Geschwisterfrage-zum-Tag

Hey

Frage an Geschwister:

Kann man als Eltern gezielt Gemeinsamkeiten fördern unter Geschwistern?


Als K1 klein war, haben wir viel mit Tieren gemacht. Bauernhof, Zoo, Wald als Thematik. Geräusche Spielsachen Bücher. Und das interessiert es auch mit 3 noch am meisten. Entweder wird es Bauer oder Tierarzt für Kühe. 🤣
Jetzt mit K2 frage ich mich, ob das nochmal funktionieren kann. Schließlich sind unsere Spielsachen genau darauf ausgelegt. Und wenn wir nicht Baustellenfahrzeuge oder Feenzeug besorgen, kommg es ja nicht damit in Berührung.

So hätten sie ja eine gemeinsame Spielgrundlage als wenn man dem Mädchen klassisch Puppen und dem Jungen automatisch Autos nur gibt.
Spätere Interessen kann man ja auch eingrenzen (finanziell ist kein Pferd drinnen, keine Mountainbikestrecken im Flachland vorhanden,...)

Klar, Freundeskreis haben beide dann vl unterschiedlich. Aber das ist dann ja Charaktersache die man eh nichz beeinflussen kann.


Wie seht ihr das?

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Mir hat eine Freundin kürzlich ziemlich erstaunt von ihren beiden Kindern ( Altersunterschied knapp 2 Jahre) erzählt.
Beide Kinder lieben das selbe Bilderbuch vom Bauernhof. K1 interessiert sich ausschließlich für die Tiere, K2 nur für die Fahrzeuge (Traktoren). Sie liest das Buch für beide gleich vor und trotzdem sind die Interessen total unterschiedlich.
Es kommt halt total aufs Kind an 😊

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Um ehrlich zu sein, zweifel ich daran, dass das funktioniert. Aber versucht das doch, wenn es euch am Herzen liegt.

Ich habe mal einen Spruch gehört:
Beim ersten Kind, denkt man man wäre Kapitän auf einem Schiff. Beim Zweiten merkt man, dass man wohl eher zur Mannschaft gehört und beim Dritten begreift man, dass man nur dafür da ist um Wasser aus dem sinkenden Schiff zu schaufeln.

Ich bin der Überzeugung (war ich aber nicht immer), dass man kaum Einfluss auf Kinder hat.
Was gut wirkt ist die unterschwellige Stimmung in der Familie. Einstellungen usw.

Schraub deine Ansprüche da nicht zu hoch.

Apropos: Das größte Problem unter Geschwistern ist Konkurrenz und Rivalität um die gleichen Ressourcen. Mit unterschiedlichen Interessen können Kinder nicht miteinander verglichen werden und haben die Chance eine gute Beziehung zueinander aufzubauen.

Alles Gute!

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Der Spruch ist gut, den merk ich mir 🤣

Das mit der Rivalität ist ein guter Punkt. Weiter oben hat eine Antwort gelautet, auch wenn es das selbe Buch ist, picken sich die Kinder unterschiedliche Dinge raus. Das stimmt natürlich.

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Würde mir da gar keine Gedanken drum machen und K2 mit dem spielen lassen was ihr eh schon habt. Ich hab drei Geschwister. Mit Ausnahme einzelner Dinge haben wir uns auch unser Spielzeug geteilt. Hat das gemeinsame Interessen gefördert? Puh, keine Ahnung. Mein Bruder ist Physiker, meine Schwester Mathematikerin, mein kleiner Bruder Informatiker. 🤷🏻‍♀️ Vielleicht schon. 😅 Nur ich, ich bin entartet.

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Hallo.

Klar kannst du das fördern. Ob es so klappt und ein Leben lang funktioniert ist ja wieder was anderes.

Wir haben unsere beiden Kindern auch sehr tier- und naturnah aufwachsen lassen (wir leben immer noch so ;-)) und beide sind nach wie vor äußerst tierlieb und dahingehend fürsorglich, interessieren sich für die Natur und denken tiefgründiger darüber nach, z. B. wo das Fleisch herkommt, das auf ihrem Teller landet.

Glaube schon, dass das auch in allen anderen Bereichen so möglich ist.
Irgendwie färbt ja alles - oder zumindest vieles ab - so wie man es ihnen als Eltern vorlebt.

Klar, im Laufe der Zeit entwickeln sie auch andere Interessen und bilden sich ihre Meinung. Aber das soll ja auch so sein.:-D

#winke

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Wir haben vier Jungs innerhalb von 7 Jahren bekommen, welche logischerweise unter identischen Umständen aufgewachsen sind.
Trotz 4x gleichem Geschlechts, sind die Interessen nur selten gleich.
Typisch Jungs wäre Fussball - Sportplatz und Verein sind quasi nebenan und trotzdem spielt nur einer.
Interesse für Fahrzeuge hatten zwei, einer interessierte sich viel für Tiere, ein anderer hatte die Dinophase, wofür die anderen drei null Interesse aufgebracht haben.

Viele Leute finden es unheimlich praktisch, nur Jungs zu haben, welche deren Meinung nach ja alles teilen und die selben Interessen haben müssten. Mit der Realität hat das überhaupt nichts zu tun.

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Noch ein Nachtrag; Nach dem Outing von Sohn eins, habe ich tonnenweise Spielzeug organisiert. Bauernhof, Tiere, Bagger etc. Den in meinen Augen war völlig klar, dass er sich als Junge automatisch dafür interessieren muss. Ist ja viel Landwirtschaft um uns herum, meine Brüder waren so usw.
Sagen wir es so, er störte sich nicht sonderlich daran, wenn ich da saß und alleine spielte...
Erst Sohn 3 zeigte dafür Interesse.

Daher bin ich der Meinung, dass man richtiges Interesse nicht wie Gras sähen kann.

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Das erinnert mich an eine Freundin, die stundenlang mit den Barbies ihrer Tochter gespielt hat, während diese Autos des großen Bruders Unfälle simulierte. 😅

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Naja, sicher kann man die Interessen eines Kindes lenken. Ich fände das allerdings sehr schade, die Auswahl so einzugrenzen. Ich habe schon versucht, meinen Kindern verschiedenes Spielzeug zur Verfügung zu stellen. Nicht unbedingt von der Masse her viel, aber solches Spielzeug, mit dem man verschieden spielen kann. So bieten ja z.B. Bausteine die Möglichkeit sowohl einen Bauernhof, als auch ein Puppenhaus oder eine Autogarage zu bauen.
Und gerade was Bücher betrifft, ist doch das tolle an Literatur (auch Kinderbücher), dass man Dinge sehen und erfahren kann, ohne großen Aufwand. Das fände ich schon traurig, dort thematisch Grenzen zu setzen, nur weil eben dies und jenes schon da ist. Es gibt ja notfalls auch Bibliotheken, um die Vielfalt zu entdecken und das Kind eigene Vorlieben finden zu lassen.

Dennoch ist das Kind natürlich abhängig von seiner Umwelt. Wir sind keine Museum-Gänger und viel in der Natur unterwegs. Statt Stadtbummel lieben wir Freizeitparks. Da ist klar, was unsere Kinder (bisher) bevorzugen, oder? 😉 Durch Kindergarten / Schule kommen dann zum Glück noch neue Einflüsse dazu.

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Ich glaube das eher nicht. Hier interessieren sich K 1 und K 2 nicht für die gleichen Dinge.

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Hallo,

Ich denke, dass dein Vorhaben nur bedingt funktioniert. Und selbst wenn auch Geschwister, die völlig unterschiedliche Hobbies, Freunde etc. haben, können in Erwachsenenalter ebg verbunden sein. Andererseits kenne ich auch Geschwister, die als Kinder alles zusammen machen müsste, weil ihre Eltern es wollten und als Erwachsene nicht miteinander reden. Da der jüngere der beiden immer das Gefühl hatte immer nur das machen musste was der Große wollte. Er fühlte sich von seinen Eltern und Bruder in eine Richtung gedrängt.

Spätestens im Kindergarten oder wenn er andere Kinder trifft kommt man mit anderen Spielsachen in Kontakt. Und Vorlieben können sich in jedem Alter ändern.

Ich in eher auf der Seite, dass jedes Kind sich frei entfalten soll.

LG Morgain

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Hallo,

ich denke, man kann eine gute Geschwisterbeziehung fördern, aber eher nicht die Interessen.

Geschwister können auch bei total unterschiedlichen Interessen viel miteinander anfangen.
Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass es das Besondere an Geschwistern ist, dass man u.U. viel miteinander macht, obwohl die Interessen auseinander gehen.
Freunde sucht man sich nach Interessen aus und wechselt sie im Lauf des Lebens auch schon Mal. Geschwister bleiben - und wenn man gelernt hat, sich aufeinander einzulassen, Kompromisse zu finden und Schnittmengen zu nutzen, dann kann das eine tolle, lebenslange Freundschaft werden.

Theoretisch kann man ein Stück weit auch die Interessen lenken. Meine Mädels würden wohl (beide!) nicht so begeistert unseren Roboter programmieren, wenn ich das nicht schon stundenlang mit ihnen gemacht hätte. Sie würden wohl nicht miteinander MauMau spielen, wenn nicht Gesellschaftsspiele in unserer Familie üblich und häufig wären.
Man sollte aber nicht unterschätzen, dass Geschwister sich auch (bewusst oder unbewusst) voneinander abgrenzen wollen! Und das ist, meiner Beobachtung nach, bei Geschwistern mit verschiedenen Geschlechtern heutzutage leider am einfachsten, indem man auf "typisch Junge" oder "typisch Mädchen" macht. Das muss also nicht von den Eltern kommen, das schaffen die Kinder spätestens ab dem Kindergarten auch prima selbst.

LG!