Geschwisterchen bald da, was ist mit meinem erstgeborenen?

Hallo,

Ich bin 34 ssw, zur Geburt ist nicht mehr lange hin.
Es war schon immer klar, dass unser Sohn ein Geschwisterchen bekommen soll ohne großen Abstand zueinander.. so früh sollte aber nicht sein.
Mit der Geburt des zweiten Kindes wird mein Sohn erst 17 Monate sein.
Klar freue ich mich auf mein Baby und vielleicht mache ich mich auch unnötig verrückt aber, wenn mein Sohn neben mir liegt, sich an mich rankuschelt oder ich ihn einfach im laufe des Tages beobachte, denke ich das ich ihm unrecht tue. :((
ich kann und will mich auch nicht von ihm abnabeln.
Der Papa schlug bspw vor, dass er nicht mehr bei uns schläft, sondern in seinem eigenen Zimmer. Ich brach in Tränen aus und habe das abgelehnt oder zB meine Schwägerin bot mir an meinen Sohn ab und zu nach der Geburt abzuholen, sodass ich Zeit für mich oder das Baby habe. Ich kann und will das einfach nicht!
Versteht mich jemand? Mein Mann sagt, dass ich verrückt bin und meine Hormone komplett Kopf stehen. :((
Das kann vielleicht sein aber ich habe so ein schlechtes Gewissen und Angst meinen Sohn zu „verlieren“.
Ich bin auch total aufgeregt, aber die Aufregung ist verbunden mit tausenden Ängsten und Sorgen. Also eher negativ! Hilfe!

Wem ging es auch so? Wer mag von sich etwas erzählen?

P.S.: sorry für die Rechtschreibung etc. Schreibe vom Handy und irgendwie kann ich meinen ganzen Text nicht sehen 🤷🏽‍♀️

2

Hallo,

unsere Kinder haben auch einen Altersabstand von 17 Monaten. Am Anfang der 2. Schwangerschaft hatte ich meiner Tochter gegenüber auch ein furchtbar schlechtes Gewissen und habe erstmal ähnlich gefühlt, wie du.
Dieses Gefühl verflog dann mit der Zeit, allerdings haben ich mir auch unglaublich viele Gedanken gemacht, wie alles sein wird. Man kann sich ja auch nicht vorstellen, wie sich das „große“ Kind noch entwickeln wird usw. Irgendwann musste ich dann auch Abstillen, was mir wirklich sehr schwer gefallen ist. Die Entscheidung wurde mir aber einfach genommen - das war so der erste „Abnabelungsschritt“.

Mir war aber von Anfang an wichtig, dass wir uns bzw. auch unsere Tochter auf die Zeit mit dem 2. Kind „vorbereiten“. Da ist der Unterschied bei uns, allerdings war das halt für mich so der richtige Weg.
Wir haben unsere Tochter irgendwann an ihr Bett/ihr Zimmer gewöhnt, da ich nicht wollte, dass sie den Auszug direkt mit ihrem Bruder verbindet und sich dann schlecht fühlt oder ihm gegenüber Aggressionen bekommt. Familienbett kommt für uns einfach nicht in Frage. Letztendlich haben wir auch alle besser geschlafen, als sie „ausgezogen“ ist.
Außerdem hat sie fortan immer der Papa, bzw. wir sie abwechselnd in‘s Bett gebracht, denn ich wusste ja auch nicht, wie sehr mein Sohn mich in Beschlag nehmen wird und auch hier wollte ich einfach nicht erst anfangen, wenn das Baby da ist etc. Außerdem war ich bei der Geburt auch ein paar Tage im Krankenhaus und fand es so ganz gut, dass sie eben auch andere richtige Bezugspersonen hat. Das hat sogar dann ganz gut geklappt, obwohl wir davor nie wirklich getrennt waren.

Unser Sohn ist jetzt ein halbes Jahr alt und unsere Tochter wird in 3 Wochen 2. Ich liebe meine beiden Kinder abgöttisch und versuche mir so viel „Einzel“-Zeit für meine Tochter zu nehmen, wie nur möglich. Es ist sogar so, dass sie viel mehr Aufmerksamkeit bekommt, wie der kleiner Bruder. Er ist zwar immer dabei, aber natürlich muss ich mit ihr viel mehr interagieren. Trotzdem ist es natürlich so, dass ein Kind immer mal wieder warten muss, wenn ich alleine mit ihnen bin. Dann fließen leider schon mal Tränen - bei jedem von uns.
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass alles ganz easy läuft. Nein, gerade bin ich wirklich hart an meiner Grenze, aber wenn ich sehe, wie der Kleine die Große schon anhimmelt und auch wie liebevoll sie schon mit ihrem Bruder umgehen kann, fühle ich mich sehr glücklich und ich finde es toll, dass keiner von beiden mehr allein sein muss! (Außer sie wollen es 😜...)

Achja, und es fühlt sich auch gar nicht so an, als ob ich meine Tochter „verloren“ hätte etc. Natürlich besteht sie mittlerweile bei einigen Sachen auf den Papa (zB beim in‘s Bett bringen), was einem schon mal wehtun kann, wenn man richtig abgelehnt wird. Aber bei vielen Dingen braucht sie auch mich und sie zeigt mir auch jeden Tag, wie sehr sie mich liebt! Abholen oder abnehmen tut mir meine Tochter auch niemand (außer mal mein Mann) und ist ja jetzt gerade sowieso nicht so einfach. Du musst das also auch gar nicht, wenn du nicht willst! (Aber vielleicht bist du irgendwann auch mal froh drüber, auch wenn du es dir jetzt noch nicht vorstellen kannst).

Das wird schon alles gut werden und es wird so kommen, wie es kommt! Ich denke aber wirklich, dass deine ganzen Sorgen und Ängste gegenüber deinem Sohn unbegründet sind. Trotzdem würde ich mir evtl noch überlegen, ob ihr euren Sohn in den letzten Wochen bzw. nächsten Wochen noch etwas auf die Ankunft vom Geschwisterchen vorbereitet, denn du wirst ihm nicht immer deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken können!

Alles Liebe und eine angenehme Restschwangerschaft! 🍀🤗

1

Ich verstehe dich sehr gut! Wir hatten ursprünglich einen eher knappen Altersabstand geplant und dann überkam mich plötzlich das Gefühl, am liebsten zu warten, bis unser Sohn in die Schule geht oder so, um im Kleinkindalter seinen Bedürfnissen (und auch den Bedürfnissen von uns Eltern) einigermaßen gerecht werden zu können. (Der Kompromiss werden jetzt etwas über 2 Jahre Abstand sein.)

Beiden Kindern gerecht zu werden wird sicher nicht ganz einfach, aber dafür können sie dann ja vielleicht auch umso mehr miteinander anfangen. Ich würde auf mein Gefühl hören und das erste Kind erst recht nah bei mir haben wollen. Falls du mit Büchern/Hörbüchern etwas anfangen kannst: das Geschwisterbuch vom gewünschtesten Wunschkind ist echt super und geht auch darauf ein, wie man den Bedürfnissen des älteren Kindes am ehesten gerecht werden kann.

3

Unsere Kinder haben einen Abstand von genau zwei Jahren. Ich konnte mich auch schlecht abnabeln. Musste aber auch nicht. Wir haben ein großes Familiienbett gebaut. Da haben dann alle drin geschlafen. Einer rechts im Arm , der andere links. Beim ins Bett bringen habe ich das Baby gestillt und dem großen Vorgelesen und Händchen gehalten. Der Kleine hat viel Zeit im Tragetuch verbracht weil er sich nicht gut ablegen lassen wollte. So hatte ich die Hände für den Großen frei und der kleine war friedlich.

Heute sind sie ein Herz und eine Seele . Wenn es mal eiversüchteleien gab habe ich immer gesagt: ich habe zwei Arme- einen für dich und einen für dich! Dann war alles wieder gut! Keine Sorge! Je entspannter du bist umso entspannter sind die Kids - auch untereinander!

13

Ich hab mal gelesen das man soviel Katzen halten sollte wie höchstens Hände zum streicheln da sind. Ist mit Kindern wohl auch so 🙈😂. Musste ich irgendwie gerade dran denken und schmunzeln ❤️

4

Die gleichen Zweifel hatte ich auch und ja, mittlerweile muss ich sagen, es stimmt zum Teil schon.

Die große (2,5) muss schon oft zurück stecken.
Sie liebt ihren Bruder aber heiss und innig und kommt damit gut klar.
Ich hab das Gefühl für sie ist es jetzt normal, dass der kleine an mir klebt 🙈
Wenn ich ihn dem Papa gebe und alleine was mit ihr machen will, fragt sie gleich warum der Bruder nicht dabei ist.

Aber das abnabeln tut mir schon auch weh.
Plötzlich ist der Papa in vielen Situationen viel gefragter als ich.
Nachts wird mit Papa gekuschelt. Nachmittags viel mlt Papa gespielt (also sie will lieber mit Papa spielen statt mit mir) - das war vor der Geburt nicht so.

Gestern Abend beim ins Bett bringen (schlafen im Familienbett) ist sie in meinem Armen eingeschlafen und ich war sooo traurig.
Weil ich es vermisse, nachts mit ihr zu kuscheln.
Ich schlafe halt immer zum Baby gewandt und möchte nicht mit dem Rücken zu ihm schlafen. Deswegen fällt eben nachts kuscheln aus und ja, es fehlt mir.

Mir fehlt die viele exklusiv Zeit mit ihr.
Und es tut mir so leid für sie.m, dass sie so oft zurück stecken muss.

Aber ich kann’s nicht ändern und ich hoffe, dass ich mich bald na die neuen Gefühle gewöhnt habe.

5

Hey!
Solche Gedanken habe ich auch gehabt und ich muss schon sagen... für uns war es eigentlich auch etwas zu früh. Konnte ja niemand ahnen, dass es gleich sofort klappt.
Als die Kleine da war, hat sich das Gefühl noch einmal verstärkt. Was haben wir dem Großen bloß angetan? Und in gewisser Weise tut man ihnen auch etwas an. In dem Alter benötigen sie eigentlich selbst noch so viel Aufmerksamkeit und verstehen es noch nicht, warum sie mal warten müssen. Und ja klar werden die ein Stück weit entthront.
Mir kann niemand erzählen, dass man das mit „Exklusivzeit“ für Kind 1 usw alles auffangen kann.
Stressig war es auch mega bis Kind 2 so 1,5 Jahre alt war. Schlechte Nächte bei beiden, Einkaufen wird manchmal zur Qual, Kind 1 möchte Schlitten fahren während Kind 2 sich schon den Hintern abfriert und nach Hause möchte...es ist einfach schwer beiden gerecht zu werden.
Das war das negative...
Das positive: die beiden lieben sich über alles, spielen nun schon ein wenig miteinander (streiten sich aber genauso viel) und sie werden schon etwas selbstständiger. Der Große zieht sich die Schuhe allein an usw.
Also... es wurde anstrengender als ich es mir eh schon ausmalte, ich hoffe aber, dass die Entspannung kommt, wenn sie richtig miteinander spielen können, beide durchschlafen und keine Windeln mehr tragen, etwas selbstständiger werden.

6

Ach ich verstehe dich sehr gut. Motte ist 22 Monate und schläft auch noch bei uns. Hauptgrund: weil ICH es will. 😂

Aber: zum Eltern-Sein gehört auch loslassen. Das bedeutet ja nicht, dass du deinen Sohn verlierst, ganz im Gegenteil! Das macht ihn stärker und eure Bindung inniger. Und er hat dann noch mehr Personen!

Ich würde die Geburt abwarten und das Angebot der Schwägerin vllt doch annehmen. Für den Großen ist so eine Exklusivzeit sicher viel schöner, als sich zu Hause „zu langweilen“, weil Mama mit dem Baby beschäftigt ist. Und er wird dich trotzdem noch lieben 😜

Vertraue deinem Kind! Du sollst ihn auch nicht 24/7 abgeben, aber ein paar Stündchen ab und zu mal wird er meistern, daran wachsen und ihr alle unglaublich stolz sein.

7

Wir haben unsere Kinder ganz bewusst in kurzen Abständen bekommen und die unguten Gefühle sind uns ehrlich sehr fremd.
Wozu bitte abnabeln?
Wir haben in einem Zimmer ein sehr großes einfaches Bett konstruiert,eigentlich nur Holzlattenroste und drei Matratzen nebeneinander,werde nie verstehen warum Menschen sich in kleine Matratzen zwängen und Nachts mehrmals das Zimmer verlassen,anstatt Sich der Situation anzupassen und so besser zu schlafen.
Kind in sein eigenes Zimmer verfrachten finde ich in so einer Situation total daneben.
Wir hatten als Paar schon immer den Anspruch uns beide um die Kinder zu kümmern,hier gab es nie Fixierung auf einen Elternteil und so waren die Kinder da unbedingt wir haben uns entspannt und ohne Druck um diese gekümmert.
Auf die Idee ein Kind nun in sein Zimmer zu verfrachten wäre mein Mann nie gekommen.

8

Hallo,
meine Älteste und ihr jüngerer Bruder haben einen Altersabstand von knapp 16 Monaten.
Bei mir war es so, dass ich nach der Geburt des Kleinen erst gemerkt habe, wie groß und verhältnismäßig selbstständig meine Tochter, mein "kleines Baby" doch schon ist, und wie viel sie schon kann! Neben dem winzigen, schutzlosen Wurm wurde aus ihr quasi über Nacht ein richtiges Kleinkind. Das hat es mir auch leichter gemacht, mich "abzunabeln". Es ist normal, dass sich die Mutter-Kind-Symbiose mit der Zeit lockert.
Natürlich musste die Große dann auch mal zurückstecken, aber sie hat den Kleinen vom ersten Moment an geliebt und versucht, sich um ihn zu kümmern. Bis heute (jetzt 7 und 8 Jahre alt) sind sie ein tolles Team, verbringen gerne Zeit miteinander und profitieren sehr voneinander! Ich hatte also nie das Gefühl, der Großen etwas anzutun, sondern sehe es eher als ein großes Glück an, dass sie gemeinsam aufwachsen dürfen.
Mach dir nicht zu viele Sorgen- das wird schon!
LG

9

Unsere haben 4,5 Jahre Abstand - und selbst da kamen Gedanken, wie es wohl alles läuft und es die Große aufnimmt 😉 Die erste Zeit wird sicher nicht einfach, man muss sich als Familie neu einspielen - aber es wird mit der Zeit einfacher 👍