Hallo an alle,
ich bin seit meiner Ausbildung vor 15 Jahren der Friseur meiner Eltern. Schneiden und färben alle 6 Wochen.
Seit ich nicht mehr in der nähe wohne (60km entfernt) und eine eigene Familie habe besteht nur noch der Kontakt zum Haare schneiden.
So wird nicht geschrieben oder telefoniert.
Wenn ich anrufen will wird nicht dran gegangen Nachrichten von mir teils nicht beantworten.
Der Wunsch unserer Tochter, dass die Oma (57) mal ein Wochenende übernacht bleibt, wird abgelehnt.
Mein Vater (63) hat sich seit er in Rente ist sehr verändert, er möchte nicht mehr alleine bleiben und so zieht er sich sehr zurück. Diagnostiziert ist wohl eine Depression die nur mit Tabletten behandelt wird. Kann ich aber nichts zu sagen da ich nichts genaues weiß (meine Mutter hat es kurz angeschnitten). Auch muss ich praktisch immer rauf fahren da mein Vater nur unter wiederwillen zu uns kommt.
Nach 2 Vorfällen seitens meiner Eltern bzw Vaters reicht es mir endgültig. Ich mag nicht mehr ihre Haare machen.
Die Vorfälle waren
1. Mein Vater ist der Taufpate unserer Tochter, sie hat dieses Jahr Firmung mit ihrem großen Bruder zusammen. Fragte also in die Familiengruppe ob wer von ihnen Firmpate sein möchte für meine Tochter. Meine Schwester schrieb sie würde es machen. Dann schrieb mein Vater nein er würde es machen, weil er ja auch Taufpate ist und da gäbe es nichts dran zu rütteln.
Gestern rief mich meine Mama an und sagte das mein Vater es doch nicht machen will, weil er nicht finanziell mit dem Firmpaten unseres Sohnes mithalten kann und er das peinlich findet und er sich nicht schämen will. Ich sollte dem Firmpaten unseres Sohnes verbieten mehr Geld zu geben als er es tun würde. Und hoffen das Vater sich wieder beruhigt.
(Wir und unsere Kinder sind keines falls auf viel Geld aus.)
2. Ich schnitt gerade die Haare meines Vaters da musste die Windel unseres jüngsten gewechselt werden, mein Mann machte das. Da sagte mein Vater was er macht das. Ich so ja klar nur, weil du das nie bei uns gemacht hast.
Da drehte er sich um und sagte jetzt Klatsch ich fir dann eine.
Normal hätte ich ihn da schon halb fertig sitzen lassen sollen.
Sorry für die ausschweifende Beschreibung und den längeren Text.
Vielleicht könnt ihr mir helfen ob ich das wirklich tun kann.
Magnichtmehr
Ich mag nicht mehr ihr Friseur sein
Ich würde es auch nicht mehr machen und fertig.
Ich würde schon alleine nie immer so weit fahren. Entweder sie wären zu mir gefahren oder pech gehabt.
Sag ihnen einfach sie müssen sich einen friseur suchen. Wenn sie beleidigt wären deswegen, haben sie pech gehabt.
Puh, schwierig.
Grundsätzlich ist das Verhalten deiner Eltern schon unmöglich, aber dass dein Vater eine diagnostizierte Depression hat verändert die Lage natürlich etwas.
Ich finde es zum Beispiel verständlich, dass deine Mutter ihn momentan nicht allein lassen möchte, verstehe aber nicht warum man deshalb nicht auf Anrufe und Ähnliches antwortet.
Mich würd mal interessieren wie das Verhältnis zu deinen Eltern vorher so war, bzw. wie dein Vater sich früher verhalten hat.
Den Spruch mit dem "jetzt klatsch ich dir dann eine" finde ich absolut daneben. Meinst du das liegt mit an der Erkrankung oder hätte er sowas früher auch schon gesagt?
Den ersten Vorfall kann ich noch teilweise verstehen. Ich kenne auch Menschen die bei solchen Sachen etwas neurotisch sind und sich in sowas dann reinsteigern. Ich glaube das passt auch zu depressivem Verhalten. Also von wegen: "Ich schäme mich dass ich weniger Geld beisteuern kann". Dem anderen Firmpaten deshalb Vorschriften machen zu wollen was er zu schenken hat find ich aber nicht okay. Ich würde deinen Eltern ganz klar sagen, dass es euch nicht aufs Geld ankommt und das die Geste zählt. Ich meine gerade wenn du sagst, dass sie gerade so wenig Kontakt halten ist es ja schön, dass dein Vater sich kümmern will.
Wenn sich aber abzeichnet, dass er mit der Situation überfordert ist, würd ich halt ab irgendeinem Punkt sagen: "Sorry du bist krank und wir wollen dir das gerade nicht zumuten." Er hat zwei Möglichkeiten: Entweder er reißt sich trotz Erkrankung irgendwie zusammen wenn es ihm so wichtig ist oder er schafft es eben nicht. Das sollte dann von eurer Seite hoffentlich aber auch verstanden werden.
Die zweite Situation finde ich wie gesagt unmöglich, aber man könnte das auch auf seine Krankheit schieben. Trotzdem: Krank hin oder her, das gibt ihm nicht das Recht dich herumzuschubsen. Das gilt auch für dieses "Ausnutzen" bzgl. Haare schneiden und dem sonst mäßigen Kontakt.
Eine Depression ist eine schlimme Krankheit und man sollte da bis zu einem gewissen Punkt Verständnis haben, aber man darf eben auch nicht in eine "Co-Abhängigkeit" rutschen. Ich weiß z.B. nicht ob deinem Vater geholfen ist wenn deine Mutter ihm alles recht zu machen versucht. Aber ich weiß nicht wie man sich am Besten verhält, das könnte einem vielleicht ein Psychologe sagen.
Was mich in dem Zusammenhang wundert ist, dass er "nur" Tabletten bekommt. Wenn er so durcheinander ist, warum geht er dann nicht zusätzlich in Therapie? Das wäre sicher für alle Beteiligten hilfreich.
An deiner Stelle würde ich mit meiner Mutter mal ganz offen über die Situation reden. Ich weiß natürlich nicht wie euer Verhältnis ist.
Aber ich würde ihr sagen, dass du enttäuscht bist, dass ihr euch nur noch zum Haare schneiden seht und dass du dich ausgenutzt fühlst. Außerdem würde ich sie bitten dir Details zu seiner Erkrankung mitzuteilen, weil ihr offensichtlich alle darunter leidet und ihr da mit reingezogen werdet.
Darüber hinaus kann ich nur nochmal sagen (ohne Details zu kennen) dass eine psychologische Behandlung in so einem Fall sehr helfen kann.
Ich schreib das jetzt alles so, weil es sich so anhört als wäre seine Depression das Hauptproblem. Wenn das nicht so ist, würde ich aber trotzdem erst einmal offen mit deiner Mutter über die Situation reden und ihr genau sagen was dich stört.
Zum Haareschneiden an sich: Ich finds auch absolut okay wenn du ihnen sagst, dass du nicht mehr ihre Haare schneiden willst unter den Umständen. Die scheinen das ja als selbstverständliche Dienstleistung anzusehen, selbst dann wenn sie dich so behandeln.
Aber irgendwie liest sich dein Beitrag so als sei das hier gar nicht das Hauptproblem?
Ich möchte auf deinen Beitrag antworten.
Ja mein Vater hat mich und meine Geschwister früher schon geohrfeigt. Das letzte mal ist aber schon ewig her da war ich ca 14 bin jetzt 33.
Und es sind noch andere Sachen vorgefallen die ich unmöglich finde (würde jetzt wohl den Rahmen sprengen)
Seit mein kleiner Bruder (13) vor 11 Jahren gestorben ist hat sich mein Vater verändert. Er kann oder will heute noch nicht drüber reden.
Ja und ganz schlimm verändert hat er sich seit dem Renteneintritt.
Er war/ist viel zuhause.
Mit jemandem Fremdem reden kann/konnte er noch nie.
Aber auf Festen oder Urlauben mächtig protzen.
Und das er eine Depression hat weiß ich nicht von ihm. Er würde uns das nie erzählen. Selbst meiner Mama hat er es nicht sofort erzählt.
Deswegen wahrscheinlich auch nur Tabletten, Stationäreraufenthalt würde auffallen.
Vermutlich weiß meine Mutter auch nicht alles. Da mein Vater Briefe etc verschwinden lässt so das meine Mutter nichts lesen kann.
Meine Mutter würde gerne schon mal zu uns, aber er lässt sie nicht. Er will auch das sie zum arbeiten aufhört. Sie ist von ihm eigentlich genervt.
Zur Firmung noch ich habe schon gesagt es kommt nicht aufs Geld an (meine Schwester hat es auch nicht so dick).
Kontakt war eigentlich immer gut bis vor 4 Jahren bin ich noch wöchentlich zu meinen Eltern gefahren. Es war sozusagen Tradition.
Aber durch die weiterführende Schule hat es sich nicht mehr gelohnt nur einen Nachmittag rauf zu fahren.
Hab ab da dann öfter geschrieben und wollte eben auch mal anrufen und so den Kontakt nicht einschlafen lassen.
Von ihnen kommt nichts.
Sehe mittlerweile meine Großeltern mehr wie meine Eltern.
Das klingt echt nicht schön. Tut mir Leid mit deinem Bruder.
Aber unter den Umständen würde ich mich auch nicht mehr um Kontakt bemühen. Das Haarschneiden würde ich auch sein lassen und ihnen ganz klar sagen, dass du nicht bereit bist ihnen die Haare zu schneiden, da du nur respektlos behandelt wirst. Du bist erwachsen und hast dein eigenes Leben, sie können nicht über dich verfügen.
Das mit dem Firmpaten hat sich ja offensichtlich (zum Glück?) von selbst erledigt, wenn dein Vater nicht mehr will. Da würd ich auf keinen Fall hinterherlaufen.
Deiner Mutter würde ich allerdings nochmal sagen, dass sie dich jederzeit kontaktieren kann wenn sie Hilfe braucht oder Kontakt sucht. Ich finde nämlich das klingt als würde sie ganz schön zurückstecken wegen deines Vaters. Vielleicht braucht sie da Hilfe. Was sagt deine Schwester/Großeltern eigentlich zu diesem Verhalten? Haben sie zu deiner Schwester mehr Kontakt?
Andererseits: Ihr scheint der Kontakt zu dir/euch ja auch eher egal zu sein? Oder meinst du das geht auch alles von deinem Vater aus? Kann man aus der Ferne schlecht beurteilen. Irgendwie klingt ihre Situation besorgniserregend. Er hat doch nicht das Recht ihr zu verbieten euch zu besuchen!
Idealerweise müsste auch mal jemand deinem Vater sagen, dass er sich mehr psychologische Hilfe suchen soll. Bei der Vorgeschichte klingt das nicht so als wenn ein paar Tabletten da auf lange Sicht helfen.
Aber ist er erwachsen und hat sich das selbst eingebrockt. Er ist alt genug für sich selbst zu sorgen und sollte euch nicht unter seinem Zustand leiden lassen. Er scheint euch ganz schön mies zu behandeln, Depression hin oder her. Das mit den Ohrfeigen geht echt gar nicht. Um den würd ich mich echt nicht mehr groß bemühen, sorry 
Wenn ihr nur noch Kontakt wegen des Haareschneidens habt und man dich im Übrigen ignoriert, würde ich den Kontakt einstellen. Sollen sich deine Eltern doch einen anderen Friseur suchen und ihn anständig bezahlen, anstatt dich auszunutzen.
Und wozu will dein Vater überhaupt Pate werden von deinem Kind bzw. warum willst du es? Sollte Pate nicht jemand sein, der sich für das Kind interessiert?
Und dann: Warum habt ihr überhaupt noch Kontakt? Ich meine, da liegt doch einiges im Argen. Braucht man Kontakt zu den Erzeugern (mehr sind sie ja anscheinend nicht mehr), die einen nur als kostenlosen Friseur sehen, aber ansonsten keinen Kontakt mehr wollen?
Also ganz ehrlich ich würden diesen "Nebenjob" auch aufgeben. Sicherlich ist es eine nette Geste wenn du ihn die Haare all die Jahre geschnitten hast und es spricht ja auch nichts dagegen. Ich hab auch Verständnis das dein Vater krank ist und daher manche Verhaltensweisen wohl sich eben verändert haben. Trotzdem gibt es Grenzen .
ICh kann ja eventuell auch noch verstehen das deine Eltern nicht wollen das deine Tochter da schläft wenn sie möglicherweise offen kommunizieren würden das es sie vielleicht überfordert. Könnte ja sein das sie es nur nicht offen ansprechen. Wie gesagt müssten sie das aber sagen.
Was ich nicht akzeptieren kann das man munter deine Leistung in Anspruch nimmt, aber sonst keinerlei Kontakt mit dir zu wünschen scheint. Denn einfach nicht rangehen wenn du anrufst, sich nicht melden, Dinge versprechen und nicht halten ( Ich finde es scheißegal wieviel GEld jeder Firmpate gibt, was soll der Mist. Jeder soll geben was er will, PUNKT AUS BASTA!) das geht einfach nicht. Das hinterläßt bei mir einen faden Beigeschmack. Und wenn man mir dann noch wegen solch einer eher harmlosen Kritik Schläge androht dann hakt es bei mir aus! DAnn, sorry, sollen sie ihren Scheiß alleine machen!
Ela
PS: Ich hab übrigen auch nicht einfache Eltern und seit 18 Jahren keinen Kontakt mehr.
Meine Tochter hätte nicht bei ihnen schlafen sollen sondern meine Mutter bei uns. Bis vor einem Jahr hat die das auch noch getan einmal jährlich.
Auf einen anderen Beitrag hab ich nochmal ausführlicher geschrieben
Du musst 60 km nur zum Haare schneiden fahren?
Naja, deinen Eltern dafür absagen, das kannst nur du alleine.
Sag ihnen sie sollen sich einen Friseur suchen, weil es dir zu viel ist und du die Zeit anderweitig brauchst.
Wenn es für dich infrage kommt kannst du ja vorschlagen, dass sie stattdessen zu dir kommen sollen.
Nein das will mein Vater auf keinen Fall jedes mal zu uns kommen.
Tja dann hat er einfach pech gehabt 😅