Umzug, um näher beim Enkelkind zu sein - Frage an Großeltern und gern auch Eltern

Ihr Lieben,

ich wollte nur fragen, ob jemand von euch schon diese Erfahrung gemacht hat und ihr mir sagen könnt, wie es euch damit geht:

Meine Eltern und ich sprechen seit ein paar Monaten darüber, dass sie in unsere Nähe ziehen. Seit über 10 Jahren wohnen wir 500km auseinander und ich habe sie alle 1-3 Monate besucht.

Jetzt bin ich schwanger. Meine Mama sagt, sie möchte ihr Enkelkind aufwachsen sehen und uns unterstützen. Mein Vater sieht es ähnlich, hat nur die Befürchtung, in einem neuen Umfeld eine Last für uns zu werden (er ist im Rollstuhl und kommt in ihrer Stadt sehr gut klar).

Natürlich hätte ich meine Eltern unglaublich gern hier in der Nähe, aber ich habe gleichzeitig Angst, sie aus dem gewohnten sozialen Umfeld herauszureißen und dass sie hier unglücklich werden. Auf der anderen Seite, sind sie jetzt erst 56 und 60, das heißt, sie könnten noch neue Kontakte knüpfen... Trotz der großen Freude, versuche ich pragmatisch zu sein und zähle jetzt mal Pro und Contra auf:

PRO:
- Es wäre sooooo schön, sich wieder regelmäßiger und auch mal spontanter zu sehen.
- Sie haben nur mich und auch ich habe bis auf meinen Mann keine weitere Verwandschaft.
- Ich fände es sehr schön, wenn user Kleiner das Verwöhnt-Werden von den Großltern auch kennt #rofl.
- Die Betreuung haben wir ganz gut untereinander geklärt, aber es wäre sicherlich hilfreich, wenn wir im Notfall auch mal fragen könnten, ob sie das Kind von der KiTa abholen könnten.
- Ich könnte meine Eltern bei Behörderngängen, Arztterminen etc. besser aus der Nähe unterstützen (Momentan machen wir vieles über Skype am Wochenende). Das nimmt zu und wird in den nächsten Jahren sicherlich nicht weniger.

CONTRA:
- Meine Eltern und ich sind vor 25 J. nach Deutschland gezogen und sie haben sich sehr mühevoll ein stabiles soziales Netzwerk aufgebaut, in dem sie sich nun wohl fühlen.
- Meine Mutter müsste sich um einen neuen Job hier bemühen (Sie arbeitet als Reinigungskraft und ihr Gegenargument ist: "Genug zu putzen gibt es sicherlich auch in eurer Stadt":-D).
- Mein Vater hat 100% Pflegestufe (Grad 3) und fühlt sich wegen des Rollstuhls sehr eingeschränkt. Ein Umzug in unsere Kleinstadt würde beudeten: Neue Ärzte und Einschränkungen beim Knüpfen neuer Kontakte (Auch hier das Gegenargument vom Papa: Ob ich in Stadt A auf der Couch sitze oder Stadt B ist doch auch Wurst).
- Jetzt wohnen sie in einer Goißstadt, mit sehr gutem ÖPNV-Netz. Wir wohnen in einer Kleinstadt, mit einer guten S-Bahn-Anbindung an eine nah gelegene Großstadt (20Minuten), aber sonst fahren hier nur Busse, was Papas Mobilität noch weiter einschränken könnte.

Ihr Lieben, hatte jemand von euch dasselbst gemacht (Großeltern unter euch, aber gern auch Eltern). Habt ihr es bereut oder seid ihr zufrieden?

Falls ich etwas wichtiges vergessen habt, sagt Beschied. Ich freue mich sehr auf eure Berichte!

Würde mich über eure Erfahrungen freuen#winke

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Huhu,

leider kann ich dir nicht aus Erfahrung berichten. Ich finde allerdings alles, was du als Negativ oder als Bedenken bringst, wissen deine Eltern auch und sie sind wahrlich alt genug, dies selbst zu entscheiden. Die Frage ist ja, ob ihr das möchtet. Für mich klingt es aber so, als würdest du dich sehr freuen, gerade wenn du sonst keinen hast. Also wieso den Schritt nicht gehen? Natürlich musst du halt bereit sein, die nächsten Jahrzehnte auch für sie zu sorgen. Aber klingt so, als wäre das für dich ok.

Liebe Grüße und alles Gute

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Danke! Tatsächlich freut es mich sehr, dass sie es selbst vorschlagen, aber du hast vollkommen recht, auch für uns wird sich dadurch vieles ändern. Für mich persönlich ist es aber klar, dass ich auch für sie sorgen muss und ich erhoffe mir, dass es mir aus der Nähe leichter fällt. Dane dir noch einmal für die ermutigenden Worte #huepf

2

Ja bei uns sind wir aber zu meiner Großmutter gezogen um für sie da zu sein. Und meine Mutter ist zu ihrer Mutter in die Nähe gezogen. Allerdings eine andere Altersklasse.
Wäre es finanziell drin es für ein oder 2 Jahre zu probieren und im Zweifel rückgängig zu machen wenn sie keinen Anschluss finden? Du solltest nicht die soziale und emotionale Verantwortung übernehmen müssen.

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Danke! Die Frage ist auf jeden Fall sehr wichtig und auf jeden Fall. Den Umzug könnten wir auf jeden Fall stemmen/ ausprobieren. Komplizierter wird es eher bei der Wohnungssuche, wenn sie wieder zurück ziehen sollten. Denn Wohnungen, die sie sich finanziell leisten können, gibt es nicht wie Sand am Meer... Aber deinen Gedanken, dass man zur Not ja auch wieder zurück kann, finde ich gerade sehr entlastend #zitter

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Wie wäre es wenn man das ganz öffne bespricht? Es ist ja "nur" ein Umzug und wenn deine. Utter als reinigungskraft halbwegs flexibel ist und man sich mental auf die Möglichkeit einstellt - und klar macht dass das kein versagen wäre oder nur negativ behaftet ist - kann man es vielleicht mit allen Beteiligten so vereinbaren :)

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Hey!

Ich würde sagen, dass doch nichts dagegen spräche, dass sie zu dir kommen.

Jetzt sind sie noch relativ jung- aber werden sie in 15 Jahren immer noch öpnv fahren?
Außerdem: Irgendwann brauchen sie vielleicht auch deine Hilfe.
Dann wären 500km Entfernung hinderlich.

Ein neues Netz können sie auch noch in der neuen Stadt aufbauen :) und sie hätten dort auch euch.


Liebe Grüße
Schoko

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Danke! Klingt ja wirklich sehr einfach. Danke für die schöne Zusammenfassung.

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Wie sehr wollen sie es wirklich?
Können sie sich gut ein neues soziales Umfeld aufbauen?
Waren sie schon mal längere Zeit bei euch? Zu Besuch oder Ferienwohnung?
Haben sie außer euch Möglichkeiten zu neuen Kontakten? Gruppen, die ihren Interessen entsprechen?

Wie sieht die medizinische Versorgung bei euch aus? Habt ihr das mal abgecheckt?

Wie weit ist es von euch aus mit dem Fachärzten? Kommen sie da gut selbst hin? Bräuchten sie deine Unterstützung als Fahrdienst oder andere Hilfen?
Wie stellt ihr euch den Kontakt vor Ort vor?
Konntet ihr früher gut miteinander, wenn ihr in der Nähe ward?

Besuch, längerer Aufenthalt, wo wohnen sind doch drei verschiedene Dinge.

Könnten sie sich eine Ferienwohnung bei euch in der Nähe vorstellen? So, dass sie mehrmals im Jahr mehrere Wochen in eure Nähe kommen? Wenn das gut klappt, könnten sie immer noch umziehen. Kosten wären natürlich hoch.
Umziehen, ohne Ärzte geprüft zu haben, würde ich nicht.

Ich selbst fahre schon 2 Stunden einfache Strecke; alle näheren kennen sich nicht aus und/oder nehmen keine Neupatienten.

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Ach, liebe Zahnweh, da bohrst du gerade richtig in den schmerzenden Zahn rein. Und hast völlig recht. Das sind genau DIE Sorgen, die ich mir mache.

Wie sehr wollen sie es wirklich?

--> Meine Eltern sehen alles rosa und unkompliziert :))) Sie sind aber auch eher vom Charakter her "Lieber machen und bereuen als nicht machen und bereuen", während ich alles zerdenke und zerkaue. Sie würden sagen "Ich antizipiere Probleme" ;)

Können sie sich gut ein neues soziales Umfeld aufbauen?
--> Meine Mama ja und ich habe schon eruiert, dass es hier dieselbe Stelle, wo sie sich gerade sozial engagiert und dass sie Leute suchen. Hier könnte sie wieder nahtlos anknüpfen. Mein Papa eher nicht.

Waren sie schon mal längere Zeit bei euch? Zu Besuch oder Ferienwohnung?
--> Nein! Und das ist ein wichtiger Punkt. Das letzte Mal waren sie bei uns vor 5 Jahren. Eben weil mein Papa den Weg nicht mehr auf sich nehmen kann. Mama kam im April, um uns beim Umzug zu helfen, weil wir gerade umgezogen sind und ich schon schwager war. Papa sagt, er würde dann eben viel öfter zu uns kommen...

Haben sie außer euch Möglichkeiten zu neuen Kontakten? Gruppen, die ihren Interessen entsprechen?
- Ja :)

Wie sieht die medizinische Versorgung bei euch aus? Habt ihr das mal abgecheckt?
Wie weit ist es von euch aus mit dem Fachärzten? Kommen sie da gut selbst hin? Bräuchten sie deine Unterstützung als Fahrdienst oder andere Hilfen?
--> Oh ja. Katastrophal! Wenn, dann müssten sie in den Nebenort. Ich habe aber schon sicherheitshalber Wohnungen im Nebenort abgecheckt ;)

Wie stellt ihr euch den Kontakt vor Ort vor?
Konntet ihr früher gut miteinander, wenn ihr in der Nähe ward?
--> Darüber haben wir schon geredet und ja, sie wollen viel mehr als wir leisten können (an Kontakt), aber ich hoffe, dass sie das einsehen. Das wäre auf jeden Fall noch besser zu klären.

Besuch, längerer Aufenthalt, wo wohnen sind doch drei verschiedene Dinge.

Könnten sie sich eine Ferienwohnung bei euch in der Nähe vorstellen? So, dass sie mehrmals im Jahr mehrere Wochen in eure Nähe kommen? Wenn das gut klappt, könnten sie immer noch umziehen. Kosten wären natürlich hoch.
Umziehen, ohne Ärzte geprüft zu haben, würde ich nicht.

--> Das ist eine interessante Idee. Außer dass sie da natürlich erst recht keine sozialen Kontakte selbst aufbauen würden. Dann wären wir die einzigen Asprechpersonen....

Danke für all die Überlegungen!

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Deine Eltern sind jetzt in einem Alter, wo sie nochmal neu anfangen können. Sie können sich ein neues soziales Netzwerk knüpfen, sie werden am Spielplatz mit anderen Großeltern ins Gespräch kommen, sie können sich Hobbies und Ärzte suchen.
Wir sind wegen Kind wieder "in die Heimat" zurück und sind froh Oma und Opa als Notfallbabysitter zu haben und einfach auch das Aufwachsen mit den Generationen ist so wertvoll fürs Kind.
Und Deine Eltern werden nicht jünger werden. Was ist in 10+Jahren, wenn einer stirbt und der andere alleine bleibt? Dann sitzt entweder Witwe(r) 500km weit weg oder Du holst einen alten, trauernden Elternteil zu Dir, der sich wahrscheinlich Deinen Ort nicht mehr zur neuen Heimat macht sondern sich emotional und praktisch an Dich hängt.

Wenn sie jetzt zusammen kommen, dann können sie mit dem neuen Lebensabschnitt als Oma und Opa eine neue Heimat für sich erobern. Ich würd an Deiner Stelle nach geeignetem Wohnraum suchen.

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Danke!!! Aus der Perspektive habe ich es noch gar nicht betrachtet. Und ja, um den Wohnraum habe ich mich schon gekümmert. Sie stehen hier und im nächsten Ort auf der Warteliste für eine barrierefreie Wohnung ;) Nein sagen können wir ja dann immernoch.

Danke für den neuen Input!

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Meine Eltern sind zu meiner Schwester gezogen, also 2km von ihr entfernt. Vorher waren es 7km. Sie sind sehr zufrieden damit. Sie sind vor 6 Jahren erst näher gezogen als sie ihr zweites Kind bekommen hat. Vorher waren es auch glaube 180km.

Mein Vater ist auch nicht sehr gesund, obwohl er erst 68 ist. Aber meine Neffen /Nichten lieben die Großeltern und diese lieben sie. Mein Vater lässt sich von den 2-6 jährigen gerne bei der Gartenarbeit helfen. Und ansonsten backen sie Zusammen. Meine 6 jährige nichte ruft mehrmals die Woche bei meinen Eltern an und bittet Opa ihr was zu essen zu bringen, weil Mama das einfach nicht so gut kann!
Das Corona Jahr 2020 war sehr hart für sie, weil sie die Großeltern nicht besuchen oder umarmen durfte.

Gleichzeitig sind meine Eltern, da noch nicht so alt, super babysitter.

War eine win/win situation für alle.
Mein Vater ist pre Corona dem Schachclub beigetreten und hat viele neue Leute kennengelernt.

Es kommt aber sicher auch immer auf die einzelnen Personen und deren Charakter an.
500km finde ich schon aus weit weg. So sehen sie die enkel viel zu selten. Ich finde schon 200km zu weit weit. 30km sind OK. Aber für die enkel ist näher immer lieber, vor allem wenn man einander mag.

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Das klingt ja wirklich so als hätten alle nur davon profitiert! Ich hoffe, dass auch wir das so sehen!

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Ich drücke euch die Daumen. Bin sicher, dass es gut laufen wird!

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Meine Eltern waren über 1000 km von uns entfernt und es tat ihnen sehr weh, dass wir soweit weg wohnen. Das hatte zur Folge dass sie bei jedem meiner 3 Kinder manchmal fast 3 Monate geblieben sind(für mich als junge Mutter sehr schwierig) deshalb finde das es gut ist, dass Ihre Eltern näher dran wohnen werden. Gruß aus Frankreich

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Oh je, das glaube ich gern. Besuche über längere Zeit sind doch was anderes, als nebeneinander wohnen.... Da finde ich letzteres irgendwie einfacher, weil man sich für eine-zwei Stunden trifft und dann jeder wieder in seinem Bett schläft, in seiner Küche kocht etc...

Ich hoffe, du fühlst dich in Frankreich trotzdem wohl!

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Für mich überwiegen die Vorteile. Noch sind deine Eltern in einem Alter, wo das machbar ist. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es sich irgendwo anders einzuleben. Jetzt können sie dir eine Hilfe sein. Später hast du sie näher, wenn sie deine Hilfe brauchen. Mit Kind bist du langfristig auch nicht mehr so flexibel, die 500 km regelmässig zu bewältigen!

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Danke!

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Ich denke auch, dass die Vorteile überwiegen. Besser jetzt ein Umzug als später!

Wäre es eventuell auch eine Idee, dass ihr zu ihnen in die Stadt zieht?

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Leider nein,

wir sind eben wegen der Arbeit da weg gezogen. Es war einfach aussichtslos, sowohl für meinen Mann als auch für mich, obwohl wir noch jahrelang uns dort beworben haben. Jetzt haben wir beide eine unbefristete Stelle, was in unseren Berufen äußerst selten ist (Ich bin an der Uni und hier hat man max. 6 Jahre oder hoppelt vom Projekt zu Projekt). Wir wünschten uns sehnlichst etwas Stabilität im Leben und konnten, nachdem wir endlich den unbefristeten Vertrag unterschrieben haben, auch ein Haus kaufen, was wir schon lange wollten.

Umziehen würden wir beide auf keinen Fall. Wenn meine Eltern das machen, wäre das für sie logistisch einfacher: Sie wohnen zur Miete, mein Vater müsste nicht nach einem neuen Job suchen und die Suche für meine Mama wäre auf jeden Fall einfacher. Natürlich mit unserer Unterstützung. Nur emotional und sozial ist es für sie, so denke ich, natürlich viel schwerer!

Danke, dass du das gefragt hast. Das hat meine Gedanken noch einmal gut sortiert :)