Hi ich bin ziemlich niedergeschlagen. Mein Sohn ist 18 Monate. Ich habe vor der Schwangerschaft eine zweite Ausbildung gemacht. Bin übernommen worden tolle Firma arbeiten über ca 3000 Menschen dort. Ich habe vorher ein sehr extremes Schichtmodel gearbeitet (so kann man sich als Mutter und Mann im Schichtsysystem nicht um sein Kind kümmern). Eine Kollegin mit der ich in Kontakt geblieben bin aus einem anderen Bereich hat nun eine super Stelle bekommen (so das sie ihr Kind in den Kindergarten bringen kann und dann auch wieder abholen usw). Wir haben uns beide gesorgt ob das klappen wird, bei ihr hat es. Ich habe nun 1 Jahr Elternzeit verlängert. Insgesamt 3 Jahre. Ich wünsche mir ein zweites Kind und möchte dann nochmal mind 2 aber am besten 3 Jahre Elternzeit nehmen. Dann bin ich 6 Jahre weg! Ich kann mein Sohn noch nicht abgeben ich will ihn nicht jetzt schon für soviele Stunden abgeben (ich weiß andere können oder möchten nicht anders). Ich frage mich ob die überhaupt noch ernsthaft an mir interessiert sind wenn ich solange weg bin. Ob ich auch berücksichtigt werde oder am Ende ins kalte Wasser geschups werde und in einem Schichtmodel arbeiten muss welches dann für mich nicht möglich ist. Evt nur weil es dann heißt was will die nach 6 Jahren noch hier. Ich mag meine Arbeit und die Firma, meine Arbeit gibt mir einen Rückhalt. Andererseits was sind 3 Jahre EINES Kindes also dann 6 wenn man eigentlich sein gesamtes Leben noch arbeiten muss. Ich weiß wenn er älter ist wird es sich richtig anfühlen und jetzt tut es das nicht. Keine Ahnung was ich mir von dem Post erhoffe. Evt habt ihr Erfahrungen wies bei euch an der Arbeit war. Mir macht das echt Magenschmerzen. Wenn ich erstmal arbeiten gehe dann bekomme ich evt eine tolle Stelle, die Personalabteilung bemüht sich (keine selbstverständlichkeit) und dann werd ich zügig wieder Schwanger? Das ist doch auch blöd. Ich muss aus dem Gebäude raus wegen Gefahrenstoffen (an so gut wie jedem Platz). Ich werde 35 hab also nicht ewig viel Zeit. Und auf ein zweites Kind verzichten ist schon eine LEBENSENTSCHEIDUNG. Vielleicht habt ihr paar Denkanstöße für mich 😣
Job oder zweites Kind 😢
Hallo du,
bestimmt gibt es zahlreiche andere Meinungen, aber ich selbst bin mit 3 Kindern in 4 Jahren dann auch längere Zeit daheim gewesen, jobmäßiger Totalausfall? Nein, Kinder sind eine riesige Herausforderung und zugleich das größte Glück, so sehe ich es. Für mich war es die richtige Entscheidung. Ich konnte zwar nicht in meinen alten Job zurück, aber ich hab einen anderen gefunden, der mich dann über viele Jahre sehr erfüllt hat. Auch das hat sich wieder geändert. Wir haben noch einen Nachzügler bekommen, einige Katastrophen bewältigen müssen. Inzwischen bin ich nebenberuflich selbständig und recth glücklich damit, Corona hat ziemlich reingehauen, aber ich will den Mut nicht verlieren.
Du weißt nie genau, was kommt. Planen kannst du alles nach bestem Wissen, aber das Leben läßst sich davon oft nicht sehr beeindrucken. Mein Rat wäre, die Tür offen zu halten. Kommt ein zweites Kind, dann ist es richtig so.
liebe Grüße
Da gibt es sicher keinen pauschalen Weg, aber für mich klingt es bei dir so als solltest du dich auf jeden Fall für das zweite Kind entscheiden. Für mich hört es sich so an als ob du es sonst bereust.
Ein Job findet sich schon. Du könntest ja auch Fortbildungen machen, um am Thema zu bleiben und nach den 6 Jahren nicht weniger, sondern attraktiver für Arbeitgeber zu sein.
Rechtlich kann es dir übrigens egal sein, ob du zügig wieder schwanger wirst oder du 6 Jahre pausierst. Womit du dich wohler fühlst, weißt du aber sicher am besten.
Hallo Mietzekatze,
das Privatleben sollte nach meiner Erfahrung immer an erster Stelle stehen. Ich habe es schon so oft erlebt (selbst und bei anderen), wie schnell man trotz bisher guter Leistung aus dem Job gekickt werden kann. Den Arbeitgeber interessiert in erster Linie, was du dem Unternehmen bringst. Dass du auch ein Privatleben hast, ist zwar ganz nett, interessiert die meisten Arbeitgeber aber nicht. Für meinen früheren Arbeitgeber habe ich mir den Hintern aufgerissen, trotzdem wurde das nicht gewürdigt und als ich ging, trat man unter der Gürtellinie nach.
Insofern rate ich dir, deinen Kinderwunsch umzusetzen. Vertraue jedoch nicht darauf, dass man dich nach den 6 Jahren noch auf dem Schirm hat. 6 Jahre sind eine lange Zeit und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist dein alter Job dann bereits neu vergeben. D.h. man wird dir eine neue Stelle zuteilen. Welche das wird und ob du mit der zufrieden sein wirst, kann dir jetzt keiner sagen.
Mein Mann und ich wollten immer zwei Kinder mit nur kurzem Altersabstand. Ich bin daher während des Elternzeitjahres direkt wieder schwanger geworden. Mein jetziger Chef war schon über die erste SS nicht begeistert und dass ich jetzt noch ca. 1 1/2 weitere Jahre ausfalle, gefällt ihm natürlich noch weniger. Ich fühle mich in der Firma nicht mehr willkommen, bin aber ebenfalls schon länger nicht mehr zurfrieden dort. Es ist also abzusehen, dass ich nach der Elternzeit dort nicht wieder anfangen werde. Zum einen weil ich selbst nicht will, zum anderen weil ich das Gefühl habe, mein Chef wäre mich lieber früher als später los (=> Kündigung).
Ja meine alte Stelle ist so oder so weg. Schon weil ich die Stunden reduzieren möchte. Aber es geht mir mehr um die Arbeitszeit. Welche Tätigkeiten ich dann habe da bin ich recht anspruchslos. Hauptsache ich bekomme Kinderbetreuung und Arbeit unter einen Hut. Aber du hast recht 6 Jahre sind lang 🥺. Ich werde sehr wahrscheinlich aber nicht mehr eine so gut bezahlte bekommen und einen Festvertrag.
Es wird auf deinen Bereich und Firma drauf ankommen. Ich arbeite in der Digital Branche. 6 Jahre zu Hause kannst du dir sparen. Da findest du nirgendwo wieder Anschluss. Da musst du in den 6 Jahren Weiterbildungen gemacht haben oder vielleicht als Freelancer mit ganz wenigen Stunden in Projekten arbeiten oder so was, um auf dem laufenden zu bleiben. In meinen Bereich halte ich sogar 1 Jahr für kritisch, hart an der Grenze ehrlich gesagt.
Andere Freundin, auch Informatikerin aber in einen anderen Bereich als ich, ist nach 4 Jahren wieder eingestiegen ohne Probleme. 🤷♀️ Aber eben einen ganz anderen Bereich.
Eine Bekannte aus dem KiGa meines Kindes ist Buchhalterin und war 5-6 Jahre zu Hause wegen Krippenmangel und danach 2. Kind. Sie hätte nach 4 Jahren einsteigen können (Betreuung hatte sie dann für beide), hat aber nix gefunden und erstmal Weiterbildungen bezahlt bekommen, bis nach fast 6 Jahren endlich den Wiedereinstieg geklappt hat.
Eine Freundin ist Zahnärztin. Sie war 2 Jahre zu Hause (geplant war 1), weil ihren Vertrag an der Uni-Klinik ausgelaufen war und es ihr unmöglich war, einen neuen mit guten Arbeitszeiten zu finden. Am Ende ist sie voll eingestiegen und ihr Mann hat reduziert. Da sie ja gut verdient, war es finanziell vollkommen ok. Ohne den Wechsel wäre sie wohl noch länger zu Hause geblieben und sie wollte den Anschluss nicht verlieren.
Anderseits: eine Kollegin ist nach 15!! Jahre zu Hause wieder eingestiegen. Sie hat 6 Monaten gesucht und in der Zeit ein paar Weiterbildungen gezielt für den Wiedereinstieg von Mamas bezahlt bekommen. Sie ist Informatikerin. Sie hatte Glück, weil ihren jetzigen Bereich eh sehr sehr speziell ist und alle neu angelernt werden müssen. Da in dem kleinen Team nur frisch verheiratete (Männer und Frauen) gab, haben sie dazu noch gerne jemand genommen, die nicht mehr in Elternzeit gehen wird. Ist aber ehrlich gesagt echt eine Ausnahme. Sie hatte viel Glück.
Bei meinen Mann, Beamter, wäre es total egal. Da gibt es Kolleginnen die nach 3 Kinder nach 10 Jahren zurück sind in Teilzeit in der alten Stelle, kein Ding.
Wie du siehst: es ist massiv unterschiedlich. Ich würde an deiner Stelle eher daran denken:
1) gibt es andere Arbeitgeber in der Region?
2) wie wichtig ist die ein so kurzer Abstand zwischen den Kindern? Manche wollen unbedingt weniger als 3 Jahre, andere schwören auf 5+ Abstand. Hat alles Vor- und Nachteile.
3) wie „altert“ dein Beruf? Wenn es schnelllebig wie bei mir ist, kannst du nebenbei noch ein bisschen arbeiten um am Ball zu bleiben? Oder ist es eher egal und keiner kriegt es fachlich mit, dass du 6 Jahre nicht da warst?
Naja ich habe in dem Betrieb meine Ausbildung gemacht. Mit sehr guten bis guten Leistung. Es ist ein Chemiekonzern der den Schwerpunkt in der Automobilindustrie hat. Es gibt unzählige Bereiche. Es werden auch Zeitarbeiter eingestellt. Eigentlich könnte man mich in vielen Bereichen (wieder) anlernen. Ich bin ein Mensch der gerne lernt. Ich bin mir sicher das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Nein ich will einen kleinen Abstand. Ich gehe auf die Ü35 zu und ich will das Kapitel Schwangerschaft danach auch abschließen. Ich glaube ich schätze meinen Körper in dieser Hinsicht gut ein. Nun ist es aber so das dort hauptsächlich Schichten gearbeitet wird. Mit diesem Schichten funktioniert eine Betreuung nicht. 7 Tage am Stück in Wechselschicht. Mein Mann macht auch Schicht. Es gibt ganz wenig Frauen dort. Es ist schon etwas besonderes wenn man dort eine "Muttischicht" bekommt. Meine Kollegin ist übrigens über Zeitarbet an ihre Festestelle gekommen und war an einer Maschine den Beruf hat sie nicht gelernt. Sie hatte wirklich Glück es hat halt gepasst in dem Moment. Ich hoffe nur das die Personalabteilung mir nach der Elternzeit noch wohlgesonnen ist und nicht denkt was will die noch hier. Ich hab einfach Ängste. Die kann mir ja keiner nehmen. Da muss ich allein durch. Ich freue mich aber über die vielen Antworten und Denkanstöße.
Hallo,
Jobs gibt es immer irgendwie. Du scheinst ja auch in einem Bereich zu arbeiten, wo es grundsätzlich Jobs gibt.
Da wäre mir meine Familienplanung wichtiger, denn die lässt sich nicht nachholen.
Es muss ja auch nicht so sein, dass Du 6 Jahre zu Hause bleibst. Man kann ja auch ein 2-jähriges Kind in eine liebevolle Betreuung geben.
Unsere Kinder wurden ab etwas über 2 sehr unleidlich, wenn sie in den Ferien den ganzen Tag mit mir zu Hause hocken sollten. Die wollten in die Kita bzw. zur Tagesmutter zu den anderen Kindern, weil da mehr los war.
Das ist keine "Strafe" für die Kinder, wenn die Betreuung gut ist.
LG
Heike
Hallo!
Ich bin auch der Meinung, dass sich Jobs immer ergeben. Familie geht für mich immer vor, egal was kommt. Mein Mann sagt immer: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die nächste. Und so ist es auch wirklich. Vielleicht kannst du ja von Zuhause aus oder ein paar Mal wöchentlich abends eine Weiterbildung machen, dass du nicht ganz raus bist oder die EZ mit etwas jobmäßigem verbindest? Zumindest bin ich da so der Typ - liegt aber auch daran, dass ich während der EZ auch vom Geistigen her ausgelastet sein muss 😅
Huhu
Ich verstehe dich voll. Würde mich aber definitiv für das Kind entscheiden. Ganz ehrlich, man ist schon nach 1 oder 2 Jahren auf dem Abstellgleis.
Und es öffnet sich immer irgendeine Tür.
Ich find deine Einstellung übrigens gut, gebe auch keins der Kinder vor knapp 3 in die Fremdbetreuung.
Andererseits was sind 3 Jahre EINES Kindes also dann 6 wenn man eigentlich sein gesamtes Leben noch arbeiten muss.
Du musst dein gesamtes Leben noch arbeiten. Das sind in Summe deutlich mehr als 6 Jahre. Ich persönlich finde es sehr wichtig am Arbeitsplatz ein gutes Klima zu haben dort gerne hinzugehen. Das sollte man in seinen Überlegungen zumindest berücksichtigen.