Guten Morgen ihr lieben...
Ich muss hier mal was los werden, weil ich irgendwie verwirrt bin mit mir selbst.
Es geht darum, dass ich grade dabei bin (und das bahnt sich schon an seit ich schwanger bin) irgendwie unterbewusst den Kontakt zu meiner Mutter zu meiden.
Tatsächlich ist es so, dass ich einfach nicht anrufen kann bei ihr. Irgend etwas blockiert mich dabei. Gestern wollte sie vorbei kommen, ich wollte sie nicht sehen.
Es lässt sich schon länger vermuten, dass ich das Gefühl habe, dass mir der Kontakt mit ihr nicht gut tut. Ich habe immer versucht zu denken, komm es ist meine Mutter.
Aber mit ner weile ist es wirklich so, dass ich ihr weder schreiben will, noch anrufen kann oder sie sehen will.... hat sowas jemand von euch schon einmal erlebt?
Bin 26 Jahre alt.
Meine Mutter und ich haben eigentlich immer schon ein so la la Verhältnis gehabt. Also nicht besonders gut aber auch nicht so richtig mies.
Sie ist eine sehr bestimmerische und unterdrückende Persönlichkeit.
Das ist bei mir so gewesen so wie bei meinem Bruder -
(der erlebt da ganze noch extremer als ich weil sie ihn nicht nur unterdrückt, psychisch fertig macht wie bei mir, sie lehnt/ weist ihn eigentlich komplett ab. Ich wurde früher in meinem Zimmer eingesperrt zum lernen, bekam auch mal eine geschlagen und durfte meine Persönlichkeit nicht frei entfalten (einfach nicht so sein wie ich gerne sein wollte.) Mein Bruder nervt sie mit seiner bloßen Existenz. Am liebsten wäre es ihr, dass er garnicht mehr zuhause leben würde... und das sagt sie ihm auch ins Gesicht... der Junge ist 14) -
und bei allen Männern in ihrem Leben.
Ich musste früh im Haushalt helfen, was ja nicht weiter schlimm war aber ich musste eben auch als mein Bruder zur Welt kam anfangen mich erzieherisch mit um meinen Bruder zu kümmern. Praktisch den Vaterersatz spielen.
-Nachts flasche geben
-windeln wechseln
-mich um ihn kümmern, wenn ihr mal wieder alles zu viel war....... (bis ich ausgezogen bin wohlbemerkt)
Seit ich erwachsen bin und auf eigenen Beinen stehe, ist das Verhältnis etwas besser. Mit 19 hab ich das weite gesucht und das obwohl ich noch mitten in meiner Ausbildung steckte.
Aber der Abstand war nötig
Daher wurde es etwas besser. Sie war zwar immer noch so eingestellt, dass sie meinte, sie müsste alles unter Kontrolle haben was ich tue, alles kommentieren und meine Meinungen nicht akzeptieren (das kann sie heute noch sehr gut) aber es war ja schon etwas anderes, weil ich sie nicht jeden tag um mich herum hatte.
Wie gesagt auch heute noch, ist nichts gut genug was ich selber tue ohne dass sie es vorher abwägen konnte, sie zwingt mir immer noch ihre Meinungen auf und findet eben alles grundsätzlich schlecht was ich für mich entscheide und an allem bin ich schuld.. (wenn ich mal gegen ihre nervige bestimmerische Art kontere bin ich zickig und frech. Aber ich kann doch nicht immer alles einstecken und schlucken oder?????)
Auch so ist sie ein extrem negativ eingestellter Mensch der grundsätzlich alles erst mal schwarz malt.
Jetzt könnte man meinen, du beantwortest dir selber deine frage - warum ich mich von ihr abkoppele...
aber ich weiß es wirklich nicht, denn die ganze zeit konnte ich es gut wegstecken. Vor allem möchte ich ihr ihren zukünftigen Enkel nicht vorenthalten oder so.
Deswegen ist es eigentlich in meinem Interesse damit klar zu kommen, aber irgendwie sträubt sich in mir etwas dagegen.
wie ist eure Meinung dazu? So als außenstehende, neutrale Personen?
Schrittweise Kontaktabbruch mit meiner Mutter... (lang)
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: mach es jetzt. Brich den Kontakt ab, bevor sie eine Beziehung zu deinem Kind aufbauen kann.
Meine Mutter klingt ganz ähnlich und es wird nicht besser, wenn noch jemand mit drin hängt. Ich würde ihr einen Brief schreiben, es erklären und dann die Sache abhaken.
Ich wünsche dir für diesen Schritt viel Kraft. Ich selbst habe es nicht geschafft mich komplett loszumachen, da es dann den Bruch mit der ganzen Familie bedeutet. An meinem Vater hänge ich sehr, aber er ist eine Marionette und handelt nur nach ihren Vorgaben. Dem bist du ja nicht ausgesetzt, aber sicher wird es nicht leicht. Hältst Du denn Kontakt zu deinem?
Alles Gute 🍀
Du meinst sicher Kontakt zu meinem Bruder 🙈
Ja den halte ich
Der ist auch ganz oft hier bei uns. Der wird wohl auch nicht mehr lange Zuhause bleiben wollen.
Aufnehmen kann ich ihn hier aber leider nicht. Dafür ist die Wohnung zu klein 😕
Im Moment würde es mir nicht schwerfallen, den Kontakt abzubrechen bzw. abgebrochen zu halten. Stehendem ganz kalt gegenüber. Aber wer weiß ob das immer so bleibt….
Ja da ist das Wort Bruder verschwunden. Klar musst Du in erster Linie an dich und dein Kind denken. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es für deinen Bruder heilsam ist, wenn jemand an seiner Seite/im Hintergrund ist. Sicher hat er ein handy, über das ihr Kontakt halten könnt? Vielleicht wäre eine Wohngruppe das richtige für ihn? Kontaktabbruch zu Deiner Mutter muss ja nicht automatisch Kontaktabbruch zum Bruder bedeuten.
Alles Gute 🍀
Hey,
Ich habe gestern einen ähnlichen Beitrag geposted ("Was soll ich nur tun?") und die Ratschläge waren sehr eindeutig. Deine Mutter wird sich nicht ändern. Bei mir wurde die Beziehung auch mit der ersten Schwangerschaft immer schwieriger, wahrscheinlich nabelte ich mich da komplett ab. Ich hätte damals bereits den Kontakt abbrechen sollen, um mit und meinem Kind Leid zu ersparen. Ich kann aber auch verstehen, wenn du deinen Bruder nicht zurücklassen willst.
Macht deine Mutter eine Therapie? Wäre ihr ansonsten anzuraten. Du kannst dich auch mal an das Jugendamt oder eine andere Hilfestelle wenden und dich dort beraten lassen. Ich würde an deiner Stelle aber auch den Kontakt für mich abbrechen, bevor sie an dein Kind herankommt. Ich wünsche dir alles Gute!
Es tut mir leid dass du sowas auch erfahren musst…
Vermutlich hast du und deine Kommentar Vorgängerin da recht.
Schwierig aber wahrscheinlich die beste Möglichkeit …
Ich wünsche dir viel Glück und dass alles gut wird ❤️
Habe deinen Post mal gelesen
Finde ich ganz schrecklich was da passiert ist.
Habe bei mir vieles noch ausgelassen aber muss sagen manches ähnelt deinen Erfahrungen sehr.
(Alkohol, Geschrei, Soizid Gedanken, sexuelle misshandlung aber nicht durch einen ihrer macker sondern von meinem Onkel - keinen hat’s gejuckt , keiner hat es mir geglaubt…..)
Leider seit meinen 20ern zumindest bewusst an Depressionen und bin ebenfalls im 7. Monat schwanger.
Aber mir so einem Kontakt Abbruch beginnt bestimmt auch das abschließen irgendwie.
Hatte zwar auch Therapie und Tabletten ect aber die Sache lässt einen halt nicht los wenn der Kontakt noch besteht… das wird mir immer mehr bewusst…
Wie gesagt ich wünsche dir alles gute
In deiner Schwangerschaft
Mit allen Entscheidungen die du triffst
Und vor allem für deine kleine familie ❤️
Ich habe das selbst auch so ähnlich erlebt. Die Probleme waren anders gelagert, aber generell war ich bei meiner Mutter auch wenig geschätzt.
Ich habe immer mal weniger Kontakt gehabt, auch mal monatelang mit ihr überhaupt nicht gesprochen. Und es hat mir immer gut getan, nicht in ihrer Nähe zu sein (bin deswegen vermutlich unterbewusst nach und nach immer weiter weg gezogen).
Deine Mutter klingt mir auch so, dass man nichts erklären kann. Also einfach nur so viel Kontakt zulassen, wie Du ertragen kannst... Mal mehr, mal weniger. Sie hat sich nicht um dich geschert, also brauchst du dich nicht um sie scheren.
Manchmal muss man einfach die Menschen, die einem nicht gut tun, einfach von sich fern halten. Wenn du einen endgültigen Kontaktabbruch suchst, dann kannst du ihr einen Brief schreiben, wenn du dir aber alles offen halten willst, dann sag, dass du gerade nicht möchtest, dass sie kommt. Fertig. Ja es ist deine Mutter, aber das ist egal.
Können immer viele nicht verstehen, die tolle Mütter haben. Davon musst du dich frei machen. Du bekommst jetzt selbst ein Kind und brauchst alle Energie dafür.
Nein das stimmt. Sowas können Menschen nicht nachvollziehen die eine gute Kindheit genießen durften. Und ich freue mich für jeden einzelnen, denn sowas ist die Hölle.
Kann garnicht sagen wie sehr ich die Tage gezählt habe bis ich erwachsen war.
Das mit den klaren Grenzen ist ne gute Idee
Aber irgendwie möchte ich den Kontakt wirklich meiden hab ich das gefühl… es wird schwer denn im tiefen inneren Liebe ich meine Mutter und ich hab als kleines Kind immer ihre Nähe gebraucht.
Ich bin eigentlich sehr Harmonie bedürftig und gehe Streitigkeiten gerne aus dem Weg oder ignoriere manche Dinge damit es eben nicht ins Ungleichgewicht gerät.
Das ist schlecht das weiß ich..
In der Beziehung habe ich aber halt und kann Dinge gut ansprechen die mir nicht gefallen.
Nur bei ihr nicht weil es immer direkt Zoff gibt. Denn sie ist perfekt.
Ich hoffe das hast du auch…einen festen Halt wie zb ein guten Partner
Tut mir leid, dass du auch solche Erfahrungen hast oder ähnliche
Das sollte keinem passieren …
Alles liebe ❤️❤️❤️❤️
Hey!
Ich finde deine Schilderung schon beim Lesen bedrückend und kann nachvollziehen, dass du den Kontakt zu ihr scheust.
Sie scheint dich kontrollieren zu wollen. Spätestens, wenn dein Kind nun auf der Welt ist, bist du aber die Mutter, die nicht mehr von Oma kontrolliert werden möchte, sondern die Verantwortung für das Kind selbst trägt.
Wie geht sie nun mit dir in Bezug auf die Schwangerschaft um?
Ich habe auch ein kleines Kind. Es ist teilweise sehr anstrengend, weil es in unserem Umfeld auch plötzlich Menschen gibt, die sich einmischen und uns plötzlich auf die Finger gucken wollen.
Ich würde schnellstmöglich klare Grenzen setzen, sonst musst du das nach der Geburt nachholen. Aber dann bist du im Hormonchaos, Wochenbett und hast eigentlich andere Dinge zu tun.
Dein armer Bruder.
Kannst du den Kontakt zu ihm halten und ein Ausgleich zu deiner Mutter sein?
Liebe Grüße
Schoko
Hallo :)
In die Schwangerschaft mischt sie sich erstaunlicher weise sehr wenig ein. Sie hört sich an was ich neues zu berichten habe aber sagt nicht viel dazu.
Ich fürchte dass das kommen wird/ würde wenn das Kind mal da ist.
Mein Bruder darf jeder Zeit zu mir kommen und macht das auch gern. Ich versuche für ihn da zu sein so oft es geht. Man merkt aber, dass dieser Umstand zuhause bei ihm Narben und Spuren hinterlässt, jetzt schon.
Er wird sicher, genau wie ich, mal ein Therapie Fall.
Hatte lange oder habe immer noch öfter mit Ängsten zu tun und tiefer Depression. Besonders verlustängste. Hatte mal eine Phase mit extremen Panikattacken da waren auch versagensängste ein Thema
Dank einer umfangreichen Therapie hab ich das meiste im Griff.
Bloß die verlustängste sind noch ein Riesen Thema…
Naja
Irgendwann wird alles gut 🌻
Das Baby wird das beste sein, was mir passieren konnte abgesehen von meinem Partner 🥰 und damit beginnt für mich ein ganz neuer Lebensabschnitt
Ob meine Mutter da noch eine große Rolle drin spielen wird… keine Ahnung denke aber ehr nicht
Dir wird jetzt, als Mutter, einfach sehr deutlich bewusst, wo die Defizite deiner Mutter liegen. Und unbewusst ist dir vielleicht klar, dass sie eben doch schlimmer und gravierender sind, als du immer dachtest.
Also ich finde, was deine Mutter da getan hat und auch noch tut, ist mehr als nur „etwas schlecht“ oder „so lala“, sondern schon richtig mies. Also du hast da schon gelitten, das kann man ruhig mal so formulieren.
Dass Abstand euch gut tat, glaube ich, so konntest du auch viel verdrängen, weil es eben nicht präsent war. Letztlich holt einen das eben doch ein. Ich würde den Kontakt also schon abbrechen…
Die frage ist auch: braucht deine Tochter eine solche Oma? Erinnere dich an dich als Kind. Wie hast du dich da gefühlt, wenn du nicht gut genug warst? Möchtest du, dass deine Tochter das auch fühlt? Profitiert sie vom Verhältnis mit der Oma? Oder haltet ihr den Kontakt eher, „weil man das so macht“?
Was ich aber schauen würde, sollte das Verhältnis zwischen dir und deinem Bruder gut sein: rede mit ihm drüber. Dass der Kontaktabbruch nicht ihm geschuldet ist und ihr vllt trotzdem Kontakt halten könnt. Dass er sich an dich wenden kann, sollte es ihm schlecht gehen. Evtl wäre sogar Jugendamt einen Gang wert. Denn schlagen und einsperren finde ich wirklich ziemlich schrecklich…
Alles Gute euch!