Ich bin nicht die Tochter, die meine Mutter sich wünscht

Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht, ob es richtig ist, hier über meine Probleme zu schreiben, aber ich glaube, ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich dringend darüber nachdenken muss, wie ich die Schwierigkeiten mit meiner Mutter angehen kann. Derzeit weiß ich noch nicht genau, wie ich das bewerkstelligen soll. Vielleicht habt ihr ja einen Rat.

Am besten erzähle ich euch zunächst einmal, worum es geht. Ich versuche mich kurz zu fassen, auch wenn es schwierig ist, mehr als 30 Jahre Beziehung zu seiner Mutter zusammenzufassen.

Meine Mutter und ich hatten zunächst, wie ich fand, ein tolles Verhältnis, ca. bis ich elf Jahre alt war. Dann starb mein Vater nach schwerer Krankheit. Meine Mutter hatte sich aufopfernd um ihn gekümmert. Mein Vater war in einer Spezialklinik ca. 300 km von Zuhause entfernt, aber meine Schwester und ich blieben in der Zeit bei meinen Großeltern. Wir haben unsere Mutter nur selten gesehen, was sehr schwer für mich war, auch wenn ich es heute ein Stück weit verstehen kann. Als mein Vater schließlich starb und sie wieder zuhause war, hatte sie sich sehr verändert. Sie war härter als vorher und abweisender. Durch die Trauer um meinem Vater konnte sie uns nicht wirklich helfen, auch wenn sie uns mal in den Arm nahm und tröstete. Eine Therapie für uns Kinder lehnte sie ab.

Schnell lernte sie ihren neuen Freund kennen. Gefühlt drehte sich plötzlich alles nur noch um ihn. Zügig zog er bei uns ein und was er wollte, war Gesetz. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass ich für meine Mutter nicht die Tochter sein konnte, die sie sich gewünscht hat. Dies äußerte sich in vielen Dingen:

Als ich 18 Jahre alt und mitten im Abitur war, setzte sie mich vor die Tür. Sie könne es nicht mehr ertragen, dass mein damaliger Partner (den sie später noch als Lieblingsschwiegersohn bezeichnen würde) ständig anwesend sei. Dass ich kein eigenes Geld verdiente, war egal. Mein Partner verdiene schließlich gut und er könne sich um mich kümmern. Ich zog also schweren Herzens aus. Meine Schwester zog mit 23 Jahren aus. Bei ihr weinte sie und war traurig, während sie in Bezug auf meinen Auszug immer betonte, es sei das Beste für alle.

Egal wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte ihren Ansprüchen nicht genügen. Der Haushalt war nie ordentlich genug, mit Geld konnte ich nicht umgehen, charakterlich sei ich sehr schwierig und wenn ich schulisch gute Leistungen erbrachte, dann lobte sie sich selbst, indem sie sagte, ich könne froh sein, dass sie mir so tolle Talente vererbt hätte. Über die Zeit wurden so viele Dinge gesagt, die mich tief verletzt haben, aber damit konfrontiert, streitet sie ab, dass sie jemals gesagt wurden. Beispiele hierfür:

Ich könne froh sein, dass mein Mann mich genommen hat. So schnell fände ich keinen mehr, der mich so nimmt, wie ich bin.

Auf einer Feier sagte meine Patentante zu ihr, sie könnte stolz sein. Sie hätte zwei tolle Mädchen, die viel im Leben erreicht hätten. Daraufhin entgegnete sie, es könne besser sein.

Als mein Sohn noch klein war, haben wir sie oft besucht. Sie sagte immer, wir sollten gehen, bevor ihr Freund kommt. Der hätte es nicht so gerne, wenn er von der Arbeit kommt und wir wären da.

Als ich nach der Geburt meines Sohnes erkrankte, wodurch ich Despressionen entwickelte, überwarf ich mich mit meiner Cousine, die mir immer wieder Nachrichten schickte und meine Despression in Frage stellte. Als ich ein paar Tage später bei meiner Mutter war, bat sie mich darum, kurz nachzuschauen, ob sie eine bestimmte E-Mail erhalten hätte. Ich ging an ihren PC und fand im E-Mail-Postfach, statt der gewünschten Mail, einen Nachrichtenaustausch mit meiner Cousine vor, in dem meine Mutter schrieb, meine Art würde sie sehr belasten und sie sei froh, dass sie mittlerweile nicht mehr in meiner Nähe wohne, sodass sie mich nicht mehr so häufig ertragen müsse.

Ich könnte noch ewig so weitermachen, aber ich denke, ihr habt einen Eindruck gewinnen können. Über die Zeit habe ich immer wieder den Kontakt eingeschränkt, aber letztlich ist sie meine Mutter und in mir keimte mit der Zeit doch immer wieder die Hoffnung auf, das Verhältnis könne sich bessern. Nun war es zwei Jahre recht friedlich, bis es gestern eskaliert ist. Ich hatte letzte Woche Geburtstag und meine Mutter und ihr Freund waren hier. Nicht einmal zehn Minuten bevor meine Eltern kamen, erhielt ich eine für mich üble Nachricht. Ich war also relativ aufgebracht als meine Eltern eintrafen. Sie fragten nur nebenbei, was los sei. Ich sprach es an, hoffte, dass sie vielleicht eine Idee oder Trost hätten, wie man mit der Situation umgehen könnte, aber sie bügelten es einfach ab und gingen zur Tagesordnung über. Ich bekam Blumen und Geschenke in die Hand gedrückt und scheinbar wurde erwartet, dass ich jetzt sofort in Feierlaune verfalle. Leider kann ich nicht so schnell umschalten und so warfen mir meine Eltern vor, sie fühlten sich nie willkommen, wenn sie bei mir wären. Ob sie denn nicht mehr zu mir kommen sollten? Die Situation eskalierte, es wurden auf beiden Seiten unschöne Äußerungen getroffen und so schnappten sie sich den Kuchen und fuhren nach Hause.

Klar, mir ist bewusst, dass es für sie nicht schön ist, wenn sie uns besuchen und ich bin gerade schlecht drauf. Aber immerhin höre ich mir auch jedes ihrer Probleme an, bin immer auf ihrer Seite und versuche zu helfen. Während ich bei ihr das Gefühl habe, dass ihr meine Probleme egal sind, da sie eh immer nur sowas antwortet, wie: "So ist das Leben nun mal!" Ich habe gestern all meinen Frust rausgelassen und Dinge thematisiert, die mich schon so lange belasten. Sie und ihr Freund streiten es ab.

Nun bin ich wieder an dem Punkt, an dem ich mich frage: Was soll ich tun? Kontakt abbrechen? Ich sehe, dass wir uns immerzu nur gegenseitig verletzen. Und während sie sich darüber ärgert, dass ich nicht die Tochter bin, die sie sich immer gewünscht hat, bin ich enttäuscht darüber, dass sie mich offensichtlich nicht so lieben und annehmen kann, wie ich bin. Mein Selbstbewusstsein ist im Allgemeinen sehr gering, aber wie soll man sich auch selbst lieben oder für andere liebenswert sein, wenn einen nicht einmal die einzige Person auf der Welt, die einen bedingungslos lieben sollte, für liebenswert hält? Mein aktueller Partner sagt, ich müsse dringend mit mir selbst ins Reine kommen. Mehr darauf hören, was ich will und es mir selbst recht machen. Nicht meiner Mutter. Aber wie kann das gelingen? Habt ihr einen Rat? Welche Möglichkeiten habe ich? Zum Einen, um mich selbst mehr annehmen zu können, wie ich nun mal bin. Und zum Anderen das Verhältnis zu meiner Mutter zu klären (egal in welche Richtung).

Ich danke euch für eure Zeit und eure Mühe!

Lieb Grüße

Lost_Girl

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Hallo!

Mir war der Text zu lang, um ihn richtig zu lesen, habe ihn nur überflogen.

Grundsätzlich: Deine Mutter hat ein Problem mit dir. Du wirst das nicht ändern können. Kann es sein, dass sie dich abwertet/niedermacht, um sich selbst besser zu fühlen? Auf jeden Fall lässt sie kein gutes Haar an dir. Für Väter gibt es den Begriff "Erzeuger", deine Mutter ist das weibliche Äquivalent.

In meinen Augen gibt es zwischen euch nichts, um das es sich zu kämpfen lohnt. Im Gegenteil, Kontaktabbruch mit allen, die dich nicht in ihrer Nähe wollen und denen du nie gut genug bist tut natürlich zuerst weh, macht dich auf Dauer aber stärker und vor allem frei.

Meine Mutter konnte mich von Anfang nicht lieben. Ich habe bis weit in meine 40er Jahre dieses Vakuum in mir gehabt, aber als ich den Fakt erkannt sowie akzeptiert und verinnerlicht hatte, dass SIE ein Problem hat, nicht ich, wurde es besser. Kontaktabbruch geht hier nicht, da wir Nachbarn sind. Aber mit ihr nicht mehr wie mit einer Mutter umzugehen, sondern ihr mit der Distanz, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft zu begegnen, die ich auch anderen alten Menschen gegenüber gewöhnt bin, funktioniert für mich inzwischen gut. Würde ich weit genug weg leben, würde ich den Kontakt wohl auf Pflichttelefonate beschränken. Meine Mutter ist ü80, ich werde nicht mehr mit ihr streiten oder diskutieren und auch nicht mehr um ihre Liebe buhlen. Mir ist wichtig, dass wir bei ihrem Tod nicht im Streit sind, also halte ich den Frieden.

Leider kann ich dir keine Lösung aufzeigen. Aber wo es keine Lösung gibt, hilft manchmal ein Perspektivwechsel. Und vielleicht täten dir ein paar Gespräche mit einem Therapeuten gut.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Danke für deine Erfahrungswerte. Ich denke, dass ich tatsächlich das Gespräch mit einem Therapeuten suchen sollte.

"Kann es sein, dass sie dich abwertet/niedermacht, um sich selbst besser zu fühlen?"

Mein Verdacht ist ein anderer. Das abwertende und abweisende Verhalten fing an, nachdem mein Vater gestorben war. Nur acht Wochen nach seinem Tod gab meine Mutter die Beziehung zur ihrem neuen Freund bekannt. Ich befürchte, dass meine Mutter ihre Gefühle zu mir mit dem Tod meines Vaters ein Stück weit abgestellt hat. Ich bin ihm sehr ähnlich. Ich sehe aus wie er und ich verhalte mich wie er. Das, was sie scheinbar an ihm geliebt hat, kann sie bei mir nicht akzeptieren.

"Aber wo es keine Lösung gibt, hilft manchmal ein Perspektivwechsel."

Ich denke, das ist der Schlüssel. Einerseits möchte ich nicht immer für ihre Enttäuschung verantwortlich sein, andererseits möchte ich mich auch selbst nicht mehr verbiegen. Irgendwann habe ich aufgehört, ihr immerzu gefallen zu wollen. Das Verhältnis ist merklich schlechter geworden. Letztlich befürchte ich, wird es kein zufriedenstellendes Miteinander geben. Und auch wenn es mir schwer fällt, denn trotz allem ist sie meine Mutter, denke ich, dass kein Kontakt vielleicht besser ist. Wobei ich mich nie zwischen sie und meinen Sohn stellen würde, den sie gerne jederzeit sehen kann. Denn sie ist ihm, trotz allem, eine sehr gute Oma.

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Das klingt traurig, aber ich glaube, du bist auf einem guten Weg. Anders als jemand weiter oben schrieb, finde ich dich gut reflektiert.

Du schreibst "Ich befürchte, dass meine Mutter ihre Gefühle zu mir mit dem Tod meines Vaters ein Stück weit abgestellt hat. Ich bin ihm sehr ähnlich. Ich sehe aus wie er und ich verhalte mich wie er. Das, was sie scheinbar an ihm geliebt hat, kann sie bei mir nicht akzeptieren." - Wenn der LG deiner Mutter ihre Gefühle diesbzgl. kennt, würde das seine Haltung dir gegenüber erklären: ist er eifersüchtig?

"Einerseits möchte ich nicht immer für ihre Enttäuschung verantwortlich sein, ..." - Das tut beim Lesen weh! Du bist NICHT für ihre Enttäuschung verantwortlich!!! Als du geboren wurdest, haben deine Eltern wie alle anderen Eltern auch an dir Ähnlichkeiten mit sich selbst gesucht und waren begeistert, sich bzw. den anderen in dir wiederzufinden. Das bei Tod oder auch Trennung ins Gegenteil zu drehen, ist nicht dein Fehler. Da rächt sich die Weigerung deiner Mutter, damals psych. Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist IHR Versagen, nicht deins!

Mach's gut!

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Ich habe gerade versucht durch deinen Text herauszufinden was genau das Problem ist. Deine Mutter hat dich rausgeworfen weil dein Freund ständig da war. Hättest du das nicht abstellen können dass ihr euch bei ihm trefft? Und welche Nachricht ist denn so schlimm dass du an deinem Geburtstag so schlechte Laune hast? Wenn jemand gestorben wäre, hätten sie ja bestimmt Verständnis gehabt. Meinst du nicht es wäre vielleicht möglich gewesen es nicht so eskalieren zu lassen? Also anhand des Beispiels an deinem Geburtstag kann ich mir schon vorstellen dass sie vielleicht Probleme mit deiner Art hat. Und warum liest du fremde Emails? Es ist eine Sache, dass sie dich bittet ins Postfach zu schauen, aber andere Emails zu öffnen und ganze Konversationen zu lesen geht gar nicht. Zu jedem Streit gehören zwei Seiten. Deine Mutter ist schuld, ihr neuer Mann ist schuld, die Cousine ist schuld... Und du? Reflektiere einmal ob es nicht vielleicht doch sein kann, dass dich eine Mitschuld trifft. Alleine kann man nicht streiten, es gehören immer zwei dazu.

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"Deine Mutter hat dich rausgeworfen weil dein Freund ständig da war. Hättest du das nicht abstellen können dass ihr euch bei ihm trefft?"

Wir waren relativ selten bei mir zuhause (an zwei von sieben Tagen). Waren wir bei meinem damaligen Freund, warf sie mir vor, ich würde nur die Wäsche zum Waschen vorbeibringen. Dabei half ich damals im Haushalt schon sehr viel mit, erledigte meine Arbeit auch dann, wenn ich bei meinem Partner war. Er holte mich meist um 17 Uhr ab und davor machte ich Hausaufgaben, saugte das Haus, wischte die Bäder und machte tatsächlich auch Wäsche. Eben die Aufgaben, die ich erledigen musste.

"Und warum liest du fremde Emails? Es ist eine Sache, dass sie dich bittet ins Postfach zu schauen, aber andere Emails zu öffnen und ganze Konversationen zu lesen geht gar nicht."

Ist nicht meine Art. Bloß war die E-Mail bereits geöffnet und der Text lag direkt vor mir. Wenn man dann seinen eigenen Namen direkt liest und sieht, dass die Nachricht (war ein Facebook-Nachrichtenverlauf mit Fotos) von der Person stammt, mit der man gerade ein paar Tage vorher den Kontakt abgebrochen hat, wer würde dann die Mail ignorieren? Blöder Zufall, aber trotz allem nicht schön, dass die eigene Mutter so über einen redet. Im Übrigen hat meine Cousine zwei Jahre später ebenfalls schwere Despressionen bekommen. Sie hat sich bei mir gemeldet und sich entschuldigt. Sie selbst sagt, dass es ihr unendlich leid tut, dass sie mich damals so behandelt hat. Sie wusste es nicht besser. Wir haben uns also versöhnt.

"Deine Mutter ist schuld, ihr neuer Mann ist schuld, die Cousine ist schuld... Und du? Reflektiere einmal ob es nicht vielleicht doch sein kann, dass dich eine Mitschuld trifft."

Ich glaube, dass ich schon sehr reflektiert bin und meine eigene Schuld auch sehe. Natürlich bin ich mittlerweile ihr gegenüber nicht mehr herzlich, offen oder freue mich uneingeschränkt, wenn wir uns sehen. Mittlerweile vermeide ich Kontakt wo nötig. Es fällt ja leider immer irgendetwas vor, sodass die Stimmung kippt. Wir sitzen z.B. beim Kaffeetisch und essen Kuchen. Ich esse ein Stück, also nicht übertrieben viel. Plötzlich fängt der Freund meiner Mutter an mit dem Thema Weight Watchers. Ob ich das noch mache. Ich sage, dass ich das in letzter Zeit etwas habe schleifen lassen, weil ich es zeitlich nicht mehr geschafft habe, dauernd in der Küche zu stehen und zu kochen. Dass ich aber schon gerne weitermachen möchte, sobald der Stress bei der Arbeit etwas weniger geworden ist. Es folgen Vorträge über Gesundheit und Übergewicht, Kritik an meinem Partner, der aus ihrer Sicht zu wenig hilft, Kritik an meinem Job, da ich zu viel arbeite und ob das denn wirklich nötig wäre, usw. Und ich sitze da, muss mich rechtfertigen, das Gespräch wird immer unangenehmer, sodass auch mein Partner sich sichtlich unwohl fühlt, und denke mir: "Wie unangenehm! Ich wollte einfach nett Kaffeetrinken!" Es ist eine Sache, sich Sorgen um das Gewicht des Kindes zu machen. Aber die Art und Weise, wie Dinge kommuniziert werden, das ist die andere. Leider schneiden meine Eltern immer wieder Reizthemen an, geben ungebetene Ratschläge zu Themen, die man gar nicht mit den Eltern besprechen möchte (z.B. Thema Kinderwunsch, bei dem meine Mutter mir ungefragt sagt, mein Partner sei nicht der richtige Mann für Kinder, wobei er meinen Sohn toll angenommen hat und sich kümmert, als wäre es sein eigener, und ich sowieso mit 34 zu alt für ein weiteres Kind sei). Nette Unterhaltungen gibt es leider kaum. Natürlich hat man dann jedes Mal Bedenken vor dem nächsten Besuch.

Und ich finde auch, dass kein Verhalten des Kindes es rechtfertigt, dass man es immer wieder kritisiert und es spüren lässt, dass es nicht genug ist. Dass man immer wieder abwertendes Verhalten durch seine eigene Mutter erfährt. Ich bin selbst Mutter und auch mein Kind hat Eigenschaften, die nicht unbedingt auf einer potentiellen Wunschliste für Kinder zu finden wären. Trotz allem liebe ich ihn bedingungslos und würde ihm nie das Gefühl geben oder es ihm gar sagen (so, wie es mir von meiner Mutter leider ins Gesicht gesagt wurde), dass er mir, aufgrund seiner Art, nicht recht ist. Selbstverständlich verändern solche Dinge das Verhalten einer Tochter gegenüber ihrer Mutter. Und natürlich bin ich, aufgrund der vorgefallenen Dinge, nicht mehr neutral ihr gegenüber.

"Meinst du nicht es wäre vielleicht möglich gewesen es nicht so eskalieren zu lassen?"

Ja, das wäre es ganz sicher. Ich hätte einfach ein paar Minuten gebraucht, um mich zu sammeln. Es war eine Nachricht, die für mich existentiell ist und ich hatte zwischen Ankunft und lesen der Nachricht keine zehn Minuten Zeit. Wenn man sieht, dass jemand gerade mit sich hadert, weil mehrere tausend Euro plötzlich, unerwartet und sofort fällig werden, dann drückt man ihm doch nicht Geschenke und Blumen in die Hand und erwartet, dass er sich sofort freut. Aufhänger für den Streit war dann, dass ich keine Vasen gefunden habe (sind gerade umgezogen und ich hatte nicht sofort eine zur Hand). Habe also die Blumen in einen Blumentopf mit Wasser gestellt, was als lieblos abgetan wurde.

Ich sage ja, es war nicht optimal. Mir wäre lieber gewesen, die Nachricht hätte mich später erreicht. Oder ich wäre in der Lage gewesen, den Schock einfach zur Seite zu packen. Konnte ich aber nicht, weil ich nicht mal die Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken. Und ich denke auch nicht, dass es zu viel verlangt gewesen wäre, wenn meine Mutter zwei Minuten darauf verwand hätte, mit mir darüber zu reden. Ich habe sie neulich auf getröstet, als sie wegen der Gehaltserhöhung einer Kollegin geweint hat, weil sie keine bekommen hat. Das hat für mich etwas mit Empathie zu tun.

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Lies dir jetzt nochmal durch was du gerade geschrieben hast. Wieder schiebst du allen anderen schuld zu und rechtfertigst dein Verhalten. Das wird es wohl sein. Normalerweise würde man sich fragen ob an so auf Dauer glücklich sein kann, aber du bist ja jetzt schon nicht glücklich.

Zum Thema Geburtstag, hätte deine Mutter dir dann die Geschenke nicht geben dürfen und die Blumen wieder mitnehmen oder welches Verhalten wäre dir denn recht gewesen? Wenn du einpaar Minuten gebraucht hättest um dich zu sammeln hättest ja kurz ins Bad gehen können um runter zu kommen. Aber hier ist jetzt deine Mutter schuld weil du eine schlechte Nachricht nicht verarbeiten kannst und sie dir stattdessen Geschenke und Blumen zum Geburtstag bringt.

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Hallo Lost_Girl,

beim Lesen deines Textes hatte ich folgendes Bild im Kopf: ein kleines Mädchen, das nach oben schaut und gerne geliebt und gelobt werden möchte und eine erwachsene Frau, die streng schauend nach unten schaut und missbilligend den Kopf schüttelt.

Ich würde den Kontakt einschlafen lassen. Sie ist deine Mutter, aber keine Person, die dir guttut. Und so sehr du dir ihre Anerkennung wünschst, so sehr wird sie dich am ausgestreckten Arm verhungern lassen.

Damit sich euer Verhältnis bessern könnte, müsste sie sich eingestehen, dass ihr Verhalten dir gegenüber nicht in Ordnung war bzw. ist. Aber wird sie das tun? Möchte sie eine bessere Beziehung zu dir haben? Du kannst dich nicht alleine bemühen, es ihr Recht zu machen, wenn sie alles, was du tust geringschätzt.

Wie ist dein Verhältnis zu deiner Schwester? Hast sie ein offenes Ohr für dich? Kann sie dir erklären, was in deiner Mutter vorgeht, warum sie so ist, wie sie ist?

Viele Grüße,

ez

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"Wie ist dein Verhältnis zu deiner Schwester? Hast sie ein offenes Ohr für dich? Kann sie dir erklären, was in deiner Mutter vorgeht, warum sie so ist, wie sie ist?"

Das Verhältnis zu meiner Schwester ist mittlerweile ganz gut. Sie ist meiner Mutter sehr ähnlich und hat manchmal ähnlich übergriffige Tendenzen. Aber ich habe den Eindruck, dass sie meine Grenzen mittlerweile respektiert und sich weniger einmischt und versucht, Vorschriften zu machen. Seitdem kommen wir eigentlich prima aus und das freut mich riesig.

Ich habe mit ihr nie über das Verhältnis zu meiner Mutter gesprochen. Obwohl sie natürlich sieht, dass es nicht rund läuft. Sie spricht es nicht an. Ich bin unsicher, ob ich unser Verhältnis mit so etwas belasten sollte, denn letztlich kommt sie mit unserer Mutter sehr gut aus.

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Hallo,

es hört sich für mich an, als wenn deine Mutter unter dem Tod ihres verstorbenen Mannes sehr gelitten hätte. Aber diese Trauer nicht zu sehr an sich ran lassen wollte und ihn am liebsten ganz vergessen hätte.
Wie ähnlich bist du deinem leiblichen Vater?
Im Aussehen und/oder Charakter?
Vielleicht erinnerst du sie an einen Mann, den sie am liebsten zum Selbstschutz vergessen würde.
Muss ja alles nicht bewusst geschehen.

Nur als Theorie für ihr Verhalten.

Ich würde den Kontakt zu ihr einschlafen lassen und vielleicht hilft es dir, mit einer Therapie das ganze zu verarbeiten und wieder zu dir selbst zu finden.

Alles Gute

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"Wie ähnlich bist du deinem leiblichen Vater?
Im Aussehen und/oder Charakter?
Vielleicht erinnerst du sie an einen Mann, den sie am liebsten zum Selbstschutz vergessen würde."

Ich bin meinem Vater sehr, sehr ähnlich. Sowohl was das Aussehen, als auch den Charakter betrifft. Meine Oma weint auch manchmal, wenn sie mich sieht. Auf der einen Seite bin ich sehr froh, dass ich ihm so ähnlich bin, denn dadurch gerät er ein wenig langsamer in Vergessenheit. Andererseits bin ich aber auch traurig, wenn z.B. meine Oma so Herzschmerz hat, wenn ich sie besuche und sie dadurch an den Tod ihres Jungen erinnert wird.

Ich denke auch, dass eine Therapie ein guter Anfang wäre. Mein Freund hat auch ein eher distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern, weil er den Anforderungen nicht genügt. Aber er bekommt es besser hin, dass er damit umgehen kann. Ich wünschte, ich könnte es lernen, solche verletzenden Äußerungen nicht an mich heran zu lassen.

"Ich würde den Kontakt zu ihr einschlafen lassen"

Unbewusst habe ich das sicher auch schon des Öfteren versucht. In den letzten beiden Jahren habe ich nicht mehr aktiv den Kontakt zu ihr gesucht. Denn wenn ich bei ihr anrief, bekam ich ganz oft zu hören, sie wäre gerade beschäftigt und hätte keine Zeit oder sie war geistig abwesend und erklärte mir, sie müsse gerade etwas nebenbei erledigen. Habe dann einfach gewartet, dass sie den Kontakt sucht und nur noch reagiert, wobei sie oft fragte: "Lebst du noch? Man hört ja gar nichts mal von euch!" Es ist wohl sicher eine Option, über die es nachzudenken gilt. Ihr kann es ja mit der Situation auch nicht gut gehen.

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Ja, es liest sich so, als hättest du die Erwartungen deiner Mutter an dich in der Vergangenheit nicht erfüllt und als würdest du sie auch jetzt nicht erfüllen können.
Soll ich dir was sagen? Du wirst es auch in Zukunft nicht können. Daher versuche es erst gar nicht mehr. Du könntest dich auf den Kopf stellen., sie wird dennoch immer etwas an dir auszusetzen haben. Das ist traurig, dass sie dich nicht so liebt wie du ist. Aber du kannst es nicht ändern. Eigentlich ist es nicht dein Problem, sondern ihres. Ein Problem wird es für dich, wenn du versuchst ihre Erwartungen zu erfüllen, es aber nicht schaffst.

Ich kann dich verstehen. Nicht, weil meine eigene Mutter so zu mir ist. Aber eine andere Person in meiner engen Familie.

Ich habe mir eine psychotherapeutische Anbindung gesucht. Ich muss lernen, dass ich so in Ordnung bin, wie ich bin und dass es nicht meine Aufgabe ist, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Das Problem ist tiefergehend. Es hat auch was mit Selbstwert zu tun und "Innerer Kindheilung".

Ich kann dir nur raten, suche dir professionelle Unterstützung und arbeite es auf. Manchmal schafft man es allein nicht, denn man leidet seelisch immer wieder neu.

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Hey!

Mir scheint, als wäre in erster Linie deine Mutter keine Mutter, die man sich wünscht.

Sie scheint dir nicht gut zu tun- statt zu überlegen, ob du die Tochter bist, die sie sich wünscht, solltest du überlegen, ob du der Mensch bist, der du sein möchtest.

Schau mal hier, vielleicht passt das ja. Die Seite ist insgesamt sehr informativ.

https://www.narzissmus.org/hat-deine-mutter-eine-nps/

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Schönen Sonntag.

Ganz ehrlich, Du wirst sie nicht ändern können.

Und ich kann Dir definitiv nur raten, dass Du mit Dir ins Reine kommst. Hier unterschreibe ich das, was Dein Partner bereits gesagt hat.

Meine Eltern sind beide so und egal wie sehr man sich bemüht, es war nie gut genug. Es gab immer irgendwo ein "Aber".
Und wenn es noch so klein war.

Egal auf welchem Sektor.

Schule, Studium, Aussehen, Beruf, Freund, Familie, Kinder.
Die Liste könnte ich ewig fortführen.
Ich war stolz, freute mich aber hinterher wurde ich mit irgendeinem "Aber" konfrontiert.

Und mir ging es auch lange so, ich dumme Gans musste 45 werden und etliche Breitseiten von meinen Eltern einstecken, um endlich zu kapieren dass ich hier einem Phantom nachjage.

Zur Abifeier kamen sie nicht, ich weiß schon nicht mehr warum sie da gebockt haben.
Zum Abschluss meines Studiums kamen sie nicht.
Zur Hochzeit kamen sie nicht und bei den Taufen waren sie auch nicht anwesend.

Meine Kinder hatten Theaterstücke und Krippenspiele im Kindergarten und der Schule oder tolle Sportfeste. Ach nee keinen Bock.

Zu den letzten Geburtstagen vor meinem Kontaktabbruch gab es irgendwelche lieblosen Karten. Angerufen haben sie nicht, und wenn ich abends anrief dann erzählten sie lang und breit wo sie waren und was sie wo gegessen haben und dann kam irgendwann "Ach ja wir gratulieren Dir!".

Kindergeburtstag, die Kinder hätten sich über Oma und Opa gefreut.
Ach keine Lust.

Und eines sage ich Dir, wie oft habe ich vor ihnen gekuscht und immer das getan was sie wollten, um ihr Wohlwollen und ihre Gunst zu bekommen.
Beim kleinsten bisschen war schon wieder was anderes. Oder irgendeine andere Tochter war da, die aber schöner frisiert war oder einen tolleren Freund hatte. Oder sonstwas.

Sie hätten sich gewünscht, dass ich mehr eine "Gattin" werde.
Dass ich 1,80 groß sei.
Schönere Haare hätte, feiner und seidiger nicht diese wilden Locken.
Nach einer Zahn-OP war mein Vater enttäuscht. Er hätte gehofft, dass ich dadurch endlich höhere Wangenknochen bekäme.

Heute frage ich mich, warum und weshalb ich mir sowas eigentlich angetan habe.

Ich habe viel zu lange die Probleme meienr Eltern zu meinen Problemen gemacht.

Und irgendwann wurde mir klar, egal was ich mache - es passt ihnen sowieso nicht bzw. alles andere interessiert sie auch nicht. Solange sie irgendwie einen Nutzen daraus ziehen wird es akzeptiert, ansonsten steht es nicht zur Debatte..

Der Kontaktabbruch ist nun einige Jahre her, aber endlich finde ich mehr und mehr zu mir und habe gelernt, dass ich nicht verkehrt bin.


Du hast genug Beispiele aufgezählt. Bitte distanziere Dich von dieser Person, auch deinem Sohn zuliebe. Konzentriere Dich auf ihn und auf Deinen Partner und vor allem auf Dich.

Und gib Deiner Mutter keine Chance mehr, Dich und Dein Umfeld zu vergiften. Bitte zieh den Stecker.

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Deine Eltern sind ja echt eine Nummer! Weißt du, weshalb sie dich nicht wertschätzen konnten? Meine sind zwar ähnlich mit diesem Desinteresse und 'kein Bock' aber nicht so offensichtlich.

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Hallo,

Uh. lange Geschichte. Ich konnte es mit Hilfe von einigen guten Gesprächen mit Freunden, die sich auch psychologisch gut auskennen, etwas beleuchten und kam zu dem Ergebnis, dass dieses Desinteresse und diese Enttäuschung was mich betrifft daher rühren, dass sie ihre Wünsche und Interessen komplett auf mich projezieren.

Sie haben in fast allen bereichen sehr sture und fest eingefahrene Meinungen und Ansichten. Daran gibt es auch nichts zu rütteln und darüber wird auch nicht diskutiert.

Wenn sich jemand in ihrem Umfeld scheiden lässt, dann ist das für die beiden immer noch eine "Schande" und sowas hält man durch, denn was sollen denn da die Leute sagen.

Wenn jemand unehelich ein Kind kriegt, Patchwork lebt, einen Partner/in findet der bereits Kinder hat.
Wenn der Partner von jemandem nicht studiert hat oder weniger verdient oder gar als Vater Elternzeit nimmt.

Wenn ein Kind nicht aufs Gymnasium geht.

Wenn jemand "nur" in einer Wohnung oder gar zur Miete wohnt.

Und so weiter.

Alles Dinge, die amn heute als normal denkender Mensch eher locker sieht, da es heutzutage eine viel breitere Palette an Möglichkeiten gibt.

Man wird wegen einer Trennung oder einem unehelichem Kind oder weil man sich generell gegen das Heiraten entscheidet und in "wilder Ehe" lebt nicht mehr schief angeschaut, auch ohne Studium gibt es gute Jobs (teilweise sogar besser bezahlt als manche, die sich jahrelang durch die Uni gequält haben und nur weil ein Kind nicht sofort aufs Gymnasium kommt, bedeutet das nicht sofort dass das Kind dumm ist undspäter mal einen miesen Job annehmen muss.

So denke ich, so denkt mein Partner und so denken viele Freunde.

Meine Eltern sind da anders und da auch ich nicht in allen Bereichen ihrer Meinung bin, wurde dies schnell zu einem Konfliktthema, welches sie mich mit ziemlicher Härte spüren ließen.
Das scheint daher zu rühren, dass sie erwarten, dass andere Leute zu ihnen "aufsehen".


Auch was diese Projektionen betrifft.


Wir haben ein schönes EFH. Meine Eltern waren damals beleidigt, weil wir uns keine Villa um 1900 gekauft haben und redeten unser Haus mies.Obwohl wir es aus eigener Kraft finanziert haben und keinen Cent von ihnen bekommen haben.
Allerdings haben sie auch keine Villa um 1900 sondern ebenfalls "nur" ein Haus.
Ich weiß z.B. dass so eine Villa meinen Eltern immer gefallen hätte, aber sie fernab von ihrem Budget lag. So wurde dieser Wunsch auf mich projeziert.


Mein Vater, der zwar studiert hat aber beruflich eher immer im Mittelfeld schwamm.
Er hielt sich immer für etwas besseres, machte mir den Vorwurf warum ich keinen Partner mit Doktortitel habe oder einen tollen Anwalt (mein Mann hat studiert).
Und auch hier vermute ich, dass er selber gerne der Doktor gewesen wäre oder der gefragte Anwalt, aber es eben auch nicht umgesetzt hat. Er redet immer gerne und viel, was er alles machen will und wohin man reisen kann etc, aber umgesetzt werden vielleicht 10% maximal.

Oder meine Mutter, die immer stolz betonte dass sie zuhause bleiben kann/konnte, weil mein Vater gut verdiente und sie sich um Haushalt und Kinder kümmern konnte. Ich habe als Kind oft mitbekommen, wei sie etwas verächtlich über andere arbeitende Mütter redete, weil ja da der Mann nicht genug verdiente.
Später aber warf sie mir an den Kopf, was sie alles hätte werden können wenn sie keine Kinder gehabt hätte und dass sie unseretwegen ihren Beruf aufgegeben hat.
Und sie hätte gerne dies oder jenes als Hobby gemacht. Was sie jederzeit hätte machen können, meine Geschwister und ich waren pflegeleicht und selbstständig.
Im Streitgespräch kam aber raus, dass hier mein Vater der ausschlaggebende Punkt war, da er nicht wollte, dass seine Frau arbeiten geht. Was sollen denn da die Leute denken. Es war ihm einfach nicht fein genug, dass seine Frau arbeiten geht. Er soll als Verdiener angesehen werden und die Leute mögen zu ihm aufsehen.


Nur habe ich diese ganzen Beleidigungen und Abwertungen irgendwann nicht mehr akzeptiert.
Als mein Vater mir dann in einer seiner letzten Nachrichten an mich vorwarf, dass ich "keine Qualität" hätte und mir sämtliche angebliche Fehltritte seit meiner Kindheit auflistete (von meinem Geheul über ein kaputtes Spielzeug mit 4 Jahren über meinen ach so schlimmen Freund mit 18 und meine schlechten Jobs bis hin zu unseren komischen Kindern), habe ich auf diese Frechheiten nicht mehr reagiert sondern die WhatsApp gelöscht und ihn blockiert.
Schnauze voll, Klappe zu, Affe tot.

Dafür musste ich 45 werden.

Aber diese Frechheit, dass ich keine Qualität hätte obwohl ich mit meinem Partner ein haus selber finanziere, mich um unsere Kinder kümmere und selbstständig bin, das war dann doch der Gipfel der Frechheit und sowas muss wirklich nicht sein.

Ich bin nicht dazu da, die Probleme meiner Eltern zu lösen.
Ihc bin bereit mir ein problem anzuhören und helfe auch gerne bei der Lösung.
Aber ich lasse mich definitiv nicht mehr für alles verantwortlich machen.
Ich lasse mich von meiner Mutter nicht mehr ankeifen, weil ihre Freundin auf Gran Canaria ist und sie neidisch ist, nur weil mein Vater da keine Lust drauf hat.
Und ich lasse mich von meinem Vater nicht mehr dumm anmachen, nur weil ihm der Doktortitel eines Partners wichtig ist oder ich nicht die alte Villa besitze, die er früher gerne gehabt hätte. Irgendwo reicht's.
Wenn sie mit sich unzufrieden sind, dann müssen sie selber daran arbeiten und schauen, an welchen Stellschrauben sie drehen müssen, aber ich lasse nicht zu dass diese geballte Unzufriedenheit weiterhin an mir entladen wird.

LG

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Ich würde den Kontakt abbrechen und ich glaube, eine Therapie wäre gut für dich.
Mir kam beim Lesen in den Sinn, dass deine Mutter aus irgendeinem Grund eifersüchtig auf dich ist und somit gar keine richtige Nähe zu dir aufbauen konnte. Es ist keine vorbehaltlose Liebe. Dein inneres Kind sucht aber nach dieser und der damit verbundenen Erlösung. Die wirst du nicht bekommen, stattdessen immer wieder Ablehnung erleben und fühlen .
Lösung kann also nur die Unabhängigkeit von der Liebe oder Annahme durch deine Mutter sein. Ich glaube, das geht nicht ohne Hilfe.

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Mir tut das ehrlich leid für dich, dass muss wahnsinnig verletzend sein.
Es gibt bestimmt viele Menschen in deinem Leben die dich lieben so wie du bist. Aber deine Mutter scheint tatsächlich irgendwas an dir nicht akzeptieren zu können.

Eine deutliche Einschränkung des Kontaktes fände ich sinnvoll. Sprich doch einfach mal aus das dich ihr Verhalten einfach zu sehr kränkt und deshalb erstmal auf Abstand gehen möchtest.

Falls Interesse besteht den Kontakt zu erhalten und das Verhältnis zu bessern wäre eine systemische Familienberatung/Therapie vermutlich sinnvoll.

Aber lass nun erstmal sacken. Deine Mutter fehlt dir bestimmt nicht wirklich wenn du sie aus dem Leben streichst, wenn da nur negatives kommt.

Und eine Oma braucht man nicht zwingend. Ich hatte mir der einen die ich hatte kaum Kontakt, und als ich zehn war hatte ich gar keine mehr. Hat mir nicht gefehlt, was man nicht kennt fehlt auch nicht.

Vg