Ich möchte gerne in die Runde fragen, wer mit Ende 20 ein Studium angefangen hat und was?
Ich habe bereits meine Familienplanung abgeschlossen, die Kinder gehen in die Kita und und in den Kiga. Ich wollte mich beruflich umorientieren und ja, es muss ein Studium sein.
Hat das jemand gemacht? Oder kennt jemand jemanden, der jemanden kennt, der es in dieser Konstellation gepackt hat? Machbar ist alles, das weiß ich..
Vlt höre ich hier ein paar Motivationen raus?! :)
Ich danke euch fürs lesen und wünsche einen schönen Tag :)
Studium mit ende 20 und 2 Kindern beginnen?
Ich bezweifle stark dass alles machbar ist.
Erste Frage: wie finanzierst du dich? Mann? Kümmert der sich dann auch um die Kinder wenn du lernen musst?
Zweite Frage: wie begabt bist du? Je nachdem muss man nämlich ordentlich Zeit ins lernen investieren.
Dritte Frage: wie organisiert und belastbar bist du? Studium erfordert eine enorme Selbstdisziplin. Du bist quasi immer im Dienst, musst immer irgendwas lernen oder nachschauen. Unterschätze nie wie anstrengend das ist, wenn du Vollzeit studierst entspricht das mehr als einen Vollzeitjob vom Zeitaufwand her.
Ich habe meinen Master damals mit Kleinkind und schwanger (bzw. Später Baby ) gemacht. Nebenbei noch voll gearbeitet (weil geld muss ja reinkommen), das allerdings zeitlich flexibel in der Softwareentwicklung. Mein Exmann war aber zuhause und hat sich im Haushalt und Kinder gekümmert. Funktioniert hat das nur weil ich hochbegabt bin und sehr zeiteffizient lerne dadurch.
Aber es war schon teilweise an der Belastungsgrenze und auch drüber hinaus. Anstrengend.
Wie cool ist das denn bitte???? Nur weil ich hochbegabt bin..🤣🤣Da fällt mir fast der Kaffee aus der Hand. Sorry!
Also ich studiere gerade mit Mitte 30 nochmal neu, meine Kinder sind 8,4 und 2. Mein Mann arbeitet und ich mache noch ca 40Std im Monat flexibel.
Liegt vll am Studiengang, aber das läuft hier ganz gut, klar muss ich lernen aber jetzt nicht Unmengen. In der Vorlesung gut aufgepasst und mitgemacht, reicht bei mir um das meiste vom Stoff zu verinnerlichen.
Medizin oder Jura, okay....das wäre jetzt ne andere Hausnummer. Aber wie zb bei mir Soziale Arbeit ist durchaus machbar.
An die TE: Wenn du es wirklich willst, dann schaffst du das schon.👍
Ich hab meinen Master in Ingenieurwesen gemacht. Das kann man nicht vergleichen. Jetzt studiere ich als Hobby literatur und Linguistik, die Prüfungen sind der absolute Witz gegen das was man an der E-Technik Fakulät machen musste.
Denke mal soziale Arbeit ist jetzt auch nicht so ernsthaft.
aber cool dass du in schwarz schreibst, scheinst ja zu deiner Meinung zu stehen.
Bei mir im Studium gab es viele „ältere“ Mamas, die schon 2 oder mehr Kinder hatten. Bei uns war das kein Problem und ich kenne nur eine, die während des Studiums ein Kind bekommen hat und es dann abbrach.
Ich habe auch ein Kind im Studium bekommen und mir fiel es nicht schwer. Selbst für meine Abschlussprüfungen habe ich teilweise erst 3 Tage vor der Prüfung angefangen zu lernen und es trotzdem geschafft 😅 ich war eher eine faule Studentin, aber mir lag meine Studiumsrichtung und deswegen musste ich nicht viel dafür machen.
Anstrengend war es natürlich trotzdem manchmal, vor allem als mein Kind wegen Corona nicht mehr in die Kita konnte und ich noch an meiner Staatsexamensarbeit saß. Das ging zum Glück mit der Hilfe der Oma, die mir meine Tochter tagsüber ein paar Stunden abgenommen hat. Manchmal muss man als Mama auch Nachtschichten einlegen, wenn bis zu einem bestimmten Termin etwas abgegeben werden muss, aber so ging es meinen Kommilitoninnen ohne Kind auch.
Der größere Aspekt ist sicherlich die Finanzierung, aber das werdet ihr sicher beachtet haben 😊
Was möchtest du denn studieren? Bachelor oder Master? Was für einen Beruf hast du denn, willst du daran anknüpfen oder etwas völlig Neues lernen?
Ich würde in so einer Situation nur studieren was mir auch ganz gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt bietet. Du wirst als Absolventin noch relativ kleine Kinder haben, danach leckt sich je nach Branche der Arbeitgeber nicht gerade die Finger.
Ich würde auch nichts studieren was sehr lange dauert- mein Jurastudium z.b. hat fünf Jahre, plus ein halbes Jahr Wartezeit aufs Referendariat und zwei Jahre drei Monate Referendariat gedauert..die Prüfungen fürs Examen haben sich alleine ewig gezogen und mehr als ein Jahr gedauert...
Es gibt Studiengängen da ist man in drei- vier Jahren am Ziel. Und es gibt Studiengänge die ein bisschen mehr Aufwand erfordern und solche wo man relativ locker durch kommt. Z.b. haben sich die Lehramt Studenten nicht gerade tot gemacht die ich kenne. Aber kenne einige die Ihr Informatik Studium nicht geschafft haben..
Ich finde die Idee nicht schlecht, aber bei der Auswahl des Studiums würde ich echt genau hinschauen ob das wirklich eine gute Idee ist.
Viel Erfolg
Mit jedem Kind, das man/frau schon hat, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Elternzeit, das ist wiederum von Vorteil für Arbeitgeber.
Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht. Direkt nach der Uni war die Jobsuche einfacher als mit zwei kleinen Kindern..trotz Berufserfahrung.
Es geht ja nicht nur um die Elternzeit- man büßt schon Flexibilität ein als Elternteil. Und es gibt Frauen die keinen Kinderwunsch haben, oder den erst nach zehn Jahren im Job verwirklichen wollen, nicht den passenden Partner haben, keine Kinder bekommen können..
Bei einer jungen Frau von der Uni ist „Kind“ noch ein theoretisches Problem das passieren kann. Bei einer Mittdreißigerin von der Uni mit zwei kleinen Kindern ist das „Problem“ schon ziemlich konkret..und die Mittdreißigerin könnte genauso noch ein Baby bekommen wie die Konkurrenz Ende 20..
Je nach Branche ist das aber nicht so entscheidend. Eine Ärztin wird trotzdem eingestellt, und eine Lehrerin auch. In einer großen Unternehmensberatung braucht man sich mit „Anhang“ aber eher nicht bewerben..daher meine Frage was sie studieren will..
Etwas andere Ausgangslage. Verheiratet, 2 Kinder, Haus und Vollzeitstelle. Habe schon einen BA und einen MA. Und ziehe grade nochmal nebenbei einen BLL durch. Klappt bisher super, wahrscheinlich weil nicht Staatsexamen und ich eher leicht lerne. Meine Firma unterstützt, zahlt die Studiengebühren und stellt mich für Klausuren frei.
Achso. Fernstudium ist hier das Zauberwort.
Es kommt auf verschiedene Faktoren an.
- Welches Studium?
Dauer (mind.) (realistisch), notwendige Praktika, wie sind die Praktika aufgebaut, wie lernintensiv ist das Fach usw.
- Aufbaustudium zu bisherigem Beruf? Können Zeiten angerechnet werden? Hast du Vorkenntnissse, die dich weiterbringen?
Kompletter Neuanfang?
- Welche Abschlüsse hast du wann?
Wie viele Semester musst du mindestens investieren, damit du einen Abschluss haben kannst? Wie viele Semester musst du mindestens investieren, damit du einen sinnvollen Abschluss hast, der dich weiter bringt? Mit dem du beruflich Fuß fassen kannst?
- Reicht ein "Grundstudium", um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu haben? Wären Spezialisierungen sinnvoll, damit du gegen jüngere Absolventen ohne Kinder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hast?
- Welche beruflichen Chancen stehen dir dadurch offen? Kannst du dann auch in dem Bereich mit Kindern arbeiten? Hast du in dem Bereich schon Praktika gemacht?
Zwei aus meinem Jahrgang haben nach der Hälte des Studiums das Fach gewechselt bzw. abgebrochen und stattdessen eine Lehre gemacht. Das Praktium zeigte auf, dass der Beruf nur theoretisch toll war. Darin arbeiten gefiel ihnen dann doch nicht. Daher die Frage, ob du dich darin schon ausprobiert hast.
Eine Freundin fand über Praktika heraus, was ihr gefällt und hat es daraufhin studiert. Erst als Quereinsteiger gearbeitet und dann Studium drauf gesetzt. Sie wollte sich sicher sein, dass sich die harte Arbeit lohnt. Außerdem war die Arbeit als Quereinsteiger mit kleinerem Kind besser zu wuppen. Das Studium kam dann, als das Jüngste selbst fast erwachsen war. Zeitintensives Studium, das sie mit kleineren Kindern nicht geschafft hätte. Ihre Aussage.
- Finanzieller Aspekt während des Studiums?
Wer verdient wie viel?
Bleibt noch Spielraum für einen Nebenjob? Neben Kindern, Partner, Studium, evtl. Praktika? Lassen sich Praktika mit Nebenjob verbinden? (Nebenjob, der finanziell was einbringt, was als Praktikum angerechnet werden kann?)
Auf welche Dauer gerechnet?
Ist dein Partner flexibel und kann in den Prüfungsphasen Kindkranktage nehmen? Arbeitszeiten anpassen?
Fällt durch das Studium dein Gehalt weg? Ist das machbar?
- Wie kostenintensiv ist das Studium?
Viele Reisen? Auslandssemester? Materialanschaffung? usw.
- Welche Privaten Optionen gibt es?
Gibt es Plan B?
Es kommt sehr auf den Studiengang an.
Manche kann man ganz gut wuppen. Auch mit Kindern. Andere eher nicht. Bzw. ist der finanzielle Aspekt doch auch unterschiedlich.
Auch betrachtet:
- welchen finanziellen Mehrwert bringt das Studium (hinterher)?
Lohnt es sich durchzuhalten und den Gürtel enger zu schnallen, weil hinterher mehr rausspringt?
- Ist es ein Beruf, den du dann wirklich bis ca. 67 J. machen möchtest?
- Welche Back ups hast du, falls Unvorhergesehenes eintrifft? Z.B. gültige Zwischenprüfungen? Berufseinstieg mit Erfahrung x? Auch wenn das Studium noch nicht voll abgeschlossen ist?
Gibt es finanzielle Rücklagen?
Könntest du in deinem Studienfach problemlos ein-zwei Semester pausieren, wenn das erforderliche wäre? Oder wärst du dann raus (inhaltlich, berufliche Chancen, finanzielle Belastung zu hoch)?
- Wie gut lernst du? Tut dir der Druck eher gut? Da gibt es einen Grund es durchzuziehen? Oder bringt dich das an deine Belastungsgrenzen, weil du viel Ruhe brauchst zum lernen?
Wäre Fernstudium eine Option für dich? Du müsstest dann viel weniger auf die Uni und könntest es besser mit Haushalt und den Kids organisieren. Allerdings kann es natürlich gerade daheim mit noch eher kleineren Kindern schwierig werden, in Ruhe zu Lernen.
Ich kenne einen Arbeitskollegen, der mit Mitte 30 seinen Bachelor begonnen und auch durchgezogen hat, sie hatten zu dem Zeitpunkt das dritte Kind bekommen. Es war natürlich sehr fordernd für ihn, er wollte ja auch seine Frau nicht mit den Kids alleine lassen. Aber jetzt natürlich profitiert die ganze Familie von seinem deutlich höheren Gehalt.
Was willst du denn studieren? Davon ist es ja auch stark abhängig.
Wie lange ist die Regelstudienzeit? Wie realistisch ist sie?
Was für Leistungsnachweise müssen erbracht werden?
Wie flexibel kann der Stundenplan bestimmt werden?
Wie sieht es mit den Finanzen aus?
Ich habe mehrere Kommilitonen, die das Studium mit bis zu 3 Kindern gut hinbekommen haben - auch völlig ohne Hochbegabung😉
Mein Mann und ich sind beide noch im Studium und obwohl wir derzeit noch schneller als die Regelstudienzeit sind, nicht überlastet. Wir (vor allem ich) können die Veranstaltungen sehr flexibel aussuchen, ich habe ab jetzt bis zum Examen nur noch Hausarbeiten als Leistungsnachweise, was viel entspannter mit Kindern ist als Klausuren oder mündliche.
Wir haben mit Kommilitonen gesprochen und uns für ein Kind im Studium entschieden. Es ist aber noch nicht geboren, deshalb kann ich keine direkten Erfahrungen sagen.
Aber wenn wir Zweifel gehabt hätten, hätten wir es nicht gewagt (wir haben nämlich wirklich keinen Zeitdruck).
Wir stellen uns aber darauf ein, dass wir jetzt langsamer werden als die Regelstudienzeit. Wir wollen aber auch ohne Kita auskommen.
Was willst du studieren?
Aus der eigenen Lebenserfahrung :
Sozialpädagogik geht so, wie du planst, Maschinenbau nicht.