Hallo,
vielen Dank an alle, die sich damals die Zeit genommen haben mir zu antworten.
Vieles hat mir sehr geholfen und doch brauche ich nochmal eure Gedanken bzw. Meinungen.
Ich hatte ja damals schon geschrieben das es zwischen mir und meiner Mutter seit der Pubertät oft gekracht hat. Nun war es (wohl nur eine Frage der Zeit) eskaliert wegen eines Anliegens meinerseits bzw. unserer Uneinigkeit darüber. Eigentlich wollte ich nicht zu sehr ins Detail gehen aber da ich nochmal Meinungen von euch brauche, muss es wohl so sein.
Ich müsste zu sehr ausholen deshalb fasse ich mich kurz.
Hier nochmal der link vom damaligen Thread:
https://www.urbia.de/forum/12-familienleben/5539894-wohl-keinen-kontakt-mehr-mit-mutter
Mein Anliegen:
Ich bin als Säugling in die Familie gekommen (Langzeitpflege). Mein Nachname wurde mit 6 Jahren geändert. (Auch nur weil meine Mutter meinte ich würde sonst nicht aufstehen bei der Einschulung. Wie auch, kannte ich doch nie einen anderen Namen)
Es war schon immer mein größter Wunsch das sie mich adoptiert und ich so offiziell ein Teil der Familie bin. Seit ich eigene Kinder habe ist der Wunsch noch viel stärker.
2015 sprach ich sie mal wieder darauf an und sie versprach mir es im nächsten Jahr mit mir anzugehen. Seitdem kam nie wieder etwas von ihr. Anfangs sprach ich sie noch paar mal drauf an aber sie wimmelte immer ab. Seitdem habe ich nichts mehr gesagt. Sie hat es von sich auch nie angesprochen. Sie will also nicht. Warum hat sie mir auch nie gesagt.
Ihre falsche Aussage:
Meine Mutter wollte mit ihrem Mann die Tradition einführen einmal im Jahr mit allen Enkeln ans Meer zu fahren. Beim ersten Mal (seit ich ein Kind habe) fragte sie ob mein Kind nicht auch mit will. Mein Kind war mir damals aber noch zu klein (damals ca. 18 Monate) deshalb verneinte ich aber nächstes Jahr sehr gern. Ab da war also mein Kind auch insgesamt 2 mal mit im Urlaub. Das Jahr darauf wollten sie es doch anders (da es mehr Enkel waren). Der Vorschlag war dann das alle mitkommen sollten. Also alle meine Geschwister mit Mann + die Kinder.
An sich fand ich das eine schöne Idee doch sie wollten alle weiterhin in den Sommerurlaub ans Meer. An der Stelle muss ich sagen das ich den Sommer noch nie gemocht habe und Urlaub am Meer so gar nicht meins ist. Ich vertrage einfach die Hitze nicht. Noch nie. Ich habe extrem Heuschnupfen auch mit Tabletten. Dazu habe ich wenn es warm ist schon immer sehr starke Kreislaufprobleme (Bin auch schon oft umgekippt). Mein Mann und ich mögen auch einfach keinen Strandurlaub. Meine Mutter weiß das natürlich. Ich sagte ihr also das ich gerne mit der ganzen Familie zusammen in den Urlaub fahren würde aber wegen meiner Probleme es einfach am Strand und dann noch im Hochsommer nicht geht. Ich machte noch ein paar alternative Vorschläge aber die wurden alle abgewiesen. Gut🤷🏼fahren sie also allein.
Doch im Laufe der Zeit fing sie immer wieder mit dem Thema an. Unterstellte mir meine Probleme mit der Hitze (Kreislauf und Heuschnupfen etc..) wären erfunden und totaler Schwachsinn und ich sollte an meiner Einstellung arbeiten. Weiter sagte sie ich würde nur nicht mitkommen weil ich keine Lust auf die Familie hätte. Ich hätte keinen Familiensinn. Ich sagte immer wieder das es nicht so ist aber das wollte sie nicht hören.
Nun wieder zu dem besagten Tag.
Wir waren wie gesagt zu Besuch und ich wurde gleich wieder unterschwellig kritisiert. Meine Mutter hielt meinen Sohn im Arm der ein beigen Body trug und sagt zu ihm, „Na soll ich deiner Mutter nochmal sagen wie man richtig weiß wäscht?“ Ich sagte ihr das es beige wäre und sie dann echt? Sieht grau (verwaschen) aus. Der Body war Nagelneu!
Es dauert auch nicht lange da fing sie wieder mit dem Urlaub an. Sie wurde (wie immer bei dem Thema, sie fängt immer wieder damit an) sauer und beschuldigte mich wieder ich hätte keinen Familiensinn, hätte nur kein bock mit der Familie in den Urlaub zu fahren. Aber damals, als sie noch nur allein mit den Kindern wegfuhren, mein Kind abschieben (so nannte sie es tatsächlich) ginge für mich, meinte sie. Ich bin dann auch richtig sauer geworden. Ich sagte ihr das ich so nicht mehr mit mir reden lasse. Das ich seit 6 Jahren darauf warte das von ihr mal etwas kommt bezüglich der Adoption. Sie wolle mich doch gar nicht offiziell in ihrer Familie haben. Und dann unterstellt Sie tatsächlich mir, ich wäre diejenige ohne Familiensinn. Wir sind dann gegangen.
Das ist 4 Wochen her und seit dem kam nichts.
Nun denke ich also ist der Kontakt wohl hin. Sie wird sich nicht melden und selbst wenn. Wir sind nun einfach zu verstrickt.
Ich will mich auch nicht melden. Ich musste das immer. Nein.
Bitte bleibt bei dem folgenden lieb. Wer so aufgewachsen ist wie ich wird es vielleicht verstehen.
Ich mache mir nun Gedanken ob ich mich nicht doch melden soll. Grund ist, dass ihr Geburtstag bevorsteht. Ich will es nicht.
Wenn ich mich nicht melde werde ich ab dann keine Familie mehr haben denn meine Geschwister werden alle zu ihr halten und bilden eine geschlossene Front, auch ohne Meine Sicht der Dinge zu kennen oder auch nur zu erfragen.
Ja klar kann man sagen wer braucht die schon dann aber der Schritt von einer großen Familie zu keiner macht mir angst.
Bitte sagt mir eure Meinung. Wascht mir den Kopf etc. Aber bitte bleibt nett.
Vielen Dank wer sich durchgekämpft hat.
Grüße
Wohl keinen Kontakt mehr mit Mutter Teil 2
Ich würde am Geburtstag gratulieren und weiterhin die "pause" einhalten.
Vermutlich muss noch etwas Zeit vergehen und dann könnt ihr darüber noch mal sprechen.
Ich kann absolut verstehen, dass du dich ungerecht behandelt fühlst und dir ein anderes Verhalten von deiner Mama wünschst. Mein Tipp: Versuch in dieser emotional aufgewühlten Situation einen klaren Kopf und eine klare Position zu behalten.
Ruf deine Mama an ihrem Geburtstag an (und ich meine wirklich anrufen, alles andere, wie WhatsApp oder Karte würde ich lassen, da es meiner Meinung nach schnell eine gewisse Passiv-Aggressivität ausstrahlt) und gratuliere ihr. Mach vielleicht kurz Smalltalk. Fängt sie wieder mit dem Thema an sag ihr, du möchtest dich nicht schon wieder streiten.
Wenn du das so machst, liegt der Ball in ihrem Feld. Ich würde mich danach erstmal nicht melden. Irgendwann denken die Menschen über ihr Verhalten nach.
Wünsche dir von Herzen alles Gute ❤
Hey du Liebe!
Ok, jetzt ergibt es Sinn.
Ich sehe da auch mehrere Baustellen.
Einmal die Pflegschaft. Das macht natürlich etwas mit einem Kind: abgegeben von der leiblichen Familie und nicht richtig zugehörig zur Pflegefamilie.
Ich arbeite mit Kindern zusammen, die eine ähnliche Geschichte teilen. Vielleicht wäre es sinnvoll, deine Geschichte aufzuarbeiten. Vor allem, weil deine Mutter deine Ängste durch die nicht durchgeführte Adoption triggert. Alle Kinder, die ich kenne, hatten zwischendurch Schwierigkeiten mit Vertrauen und Bindungen durch dieses frühe Trauma.
Da müssen Pflegemütter zu 100% zuverlässig und für das Kind berechenbar auftreten- alles andere führt zu Verunsicherung und Konflikten.
Dann die Vorwürfe zum Thema Familiensinn. Das ist schwierig zu beurteilen. Was ist ein Familiensinn?
Aus deiner Perspektive: Spielt sie damit an, dass du in Pflegschaft bist? Sieht sie da Unterschiede? "Alle halten zusammen- nur du nicht?" Aber vielleicht ist das eben schwierig, wenn du merkst, dass du anders gestellt bist und deine Mutter doch Unterschiede macht. Wie kann man da bedingungslos zur Familie halten, wenn man die Bedingungslosigkeit selbst nicht spürt? Wenn dieser Zweifel tief sitzt.
Der Charakter ist auch genetisch festgelegt und nicht 100% durch Erziehung und Sozialisierung geprägt. Deswegen unterscheidest du dich von deinen Geschwistern. Das muss deine Familie annehmen.
Vor allem, weil ihr per Gesetz eben keine Einheit seid. Wie gesagt, das macht etwas mit einem Kind, führt zu Verunsicherung, Probleme mit dem Urvertrauen.
Ich kann es nachvollziehen, dass andere gerne im Sommer an den Strand wollen und nun nicht richtig verstehen, dass du Bedenken hast. Ich würde vermutlich zum Arzt gehen und ihn um Hilfe bitten. Wie kannst du besser mit der Wärme umgehen, was würde deinem Kreislauf helfen? Welche Tipps gibt es? Dann eben zur Familie gehen und ein geeignetes, milderes Reiseziel herausfinden. Die kanarischen Inseln vielleicht? Mein Mann hat ähnliche Beschwerden, aber kam dort gut zurecht.
Ich glaube nicht, dass es ein grundlegendes Problem mit dir gibt, dass deine Familie dich nun einfach so als schwarzes Schaf ablehnt. Aber aus meiner Erfahrung weiß ich eben, dass eine Pflegschaft harte Arbeit ist. Dass ein Kind auch bei so frühen Pflegschaften Traumata erlitten hat, womit Pflegeeltern adäquat umgehen müssen, um nicht Ängste und Vertrauensprobleme zu triggern. Wenn das nicht geschieht, dann summieren sich im Laufe der Zeit Konflikte und die Gräben werden tiefer, weil du dich ja immer wieder mit deinen Zweifeln bestätigt siehst.
Ich meine, du sagst, dass sie im Grunde nicht vermehrt ist, sondern lieb. Dass sie dein Kind in den Urlaub nehmen und euch so wie andere auch behandeln. Auf dieser Basis würde ich arbeiten. Mir eine Therapeutin suchen und später die Mutter mit einbeziehen. So könnt ihr vielleicht die Fehler der Vergangenheit aufarbeiten und den Konflikt aufdröseln.
Vielleicht hilft es euch und ihr findet wieder zueinander. Oder du stellst fest, dass sie doch - wie irgendwo schon geschrieben- toxisch ist. Das würde ich aber erstmal nicht sofort erwarten, ohne den Kontext zu kennen.. Vermutlich hat einfach eins das andere und viele Verletzungen auf beiden Seiten gegeben.
Das Familiensinnproblem ist aus deiner Perspektive, dass man deine Bedenken nicht ernst nimmt und dich ablehnt. Das habe ich oben erläutert. Aus Perspektive deiner Mutter könnte auch Trauer oder Bedauern vorhanden sein, dass du dich nicht in die Familie einfügst, sondern dich distanzierst. Sie fühlt sich dann auch abgelehnt.
Jetzt würde ich erstmal deiner Mutter gratulieren. Telefonisch. Wenn das nicht geht, einen Blumenstrauß mit Karte schicken.
Alles weitere würde ich professionell bearbeiten und danach entscheiden.
Liebe Grüße
Schoko
Hier:
" So stecken die Kinder in einer sehr widersprüchlichen Spannungssituation. Sie sind auf der Suche nach Halt und Bindung, wehren aber zugleich das Bindungsangebot der neuen Eltern oft heftig ab. Sie wollen etwas, können dies jedoch nicht ertragen. Sie zeigen ihre Not in der Sprache des abwehrenden Kämpfers und machen es den erziehenden Pflege- und Adoptiveltern schwer, sie vorbehaltlos zu mögen." ... "Hinter der Abwehrmauer steckt die abgrundtiefe Angst erneut verlassen zu werden und die Sehnsucht nach Halt."
Ist es vielleicht das?
https://www.annette-naumann.com/adoption-1/fr%C3%BChkindliche-traumatisierung-1/
Hallo,
vielen Dank das du mir nochmal geantwortet hast.
Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist einfach schwierig. Ich bin einfach in vielen so anders. Doch ich fühle mich anders behandelt. Das ist in sehr vielen Sachen sehr deutlich geworden.
Wegen dem Urlaub., unabhängig von meinem Problemen mag ich einfach keinen Sommer/Strandurlaub. Ich habe damals alternative Vorschläge gemacht. Da wurde nichtmal wirklich zugehört. Nein sie wollen dahin im Hochsommer Punkt. Naja dann kann ich da auch nix machen.
Es wird meiner Meinung nach einfach alles was ich sage oder mache als negativ dargestellt. Schon immer.
Meine Mutter erzählt gerne die Geschichte als ich ein Baby war. Als ich in die Familie kam hatte sie bereits 3 eigene Kinder. Meine nächstältere Schwester war ein Jahr älter als ich. Ich habe wohl sehr viel geschlafen, nie groß geschrien, war halt dabei.
Ich würde in der Situation sagen das es doch super so war. Gerade weil meine Schwester selber noch so klein war hatte sie viel Zeit für sie. Ich hab ja viel geschlafen und war immer zufrieden. Sie betont aber immer nur wie schrecklich mein vieles schlafen war. So musste sie ja immer zu Hause sein und konnte mit den anderen nicht auf den Spielplatz.
Das ist jetzt nur ein kleines Beispiel aber so zieht es sich durch meine gesamte Kindheit. Immer hat mit mir was nicht gestimmt bzw habe ich Schwierigkeiten gemacht. So fühlt es sich an.
Ich mache Dinge anders wie sie, Gemecker.
Ich sehe Dinge anders wie sie bzw mache mir über Sachen Gedanken über die sie sich gar keine macht, oh wie anstrengend für alle anderen. (Warum auch immer. Ich hausiere damit ja nicht)
Über eine Therapie habe ich schon oft nachgedacht und das werde ich wohl auch machen. Auf ihre Unterstützung oder das sie gar mitmacht, kann ich dabei nicht hoffen.
Ihrer Meinung nach macht sie ja nie etwas falsch oder müsste auch an sich arbeiten.
Grüße
Hallo,
sind deine Geschwister die leiblichen Kinder deiner Mutter? Oder ebenfalls Pflegekinder? Gibt es eine Ungleichbehandlung zwischen den Kindern?
Nach deiner Beschreibung scheint das ja der Fall zu sein, denn in einem gesunden Familiengefüge darf man auch mal anderer Meinung sein, ohne dass sich der Rest der Familie abwendet. Zwischen meiner Mutter (lebt leider nicht mehr) und mir hat es oft ordentlich gerappelt. Trotzdem war immer klar, dass wir uns lieb haben und füreinander durchs Feuer gehen. Und nach einem Streit ist man immer aufeinander zugegangen ohne aufzurechnen.
Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Gratuliere zum Geburtstag und versuche das Thema mit professioneller Unterstützung aufzuarbeiten. Mittelfristig würde ich mich wohl einfach nach und nach zurückziehen. Diese Familie tut dir nicht gut.
Alles Gute!
Ines
Hallo
Danke für deine Antwort.
Ja die anderen Kinder sind alle ihre leiblichen.
Grüße