Problem mit Fremdbetreuung?

Vermutlich setze ich mich hiermit voll in ein Wespennest, aber ich lese hier immer wieder Beiträge von Muttis, deren Herzen brechen, weil sie ihr Kind früher als gewünscht in die Fremdbetreuung geben müssen. Oder eben viele Muttis, die es sich leisten können und wollen zwei bis drei Jahre Elternzeit zu nehmen...

Ich bin da aus der komplett anderen Fraktion. Ich habe mittlerweile drei Kinder, mein jüngstes ist 9 Monate alt.
Die beiden großen sind mit spätestens 12 Monaten zur Tagesmutti gekommen, bei der die zwei es immer gut hatten. Mein jüngster kommt in 3 Monaten in die Kita in die Nestchen-Gruppe. Zudem arbeite ich wieder vollzeit, seit er 6 Monate ist. Der Papa hat die Elternzeit übernommen und die beiden machen das so super. Ich liebe meine Arbeit sehr und habe mich noch nie in der Rolle der Hausfrau gesehen. Aber ich liebe auch meine Kinder über alles und genieße die Zeit die ich mit ihnen habe um so mehr. Ich habe keine Angst vor der Kita demnächst.. Wir haben eine tolle Kita bei uns um die Ecke. Die nestgruppen sind klein, Frühstück, Mittag und Vesper wird vom hauseigenem Koch selbst zubereitet. Die Kinder haben zwei riesen Gärten mit Spielplätzen und und und... Ich freue mich darüber welche Erfahrungen er dort machen wird.
Die Eingewöhnungszeit wird über einen gesamten Monat laufen.
Ich habe mich mit bekannten Muttis über dieses Thema unterhalten, diese sind eben jene die mich nicht verstehen wollen. Ich habe immer das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen. Sie meinen es nicht böse, daß weiß ich, aber ich fühle mich dadurch immer wie eine miserable Mutter 😪
Ich verstehe die Gedanken, Gefühle und Vorstellungen der anderen Seite auch nicht, einfach weil ich so nicht denke und fühle, aber ich kann das im vollsten Umfang respektieren und akzeptieren. Denn jede Mutti ist anders, hat andere Ansichten und Meinungen. Warum ist man eine "schlechte" Mutter, weil man sich besser "trennen" kann? Warum wird einem quasi vorgeworfen, dass man ja dann hätte kinderlos bleiben sollen? Das ist eine so unfaire Art die Gefühle einer Mutti in Frage zu stellen bzw diese herabsetzen. Warum macht man das?
Ich weiß, es gibt auch umgekehrt so viele Diskussionen und böse Anfeindungen. Auch das ist für mich nicht nachvollziehbar.

Warum ich hier das alles schreibe weiß ich selbst nicht. Vielleicht meinen Unmut kund tun, da ich aktuell wieder in der Phase bin, wo man scheinbar von mir erwartet mich schlecht fühlen zu müssen, weil ich bzw wir das so entschieden haben und eben kein schlechtes Gewissen dabei haben.
Ehrlich gesagt, macht mich das immer wieder traurig, denn ich liebe meine drei Kinder so unfassbar doll, habe aber auch noch andere Dinge in meinem Leben die ich liebe. Wie eben mein Job.

Danke für das Zulesen.

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Was mir unter anderem geholfen hat: Aufhören, das Wort Fremdbetreuung zu nutzen.

Du läufst nicht die Straße entlang und gibst dein Kind irgendeinem Passanten. Du gibst dein Kind nach einer mehrwöchigen Eingewöhnung in die Hände einer ausgebildeten Tagesmutter. Diese Person ist dann nicht fremd, weder für dich, noch für dein Kind. Sondern eine Vertrauensperson, die sich liebevoll um das Kind kümmert.

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Oder Erzieherin, je nachdem ;)

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Vielen Dank!
Ich finde das Wort Fremdbetreuung auch ganz schlimm.

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Niemand muss sich schlecht fühlen egal für welchen Weg man sich entscheidet. Zu jedem Leben passt etwas anderes und das ist in Ordnung so. Hier in der Region (Sachsen) gehen sogut wie alle Kinder mit 1j in die Betreuung, meine Tochter auch. Am Ende des Tages ist es nicht wichtig wie viel Zeit man miteinander verbracht hat, sondern wie intensiv diese ist. Qualität statt Quantität. Man kann auch den ganzen Tag miteinander verbringen und aneinander vorbei leben, wie gut es einem Kind geht, kann man nicht daraus ableiten ab wann es betreut wird. Jede Familie hat die Möglichkeit das für sich zu entscheiden wie es für sie passt. Lass dir kein schlechtes Gewissen machen.
Lg

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Hey du,
ist doch alles gut so, wie du bzw. ihr als Familie euer Leben lebt. Warum du seltsame Kommentare, Vorwürfe, irgendwelchen Beef bekommst kann ich nicht aufklären, ich finde das eigentlich nur schade. Mag Neid dahinter stecken, eigene Unzufriedenheit, Besserwisserei, Langeweile - kümmer dich nicht drum. Du lebst dein Leben mit den Kindern nicht für andere Müttter. Alles, was für euch paßt ist gut! Klar, irgendwo sehen wir uns schon immer ein wenig nach Gleichgesinnten und nach etwas Bestätigung, doch irgendwie "richtig" zu sein. Du bist richtig.
liebe Grüße

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In der Schweiz gibt es nur ein paar Wochen Mutterschutz. Die Krippen nehmen Kinder ab 4 Monaten auf. Der Schlüssel ist sehr gut. Waldtag, eigene Köche mit Bio wenn du die richtige Krippe nimmst.

Mit 1 Jahr gehen fast alle schon zur Krippe. Die meisten davor.
Hier gibts so Sprüche schon dann und wann mal auch aber gerade in der Stadt sind die Working Moms gefühlt in der Überzahl. Das Geätze das du beschreibst kenne ich nur von den deutschen Bekannten.

Mein zweiter ist jetzt auch mit knapp 8 Monaten angemeldet, erst mal für 3 Tage, später dann 4. Da ist er stabil und Beikost eingeführt und sollte sich sehr für die anderen Kids interessieren. Der Grosse geht total gerne. Sozialverhalten ist super. Ich kriege Nahrung fürs Gehirn und er lernt unfassbar viel im Gspännli. Ich sehe nur Vorteile.
Lass die von der Rabenmuttifraktion nix einreden. Du hast 3 uns schon gesehen dass es euch allen gut tut.

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Ich finde es total spannend was du beschreibst. Ich kenne das so überhaupt nicht in der Schweiz. Ich kenne insgesamt 2 Kinder die in der Krippe waren, (je einen Tag pro Woche) alle anderen sind mit ca. 3 Jahren in die Spielgruppe gegangen und mit 4 Jahren in den Kindergarten.
Unabhängig von Stadt oder Land habe ich den Eindruck das die Kinder in der Schweiz weitaus länger daheim betreut werden als in anderen Ländern. Aber das ist nur mein Empfinden.
Das fast alle Kinder mit einem Jahr in die Krippe gehen denke ich nicht. Das gibt es bestimmt auch, gerade in grösseren Städten aber verallgemeinern sollte man es nicht.

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Ich lebe in der Grossstadt und ich kenne einige Kids bei denen die Mama daheim ist. Beide wohnen ländlicher und da geht es so wie du es mit der Spielgruppe schreibst, eine davon ist Deutsche und für sie ist Fremdbetreuung ein Schimpfwort und schliesst sich die Oma ein. Die andere würde so wenig verdienen dass es keinen Unterschied machen würde finanziell. Das dritte Kind wurde wegen eines Geburtsgebrechens und hoher Gefahr bei Infektionen daheim behalten.
Ich kenne auch ein paar da sind die Grosseltern eingespannt.
Aber hier in der Stadt gehen tatsächlich alle Kids deren Eltern ich kenne in die Krippe. 🤷🏻‍♀️
Das kenne ich von dt Grosstädten anders.

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Ich glaube das liegt auch zum großen Teil daran, dass wenigen Menschen ihre Arbeit so viel Spaß macht. Sei froh und schätze dich glücklich.

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Wenn ich etwas mache - und da voll und ganz hinter stehe - dann kann mir eine solche Meinung nichts anhaben.

Meine 3 Kinder waren erst jeweils mit 3 Jahren fremdbetreut. Und auch dann nur von 9-12 Uhr. Nachmittags Schulbetreuung kam und kommt
auch nicht in Frage für uns.

Und auch da reden die Leute. Die Leute reden immer. Es gibt immer wen, der genau anders handeln würde. Manche reden, um zu reden. Das ist beim Thema fremdbetreuung wie mit allen anderen Themen. Was du hast du ein Kind? Wann kommt denn das zweite? Hört ihr nach dem 3. auf?! Und so weiter.

Wenn du und dein Mann dahinter stehen, und es den Kindern gut geht, dann ist doch alles gut. Dann brauchst du dich nicht angegriffen fühlen und nicht verteidigen. Dann ist das einfach so!

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Danke schon mal für die lieben Antworten.
Auch mein Partner baut mich gerade auf.
Ich finde es sehr schade, dass es da so gespaltene Seiten gibt. Ich bin in der Hinsicht eigentlich immer sehr selbstbewusst bei dem Thema, aber aktuell krieg ich doch mehr Spitzen als mir lieb ist. Da muss ich mir gewisse Kontakte etwas überdenken, bzw die Gesprächsthemen.

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Grundsätzlich schon, aber es wird auf Dauer anstrengend bei Diskussionen, die keine sein sollten.
In Freundschaften darf man seine Bedenken zu einem Thema oder einer Vorgehensweise eines Freundes äußern, aber man sollte es auch akzeptieren.
Wenn es dann nur noch ein ewiges rechtfertigen wird, ist es für mich zu anstrengend und energieraubend.

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Such dir einen anderen Freundeskreis/ Bekanntenkreis.
Meine Tochter kam mit 1,5 in die Kita.
Ich habe aktuell viele Kita Eltern Bekanntschaften.
Da die alle ihre Kinder mit 1 Jahr oder knapp darüber in die Kita gegeben haben, sind diesbezüglich alle auf einer Wellenlänge und niemand redet einem ein schlechtes Gewissen ein.

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Ich kann deine Sicht verstehen und finde es echt schlimm wie manche Mütter sich heraus nehmen andere schlecht zu machen. Wenn es deinen Kindern doch gut geht, wo liegt dann das Problem? Wahrscheinlich Neid, weil sie dein Leben nicht haben.

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Wie bei so vielen Themen glaube ich eher daran, dass die Akzeptanz fehlt.

"Ich bin zwar nicht deiner Meinung, aber ich akzeptiere sie."

Das versuche ich in jeder Beziehung. Ob es mein Partner ist, meine Familie oder Freunden.
Leider kann darf ich das nicht immer als Gegenseitigkeit erwarten, was ich persönlich sehr schade ist.
Wie gesagt, du findest zu jedem Thema gegensätzliche Meinungen, jeder gibt seine Ansichten und dann ist für mich das Thema durch. Auch wenn ich es anders sehe, das sage ich auch, versuche aber immer klar zu machen, dass mein Weg nicht der Weg der anderen ist.