Kann Vater Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommen?

Hallo,

Kann ein Vater das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommen?

Mein Ex und ich sind seit 1 Jahr getrennt und ich wollte mit meiner Tochter in eine neue Stadt zu meinem neuen Partner umziehen.
Da wir beide aber das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben, ist er gegen den Umzug und ich darf daher nicht einfach umziehen.

Nächste Woche ist Termin beim Gericht.
Viele meiner Bekannten haben gesagt, dass es eine 50/50 Chance ist, dh dass auch er das Recht übertragen bekommen kann, weil auf die sozialen Bedürfnisse des Kindes geachtet werden (Verwandte, Kita, ihr Umfeld, usw)

Ist das richtig?

1

Das kann hier niemand sagen, ohne die genauen Umstände zu kennen. Ja, ein 5-jähriges Kind im Wechselmodell mit allen Großeltern im Ort wird sicherlich nicht gegen den Willen ihres Papas 500km entfernt zu einem Mann ziehen dürfen, den die Mutter bisher 2x in echt gesehen hat und seit 2 Monaten zusammen ist.

Ein einjähriges Kind, welches den Papa noch nie gesehen hat, weil dieser den Kontakt verweigert und wieder in die Kita geht noch Verwandte vor Ort hat, wird sicherlich in den Nachbarort 5km entfernt ziehen dürfen, wenn die Mama mit ihrem Partner seit Geburt zusammen ist.

...und für die tausend Fälle, die zwischen diesen extremen liegen, gibt es dann das Gericht, welches entscheidet und tendenziell darf man natürlich nicht einfach so weg ziehen 😊

2

Hey!

Wie alt ist das Kind? Wie weit ziehst du um?
Bietest du an, die Distanz zu überbrücken? Sprich: Du fährst sie zu ihrem Vater, Freunden, Verwandten.

Warum zieht dein Partner nicht zu dir? Du bist ja nun noch recht frisch mit ihm zusammen und möchtest dafür sämtliche Zelte abbrechen.
Aber, ja, ich denke, dass das auch nach hinten losgehen kann. Ich denke schon, dass es zum Wohle deiner Tochter ist, dort zu bleiben, wo sie verwurzelt ist. Das allein wird im Fokus stehen.

Wie profitiert deine Tochter denn von diesem Umzug?

Wurdest du vorab nicht von einem Anwalt beraten? Solche Konflikte sind doch ihr täglich Brot; eigentlich, würde ich tippen, ist die Entscheidung für einen erfahrenen Anwalt absehbar.
Ich würde darauf tippen, dass ihr zumindest nicht umziehen dürft. Bzw wenn nur du allein.

Liebe Grüße
Schoko

3

Leider gibt dein Post zu wenig her um dir was dazu zu sagen. Was klar ist, ist nur, dass ihr beide das Sorgerecht habt und du umziehen möchtest. Wobei der genannte Umzugsgrund so noch nicht ausreichen dürfte.

Aber es zählen ja noch viel mehr Fakten dazu. Je nachdem wie eure Situation genau ist, ist auch dann die Wahrscheinlichkeit.

Von daher was sagt den dein Anwalt wie gut die Chancen für dich stehen? Und wer klagt über was? Also geht es wirklich ums Aufenthaltbestimmungsrecht und daher um die Frage wer in Zukunft alleine entscheiden darf, wo das Kind wohnt. Oder nur um die Frage ob dein Kind umziehen darf oder im Wohnort bleibt?

4

Wenn er sich gut ums Kind kümmert und das soziale Umfeld für das Kind gegeben ist, haben deine Bekannten recht.
Allerdings kommt es auch darauf an wie weit du weg ziehen möchtest.
Schließlich ist das Umgangsrecht bei mehreren 100 Kilometern nicht mehr so einfach, als wenn du nur 30 Kilometer weit weg ziehst.
Kümmert der Vater sich nicht und du warst bis jetzt die Hauptbezugsperson, spricht es für dich.

Moralisch gesehen finde ich, dass getrennte Eltern selbst zum Wohl des Kindes entscheiden sollten. Ich würde z. B. für keinen Mann der Welt 500 Kilometer weit weg ziehen, wenn meinen Kindern dadurch der Kontakt zum eigenen Vater genommen wird oder ich nur noch mit langen Wegen verbundenen Kontakt zu meinen Kindern hätte.

5

Es ist schwierig dazu etwas zu sagen, weil man dazu mehr wissen muss. Grundsätzlich ist es aber richtig das Du nicht einfach mit dem Kind umziehen darfst.

6

Deine Bekannten haben recht.

7

Ja. Würdest du denn auch ohne deine Tochter wegziehen?
Deine Tochter hat das Recht auf ihren Vater. Ich verstehe grade nicht, warum du ihr dieses Recht nehmen willst, indem du so weit von ihm wegziehst.
Dein Freund könnte doch auch zu dir ziehen. Dann müsste man die Kleine nicht aus ihrem sozialen Umfeld reißen und sie könnte ihren Vater weiterhin regelmäßig sehen.

Ihr seid beide gleichberechtigte Elternteile und beide wichtig für das Kind. Als Gericht würde ich mich für den Vater entscheiden, da dort das soziale Umfeld des Kindes ist UND weil DU so weit weg ziehen möchtest, dass das Kind den Vater nicht mehr regelmäßig sehen könnte. Ich finde du denkst da nicht an das Wohl des Kindes. Und das spricht dafür, die Tochter beim Vater zu lassen.