seht, Aktivitäten mit Bewegung machen...
gibt es denn konkrete Verdachtsmomente dass das Kind falsch ernährt wird (mal abgesehen von den Sachen die die Eltern mit zu euch bringen). Weißt du was der Kinderarzt dazu sagt?
Nichts...würde ich machen. So schwer es einem auch fällt .
Auch nicht ansprechen. Wenn du Pech hast verdirbst du dir den Kontakt zum Kind,weil die Mutter sauer ist.
Wenn die Eltern kein Problem sehen,dann wird das nur darauf hinausgehen, das die Mutter sauer auf dich ist und es im Streit endet.
Ansonsten gibt es regelmäßig die U-Untersuchungen. Sollte etwas sein,wird der Kinderarzt schon was sagen.
Auf Ärzte hören viele eher als auf ausstehenden die sich ungefragt einmischen.
Was anderes ist es,wenn die Mutter dich im Hilfe bittet.
Würdest du auch nicht reagieren wenn ein Kind eine starke Wunde hat und die Eltern machen nichts?
Das ist ja nun wirklich nicht dasselbe.
Da es sich scheinbar um ein nahestehendes Kind handelt, bei dem du sicher sagen kannst, dass es keine Übergewicht auslösende Krankheit hat oder dies verursachende Medikamente einnimmt, würde ich wohl etwas sagen.
Ich gehe anhand deiner bisherigen Schilderungen davon aus, dass du die Ernährung des Kindes mitbekommst und einschätzen kannst, dass das Übergewicht durchaus daher stammen kann.
Und genau deswegen würde ich es ansprechen. Übergewicht ist nur ein Symptom einer schlechten Ernährung, mit zunehmendem Alter werden viele weitere Schwierigkeiten hinzukommen. Vielleicht wird tatsächlich aus Unwissen schlecht ernährt oder aus Leichtsinn (das verwächst sich noch).
Jedoch bin ich immer entsetzt, dass jeder bei möglicher Kindesmisshandlung laut aufschreit, beim Thema durch Ernährung verursachtes Übergewicht soll man sich dann aber raushalten, man könnte ja jemandem auf den Schlips treten.
Diese von Anbeginn dick gefütterten Kinder suchen sich das aber leider nicht aus und haben vermutlich zu Lebzeiten unter falschen Essgewohnheiten, Übergewicht und den damit einhergehenden Krankheiten zu kämpfen.
Und ja, es kann auch eine andere Indikation für Übergewicht geben als schlechte Ernährung - aber mal ehrlich, bei wie vielen Prozent der deutlich übergewichtigen Kinder mag das wohl der Fall sein?
Und meiner Ansicht nach - wenn man es bei den Eltern des Kindes sensibel genug anspricht - ist begründetes Interesse doch durchaus nicht verkehrt. Wenn die dann beleidigt sind, weil man wegen dem Gewicht des Kindes was gesagt hat, kann man es eben auch nicht ändern.
Ich denke auch, dass es davon abhängt, wie man es anspricht.
Und das Verhältnis zu den Eltern ist auch nicht außer Acht zu lassen. Zu meinen Geschwistern würde ich was sagen, zu einer Spielplatzbegegnung nicht. Da es sich um ein nahestehendes Kind handelt, gehe ich davon aus, dass seine Eltern mehr als nur lose Bekannte der TE sind. In dem Fall würde ich behutsam das Thema ansprechen.
Danke für deine Antwort. Ich sehe es ähnlich wie du. Mir tut es leid für das Kind und ich mache mir Sorgen das es sein Leben lang darunter zu leiden hat.
Die Ernährung bekomme ich mit, deswegen kann ich mir auch erklären woher das Gewicht kommt.
Ich tue mich schwer damit das Thema anzusprechen, weil ich denke das eine zu offensive Art eher abschreckend wirkt.
Wenn du dem Kind nahe stehst und es dir wichtig ist, dann verabredet euch draussen. Geht in den Wald, spielt Bewegungsspiele.. Geht auf Spielplätze mit einem guten Klettergerüst.
Den Eltern würde ich nichts sagen, aber ich würde ansprechen, dass du sehr gut selbst kochen kannst und sie bitte kein Essen mitbringen sollen. Dieser Punkt klingt für mich eigentlich besorgniserregender, als das Gewicht des Kindes. Warum machen sie das?
Hallo
Sie bringen das Essen für ihr Kind mit weil es nur Wurstwaren mit Nudeln oder Kartoffeln isst und ich mich weigere doppelt zu kochen. Das selbe bei den Getränken, bei uns gibt es Wasser oder Tee, Limo haben wir nicht im Haus. Die Eltern essen ganz normal bei uns mit, es wird nur für das Kind etwas mitgebracht wie Würstchen z.b.
Damit es keine Missverständnisse gibt, auch bei uns gibt es Fleisch usw. Aber ich weigere mich 5 Würstchen als Mahlzeit anzusehen.
Hierzulande muss man eigentlich an den U-Untersuchungen teilnehmen, und da wird mit Sicherheit der Kinderarzt etwas sagen. Letztlich würde ich das von meinem Verhältnis zu den Eltern abhängig machen. Steht ihr euch nahe, dann würde ich vermutlich behutsam etwas sagen.
Übergewicht im Kindesalter muss wirklich nicht sein (insofern keine anderen Erkrankungen bzw. Medikamente dahinter stecken, das hast du aber bereits ausgeschlossen) und birgt das Risiko, dass sich schon in jungen Jahren Fette in den Gefäßen ablagern, die das Herzinfarkt-/Schlaganfall-/Thromboserisiko massiv erhöhen. Abgesehen von der psychischen Komponente was Mobbing und Ausgrenzung in Kindergarten und Schule angeht.
Ich würde das ehrlich gesagt auch nicht ansprechen. Mein Sohn hat einen Kindergartenfreund, der ebenfalls übergewichtig ist. Alle in der Familie sind gut in Futter aber nicht massiv übergewichtig. Ich weiß, dass es dort an der mangelnden Bewegung liegt.
Wir sind sehr aktiv und meistens draußen, da nehme ich den Freund öfter mit.
Dem Kind gegenüber nichts ansprechen. Den Eltern gegenüber abhängig davon, ob Du denkst, dass euer Verhältnis so gut ist, dass sie Dir zuhören und was ändern.
Wenn das Verhältnis nicht da ist, würde ich es nicht ansprechen, sondern weiter in Beobachtung lassen, sollte es in Zukunft viel schlimmer werden.
Hey!
Das ist ein heikles Thema.
Ich würde es definitiv nicht vorm Kind ansprechen.
Ich war früher schon ein kleines Moppelchen- aber die Predigten der Familie haben mir nicht geholfen, sondern geschadet. Ein Kind hat ja eh keinen Einfluss auf sein Essen. "Iss weniger" hilft ihm auch nicht.
Sind die Eltern denn schlank?
Vielleicht würde es helfen, wenn du ihm ein Kinderkochbuch schenkst. Bsp Lottas Lieblingsessen. Oder später Gutscheine für den Sportverein oder Sportgeräte.
Liebe Grüße
Schoko
Hm, ich finde es kommt darauf an WIE man es anspricht, die Idee mit dem Buch ist super!
Unser Kleiner (der "kämpft" allerdings eher am anderen Ende der Skala) hatte im Kindergarten ein Ernährungsprogramm, da kam ein Jahr lang eine Ernährungsberaterin für Kinder und machte mit ihnen richtig Programm, Arbeitsblätter zum Ausmalen, gemeinsames Kochen, Warenkunde, ... Auch von der Maus gibt es Sachgeschichten über Ernährung. Er achtet im Positiven darauf, fragt oft "hat das jetzt Stärke damit ich mehr Energie habe oder Vitamine für meine Körperpolizei?" etc. Neulich war mal Alarm weil er dachte seine Körperpolizei wäre nicht mehr einsatzfähig weil er der Meinung war er hätte die Tage nicht genug Vitamin C zu sich genommen, das Tagesprogramm konnte erst weitergehen nachdem wir einen Orangensaft gepresst hatten, voll süß irgendwie und schon beeindruckend was die mit 5-6 Jahren da schon wissen und verarbeiten können. Da fangen sie ja auch an sich für ihren Körper und dessen Funktionsweise zu interessieren.
Hallo
Vor dem Kind würde ich das Thema natürlich nie ansprechen. Es kann ja auch nichts für die Situation. Die Eltern sind beide sehr schlank, essen nicht mega gesund aber auch nicht nur fast food. Das Kind bekommt aber immer etwas extra da ihm das Familienessen nicht schmeckt.