Meine Mutter missbilligt meinen Lebensstil, und zwar einfach weil er nicht in ihr Weltbild passt.
Ich war nie verheiratet, hab verschiedenen längere Partnerschaften hinter mir und zwei Kinder von zwei Vätern.
Ich bin öfter umgezogen, hatte nie ein Interesse an einem Eigenheim, hab meinen Job schon zweimal komplett gewechselt, und arbeite jetzt in einem Bereich der ihrer Meinung nach nicht meinem Niveau entspricht.
Ich habe ein abgeschlossenes Studium, wollte aber nie in dem entsprechenden Beruf arbeiten, sondern habe lange als einfache Hilfskraft in einem Job wo man gar keine Ausbildung braucht, gearbeitet und mich dann selbständig gemacht, ich bin in den Exotik Bereich gegangen, was sie nicht mal weiß.
Bei Ihrer Einstellung muss ich mir das nicht geben.
Meine Kinder können sich frei entfalten und ich habe diese Vorurteile nicht und auch keine Vorstellung wie sie ihr Leben gestalten sollen.
Also vor allem nicht dieses Haus, Heirat, und dann am besten Abi und Studium fürs Kind, aber bitte was Solides.
Wie geht ihr mit so was um, auch in Bezug auf die eigenen Kinder, wenn diese so ganz anders sind als Eltern sich das vielleicht wünschen?
Wenn die Mutter intolerant ist
So lange mein Kind im Leben klar kommt, sich und Kinder gut versorgen kann, ist alles gut.
Dann gilt: hauptsache glücklich.
Würde ich merken, dass es Schwierigkeiten gibt oder sie sich was verbaut.
Nicht, weil es meinen Vorstellungen nicht entspricht. Sondern wenn sie im Zweifel ohne was da stünde oder wieder auf mich angewiesen wäre. Dann würde ich schon etwas sagen.
So lange sie für sich selbst gerade stehen kann, freue ich mich, wenn sie glücklich ist.
Selbständigkeit ist ok. Wenn das ist großer Wunsch ist.
Da ich leider Erfahrungen damit habe, würde ich ihr allerdings die rosarote Brille abnehmen.
Ist alles gut durchdacht, sie vorbereitet, Rücklagen da, gutes Konzept, sie kennt ihre Grenzen. Dann prima.
Bei nur rosaroter Brille, kein Konzept oder nicht durchdacht, dann würde ich sie auf Gefahren hinweisen.
Toleranz bedeutet ja nicht, dass man alles gut findet. Ich denke jeder hat gewisse No-Gos im Kopf, die er nicht einfach ablegen kann. Die Frage ist ob es die Beziehung belastet.
Da ist es natürlich kontraproduktiv, wenn Mama es ständig wieder anspricht. Aber auch als "Kind" kann man seinen Teil zum Konflikt beitragen indem man insgeheim dann doch darauf wert legt, dass die Mama den Lebensentwurf ihrer Tochter toll finden muss. (Ich überspitze gerade mal.) Eine Anforderung, die ich ehrlich gesagt zu viel verlangt finde und beides ist schwierig.
Viele Mutter-Tochter-Konflikte beinhalten genau diese Spannung. Bei uns entflammt das beispielsweise an so Banalitäten wie Kindermützen. Jedes meiner Kinder hat zwei Mützen, weil wir gar nicht so viele Sachen haben wollen. Dafür ist auch mal eine Mütze etwas schmutzig und wird trotzdem weitergetragen. Meine Mutter findet das gaaanz schlimm. Man kann Kinder doch nicht schmutzig rumlaufen lassen und ich denke mir "Hey ... wir gehen doch nur auf den Spielplatz?!". Meine Mutter kauft deshalb immer mal wieder irgendwelche Mützen, damit wir öfter wechseln können. Und ich fühle mich persönlich angegriffen, weil ich aus meiner Rolle als Kind nicht rauskomme und eigentlich nur von ihr gelobt werden will. Als ich das für mich erkannt habe, konnte ich damit viel besser umgehen.
Ich werde sie nur schwer ändern können. Es wird sie immer stören, dass meine Kinder auch leicht verschmutzte Sachen weitertragen. Aber mir ist nochmal bewusster geworden, dass ich mir diese Kritik nicht zu Herzen nehmen will. Ich finde ich mache das gut und ich bin erwachsen und muss meiner Mama nicht mehr gefallen. Seit dem belastet es unsere Beziehung kaum noch.
Trotzdem hat sie Mützen-Kauf-Verbot!
Exotik oder Erotik?
😅🤣Erotik, Autokorrektur.
Ich arbeite als Domina.
Ich als deine Mutter, würde dich löchern mit fragen 😅
Korrigiere mich bitte, aber ist es nicht so, daß Dominas eher KEINEN Sex mit Sklaven haben, oder oft nicht? Vielleicht würde ihr diese Info (sofern das so wäre, helfen)
Generell brauchst du dich für deinen Lebensstil nicht zu rechtfertigen. Umgekehrt muss sie es nicht gutheißen aber akzeptieren.
Mein Mann und ich sind sehr tolerant.
Somit werden es unsere Kinder nicht schwer mit uns haben.
Ich muss mit den Entscheidungen, die meine Kinder später treffen, leben, denn es ist ihr Leben. Ich muss sie aber nicht toll finden.
So wie Du Dein Leben beschreibst würde ich als Mutter auch nicht Juhu rufen und mir auch Sorgen machen. Eine respektvolle Beziehung beinhaltet auch, dass man miteinander darüber sprechen kann und auch bis zu einem gewissen Grad kritikfähig ist.
Ich würde meinen Kindern deutlich machen, dass ich immer für sie da bin und mir wünsche, dass sie glücklich sind, aber dass ich vielleicht auch manche Entscheidungen anders getroffen hätte.
Toleranz ist nicht kritikloses Abnicken ohne eigene Meinung und Hinterfragen von Entscheidungen, sondern eher der respektvolle Dialog miteinander.
Deine Beschreibungen von dir selbst und dein Lebensweg bis jetzt wirken halt schon unstet, fast ziellos. Mal hier, mal da, die Jobwechsel, die Partnerschaftswechsel, mehrere Umzüge,... es wirkt halt in deiner Beschreibung so, als wärst du nicht angekommen, nicht richtig glücklich. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich deine Mutter wäre, würde ich mir auch Sorgen machen. Ich will doch, dass mein Kind ein stabiles, sicheres und glückliches Leben hat. Das wirkt bei dir aber nicht so. Sonst würdest du doch auch mal in einem Beruf/Job bleiben, würdest mal in einer Partnerschaft ankommen und würdest auch nicht heimlich einen 2. Job ausführen.
Was heisst den tolerant sein für dich? Heisst das, dass sie alles, was du machst, befürworten muss?
Ich persönlich hasse das Wort "Toleranz". Es wird als Rechtfertigung für alles angeschaut. "Du bist intolerant" wird häufig gebraucht, wenn man nicht die Bestätigung erhält, die man will. Wenn man statt Klatschen eine Ermahnung hört. Aber manchmal ist eine ehrliche Sorge und eine Warnung besser als diese eintönige Toleranz.
Ich als Mutter muss bestimmt nicht alles befürworten, was meine Kinder machen. Es ist sogar meine Aufgabe, sie zu ermahnen, wenn sie aus meiner Sicht in die falsche Richtung laufen. Mit meiner längeren Lebenserfahrung kann ich ihnen bei Entscheidungen eine Hilfe sein. Die Entscheidung obliegt aber schlussendlich ihnen und das muss ich akzeptieren. Aber das heisst nicht, dass ich stillschweigend zuschauen muss.
Ich denke nicht, dass deine Mutter unbedingt ein Problem damit hat, dass du kein Haus hast, oder dass du nicht auf dem Beruf arbeitest, den du gelernt hast. Ich denke eher, der ewige Wechsel von allem, das Unstete bereitet ihr Sorgen.
Zumindest macht mir dein Beitrag diesen unsteten Eindruck.
„ Ich als Mutter muss bestimmt nicht alles befürworten, was meine Kinder machen. Es ist sogar meine Aufgabe, sie zu ermahnen, wenn sie aus meiner Sicht in die falsche Richtung laufen.“
Natürlich muss man nicht alles befürworten, was die Kinder machen. Aber Kinder ermahnen, wenn sie aus Sicht der Mutter in die falsche Richtung laufen? Die Sicht der Mutter muss doch auch nicht die einzig wahre Sicht sein.
Vielleicht ist das Leben für sie Tochter wirklich genau so perfekt, so unstet, wie du es nanntest. Für mich persönlich wäre das auch nichts. Mein Leben verläuft sehr gradlinig und ich brauche das auch so. Aber jeder Mensch ist doch nun mal anders und wenn die TE genau so etwas braucht um glücklich zu sein?
Wenn ich als Mutter merke, dass mein Kind glücklich ist, dann spielt es doch absolut keine Rolle, wenn das Leben nicht so geordnet ist wie mein eigenes. Hauptsache mein Kind ist glücklich.
Grundsätzlich verstehe ich deine Argumentation aber schon. Wenn ich denke, mein Kind „rennt in sein Verderben“, dann würde ich meinen Mund auch aufmachen. Und das auch nicht zu wenig. Aber wenn ich merke, dass mein Kind glücklich ist, dann würde ich es akzeptieren und meinen Mund halten. Jeder ist nun mal anders und braucht andere Dinge zum glücklich sein.
Nun ja, vielleicht wirkt die TE auf die Mutter unglücklich. Ich kann beide Seiten verstehen. Zum Beispiel ziehe ich auch gerne um. Ich mag das Feeling des Neuen, ich gestalte gerne Neu, ich packe auch gerne 🙈. Aber ich weiss auch, dass das Umziehen immer Unruhe ins Leben bringt, neue Herausforderungen. Vor allem mit Kindern. Es wäre ja nicht mal nennenswert, wenn die TE einfach nur oft umziehen würde. Aber es ist die Summe des Ganzen, das sich nicht festlegen können, in fast jedem Bereich des Lebens. Vielleicht verstehe ich die TE aber auch einfach falsch.
Deine Mutter sollte dich akzeptieren und lieben wie du bist! Da sie das nicht tut, würde ich persönlich den Kontakt auf das nötigste beschränken bzw mich auf solche Diskussionen nicht mehr einlassen und sie da einmal deutlich drauf hinweisen. Sei ihr ein gutes Vorbild dadurch, dass du deine Kinder anders behandelst und sie liebst und akzeptierst wie sie sind!
Wie äußert sie denn ihre Missbilligung?
Ich halte es durchaus für möglich, dass ich Lebensstile bei meinen Kindern missbilligen würde. Käme beispielsweise mein 20jähriger jetzt an und würde mitteilen, er wolle jetzt heiraten, Familie gründen und Haus bauen, würde ich ihm durchaus mitteilen, dass ich davon noch nicht sehr angetan bin.
Äußern, dass einem etwas nicht gefällt, finde ich jedenfalls völlig legitim. Da kann ein Kind schließlich locker sagen, "Mutter, es muss dir auch nicht gefallen, ich mach es trotzdem". Für einen Kontaktabbruch oder ähnliches wäre bei mir aber sehr viel mehr nötig als ein Lebensstil, der mir nicht gefällt.