Hey, mich würde eure Meinung interessieren. Ich bin allein mit meiner Mutter aufgewachsen, sie war psychisch krank. Sie hat mich emotional missbraucht, ganz schlechtes Gewissen ständig gemacht. Dazu körperliche und seelische Gewalt. Sie drohte mich umzubringen, sich umzubringen...es war nicht ohne. Nach einem Verbrechen, dem ich zum Opfer fiel, rief ich sie zuerst an und sie sagte: So wie du dich meistens anziehst kein Wunder - und legte auf. Ich war auch immer schuld, dass sie keinen Partner hatte (mit 6) und mir wurde immer gesagt, sie hätte mich abtreiben sollen. Mit ihren Worten allein hat sie meinen Selbstwert massiv geschädigt, ich hab alles weitestgehend im Griff, bin aber ziemlich unselbstbewusst und habe Angststörungen sowie depressive Phasen, ist aber alles im grünen Bereich. Sie selbst hatte eine schlimme Vergangenheit und daher hätte sie bestenfalls kein Kind bekommen sollen. Nun ist es so, dass ich letztes Jahr in meiner Schwangerschaft den Kontaktabbruch androhte per Brief, da sie mich nicht ernst nahm. Ich versuchte ihr immer auszuweichen, aber sie musste mir irgendwie einen Schmatzer auf den Mund drücken. Sie wurde auf einmal relativ lieb, nachdem ich ausgezogen war, aber ich hatte weiterhin dieses Gefühl der Distanz und Verachtung. Sie engte mich immer mehr ein sodass ich einen Brief schrieb und ihr schilderte, was alles passiert ist und, dass ich etwas Abstand bräuchte. Mir würde bei dieser Vergangenheit einmal im Monat ein Treffen reichen, nicht 1-2 Mal die Woche. Ich sagte ihr, mir wäre wichtig, dass sie sich wenigstens jetzt einen Psychologen sucht. Dies geschah bis heute leider nicht. Nun hat es sich erneut zugespitzt - lange Geschichte - und ich überlege wirklich den Kontakt abzubrechen. Ich habe momentan eine ziemlich depressive Episode und sie will die ganze Zeit helfen, aber ich will und kann das nicht annehmen. Sie kümmerte sich als Oma zwar lieb um meinen Kleinen (10 Monate), jedoch tut es mir irgendwie nicht gut. Ich kann nicht verzeihen..habt ihr dazu Tipps und Anregungen, ähnliches gehört/erlebt? Ich schäme mich dafür seltsamerweise, daher habe ich das höchstens meinem Partner und meiner Psychologin erzählt. Leider wohnt sie auch in meiner Nähe, daher hab ich manchmal den Wunsch, weiter wegzuziehen.
Tiefe Probleme mit Mutter Kontaktabbruch?
Ich rate dir auch weg zu ziehen und ein neues Leben ohne deiner Mutter an zu fangen. Du wirst ansonsten dich emotional nicht lösen können. Dein Kind wird älter und ich hätte Sorge das die Oma das bei ihr wiederholt oder dich wieder emotional herunter putzt. Dein Kind wird es auf jeden Fall mitbekommen.
Mein Mann hat auch eine toxische Beziehung zu seiner Mutter und damals weg gezogen, seid dem hat sich in seinem Leben vieles zum Guten gewendet. Seine Mutter zeigt ihm trotzdem bei jeder Gelegenheit das er eigentlich Abschaum ist.
Ich kenne auch Geschichten aus dem Freundeskreis und habe eine eigene zu dem Thema. Du bist für dich und dein Glück verantwortlich und hast einen tollen Mann und Kind. Du wirst Menschen kennen lernen die dir wohlgesonnt sind und dein Leben wird dir immer unbeschwerter Vorkommen.
Deine Mutter muss selber den Absprung aus diesem Verhalten schaffen, das ist nicht deine Aufgabe ihr einen Weg zu zeigen.
Alles Gute wünsche ich dir auf deinem Weg.
Danke 😊
Das stimmt schon, ich hoffe sehr, dass es klappt. Diese Abhängigkeit und Verantwortung ihr gegenüber ist noch sehr präsent, daher ist die Umsetzung nicht einfach. Aber ich spüre, dass es Zeit und die Mühe Wert ist.
Mein Kind wird auch die Spannung später mitbekommen. Ich bin in ihrem Beisein super angespannt und verstelle mich nonstop.
Dir auch alles Gute 🍀
Ein paar lumpige Gene machen jemanden noch lange nicht zur Familie.
Diese Frau tut dir nicht gut, würdest du Kontakt halten, wäre sie nicht deine Mutter?
Lebe dein Leben mit deinem Partner und deinem Kind. Und löse dich von dem Gedanken; dass du ihr etwas schuldig bist, man sich so nicht verhält und den Kontakt zur Mutter abbricht.. du bist ohne sie besser dran ❤️
Die Frage ist, ob du es schaffst dich seelisch abzugrenzen, wenn du es "nur" äusserlich tust (durch Umzug) und es nicht schaffst, für dich eine Grenze zu ihr zu ziehen.
Es kann ein erster Schritt sein, wegzuziehen, aber die Geister der Vergangenheit müssen halt richtig ausziehen, auch aus deinem Herzen.
Insofern würde ich dir raten, dich verstärkt um dich zu kümmern. Mehr Therapie, vielleicht eine Gruppentherapie, evtl mal eine Mutter-Kind Kur, Kurse mit deinem Baby, Kurse zu Familienleben... Es gibt ja auch noch die Gefahr, dass sich Muster aus deiner Kindheit übertragen auf deine eigene kleine Familie.. Das ist bei allen so, nicht nur bei einer so krassen Geschichte, wie bei dir.
Vielleicht brauchst du ein besseres Netz an Fachleuten, nicht nur aus dem therapeutischen Bereich, sondern eben aus dem pädagogischen Bereich, die dir helfen, den Fokus weg von deiner Mutter zu nehmen.
Dann ist es dir vielleicht auch möglich, dich nicht mehr zu schämen, deiner Mutter einen Riegel vorzuschieben, dich abzugrenzen von ihr. Und so stark zu werden, dass sie nicht mehr übergriffig werden kann und wenn sie es versucht, es zu unterbinden und es nicht dein Selbstbewusstsein wieder bröckeln zu lassen.
LG
Ja, da hast du nicht ganz Unrecht.
Echt schwierig... wahrscheinlich hat es sich so verstärkt mit meiner Psyche durch Corona. Ich hatte wirklich vieles gebucht, jedoch fiel es aus. Jetzt sind wir zumindest in einem Baby-Krabbelkurs.(:
Ich merke schon zumindest, dass sie mir egal ist. Sie ist nicht wirklich meine Mutter, ich spüre keine Bindung. Mich interessiert kaum etwas, das sie erzählt (sowieso immer alles doppelt und dreifach), ich verabrede mich häufig, wenn sie den Kleinen holt...
Da ist dennoch natürlich dieses Versntwortungsgefühl, als hätte jemand mir einfach so sein Kind in Obhut gegeben und sich verdrückt.🙈 Da würde ich das Kind ja auch nicht einfach vor die Tür setzen können.
Aber ich muss mich jetzt auf meine Familie fokussieren, da wäre das eine große Sorge weniger (dass sie nicht ständig so präsent ist)
Liebe EllaDella,
ich möchte dir einige Bücher empfehlen: „Natzissenkinder“, „Narzisstische Mütter“ und „Warum wir unseren Eltern gar nichts schulden“. Vielleicht findest du dich in einem der Bücher wieder, oder zumindest gute Strategien zur Abgrenzung.
Ich kann dir nur sagen, dass mir mehrere Jahre im Ausland sehr gut getan haben. Dadurch, dass ich so weit weg gewohnt habe, hatte niemand aus der Familie den Anspruch an mich, dass ich für jemanden da sein sollte und ich konnte die Vergangenheit aufarbeiten und neue Strategien für den Umgang mit meiner Familie entwickeln. Die räumliche Distanz kann helfen die emotionale Distanz zu gewinnen, aber am Ende zählt nur die emotionale Abgrenzung. Ich drücke dir die Daumen, dass du einen Weg findest, dich aus der Situation und vor allem der depressiven Episode zu befreien.
In dem Moment, wo man das Gefühl hat, selbst über das eigene Leben bestimmen zu können, nimmt der Leidensdruck der Depression oft ab. Die Pandemie hat einem viele Entscheidungen abgenommen und dadurch hatte man das Gefühl nicht nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen leben zu können. Egal, wie klein der eigene Entscheidungsspielraum ist, es gibt immer noch tausende Entscheidungen, die du für dich und dein Baby selbst bestimmen kannst. Vielleicht hilft dir dieses Bewusstsein und die Erkenntnis, dass die Pandemie auch abebben wird. Such nach den Dingen, die du selbst ändern kannst anstatt dich über die vorgegebenen Beschränkungen zu ärgern.
Ich drücke euch die Daumen, dass dein Mann und du als Familie eine gute Lösung für die Situation gegenüber deiner Mutter findet. Wäre ich in deinen Schuhen würde ich glaube ich als erstes den unbegleiteten Kontakt von Enkel und Oma einstellen und den Kontakt reduzieren.
Also ehrlich gesagt, ich kann mich natürlich auch irren, hätte ich Bedenken was dein Kind angeht. Sie ging so mit dir um und tut es noch, was macht sie später mit deinem Kind? Wenn sie sich da möglicherweise normal verhalten kann, wieso dann nicht bei dir? Was gibt dir Sicherheit? Wie fühlst du dich?
Denke mal in Ruhe nach wie es dir damit geht und triff dan deine Entscheidung mit der du am besten leben kannst.
Ela