Hallo liebe Community
Ich muss mir das mal von der Seele schreiben...
Mein Mann und ich ( beide 40) haben nach zwei Kindern beschlossen dass die Familienplanung abgeschlossen ist. Bevor er sich sterilisieren lassen wollte haben wir verhütet. Es gab einen Unfall und ich bin schwanger geworden..
Ich wollte es nicht...ich war völlig überfordert mit meinen zwei Kindern.
Ich habe tagelang geweint und mir von meinem Mann einreden lassen dass wir es schaffen, ich eine Abtreibung mein Leben lang bereuen würde usw
Ich habe mich dann letztendlich dafür entschieden und habe das Kind vor 5 Monaten geboren.
Was soll ich sagen
Alles ist so eingetroffen wie erwartet
Ich bin ein psychisches Wrack
Hasse mein Leben
Habe keine Arbeit mehr
Bin nur am funktionieren und lebe mein Leben so vor sich hin mit dem Gedanken „ wann werdet ihr Kinder nun endlich groß „
Ja, es ist verletzend ich weiß aber ich kann nix dafür dass ich so fühle
Ich wollte dieses Baby nicht 😔 weil ich mich kenne und weiß was es aus mir macht
Eine Abtreibung hätte ich mir auch nie verziehen glaube ich
Ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll
Mit meinem Mann gibt es ständig Streit
Klar er ist arbeiten ( und das auch sehr gerne !) und ich? Verrotte hier in Selbstmitleid 😔
Wie kann ich daran arbeiten ? Was soll ich tun um diese negativität aus mir zu verjagen?
Corona macht es ja auch zurzeit nicht einfach 😔
Bitte helft mir
Ich bin kein schlechter Mensch nein, bloß ich wusste schon genau dass eines Tages ich einfache nicht mehr kann und dieses Kind bereue....
*Unfallbaby* geboren und nun unglücklich 😞
Ich hätte jetzt auch gesagt, dass dein Mann vielleicht Elternzeit nehmen sollte.
Wäre das überhaupt möglich?
Wie alt sind die beiden anderen Kinder?
Hast du Hilfe von Familie /Freunden?
Wie lange ist dein Mann täglich außer Haus?
Kann er dich am Wochenende mit den Kindern entlasten?
Elternzeit geht leider nicht 😔 zu viele Einbußen
Mein Job ( selbständig) Coronabedingt auf Eis gelegt
Kinder sind 8 Jahre, 3 Jahre und 5 Monate alt
Mann arbeitet in Schichten
Nachtschicht und Spätschicht ist das schlimmste da haben wir kaum was von einander oder bzw kaum Hilfe seiner Seite
Zu allem Vergnügen macht er auch noch zurzeit eine Umschulung, um auf eine höhere Position zu kommen ( mehr Gehalt, bessere Aufstiegmöglichkeiten )
Alles was für mich nicht gerade einfacher macht 😔
Also sein "wir schaffen das" heißt eigentlich "du schaffst das"?
Wie lange dauert die Umschulung noch?
Hast du Familie, die dich entlasten kann?
Als meine Kinder noch so klein waren hatte ich oft Besuch von lieben Freunden,die mir gern das Baby abgenommen haben.
Das war schon eine Erleichterung.
War das Wetter gut waren wir viel am Spielplatz. Da konnte sich die Große gut austoben mit ihren Freunden, während ich das Baby geschaukelt habe,oder meine Freunde ein paar Runden mit dem Kinderwagen gedreht haben.
So war der Tag schnell rum und die Kinder abends ausgelastet. Der Haushalt lief nebenbei. Top musste es hier nie aussehen. Da hatte ich lieber 2 Kinder, die hundemüde waren. Auch wenn sie abends im Bett waren hab ich nichts mehr gemacht, sondern lieber die freie Zeit genossen.
Wenn du aber denkst du schaffst es alleine nicht, ist es keine Schande dir Hilfe zu holen.
Das muss nicht zwingend eine Familienhelferin sein, es kann auch eine Leihoma engagiert werden,die dich unterstützt und vielleicht ergibt sich daraus auch eine Freundschaft.
Schaff dir Auszeiten, wenn dein Mann da ist.
Sei es nur eine Stunde, die kann schon goldwert sein. Hat dein Mann frei, darfs gern mehr Auszeit sein.
Bei uns hat entweder mein Mann mit den Kindern einen Ausflug /Besuch gemacht oder ich war bei einer Freundin.
Aber nicht nur ich hatte Auszeiten, auch er.
Hallo,
Ich finde du solltest dringend Hilfe annehmen! Eventuell beim Jugendamt oder Diakonie nach einer Familienhilfe fragen? Da gibt es eigentlich immer ganz gute Hilfestellungen. Es ist keine Schande Hilfe anzunehmen. Vielleicht würde dir persönlich auch therapeutische Unterstützung gut tun, um mit der Situation besser zurecht zu kommen?
Die Pandemie verlangt gerade (zusätzlich) viel von uns allen ab, aber es wird auch ein "danach" geben.
Alles Gute!
Hallo
dein erster Weg sollte zum Hausarzt sein und lass ein großes Blutbild machen ob alle Werte okay sind, wenn ja sollte er dich zum einem Pychiarter überweisen um zu schauen ob ein Burn out oder eine Depression vorliegt.
Mit der richtigen Therapie kann dir geholfen werden
Ein Mensch ist so gestrickt, dass er auf negative Dinge stärker reagiert als auf positive.
Versuche daran zu arbeiten, die Positiven Dinge zu sehen.
- erinnere Dich, dass es mit jedem Kind anfangs anstrengend war und immer besser wurde
- mache dir bewusst, dass gerade aktuell ALLE am Rad gehen wegen Homeschooling udn deswegen total platt sind obendrauf zu dem Umstand, dass man mit Baby eben auch wegen Schlafmangel platt ist
- vertraue darauf, dass sich alles einspielen wird
- vertraue darauf, dass die Schule für die Großen wieder anfängt
- vertraue darauf, dass du mit jedem Monat wieder mehr Schlaf und Energie bekommen wirst.
- freue Dich auf die Sonnenstrahlen und Kraft tanken im Sommer
- freue Dich auf erste Schritte, erste Worte, tolle Momente in der Natur
- schau nach vorne und freue dich auf alles tolles, was kommt
- du wirst wieder arbeiten und die Kinder werden in Krippe/Kita/Schule sein
- mach Dir bewusst, dass du gerade WEIL Corona ist, alles noch schlimmer empfindest, als es ohne wäre
versuche, dich nicht im Vergangenen, was Du jetzt nicht mehr ändern kannst, festzuhalten. Schaffe täglich schöne Dinge, Freue Dich auf den Frühling und die Tulpen, hole Dir Kraft wo Du kannst und lass Dir helfen, wenn es nötig ist (vom Papa, - von Großeltern, Freunden, .... das mit Corona wird ja so langsam besser, ... also ist LIcht in Sicht).
1. Therapie / Beratungsstelle.
Reden dürfen ! Offen. Ohne Vorwürfe. Zeit für dich. Dir selbst Gutes tun, in dem du es nicht in dich reinfrisst
2. Hilfe organisieren.
Caritas, pro familia, Familienhilfe, sonstiges.
Keine Scheu. Es ist ok an seinen Grenzen zu sein. Noch mehr ok ist es, Hilfe zu zulassen.
Falls dein Mann blockiert: er wollte das Kind. Du hast ihm gesagt, wie es dir geht. Dann soll er sich auch einbringen.
3. Mann einbeziehen.
Er sagte ihr schafft das. Also muss er mit ran. War sein "wir schaffen das " ein : du machst alles alleine und er ändert nichts
Er geht gerne arbeiten. Das ist ok. Du würdest auch gerne arbeiten gehen? Dann sollte er bei der Organistation unterstützen, dass es möglich ist.
Nur weil du das Kind ausgetragen hast, muss nicht alles an dir alleine hängen bleiben.
Er will keine Elternzeit, weil er gerne arbeitet?
Pech. Du wolltest auch keine, musst da irgendwie durch. Pech meine ich: dann muss er eben zu sehen, wie er es organisiert bekommt. Von dir verlangt er es ja auch.
Du bist das perfekte Beispiel dafür, dass es auch schiefgehen kann, wenn man einen Schwangerschaftsabbruch von vornherein ausschließt. In deinem Fall wäre das wohl die beste Lösung gewesen, wo du dir ja so sicher warst, das Kind nicht zu wollen. Nun hast du es aus moralischen Gründen bekommen und es passt gar nicht in euer Leben. Ich würde dir raten, zumindest an deine zwei älteren Kinder zu denken und dafür zu sorgen, dass sie so wenig wie möglich unter der Situation leiden.
"Ich würde dir raten, zumindest an deine zwei älteren Kinder zu denken und dafür zu sorgen, dass sie so wenig wie möglich unter der Situation leiden."
Da läuft mir glatt ein Schauer über den Rücken. Keins der drei Kinder sollte unter den psychischen Problemen der Mutter leiden. Das Baby ist jetzt da und die Probleme müssen in Angriff genommen werden.
Und Kind 3 soll in die babyklappe?
P.S. wenn du am Punkt bist, nicht mehr zu können:
es gibt auch psychosomatische Kliniken (nicht Psychiatrie!)
Das sind Krankenhäuser, wenn es einem psychisch schlecht geht.
Krankenhausweisung vom Hausarzt reicht aus.
Leider sind die Wartelisten lang.
Organisation: muss dein Mann mit ran.
Falls du es laufen lässt und dann komplett zusammenbrichst, mit Herzrasen, Zittern und allem und von einer Stunde zur anderen ins Krankenhaus musst, muss er auch ran. Dann von sofort auf jetzt mehrere Wochen.
Plant ihr es gemeinsam, dann bist du zwar auch mehrere Wochen im Krankenhaus. Er kann aber mit Arbeit, Betreuung etc. vororganisieren.
Will er nicht? Bei laufen lassen und komplettzusammenbruch wird er da unvorbereitet durch müssen UND es wird noch länger dauern.
Planen ist möglich, weil die Wartezeiten leider lang sind.
Dafür könnt ihr mit der Krankenkasse sprechen.
Arbeit und Betreuung : Haushaltshilfe (Kinderbetreuung) über Krankenkasse, wenn er nicht frei nehmen kann; Unterstützung durch Caritas Leihomas oder so (aktuell schwierig, weiß ich. Manchmal haben Beratungsstellen da trotzdem Ideen).
Psychosomatisch heißt schlicht: du bist am Rande deiner Belastbarkeit.
Wer sich ein Bein bricht und operiert werden muss, geht auch ins Krankenhaus.
Mutter-Kur gibt es auch. Das geht auch ohne Kinder.
Auch hier muss er mit ran. Hilfe über Krankenkasse und co.
3 Wochen Zeit für dich. Vorsorge. Kraft tanken. Zu dir selbst finden.
Sollte dein Mann alles nicht wollen wegen seiner Arbeit:
dann wird er da durch müssen. Spätestens wenn gar nichts mehr geht.
Vorher einlenken, mit anpacken, unterstützen etc. wäre wertschätzender und hilfreicher.
Falls er mit dem Argument kommt andere Väter....
ich kenne andere Väter, die a) gerne Elternzeit genommen haben.
b) die gerne ihre Familie unterstützen. Krankheit der Frau? Dann klotzen sie mit ran. Umgekehrt würde es die Frau auch für ihn und die Familie tun, wenn er ins Krankenhaus muss.
Sowohl bei ersten Belastungen, als auch wenn es hart auf hart gekommen ist mit Krankenhaus, Krankeit, Unfall, sonstigem.
EIne Mütterkur wäre auch eine Idee