Warum kommt jeden Tag die gleiche Flutwelle an Unordnung?

Hallo!

Mir liegt etwas auf dem Herzen, was momentan mein ganzes Leben auf den Kopf stellt und mich auch seelisch total fertig macht. Ich bin dreifache Mutter (nicht mehr von Kleinkindern) und wir wohnen in einer sehr schönen großen 4 Zimmerwohnung.

Ich räume jeden Tag auf und es sieht dann hier wirklich super sauber und schön aus, wir sind wirklich sehr gemütlich und chic eingerichtet, es findet jeder meinen Einrichtungsstil schön.
Und doch kommt auch schon der nächste Tag und es sieht hier aus, als wären wir die Messis. Ich komme damit nur schwer klar und es macht mich psychisch sehr fertig. Es ist jeden Tag wie eine heftige Flutwelle, welche die Wohnung in wenigen Stunden wieder so widerlich aussehen lässt.
Es bestimmt meinen Alltag sehr...Wenn meine Kinder mal rausgehen, werde ich hektisch und frag "Ist die Tür dahinten zu?"....Damit beim rausgehen ein Nachbar im Treppenhaus nicht ausversehen da ins Zimmer rein schauen kann. Es ist mittlerweile soweit gekommen, das ich keinen Besuch mehr zulasse.

Nur weiss ich auch, das ich nicht faul bin und auch hasse ich Unordnung sehr. Ich bin leider Perfektionistin und das macht das alles nur noch schlimmer.

Ich frage mich nur jeden Tag wieder, wie es überhaupt dazu kommt. Denn ich räume jeden Tag auf und putze jeden Tag, aber das bleibt nur ca. 2-3 Stunden so, dann fängt es wieder langsam an und am nächsten Tag wache ich auf und schaue in so ein unordentliches ungemütliches Wohnzimmer, Küche, WC....

Ich habe auch schon versucht Abends alles schön aufzuräumen, damit es gleich am nächsten Tag schön aussieht. Ja, tut es, aber dann sieht es hier Nachmittags schlimm aus. Und umgekehrt.

Wie machen Menschen das, das bei ihnen zu jederzeit Besuch vor der Tür stehen kann und die Wohnung einladend sauber aussieht? Bei mir muss man sich 2 Tage vorher ankündigen. Heute bin ich fast zusammen gebrochen und musste weinen. Ich bin sehr verzweifelt, weil mein soziales Leben dadurch im Ungleichgewicht ist.

Wer gibt mir Hilfe und Tipps für eine stets aufgeräumte & einladende Wohnung?

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1. Therapeutische Hilfe suchen
2. Mann und Kinder haben die Sachen an ihren Platz zu räumen
3. lockerer werden

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Therapeutische Hilfe suchen?

Es wundert mich nicht, das Menschen sich nicht trauen anderen auch mal die innerste Verzweiflung nach außen hin wissen zu lassen, weil einem dann gleich eine Krankheit unterstellt wird.

Was habe ich denn für eine Krankheit?
Kannst Du vielleicht mal etwas ausführlichere Tipps anbieten?

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Nun ja, ganz objektiv betrachtet kann es eigentlich in einer Wohnung (auch wenn mehrere Kinder dort leben) einem halben Tag nach dem kompletten Aufräumen nicht schon wieder so unordentlich sein, dass man hektisch wird, wenn Nachbarn mal einen Blick durch die geöffnete Wohnungstür werfen könnten oder sogar zusammenbricht, weint und keine Freunde mehr einlädt.

In einer Wohnung wird nun mal gelebt, da ist es völlig normal, dass Gegenstände des täglichen Lebens herumliegen oder stehen. Das dich dieser Normalzustand psychisch so belastet deutet schon drauf hin, dass das Problem eher bei dir selbst als beim Zustand deiner Wohnung zu suchen ist.

Du beschreibst dich ja selbst als "Perfektionistin", vielleicht hat sich deine Ordnungsliebe mittlerweile zu einer leichten Zwangsstörung entwickelt? Ich fände therapeutische Hilfe jedenfalls nicht schlecht. Leben verursacht halt ein gewisses Maß and Unordnung und Schmutz, aber mehr als jeden Tag komplett aufräumen ist ja nun mit einem normalen Alltag wirklich nicht mehr vereinbar. Wenn du trotz dessen noch Verzweiflung oder psychische Zusammenbrüche erlebst, weil es immer noch nicht ordentlich genug ist, dann sollte man das Thema definitiv mal von einer anderen Seite aus anfassen.

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Wenn deine Kinder keine Kleinkinder mehr sind dann sollten sie doch in der Lage sein mit zu helfen. Abends vor dem Abendessen eine aufräum Runde und schon ist das schlimmste weg. Und wenn das Chaos zu groß wird und die Kinder selber nicht mehr wissen wohin mit dem Kram misten wir aus so dass alles seinen Platz hat und da hinzurücken geräumt werden kann.

Ansonsten sind deine Ansprüche vielleicht auch zu hoch bzw du machst dir zu viele Gedanken was andere denken könnten?

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>>>und am nächsten Tag wache ich auf und schaue in so ein unordentliches ungemütliches Wohnzimmer, Küche, WC....<<<

Wer produziert denn die Unordnung?

>>>Heute bin ich fast zusammen gebrochen und musste weinen. Ich bin sehr verzweifelt, weil mein soziales Leben dadurch im Ungleichgewicht ist.<<<

Das halte ich schon für sehr übertrieben.

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Hallo,
Bei uns sieht es auch meistens katastrophal aus. Ich habe aber nur eine 9 jährige Tochter. Und 2 Katzen. Ich putze nicht jeden Tag und mache nicht jeden Tag Ordnung. Ich lebe nicht für mein Haus. Mein Haus dient uns und nicht umgekehrt.
Besuch kann gerne kommen, jederzeit. Es ist mir egal, was andere denken. Ich empfange jeden herzlich und biete jeden Kaffee, Tee an.
Ich mache Ordnung, wenn ich es für nötig halte und nicht wenn Besuch kommt. Mein/unser Leben ist zu kostbar, um es mit sauber- und Ordnung machen zu verschwenden. Aber dreckig ist es bei uns natürlich nie. Nur unordentlich oft und halt Katzenhaare hier und da. Na und? Ich bin stolz auf die Katzenhaare. Auch auf meinen Klamotten trage ich die mit stolz.
Werde lockerer. Spann etwas deine Kinder ein. Und was liegen bleibt, bleibt eben liegen. Dein Besuch kommt zu dir für paar nette Gespräche und nicht, weil es bei dir ordentlich ist.

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Wenn deine Kinder es schon können, wäre es vielleicht ganz gut, wenn sie lernen, dass sie Dinge, die sie benutzt haben, wieder zurücklegen oder sie mal mit einem feuchten Tuch wischen, wenn sie was verschütten etc.

Bei uns läuft mit unserer 16 Monatigen schon so, dass wir die Spielsachen in Kisten sortieren und bevor eine neue Kiste genutzt wird, packt sie die alte Kiste zusammen. Sie hilft mir auch beim Auspacken der Einkäufe, beim Tischdecken und beim Wäsche zusammenlegen (natürlich alles sehr spielerisch und noch nur nach Laune). Bestimmt kann man Kindern sowas auch nachträglich noch beibringen.

Alles Gute!

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Hi,
das läuft bis ca. 3 Jahren auch so, danach ist es ein Krampf, mehr oder weniger.

Ich hatte mir auch auf die Schulter geklopft, nach dem Motto, "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nie mehr"...............ab einem gewissen Alter ist es so, wer hat den längeren Atem.

Und wenn noch 2 sehr unterschiedlich erzogene Elternteile dazu kommen, oh man.

Genieße es, solange es so läuft !

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Ja, das kann sein, dass es zwischenzeitig anders wird (so blauäugig bin ich nich), dennoch wird es langfristig irgendwas bringen ... irgendwas bleibt immer hängen. :-) Trotzdem danke für den Wachrüttler.

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Hallo,

So wie das klingt -und wenn du nicht maßlos übertreibst- musst du dich unbedingt mit deiner Familie an einen Tisch setzen und Regeln schaffen.

- beim reinkommen Schuhe aus und ins Regal
-Gegessen wird nur am Tisch, keine Süßgetränke in den Zimmern
-jeder verräumt sein Geschirr selbst und sofort usw...

Wo kommt das Chaos denn her?

Ich selbst mag es ordentlich und aufgeräumt, aber mit drei Kindern (2, 3 und 9) kann ich hier kein "schöner wohnen" erstellen.
Gefühlt räume ich den ganzen Tag hinter den anderen her, aber ich halte sie trotzdem auch dazu an das eine wegzuräumen wenn das nächste gemacht wird. Da du ältere Kinder hast wird ja kaum Spielzeug überall verteilt sein.

Niemand erwartet in eine perfekte Wohnung zu kommen, nichtsdestotrotz verstehe ich den Wunsch dass es halbwegs vorzeigbar ist.

Sprich mit deinen Lieben!

LG

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Dann kann es ja nur sein, dass deine Kinder die "Verwüster" sind und nie aufräumen. Weil sich alles ja wie durch Zauberhand jeden Tag von alleine aufräumt.

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Ja, ich denke das ist ein bzw. das Problem.

Ich bin zu wenig hinterher, sie aufzufordern vieles auch wieder wegzuräumen.

Danke.

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Du willst also den ganzen Tag der Familie hinterher rennen? Schon mal gedacht, dass du das Problem bist und nicht die Kinder? Nichts dagegen, dass Kinder Ordnung lernen, aber ich finde es gruselig, wenn ständig jemand hinter mir her ist und mich kontrolliert. Denn zu seinem Ordnungstick kommt noch der Kontrollzwang dazu.

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Kenne ich zu gut.

Aber der Druck ist es nicht Wert!
Es gibt ein Unterschied zwischen dreckig und unordentlich.
Außerdem machst du dir mehr Gedanken als die anderen die zu Besuch da sind!

Ne Freundin zB, da kann immer jemand kommen und es ist meiner Meinung nach sehr chaotisch, würde so niemanden empfangen aber sie stört es nicht und ich glaube so lebt es sich einfacher.

Oder ich hatte über eBay etwas ergattert, hans geholt und war erschrocken, dieses Chaos. So käme niemand in meine Wohnung aber für sie war's okay.

Oder meiner Vermieterin damals, da war es immer sauber, immer! Aber dafür flogen regelmäßig die Fetzen, lautstark.

Dieser Druck, das immer alles sauber ordentlich ist, der macht dich kaputt!

Auch ich habe ungern unangemeldeten Besuch, weil ich vorher jede Ecke putzen muss, gesund ist das nicht aber ich arbeiten dran.

Ja mein Rat, weniger Druck. Vllt schaffen wir beide es auch iwann.

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Ach ja und weniger ist manchmal mehr.

Zu viel Spielzeug, zu viel Deko, zu viel Zeug heißt mehr Arbeit.

Wir Leben zwar nicht minimalistisch aber ich trenne mich sehr oft von unnötigen Dingen, und Spielzeug wird regelmäßig aussortiert. Auch habe ich einen kleinen Kleiderschrank.

Die Schränke sind alle nicht voll, ich habe direkt einen Überblick wenn ich einen öffne. Und alles hat seinen Platz.

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Tut mir leid, ich hasse Ferndiagnosen oä, aber das hört sich nicht mehr ganz normal an, ist das evtl wirklich schon mehr als "nur" der Wunsch nach Ordnung?
Manche haben ja wirklich so einen Ordnungs- und Sauberkeitswahn bzw - zwang.
Vielleicht denkst du mal in dieser Richtung und lässt dir evtl helfen?