Angststörung/Depression führt zu Unzuverlässigkeit - wie in Familienleben einbinden? Input gewünscht

Hallo :-)

ein enges Familienmitglied ist seit über 20 Jahren an Depressionen und Angststörungen erkrankt und seitdem immer mal wieder auf Kur oder in Therapie. Die Angststörung äußert sich in verschiedenen Bereichen (Angst das Haus zu verlassen, vor engen Räumen, Auto fahren, generell gibt es immer "schlechte Omen",..) und blockiert die Person, sodass sie sehr unzuverlässig ist. Verabredungen, weil das Haus nicht verlassen werden kann, werden kurzfristig abgesagt und Lügen als Entschuldigungen aufgetischt. Die kurzfristigen Absagen führen dazu, dass die Stimmung in der Kernfamilie für den Tag geladen ist, da der Tag umstrukturiert werden muss. Das raubt uns als Familie sehr viel Energie!
Wie können wir damit umgehen? Ich würde den Kontakt gerne komplett abbrechen, da es meine Energie frisst und ich Menschen, die mir nicht gut tun und sich keine Besserung einstellt, aus dem Weg gehe. Sollte der enge Kontakt weiter bestehen bleiben, denke ich, dass in 3-5 Jahren eine Trennung ansteht. Mein Partner möchte den Kontakt zu Weihnachten und an Geburtstagen aufrecht halten, weil er sich verpflichtet fühlt (Aussage von ihr: "Mir geht es ansonsten so schlecht!"), hatte jedoch bereits für ein Jahr den Kontakt abgebrochen und eine mehrjährige Therapie absolviert, da ihn das Thema so belastet hat.
Eingeschränkter Kontakt wäre für mich OK, solange ich außen vor gelassen werde. An Geburtstagen und Weihnachten kann ich mich damit arrangieren. Monatlicher Kontakt würden meine Nerven nicht mit machen.
Wie erklärt man das den Kindern? Ich rechne fest damit, dass versucht wird diese zu manipulieren (siehe obrige Äußerung). Wenn wir als Eltern dort nicht der Buhmann sein wollen, müssten wir ihr Spiel mitspielen. Das will ich unter keinen Umständen. Dafür bin ich zu eigenständig, als dass ich mich vor jemand anderen Karren spannen lassen will. Zumal ich davon überzeugt bin, dass unzuverlässige und lügende Personen kein guter Umgang für Kinder sind. (Könnt ihr mir dazu Input geben?)
Ein letztes klärendes Gespräch (davon gab es bereits zwei) steht an. Wir haben uns bisher darauf verständigt eine Frist von einem Jahr zu geben. Innerhalb dieser Frist sollten die Hälfte der Verabredungen eingehalten werden (Absagen aufgrund von Terminverschiebungen auf Arbeit oder Krankheit natürlich außen vorgelassen! Die Lügen, die bisher aufgetischt wurden, waren tatsächlich sehr offensichtlich und das Lügen wurde eingeräumt). Ist das gemein/fies/ungerecht oder ist es nur eine klar formulierte Grenze?
Bezüglich der Angststörung und der daraus resultierenden Lügen, um es zu vertuschen, ist das Vertrauensverhältnis massiv geschädigt. Uns würde die Sicherheit fehlen, dass das was gesagt wird, was bei einer Betreuung der Kinder vorgefallen ist, wirklich der Wahrheit entspricht oder dies nur gesagt wird, um die Situation zu schönen.

Es geht ausdrücklich nicht darum der psychischen Erkrankung die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es geht darum, dass ausschließlich gelogen wird anstelle das Problem anzusprechen und eine Lösung finden zu können. Die Lügen sind offensichtlich und werden im Gespräch, wenn sie aus der Situation heraus ist, einige Wochen später eingeräumt. Eine Veränderung des Umgangs damit findet jedoch nicht statt. Wir würden uns wünschen, dass Sachen gesagt werden wie "Ich kann heute nicht rausgehen. Können wir es morgen noch einmal versuchen?"oder "Ich kann nicht rausgehen, könnt ihr vielleicht herkommen?" Da man so die Probleme aus dem Weg schaffen könnte.

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Ja, nimm den einfachen Weg und brich den Kontakt ab. Aber steh auch dazu.

Ich habe eine schwere Depression und weiß wie es ist wenn sich die Freunde abwenden.
Geht mir weg mit eurer Heuchelei.
Weihnachten usw hälst du aus?!! Brauchst du nicht bleib einfach weg.
Was du den Kindern sagen sollst? Die Wahrheit.
Die Person erfindet ausreden wenn er nicht kann? Frag dich mal warum.

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Warum du mir Heuchelei unterstellst, versteh ich nicht. Es geht nicht darum etwas heimlich zu tun. Dafür bin ich nicht der Mensch. Ich mag klare Kanten. Ich möchte aber auch nicht unmenschliche Ansprüche an jemanden anlegen, der es nicht erfüllen kann. Das wäre unfair. Gleichzeitig habe ich meine Grenzen. Und hier versuche ich Anregungen und Gedanken von Außenstehenden dazu zu bekommen.

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Das ist eben der Unterschied zwischen einem gesunden Menschen und einem Co-Abhängigen. Von letzterem profitiert ein psychisch Kranker ja durchaus- und das ist der Grund, warum eure Verwandte manipuliert. Alles gut- zieh dir den Schuh nicht an.

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Ganz klar Kontakt abbrechen so hart das klingt.
Auch in unsere Kernfamilie gab es jemand mit Angst Erkrankung. Ich mich zog es auf dauer so runter das ich selber krank wurde. Irgendwann hat es gereicht, ich musste den Kontakt komplett abbrechen, sonst hätte ich selber einen an der Waffel bekommen.

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Diese Lügen sind Teil der Erkrankung. Versuche das nicht persönlich zu nehmen. Ich würde mich nicht auf diese Termine versteifen und wenn Ausreden benutzt werden einfach sagen, dass es ok wegen der Ängste abzusagen und das dann nicht weiter kommentieren.

Kontakt abbrechen finde ich sehr hart, denn diese Menschen leiden unter ihrer Krankheit auch. Manchmal hilft es den Menschen einfach diese Krankheit zuzugestehen und sie nicht wie gesunde Menschen zu bewerten.

Treffen auf monatlicher Basis müssen aber auch nicht sein. Wir sehen die Großeltern auch nicht so oft. Da muss man eine Rhythmus für sich selbst finden.

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Das fällt mir schwer nachzuvollziehen. Die Erkrankung wird offen thematisiert, nur in Akutsituationen wird gelogen, was es letztendlich erst so richtig schlimm macht.
Mir fehlt die Geduld und auch die emotionale Bindung. Sie ist für mich eine fremde Person. Wäre es eine Freundin und hätten wir eine Vorgeschichte, würde ich es anders bewerten können.
Rücksicht zu nehmen ist selbstverständlich, aber wie weit geht das? Wenn es darum geht eine halbe Stunde irgendwo hin zu fahren o.ä. ist das kein Ding. Aber bei Lügen ist für mich definitiv eine Grenze erreicht. Hinzu kommt, dass eben der enge Kontakt gewünscht wird, aber eben, sich selbst verbaut wird. Wir sind nicht auf einen Babysitter angewiesen, aber hatten uns schon gefreut, dass sie den engen Kontakt zu den Kindern wünscht und Pläne geschmiedet hat. Aber das geht aktuell halt nicht, da es eben nur Stress verursacht und wir quasi, würden wir die Zeit für uns nutzen, extra noch einen Babysitter organisieren müssten, für den Fall, dass wieder kurzfristig abgesagt wird.

Fragen eure Kinder denn nach Besuchen bei den Großeltern? Ich habe Bammel davor, dass sie etwas verspricht, es nicht einhält, aber so die Kinder später massiv bindet (eben durch Manipulation) und einfach Enttäuschungen verursacht. Das kenne ich aus den Kindheitserzählungen meines Mannes.

Wenn ich im Internet lese, wie mit Angstpatienten umgegangen werden soll, so geht es immer in die Richtung, dass die Ängste angenommen werden sollen. Ich denke das geht in die Richtung, die du meinst. Aber das würde bedeuten, dass ich den Anspruch an normalen zwischenmenschlichen Umgang über Board werfen müsste.

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Ach, daher weht der Wind, du bist stinkig, dass ihr sie nicht als Babysitter brauchen könnt.
Wobei ich nicht verstehe, dass du eine "fremde Frau" als Babysitterin in Betracht ziehst.

Ist es nicht normal, dass man anders miteinander umgeht, wenn jemand in der Familie sehr krank ist?
Und es heißt "Bord" nicht "Board".

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Ich würde deine Schwiegermutter so treffen, wie es dein Mann vorschlägt. Weihnachten, Geburtstag. Aber nicht als verlässliche Betreuung oder sonst was, sonst nur zu fest definierten Tagen und auch nur, wenn die Einladung von ihr kommt.

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Ich würde alle geplante Treffen von vorne herein so planen, als würde diese Person nicht mitkommen.
Dann werdet ihr nicht mehr enttäuscht, sondern höchstens selten mal positiv überrascht.

Ich rechne mittlerweile bei den Schwiegereltern IMMER damit, dass sie Treffen kurzfristig mit lächerlichen Ausreden absagen.

Dies trifft auf ca. 50% der Verabredungen zu.

Mit der Einstellung ist es einfacher damit umzugehen.

Lg mcbess

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Bei Familientreffen klappt es bisher immer. Ich schätze, dass hier der Druck größer ist, da mehr Personen involviert sind. Es geht um direkte Verabredungen ihres Haushalts mit unserem. Die lassen sich nicht planen, als wäre nichts zu planen. So eng, dass es keine Vorbereitung bräuchte, und man sich einfach in Jogginghose begegnen und den leeren Kühlschrank präsentieren könnte, ist das Verhältnis bei weitem nicht. Zudem möchte ich meine Freizeit auch verlässlich planen können.
Und es regt mich unheimlich auf, dass uns abgesagt wird, aber sich zusammengerissen werden kann, wenn mehr Menschen dabei sind. ;-) Das ist aber noch ein anderer Punkt.

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In dem Fall würde ich keine Treffen mehr planen. Außer Dinge, die ihr sowieso ohne sie machen wollt (Zoobesuch etc.)

Und sie nicht Babysitten lassen. Sie darf höchstens dazu kommen (oder nicht).

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Ich finde es sehr schwierig zu antworten, da du schon sehr entschlossen scheinst.
Kontakt abbrechen ist natürlich für dich der einfachste Weg. Ist das denn für deinen Mann wirklich eine Option? Es klingt, als handle es sich um seine Mutter / Vater / Geschwister? Dann käme für mich der Kontaktabbruch aufgrund einer Krankheit nicht infrage.

Nimmt die Person denn Medikamente? Habt ihr schon mal eine gemeinsame Therapie versucht? Oder ihr euch mit anderen Angehörigen ausgetauscht?
Du schreibst, dass häufig gelogen wird. Das kann natürlich eine Ausprägung der Angststörung sein bzw. kommt aus Scham zustande. Das kann man nicht mit einer Lüge eines "gesunden" Menschen vergleichen. Auch das mit den Grenzen setzen: Wäre die Angst und Depression so einfach zu überwinden, nur weil andere Grenzen setzen, dann wäre das ja eine feine Heilungsmethode. Zu einem Rollstuhlfahrer kannst du auch nicht sagen: Ich treffe mich nur noch mit dir, wenn du bei der Hälfte der Verabredungen ohne Rollstuhl kommst. Die Angst / Depression ist ja nicht bewusst zu beeinflussen und mit solchen Grenzen kann erst recht Angst vor der Angst, also vor dem eigenen Zustand entstehen - was wiederum zum Lügen führt, um den Konsequenzen zu entgehen...

Es gibt so viele Optionen, aber die gilt es gemeinsam oder gar mit einem externen Berater / Therapeuten zu finden: Zum Beispiel Treffen ohne dich (wie von dir beschrieben) oder sozusagen begleiteter Umgang mit den Kindern. Auf sowas kann man sich einigen...

Ich weiß, wie schwer es ist, wenn ein naher Angehöriger psychisch krank ist. Kein Tag ist wie der andere und nichts ist planbar. Ich kann deine Verzweiflung verstehen und doch kommt es mir so vor, als wärst du nicht richtig informiert, was die Krankheit betrifft.

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Ja, ich habe für mich grundsätzlich einen Weg gefunden mit solchen Menschen umzugehen. Ich mag klare Verhältnisse und Zuverlässigkeit. Wir haben auch keine emotionale Bindung oder Vorgeschichte. Wäre es eine Freundin von mir, die nun für einige Jahre sich unzuverlässig verhält weil sie private Probleme hätte o.ä. wäre das für mich etwas anderes. Aber so habe ich eine Person ausschließlich als lügend und unzuverlässig (dazu noch manipulierend und lästernd) kennen gelernt. Mir ist klar, dass das Symptome einer Erkrankung sind. Aber rechtfertigt es das? In diesem Zwiespalt bin ich gerade.
Mein Mann ist sehr traditionell eingestellt, dass Blut dicker ist als Wasser. Ich habe aber schon als Jugendliche Weihnachten nicht mit meinen blutsverwandten, sondern in der Familie meiner besten Freundin gefeiert (da es zuhause ausschließlich Streit gab). Hier sind wir anders eingestellt und das ist auch OK. Was er macht ist seine Sache und ich müsste nicht mit. Mich belastet es aber eben durchaus, dass wenn die beiden sich mit den Kindern verabreden, ich quasi frei habe, und dann sagt sie spontan ab. Er bietet dann natürlich an mir meinen verabredeten Freiraum zu geben, aber von ihm einzufordern, dass er sich, nur weil sie nicht da ist, zwei Stunden auf dem Spielplatz die Füße zu vertreten, empfinde ich auch als unfair. Zudem kommt es mir den Kindern gegenüber sehr unerwachsen und trotzig vor nicht mitzugehen, weil ich eigentlich frei hätte. Zudem habe ich das Gefühl in meinen Sorgen, dass man sich nicht verlassen kann, wenn es z.B. um zugesagte (von uns nicht benötigte und nicht erbetene) Betreuung geht. Mein Mann weiß zwar, dass sie absagt, aber letztendlich bin ich diejenige, die die Mehrarbeit hat, einen Ersatzbabysitter zu suchen, wenn wir dann etwas planen würden. Verstehst du das? Ich habe einfach durch sie für mich nichts positives (damit meine ich nicht eine kostenlose Kinderbetreuung), sondern ausschließlich Stress und Mehrarbeit. Das belastet bereits unsere Beziehung, weil auch mein Mann davon genervt ist und wir uns da hochschaukeln. (Ihm geht es nicht gut, er wird einsilbig, das stresst mich, ich baue den Stress ab und rege mich über sie auf und schon ist sie wieder Thema)

Ich spiele mit dem Gedanken, ob ein Treffen bei einem Mediator oder Familienberatungsstelle sinnvoll wäre. Auf der anderen Seite betrifft das Problem ja nicht die Kernfamilie und noch nicht die Kinder, sondern nur uns Erwachsene. Ob sie derzeit in Therapie ist, weiß ich nicht. Ob sie Psychopharmaka einnimmt (oder in welcher Art sie gegen ihre Ängste arbeitet) ist für uns zu klären.
Ich komme selbst aus einer Familie, in der Depressionen eine große Rolle gespielt haben. Deswegen weiß ich für mich auch, dass ich das für meine Kernfamilie nicht möchte. Ich bin nicht bereit Einschränkungen in diesem Ausmaß auszuhalten und erwarte tatsächlich, dass Bereitschaft da ist, sich aufeinander zu zu bewegen. Ansonsten sind am Ende nicht eine, sondern mindestens zwei Personen krank.

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Ich verstehe dich einerseits sehr gut, was die Zuverlässigkeit und alle Auswirkungen betrifft. Allerdings musst du dir auch eingestehen, dass du (noch) deutlich zu viele Erwartungen an die kranke Person hast. Würdest du deine Erwartungen zurückschrauben, dann entspannt sich vielleicht auch euere Verhältnis. Die Person ist keine verlässliche Betreuungsperson - Punkt! Weder du noch dein Mann könnt euch drauf verlassen, dass sie mit den Kindern hilft. Ihr könnt Treffen nur auf der Basis planen, dass alles auch ohne sie funktioniert. Dann habt ihr keinen Schaden und sie nicht.
Letztlich bleibt ja, dass sie auch keine Pflicht hat, euch mit euren Kindern zu helfen. Dementsprechend entsteht dir in Wirklichkeit auch keine Mehrarbeit, sondern dir wird einfach nur nichts abgenommen. Das ist ein großer Unterschied! (Das mit dem Spielplatz verstehe ich übrigens nicht - warum kann da dein Mann nicht mal 2h allein hin?)

Auf der Basis, nichts von ihr erwarten und nur zu bestimmten Anlässen den Kontakt suchen, könnte es vielleicht funktionieren - wenn du überhaupt willst. Ich würde es wohl probieren - schon meinem Mann zuliebe. Was die Kinder betrifft, da gehen Manipulationen ohnehin nicht lange gut, die Kinder sind nicht ewig klein. Und wenn ihr den Kontakt minimiert, dann nehmen sie wahrscheinlich auch keinen Schaden. Sie müssen ja genauso lernen, dass Oma(?) krank ist.

Was mich an deinen Texten stutzig macht ist, dass du davon ausgehst, dass die / der Betroffene irgendeinen Einfluss auf sein Verhalten hat oder es steuern könnte. Dem ist nicht so!!! Was machst du, wenn eins deiner Kinder betroffen ist - passieren kann das jedem! Sagst du dann auch, das willst du nicht in deiner Kernfamilie - also Tschüß?

Es tut mir wirklich leid, was du durchmachst. Ich bin selbst in einer ausweglosen Situation und es bringt mich oft an meine Grenzen! Aber geh nochmal in dich und überlege, welche Probleme wirklich von ihr verursacht werden und welche von deinen Erwartungen.

Klärt, ob ihr noch irgendwo Unterstützung bekommen könnt. Klärt, ob sie medikamentös gut eingestellt ist

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Ich verstehe den Grund für einen Kontaktabbruch nicht. Euer Problem liese sich doch leicht lösen wenn ihr die Termine so plant, dass das erscheinen der Person egal ist. Damit müsst ihr keinen Tag umstrukturieren und der Ärger bleibt aus. Und sie muss dann auch nicht lügen. Ein einfacher Anruf mit "Heute nicht" könnte verabredet werden. Grund muss ja nicht angegeben werden.

Ansonsten finde ich die Idee mit der Frist nur gut wenn ihr das mit dem behandelten Arzt abstimmt.

Zu den Kindern könnt ihr einfach die Wahrheit sagen. Xy ist schwer krank und kann deswegen manchmal das Haus nicht verlassen. Leider kann sie nicht ehrlich damit umgehen weil sie sich schämt, jetzt schon wieder absagen zu müssen.

Oder falls der Kontaktabbruch kommt, Xy ist schwer krank, leider ist diese Erkrankung ansteckend, so daß wir uns erstmal nicht treffen können.

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Oben hat die oder der TE geschrieben, dass es nur die Treffen mit dem Haushalt der TE und der Kranken betrifft. Alle Gruppentermine werden eingehalten.
Daher ist es eben schwer ohne sie zu planen.

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Ich finde es nicht schwer. Es gibt etliche Situationen wo es schlichtweg egal ist ob da noch eine weitere Person dabei ist. Zb. Zoo, Kino, Spielplatz, Spielenachmittag, spazieren gehen. Und Situationen wo es einen geringfügigen Unterschied macht. Zum Beispiel Kaffee und Kuchen, gemeinsames Essen, Theater wenn sie ihre Karte im Vorfeld bezahlt hat. Denn ob ich jetzt den Kuchen mit einer Person mehr teilen muss, oder bißchen zuviel Essen übrig habe, oder sie Geld in den Sand gesetzt hat, spielt da doch eher keine grosse Rolle. Da dürfte sich doch was finden lassen, wo man nichts umstrukturierten muss.

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"Absagen führen dazu, dass die Stimmung in der Kernfamilie für den Tag geladen ist, da der Tag umstrukturiert werden muss. "

Wieso muss dann komplett umstrukturiert werden?
Eine Freundin leidet unter schwerer Migräne. Manchmal ist es kein Problem und an anderen Tagen kommt es von einer Stunde zur nächsten und dann geht gar nichts mehr.

Wir planen entsprechend unter Vorbehalt.
Das heißt: wir planen so, dass wir mit ihr Spaß haben und es gut klappt.
Und gleichzeitig so, dass eine kurzfristige Absage kein Problem ist.
- Ihre Portion wird dann eben eingefroren (ich habe ohnehin gerne mehr da oder jemand anderes hat mehr Hunger)
- Wir machen stattdessen einen Ausflug. Sind wir schon in ihrer Nähe, dann machen wir den Ausflug in ihrer Nähe. Sind wir noch nicht gestartet, dann eben was anderes.

Da es bei ihr wirklich sehr spontan so ist, besteht sie von sich aus darauf, dass wir nicht extra Urlaub. NIcht extra für sie etwas anderes sausen lassen.
Das machen wir inzwischen auch. Wir planen so, dass es mit ihr klappt und dass es kein Problem ist, wenn es ohne sie ist.

Natürlich ist es doof und nervt.
Sie ist so eine tolle Freundin, dass jedes Treffen das klappt, ein Geschenk ist.
Mein Kind ist dann zwar traurig, plant aber schon ein: wenn es klappt ..... wenn es nicht klappt .


Lügen hasse ich extrem.
Wobei ich schrägerweise besser damit klar komme, wenn jemand bei einer Sache immer lügt. Dann weiß ich es und kann mich darauf einstellen. Innerlich den Stinkefinger zeigen, äußerlich lächeln (auch eine Lüge in gewisser Form), grüßen und sonst nichts auf die Worte geben.
Was ich hasse: wenn jemand mal lügt, mal nicht und mich dann für dumm verkauft.


Wenn es zu Festen ist und allen, auch anderen Gästen die Stimmung verhagelt, dann würde ich mich mit dem Partner zusammen setzen.
Ggf. zwei mal feiern. Ein zweiter Termin, der zeitnah an einem Termin ist zu Kaffee und Kuchen, wo es klappen kann oder auch nicht. Wenn es nicht klappt, isst eben die Kernfamilie den Kuchen.


"Bezüglich der Angststörung und der daraus resultierenden Lügen, um es zu vertuschen, ist das Vertrauensverhältnis massiv geschädigt. Uns würde die Sicherheit fehlen, dass das was gesagt wird, was bei einer Betreuung der Kinder vorgefallen ist, wirklich der Wahrheit entspricht oder dies nur gesagt wird, um die Situation zu schönen."

Betreuung käme in diesem Fall ohnehin nicht in Frage.
Allein schon die Angst raus zu gehen und mit Kind wäre was, wäre mir zu riskant.

Sich treffen, gelegentlich im Beisein zuverlässiger Erwachsener, ok.
Alleine: nein.

Wir haben eine Verwandte, die ich selbst nicht mehr einlade. So nah sind wir uns nicht.
Zu Festen anderer kann ich noch grüßen. Die jeweiligen Gastgeber machen es so:
Einladen: ja. Einplanen: ja. Wenn sie nicht kommt, auch gut, dann bleibt für die anderen mehr. Jemand Kind mit ihr alleine lassen? Nein. Programm wegen ihr umschmeißen? Nein. Ihr alles glauben? Nein.
Kommt sie, ok. Kommt sie nicht, auch ok.


"(Aussage von ihr: "Mir geht es ansonsten so schlecht!")"

Meinem Kind sage ich von Anfang an: jeder Erwachse ist für sich selbst verantwortlich. Kinder sind nicht verantwortlich für das Wohlbefinden von erwachsenen.
So lange du dich respektvoll verhältst (kein Beleidigen, kein angreifen), ist alles ok.

Wehren ist auch ok. Dann komm zu mir, rede mit mir. Dann kläre ich das für dich.
Wer sagt, dass es ein Geheimnis ist, dann darfst du reden.

Manipulationsversuche kamen immer mal wieder. Auch von eigentlich Gesunden, die gar nicht kapiert haben, was das bei Kindern anrichten kann.
Mein Kind habe ich stark gemacht, dass sie mir alles sagen darf. Dass sie sich über alles und jeden aufregen darf. Ich nehme sie ernst. Situationen haben wir dann entsprechend durchgesprochen.

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Danke, dein Beitrag hilft mir wirklich weiter! :-)

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Puh, warum raubt es Euch so viel Energie wenn der Tag "umstrukturiert werden muss". Warum ist dann den ganzen Tag schlechte Stimmung??? Ehrlich, das klingt auch ungesund!

Es ist doch gerade im Familienleben immer so dass man einen Plan B haben muss. Sei es weil K1 ausgerechnet an dem Morgen kotzt an dem man in den Zoo wollte, K2 ausgerechnet am Tag der goldenen Hochzeit der Eltern Fieber bekommt ... wer sich deswegen den Tag versauen lässt ist doch selber schuld. Geht doch einfach unverkrampfter damit um!
"Ja schade, Oma hat nen schlechten Tag, so what, jetzt sind wir aber schon umgezogen dann lass uns in die nächste Eisdiele fahren". Ihr habt schon für 6 gekocht? Dann freuen sich vielleicht die Nachbarn die man spontan einläd oder Du freust dich, wenn ihr das Essen noch weng streckt musst Du morgen nicht kochen, ...

Und Ehrlich, Du hast vermutlich keine Angststörung, da zu behaupten zu wissen wie man souverän damit umgehen sollte ist einfach nur arrogant und vermessen! Wir hatten auch solche Freunde die - als wir mal eine sehr schwere Zeit durchmachen mussten - immer genau wussten wie man sich "korrekt" verhält. Sie hatten zwar keine Ahnung was es heißt in unserer Situation zu sein, nichtmal annähernd die Vorstellungskraft wie es sein muss, aber sie wussten wie sie handeln würden. Die sind jetzt da wo der Pfeffer wächst ...


Also bevor DU anderen erklären willst wie man sich in welchen Situationen korrekt verhält lerne doch erst mal selber souveräner mit den Situationen umzugehen die Euch passieren, ohne anderen die Schuld an einem vermiesten Tag zu geben nur weil Oma das Mittagessen sausen lässt oder was auch immer.

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Du hast mein Problem nicht erfasst: Warum muss ich bei einer fremden Person unbedingt Rücksicht nehmen, auch wenn es mich, wie du ja schon festgestellt hast, selbst krank macht? Hier stellst du das eine Wohl über das andere. Ich bin in erster Linie für mich selbst verantwortlich. :-)

Kurzfristiige Planänderungen, weil einer kotzt, der andere bockt,.. sind kein Problem. Ich habe an Kinder andere Ansprüche als an Erwachsene und auch hier unterscheiden sich die Ansprüche doch auch noch je nachdem wie nah man einander steht, oder?

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Warum macht dich das krank? Gesund wäre sich davon persönlich zu distanzieren. Daran solltest du arbeiten und nicht erwarten dass sie an sich arbeitet ...

Genau DU stellt Ansprüche...
Warum kannst du nicht einfach ihre Krankheit akzeptieren und sagen dass man an eine derart kranke Person keine Ansprüche stellen sollte?

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