Hallo
Meine Mutter und ich haben schon seit meiner Pubertät relativ oft Streit gehabt. Ich bin vom Wesen schon immer anders als sie oder meine Geschwister und sie hat das nie so akzeptiert.
Eigentlich ist sie eine liebe Person aber wenn man nicht ihrer Meinung ist, ist es sehr schwierig bzw unmöglich mit ihr zu reden.
Sie versteht mich einfach nicht bzw akzeptiert nicht wie ich sachen sehe oder angehe da sie es anders sieht oder anders machen würde. Wenn sie sich kritisiert fühlt (da reicht schon zu sagen das man bestimmte Dinge nicht gut fand, einen verletzt haben) dann winkt sie entweder genervt ab oder wird wütend/laut. Folglich sind Diskussionen total sinnlos. Sie war auch schon immer der Meinung das man sich als Mutter bei den Kindern nicht entschuldigt. Folglich war/bin immer ich schuld wenn es schreit gab.
Natürlich war in meiner Kindheit nicht alles schlecht doch durch diese Art von ihr hatte ich als Kind natürlich nur die Möglichkeit immer wieder auf sie zuzugehen, mich zu entschuldigen etc. Da ich so aufgewachsen bin habe ich das im Erwachsenen Alter leider nicht ablegen können. So ist sie es "gewöhnt" bzw wurde ich immer gedrängt die Dinge wieder "in Ordnung " zu bringen.
Ich hasse es jedesmal wenn sie mich wieder soweit gebracht hat aber ich konnte es wie gesagt nie ablegen bzw wurde (lies ich mich ) erpressen.
Naja jetzt ganb es wieder Streit. Eigentlich geht es um ein Anliegen von mir was ich schon immer habe und seit 6 Jahren sehr präsent bei uns ist. Auf jedenfall sind wir nun auch wieder da nicht einer Meinung aber das Gespräch ist eskaliert da ich mir (völlig falsche) Aussagen von ihr nicht mehr habe bieten lassen. Ich habe ihr die Wahrheit, wütend an den Kopf geworfen und mit meiner Familie ihr Haus verlassen. (Waren zu Besuch )
Das war an Ostern und seitdem haben wir kein Wort mehr miteinander gesprochen.
Versöhnung ist ziemlich ausgeschlossen da wir jetzt so verfahren sind, das eine Einigung nicht mehr möglich ist.
Wir werden wohl keinen Kontakt mehr haben.
Meine Frage
Hat hier jemand auch den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen? Könnt ihr damit gut leben? Ich muss sagen das ich wirklich traurig und auch wütend bin über ihr Verhalten. Ohne Antworten ist es schwer abzuschließen. Wie seit ihr damit umgegangen oder habt ihr allgemein einen Rat.?
Bitte lieb bleiben. Ich bin schon traurig genug.
Danke
PS. Die Seite spinnt. Habe das meiste blind schreiben müssen.
Wohl keinen Kontakt mehr mit Mutter
Hey!
Kontakt habe ich nicht zu meiner Familie abgebrochen.
Allerdings würde ich zu dir sagen, dass du das Problem ja sehr sachlich analysiert hast. Man erwartet von dir zu Kreuze zu kriechen, keine eigene Meinung zu haben und alles zu schlucken. Das bist du nicht mehr bereit.
Du hast es über Jahre versucht- geht nicht.
Ich kann es nachvollziehen. Es wäre ja kein positiver Kontakt, der dir gut tut.
Wie ist es denn mit deinen Geschwistern? Würdet ihr dennoch Kontakt halten oder musst du dich auch dort entscheiden?
Liebe Grüße
Schoko
Hallo
Vielen Dank für deine Antwort.
Tja wie das mit meinen Geschwistern wird, weiß ich nicht. Ich bin mir aber fast sicher, das es dort auch nicht ohne Einmischung bzw neutral weiter laufen kann.
Es wird wohl wirklich so sein das ich mit keinem Kontakt mehr haben werde.
Grüße
Hi, ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden da ich in einer ähnlichen Situation war /bin.
Das schwierigste ist sich emotional von der Person zu lösen. Leider wird deine Mutter sich nicht ändern oder Verständnis zeigen. Das musste ich auch lernen.
Da es dich sehr belastet und du auch redebedürfnis hast würde ich dir einen Therapeuten empfehlen. Das hat mir auch geholfen alles klarer zu sehen und ich habe an mir gearbeitet um mich emotional von meiner Mutter zu lösen. Wir haben noch Kontakt aber es ist nur das nötigste. Sie freut sich gerade sehr auf Ihren neuen Enkel und ich lasse ihr diese Freude aber sobald wieder ein Spruch oder eine miese Aktion von ihr kommt kann ich problemlos ihr die Meinung sagen und den Kontakt mehrere Monate abbrechen ohne das ich mich schlecht fühle
Mein Mann hat 2013 den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen, nachdem er sie mehrfach vorgewarnt hatte und dieses Verhalten nicht zu akzeptieren war. Ihm geht es seitdem sehr gut und er möchte sie auch nicht mehr wiedersehen.
Zu seinem Bruder hatte er schon vorher keinen Kontakt mehr und obwohl wir seit fast 19 Jahren ein Paar sind, habe ich ihn, seine Frau und die dazugehörigen Kinder nie getroffen.
Wenn für dich die Situation unerträglich ist, schaffe dir dein Leben wie du es brauchst und ohne die Menschen, die eine Belastung sind. Deine Mutter hatte viele Chancen und hat sie nicht genutzt, vielleicht hilft viel Zeit und Abstand, dass sie in sich geht und schafft sich zu reflektieren. Wenn nicht, dann ist es so.
"Eigentlich ist sie eine liebe Person"
Vielleicht wäre es dann eine Möglichkeit gemeinsam zu einer Mediation zu gehen. Manchmal ist es schon hilfreich wenn eine dritte (absolut neutrale) Person bei einem Gespräch dabei ist, damit sowas
"aber das Gespräch ist eskaliert"
nicht passiert. Kann wie ein Katalysator wirken, es kann sich eine andere, bessere Dynamik ergeben.
Aber nicht irgendjemanden nehmen sondern einen Profi.
Wären alle dazu bereit?
Hallo
Danke für deinen Gedanken.
Leider würde meine Mutter da niemals mitmachen.
Sie erkennt ja nichtmal das Problem bzw nimmt mich nicht ernst.
Grüße
Hi!
Schade, aber ich würde als letzten Schritt vor einem Kontaktabbruch zumindest noch einmal als Möglichkeit ansprechen. Du hast nix zu verlieren.
Meiner (eher geringen) Erfahrung in dem Bereich nach:
Betone gleich von Anfang an, dass es bei so einer Mediation definitiv nicht um Schuldzuweisungen geht, sondern dass es darum geht wie alle etwas besser machen können. Das es Hilfe für alle ist. Positives betonen.
(Manchmal sind es ja Grade die Leute die sowas ablehnen, weil sie irgendwo doch wissen, dass sie deutliche Fehler gemacht haben, das aber nicht zugeben wollen, und dann Angst haben sich rechtfertigen zu müssen).
Und vielleicht einmal ansprechen, und dann eine Woche sacken lassen. Und erst dann in einem zweiten (eventuell dritten) Gespräch um ein ja oder nein bitten
(Ich selbst hab auch Leute in der Familie wo es mit der Taktik manchmal besser funktioniert: zuerst ansprechen, dann verdauen lassen, dann nochmal drüber reden)
Wenn sie dann insgesamt noch immer ablehnt, dann hast du für dich selbst zumindest Gewissheit, du hast es wirklich probiert, sie hatte eine Chance, und sie selbst hat direkt und mit eigenen Worten abgelehnt (heißt: du glaubst nicht nur dass sie nein sagen würde, sie hat es wirklich getan).
Alles Gute!
Hallo
Mein Mann hat den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen. Auch bei war in der Kindheit keinesfalls alles schlecht oder ähnliches. Es war eine stetige Entwicklung bis er es dann für ihn bzw. uns nicht mehr tragbar fand, weiter Kontakt zu haben. Das ist und war schmerzhaft für ihn. Das was vorher war, war aber noch schlimmer. Rückblickend haben wir uns unter dem Deckmantel „Familie halt“ zu viel gefallen lassen.
Bei ihm sind es nicht offene Fragen die belasten, sondern die Frage, wie es so weit kommen konnte. Hin und wieder schwappt etwas rüber von der lieben Verwandtschaft. Meist etwas unmögliches, was ihn erst einmal komplett mitnimmt.
Aber ansonsten ist es eine Erleichterung.
Was bei euch genau los ist, weiß ich natürlich nicht. Auch bei uns ist es eigentlich einen“ganz liebe“ Person, aber das was sonst so ist, überwiegt halt einfach.
Komm doch einfach mal etwas zur Ruhe und suche den Kontakt nicht. Die Situation von Osten ist ja noch recht frisch.
LG
Hallo du,
hier so: Die Mutter meines Mannes (einziges Kind) hat vor 18 Jahren den Kontakt zu uns komplett abgebrochen. Über viele Jahre hatten ich vorher recht guten Kontakt zu ihr, sie vor allem auch zu unseren drei Töchtern. Gut, einiges nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte (sie hat die Kinder öfter mal versetzt) aber okay. Als dann unser Nachzügler kam und Schwiemu frisch in Rente war wollte sie bei der Betreuung helfen, damit ich meinen Job behalten kann (war eine schwierige Konstellation dort). Was sich vorher schon abzeichnete mit den Mädels eskalierte zu einer Unzuverlässigkeit, die für mich nicht ging, so nach dem Motto "dann gehst du eben ein anderes Mal bißchen arbeiten, das ist doch egal". War aber nicht egal, wenn ich allernötigsten Termine eben auf den vereinbarten Tag gelegt hatte, dann wieder und wieder kurzfristig absagen mußte. Ich habe das dann deutlich, aber sachlich angesprochen und sie war zu Tode beleidigt. Nach 4 Wochen Funkstille rief sie an um spontan mit den Kindern was zu unternehmen. Die hatten schon was anderes vor und ich sagte so flapsig am Telefon "na, hast du ausgedickscht?" (Dickschen ist ein sächsisches Wort für beleidigt sein). Seither kein Wort mehr. Ich habe einige Versuche unternommen, die Sache per Brief einzurenken. Auch eine meiner Töchter hat der Oma einen langen Brief geschrieben. Nix. Es ist also beim Kontaktabbruch geblieben.
Grundsätzlich finde ich das schon sehr schade. Die Wurzeln einer Familie sind aus meiner Sicht schon bedeutsam. Aber eine gute Beziehung läßt sich nicht erzwingen. Man muß nicht immer einer Meinung sein, Akteptanz reicht. Vielleicht, wenn dir daran liegt, versuchst du es mit einem Brief? Das wäre eine Möglichkeit, deine Sichtweise noch mal klar und sachlich aufzuschreiben.
Wenn ich fragen darf: Was war denn dein Anliegen? Und was die falschen Aussagen?
Letztlich ist es deine Entscheidung, dein Weg und der muß für dich richtig sein, für niemanden sonst. Vielleicht wäre eine Beratungsstelle hilfreich, damit du dich einfach mal aussprechen kannst, fachliche und sachliche Rückmeldung bekommst und Unterstützung?
Alles Gute und liebe Grüße
Deine Mutter ist wie meine und ich habe bzw hat es sich so ergeben das wir keinen Kontakt haben, bereits 10 Jahre!
Meine Mutter sieht ihre Fehler nicht, auch ich musste mich als Kind immer entschuldigen, immer lag es an mir, sie war schließlich die Liebe Mutter die es nur gut meint!
Mein großer Bruder ist mir geblieben, die zwei jüngeren haben sich abgewandt. Ich bin ihnen nicht böse, vllt kommt der Tag an dem wir wieder Kontakt haben zu meinem Brüdern. Für meine Mutter habe ich kein liebes Wort mehr übrig.
Ja ich bin ihre Tochter, aber ich bin Erwachsen und muss mir nicht alles bieten lassen!
Und mir geht es soviel besser.
Die einzige Sorge die ich habe, so zu werden wie sie.
Ich habe viel analysiert, ja ich verstehe auch einiges iwie aber eine Beziehung funktioniert nur wenn beide verstehen wollen! Ein geben und nehmen. Beide Seiten müssen daran arbeiten, beide Seiten müssen es wollen.
Auch meine Mutter sieht nur die Fehler bei anderen, sie macht alles perfekt.
Und I wann war es mir zuviel, es ging nicht mehr, oh man hab ich viel geweint als Kind und mir gewünscht das sie kommt, mich in den Arm nimmt und fragt was los ist...nie ist es passiert, nie....
Aber sie ist die super Mama...
Ja natürlich tut es weh, ich hätte es mir anders gewünscht aber hey es läuft nicht alles wie man es gerne hätte.
Und ich bin es leid zu leiden.
Glaube mir iwann wird es dir besser gehen.
Du kannst mal schauen unter Narzissten oder emotionale Erpressung. Da passt einiges.
Oh Mann.
Ich meine, ich lese meine eigene Geschichte. Und auch die der TE.
Auch bei mir war es so. Schon von Kind an. Hab ich den Hintern versohlt bekommen, war ICH Schuld daran, weil ich ja provoziert habe. Jepp. Ich war satt und konnte den Teller nicht leer essen, oder ich hab was nicht verstanden, oder zu laut gespielt, zu leise geredet...
NIE habe ich im Nachhinein mal nette Worte oder eine Entschuldigung gehört. Und ich habe es mir als Kind so sehr gewünscht.
Selbst als ich längst erwachsen war und eigene Kinder hatte, ging es weiter. Hatte ich eine eigene Meinung, wurde ich ignoriert, bis ich wieder auf meine Eltern zuging. Wollte ich über meine Kindheit reden, wurde mir wieder die Schuld zugeschoben, dass ich so ein schwieriges Kind war (war ich nicht, im gegenteil. Sehr angepasst, verschüchtert, abhängig). Meinen eigenen Kindern sollte ich mal den Arsch versohlen, weil sie mal zu laut spielen, in den Augen meiner Eltern freche Antworten geben (nein, ich mag keine Jacke, mir ist warm = frech, da widersprechen).
Seit 2015 haben wir null Kontakt mehr. Ich habe 2 klärende Gespräche geführt, wollte Kompromisse. Der Tenor war, wir müssen uns komplett verändern, sonst kommen wir nicht mehr zusammen. Wir haben ihnen soviel zu verdanken, sie haben meine Ausbildung finanziert, mir als Teenie finanziell einiges ermöglicht, darum müsse ich auch als Erwachsene 35jährige Frau auf die Knie gehen und Dankbarkeit zeigen und ihnen Respekt entgegenbringen und meine Meinung der ihren anpassen. Da war es dann vorbei. Wir sind ausgezogen. Hatten vorher ein 4 Generationen Haus. Heute frage ich mich, warum ich das so lange mitgemacht habe. Ich musste mitte 30 werden, um zu checken, wie sehr ich unterdrückt und kleingehalten werde. Samt Partner und Kindern.
Seit 6 Jahren geht es uns richtig richtig gut. Frei uns unabhängig.
Oh je das klingt ja auch übel, wie es bei dir war. Schön das es dir jetzt besser geht. Das macht Mut.
Es ist einfach so, ich habe das Gefühl das alles was ich mache oder mag kritisiert wird, weil sie es nicht so sieht. Ich bin auch die Einzige die da anders ist. Sie und meine Geschwister sind da alles ziemlich gleich.
Dabei sind es oft nichtmal weltbewegende Dinge, nur es ist eben nicht so wie sie oder die anderen. Es wird einfach nicht akzeptiert. Es wird immer auf mich eingeredet, dass es so wie ich das sehe etc. nicht richtig ist/richtig sein kann.
Kleine Beispiele
Alle (also Mutter+Geschwister) lieben den Sommer, ich liebe nunmal den Winter.
Alle eher extrovertiert, ich introvertiert.
Etc
Es wurde so gut wie nie akzeptiert was ich wollte oder auch nicht wollte.
Damals bei meiner Feier zur Jugendweihe wollte meine Mutter unbedingt das ich dann vor den Gästen etwas auf dem Klavier vorspiele. Ich sagte ihr, dass ich das nicht möchte. Als es soweit war kündigte meine Mutter vor den Gästen an, das ich jetzt etwas vorspiele. Alle Augen waren gespannt auf mich gerichtet und ich sagte nochmal das ich es nicht möchte. Habe es dann auch nicht getan. Sie war danach so sauer auf mich und schrie mich an ich hätte mich blamiert.
Sowas ist ständig passiert. Sie will das ich etwas so und so mache und wenn nicht, ist sie sauer. Redet richtig auf mich ein. Meine Gründe werden ignoriert/nicht ernst genommen.
Jetzt streiten wir wie gesagt über ein Thema wo wir an einem Punkt sind wo es kein vor und zurück mehr gibt. Es ist einfach nur traurig.
Grüße
Die Zeit ist auf deiner Seite. Sie heilt zwar nicht die Wunden, aber Distanz hilft, das Ganze zu überwinden. Meine Mutter hat den Kontskt zur mir abgebrochen als ich 21 war. Habe das lange nicht verstanden, konnte kaum damit umgehen. Irgendwann ging es besser. Wirklich drüber hinweg kam ich erst, als ich ihre Beerdigung organisierte.
Alles Gute euch!