Mein Mann und ich haben beide Geschwister. Unser Sohn wird Einzelkind bleiben. Ich habe deswegen manchmal schon ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Wart ihr als Einzelkinder glücklich und warum (nicht)? Was haben eure Eltern gut gemacht/hätten Sie besser machen können? Was hätte euch geholfen? Habt ihr allgemeine Tipps?
Tipps an Einzelkindeltern
Ich bin Einzelkind (mittlerweile 19 Jahre alt). Zusätzlich haben auch meine Eltern keine Geschwister und ich habe somit nicht wirklich eine Verwandtschaft, in der es Kinder gäbe und ganz abgelegen wohnen tue ich auch noch, also Nachbarskinder ebenfalls ausgeschlossen Hat alles Vor- und Nachteile würd ich sagen, ich konnte tatsächlich nie gut mit Kindern spielen oder so, einfach reden war mir hundertmal lieber. Ich bin immer ziemlich an meinen Eltern geklebt und hätte nie freiwillig mit fremden Kindern Kontakt aufgenommen. Ich bin auch erst mit 4 in den Kindergarten gekommen (da war das aber noch normal) und zu dem Zeitpunkt hat mich das nicht gestört, vielleicht hätte es mir früher aber auch geholfen. Generell empfand ich Kinder immer ziemlich kindisch, da ich eben nur mit Erwachsenen zu tun hatte, wirklich gute Freunde hatte ich eher später.
Aber obwohl ich hin und wieder schon gerne Geschwister hätte, geht mir nicht wirklich was ab. Ich hatte immer die volle Aufmerksamkeit und Unterstützung meiner Eltern und habe mir dadurch, dass ich "Spielen" immer doof fand, früh so Sachen wie Instrumente, Geografie und Geschichte reingezogen, wovon ich bis heute profitiere. Also meiner Meinung nach muss man überhaupt kein schlechtes Gewissen haben, aber ja, man wächst definitiv anders auf. Das muss aber nichts schlechtes heißen
Ich bin Einzelkind, meine Eltern kommen beide aus Großfamilien.
Sie haben immer dafür gesorgt, dass ich viel Kontakt zu anderen Kindern hatte.
Das bedeutete für sie im Urlaub auf das eigentlich präferierte Ferienhaus zu verzichten und sich stattdessen in ein Hotel mit anderen Kindern einzubuchen.
Alternativ waren sie alleine im Urlaub. Ein Kind kann man ja ganz gut bei den Großeltern unterbringen.
Ich war immer in Gruppen und Vereinen, bei Ferienspielen und Ferienfreizeiten. Ich denke da muss man bei einem Einzelkind einfach mehr organisieren.
Ach und ganz wichtig: Nicht so viel aufheben um das Einzelkind machen. Man hat es einfach stärker im Fokus, darum ist es wichtig auch häufig ein Auge zuzudrücken und nicht aus jedem Bockmist ein Drama zu machen.
Für mich war es OK, Einzelkind zu sein. Aber ich hätte schon gerne Geschwister gehabt.
Ich selbst wünsche mir viele Kinder.
Ich bin Einzelkind und mein Sohn bleibt es auch. Familie (Omas und Opas, jaaaaa auch die Schwiegereltern) sind uns sehr wichtig und wir pflegen einen mehrmals wöchentlichen Kontakt. Freunde und generell das soziale Netzwerk finden wir sehr wichtig und ich bin froh endlich mit Eltern und Kindern zu tun zu haben, die gut zu uns passen. Hier ist ein munteres hin und her unabhängig des Wochen( end)-tags und hier ist jeder herzlich willkommen. Durch Corona alles etwas eingeschränkt aber so lange es draussen trocken ist, gibt es kein Wetter.
So kenne ich es von meinen Eltern auch und habe nichts vermisst.
Mein Mann und ich sind Einzelkinder, unser Sohn auch. Ins hat nie etwas gefehlt, wohl weil wir es nicht anders kannten. Wenn ich damals bei Freunden gesehen habe wie es unter den Geschwistern lief, war ich meinen Eltern dankbar das ich keine habe. Meinem Sohn ging es genauso. Ich finde das Kind hat einige Vorteile wenn es keine Kongurenten hat ( manche sehen das als Nachteil) mein Sohn musste sich nichts erkämpfen und hatte immer unsere Aufmerksamkeit, ich weiss das sowas nach hinten los gehen kann, wir hatten scheinbar Glück. Da er alleine war, konnten wir ihm einiges bieten was mit Geschwistern nicht möglich gewesen wäre.
Ich kenne einige Menschen die in Grossfamilien ( 3 Kinder und mehr) aufgewachsen sind, mehrere von denen haben sich dann später für ein Einzelkind entschieden da sie es ruhiger wollten. Ich denke für jeden ist ein anderes Modell perfekt, bei uns war es bei allen dreien das Einzelkindprinzip 😎.
„ Ich finde das Kind hat einige Vorteile wenn es keine Kongurenten hat ( manche sehen das als Nachteil) mein Sohn musste sich nichts erkämpfen und hatte immer unsere Aufmerksamkeit, “
Naja, das liegt aber mehr an den Eltern als an allem anderen. Bei unseren Eltern (3 Kinder) hätte es sowas niemals gegeben. Dieses schaut wie ihr klar kommt und schlagt euch ruhig drum, entsteht nicht durch die Kinder, sondern durch die Eltern.
Das mag sein, am schlechten Verhalten der Kinder sind immer die Eltern Schuld, das sehe ich auch so, trotzdem passiert es häufiger in Familien mit mehreren Kindern, jedenfalls in den Familien die wir kennen. Mein Sohn als Einzelkind hatte im Kleinkindalter keine Probleme sein Spielzeug, Süssigkeiten usw zu teilen, da er es nicht von zu Hause kannte das ihm einer was Wegnahme, das hat sich dann im Kiga geändert, da hat er gelernt für seine Sachen zu kämpfen.
Ich bin Einzelkind und fand das nie schlimm - ein schlechtes Gewissen muss man da meiner Ansicht nach nicht haben. Unser Kind (7) ist auch Einzelkind und bislang ziemlich zufrieden damit.
Warum sollte man da ein schlechtes Gewissen haben?
Wir können uns ganz und ausreichend dem einen Kind widmen, bei zweien wüsste ich schon gar nicht mehr, wie ich dem allen gerecht werden sollte. Außerdem haben wir hier keine Geschwisterstreitigkeiten und riskieren nicht, zwei Kinder zu haben, die nicht viel miteinander anfangen können oder sich im schlimmsten Fall ständig streiten.
"Wir können uns ganz und ausreichend dem einen Kind widmen"
Genau, die Eltern kreisen ständig um das eine Kind.
Der Rest der Welt tut das aber nicht.
Da fallen die Kinder dann entweder aus allen Wolken, oder sie nerven alle mit ihrer Anspruchshaltung.
"Außerdem haben wir hier keine Geschwisterstreitigkeiten und riskieren nicht, zwei Kinder zu haben, die nicht viel miteinander anfangen können oder sich im schlimmsten Fall ständig streiten."
Genau so lernen Kinder aber Sozialverhalten.
Einzelkinder sind mit Konflikten häufig überfordert und lassen sich alles gefallen oder reagieren irgendwann übertrieben wütend.
Das zieht sich u.U. bis ins Berufsleben.
Ich bin Einzelkind. Mein Mann hat 4 Geschwister, Zusammen haben wir zwei Kinder. Mir hat als Einzelkind nichts gefehlt. Meine Eltern hatten viel Zeit für mich, haben mir sehr viel ermöglicht... Kontakt zu Kindern hatte ich immer viel. Auch darauf haben meine Eltern wert gelegt. Mein Mann ist der jüngste von 5... er lief gefühlt halt immer einfach so mit. Wirklich Zeit hatten die Eltern nicht, dafür war immer mindestens ein älteres Geschwister da... hat alles vor und Nachteile. Entwickelt haben wir uns beide vermutlich ganz gut und one grössere Schäden😂. Beide sind wir promovierte Akademiker.... so viel falsch gemacht haben wohl weder seine noch meine Eltern ...
"Beide sind wir promovierte Akademiker.... so viel falsch gemacht haben wohl weder seine noch meine Eltern ..."
Man kann durchaus einen sehr hohen Abschluss haben, aber nicht zu angemessenem Sozialverhalten in der Lage sein.
Das ist sogar alles andere, als selten.
Das soll nicht heißen, dass das bei Euch so ist, aber das Argument zieht so nicht.
Ein gut geratener Mensch hat für mich nicht unbedingt einen tollen Abschluss, sondern einen Beruf gelernt, von dem er gut leben kann.
Des weiteren ist er/sie in der Lage angemessen mit Mitmenschen umzugehen.
Genau da hapert es aber nicht selten bei Einzelkindern.
"Des weiteren ist er/sie in der Lage angemessen mit Mitmenschen umzugehen.
Genau da hapert es aber nicht selten bei Einzelkindern."
Gibt es dazu eine validierte wissenschaftliche Studie oder ist das *gefühlt*?
Ich bin kein Einzelkind.
Mein man ist glückliches Einzelkind hat sich aber Geschwister gewünscht. Obwohl es ihm an nichts gefehlt hat. Sei es an Freunden, elterliche Zeit oder materiellen.
Unsere Kinder haben einen Altersunterschied von 7 Jahren. Zunächst haben wir geglaubt unser Kind bleibt ein Einzelkind aber mir hat etwas gefehlt.
Sie sind quasi wie zwei Einzelkinder weil sie zur Zeit wenige gemeinsame Interessen haben. Ich habe aber auch kein 2. Kind bekommen damit mein grosser jemanden zum spielen hat. Dafür hat er seine Freunde. Aber ich denke halt das es im Alter schön sein kann wenn wir Eltern nicht mehr sind noch jemanden zu haben.
Und ich möchte Oma werden. Das war auch ein Grund wenn sich eins entscheiden sollte keine Kinder zu bekommen kann es sein das das andere später welche möchte 🙈
Hallo
Wir hatten lange ein Einzelkind und vor Urbia war mir gar nicht bewusst, wie kritisch das doch ist
Das wichtigste: hör auf in „Einzelkind“ zu denken und hab kein schlechtes Gewissen. Warum auch?
Unsere Tochter hätte absolut nichts dagegen gehabt, ein Einzelkind zu bleiben. Die Entscheidung doch noch an der Familienplanung zu arbeiten, hatte für uns auch kein bisschen etwas mit dem Thema „Geschwistern“ zutun.
Im Vergleich machen wir jetzt tatsächlich auch nichts anders, als wir das mit einem Kind getan haben.
LG