Kindergarten - Ich brauche Input

Hallo,

Mein Sohn soll nächstes Jahr im August mit knapp 2 1/2 Jahren in den Kindergarten kommen. (Eigentlich hatte ich mit 3 geplant, aber davon wurde mir dringend abgeraten, da in unserer Stadt nur Kinder zwischen 2-3 Jahren einen Platz bekämen, die über 3 würden fast immer nicht genommen...)
Nun ist es hier (NRW - größere Kleinstadt, viele Kinder und obwohl immer weiter (an)gebaut wird immer noch nicht genug Kigaplätze vorhanden sind) so, dass man über ein Portal (Little Bird) nach der Geburt direkt 5 (mehr geht nicht) Kindergärten vormerken lässt und eine Priorität (1-5) angibt.
Im Februar des Jahres in dem das Kind in den Kindergarten kommen soll kriegt man dann die Zusagen, im April die Absagen.
Jedenfalls konnte man coronabedingt die meisten Kindergärten erst jetzt anschauen.
Mittlerweile habe ich alle besuchen können und habe seitdem einen Kloß im Magen. Bei 4en der Kindergärten hat man nur eine Chance, wenn man Priorität 1 angibt, wurde auch so kommuniziert. Bei einem da würden sie auf "das Gesamtpaket" schauen.
Nun ist es so, dass ich vor einigen Tagen auf der Homepage des Kindergartens unserer Priorität 1 gelesen habe, dass es für nächstes Jahr nur 3 (!!!) Plätze geben wird, da der Rest mit Geschwisterkindern schon belegt ist.
Habe heute dann dort angerufen und mal nachgefragt, war ein nettes Gespräch, aber die Leitung meinte auch, dass die Wahrscheinlichkeit einen Platz zu bekommen bei Ihnen sehr gering ist und sie mir raten würde entweder eine andere Priorität zu vergeben (da hat man aber auch nur eine etwas höhere Chance und beim Wunschkindergarten dann gar nicht). Oder aber abzuwarten und zu klagen (da man ja quasi sonst auch nicht in andere Kigas reinkommen kann wegen der Prioritätenvergabe)
Auf meine Frage, ob er dann nicht eine höhere Chance hat, wenn er dann erst ein Jahr später mit 3 1/2 in den Kiga geht kam als Antwort dann, dass diese dann noch geringer wäre, weil Kinder U3 immer vorgezogen werden.
Der Gedanke zu klagen gefällt mir gar nicht, aber was wenn nichts anderes übrig bleibt?
Ich bin ehrlich gesagt völlig überfordert und das passiert mir selten.
Mein Mann sagt klar abwarten und dann klagen (aber da kann es dann natürlich sein, dass man einen Kindergarten bekommt der durchaus auch 30 min Fahrtweg hat (die Wege hier sind sehr weit))
Ich bin einfach völlig überfragt, die Chance dass er einen Platz kriegt, obwohl wir alle Kriterien erfüllen (Konfession, Bezirk, Alter etc.) ist nicht gleich 0 aber sehr gering (hat auch die Leitung so gesagt).
Ich brauche dringend Input.
Wie sind eure Erfahrungen mit Plätzen/Klagen/Alter?
Würdet ihr klagen? Oder aber hoffen, dass euer Kind mit 3 1/2 dann doch das Glück hat einen Platz zu kriegen und ggf. dann zu klagen?
Dann wäre aber ein ganzes Jahr verloren und man könnte trotzdem in den Kiga der 30min weit weg ist kommen.

Was vielleicht noch wichtig ist: Es gibt hier keine privaten Kiga/Elterninitiative oder ähnliches wo man sich unabhängig anmelden kann, andere Städte in der Gegend sind genauso voll und nehmen keine Anmeldungen außerhalb ihrer Stadt an, Tagesmutter ist hier nur bis 3 erlaubt.

Danke!

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wenn du klagst hast den Anspruch auf einen Platz, aber nicht auf deinen Wunschplatz, sonden da, wo einer frei ist.

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Ja, das weiß ich.
Das ist ja eines meiner Probleme, dass ich weiß, dass wir auch einen zugewiesen bekommen können der 30min weit weg ist. Deswegen ja die Frage nach Erfahrungen und ob man vielleicht das 1 Jahr warten (und hoffen) soll.

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Hallo,

hoffen und warten geht zu 99 Prozent schief. Denn es kommen jedes Jahr neue Geschwisterkinder, neue Kinder mit höheren Ansprüchen (z.B. Kinder von Alleinerziehenden, mit Förderbedarf, länger auf Warteliste, etc.).

Bei uns werden die Plätze zentral vom Jugendamt verteilt, nach Sozialpunkten. Wir konnten vier Kitas angeben. Sollte man keinen Platz in einer der drei Kitas bekommen, dann bekommt man eventuell eine andere Kita angeboten, sollten da noch Plätze frei sein.
Wer einmal einen Platz ablehnt, der landet ganz unten auf der Liste und es kann sein, dass man erst zum Vorschuljahr einen Platz bekommt.

Ich würde mich bei so vielen wie möglich bewerben und auf einen Platz hoffen. In einem Jahr hast du die gleichen Probleme wir heute.

Wir haben in der Kita, die unser 3. Wunsch war einen Platz bekommen. Da die ersten beiden Wahlkitas schon voll waren.

LG Morgain

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Hi,
wir kommen auch aus einer Großstadt (auch wenn es sich nicht so anfühlt) in NRW und hatten ebenfalls das "Glück" mit LittleBird.
Wir hatten unsere Gespräche, da war unser Sohn noch im Bauch und unser letztes, da konnte er noch nicht krabbeln (so mit vier bis fünf Monaten).

Also erstmal: Es ist kompletter Quatsch, dass ein 3,5 jähriger keine Chancen auf einen Kitaplatz hat. Es gibt einen Rechtsanspruch und es kommen jedes Jahr Kinder in die Schule und ja, es rücken auch viele Kinder aus der Krippe hoch.

Und zweitens: LittleBird kannst du vergessen. Unser Sohn ist mit 1,5 in die Kita gekommen und wir haben dann nochmal gewechselt als er 2,5 war. In beiden Kitas war LittleBird sowas, was man NACH der Zusage dann mal ausfüllen kann.
In der einen Kita waren wir tatsächlich schon einmal eingeladen, als unser Sohn noch ganz klein war, das war aber eine riesige Massenbesichtigung mit knapp 60 Eltern und echt "gruselig".
Bei beiden Kitas hat uns eine direkte Mail mit "Haben Sie einen Platz frei?" weitergebracht.

Wir hatten beide Male echt mehr Glück als Verstand.
Bei unseren 5 Priorisierungen über Little Bird haben wir leider 5 Absagen bekommen und wie gesagt, nur eine Kita hat überhaupt reagiert. Ich würde mich also, so Leid mir das auch um die Zeit der Kitaleitung ist, hinters Telefon klemmen oder Mails schreiben.

Klagen würde ich mir angesichts der Städtestruktur genau überlegen. Eine Klage nimmt dir niemand übel oder persönlich - aber dort wird eben nicht die super-tolle Kita gewählt, sondern eben eine die noch irgendwie einen Platz frei hat (und dann eben dein Kind zusätzlich aufgebrummt bekommt und dadurch einen noch schlechteren Personalschlüssel hat). Bei uns wären es glaube ich 10km gewesen die zumutbar gewesen wären. Bei uns in der Stadt können 10km im Berufsverkehr aber auch schonmal 1-1,5 Stunden bedeuten, wenn die Kita ganz blöd liegt.

Ansonsten habe ich auch schon gemerkt: Geschwisterkinder sind dann kein Problem mehr (solange kein allzugroßer Altersabstand) nur als Einzelkindeltern ist man echt am A...

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Danke für deine ausführliche Antwort.
Leider ist hier Little Bird das A und O. Ich habe während der letzten 1 1/2 Jahre häufiger mal bei den Kitas angerufen, mit der Leitung geredet und mich gemeldet gerade auch wegen der schwierigen Lage mit Corona und in unserer Stadt ist es wirklich so, dass man um Little Bird nicht herum kommt. (Den Tipp hatte ich nämlich auch von einer Freundin aus einer anderen Stadt die wie ihr anders reingekommen ist)
Echt blöd :(

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Tatsächlich ist es, da wo ich herkomme, für Kinder über drei schwieriger einen Kita Platz zu bekommen.
Solch ein Quatsch ist das also nicht.

Das liegt daran, dass Kinder die bereits die Hauseigene /kooperative Krippe besuchen, bevorzugt für den Regelbereich genommen werden.

In meiner Einrichtung gibt genügen U3 Plätze, aber fast keinen Ü3 Platz für externe Kinder.

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Wir arbeiten bei uns auch mit LittleBird und natürlich nehmen wir erstmal die Eltern, bei denen wir Prio 1 sind. Haben wir dann noch Kapazitäten kommen Prio 2,3,4,5. Denn auch die Eltern wollen ja lieber einen anderen Kindergarten,warum sollen wir dann nicht jemanden nehmen, der uns als Erstes will?!
Bei uns wird aber auch auf einen Besichtigungstermin bestanden, also zwei Punkte die ausschlaggebend sind. Du kannst den Platz übrigens immer noch ablehnen, wenn du ihn hast.

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Achso Little Bird soll den Platzvergabe Schmu entgegenwirken: Also dass Eltern 2,3,4 Zusagen bunkern und sich dann eine Kita aussuchen, während dann drei oder mehr Familien ihn dastehen und warten müssen! Im Programm sehen so andere Kitas, wenn du schon einer Kita zugesagt hast.
Wir haben übrigens unsere Kitas für diesen Herbst 🍂 weder besichtigt noch ausgesucht, also Prio abgegeben und zugeteilt 🤷‍♀️

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Vielleicht habe ich mich da nicht gut genug ausgedrückt, natürlich ist klar, dass jeder Kindergarten erst Prio 1 nimmt, aber mir wurde bei 3 Kindergärten ausdrücklich gesagt, dass man nur mit Prio 1 eine Chance hat und 2-5 gar nicht beachtet werden, da man wenn Plätze noch frei wären, diese dann unter denen verteilen würde die gar keine Priorisierung angegeben hätten.

Besichtigungstermin ist ja gar kein Problem für mich gewesen, mittlerweile habe ich ja auch alle gesehen.

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Ich würde erst einmal das Verfahren abwarten. Wir haben hier auch Little Bird und am Ende hatten wir 3 verschiedene Zusagen.

Es sagen immer wieder Eltern ihre Plätze ab und wenn es doch nicht klappt, kannst du immer noch klagen, wenn du das möchtest. Sich vorher so den Kopf zu zerbrechen, bringt dir doch nichts. Hier wurde einem auch sonst was erzählt und am Ende hatte jeder einen Platz.

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Danke. Irgendwie beruhigend.
Vielleicht bin ich auch so durch den Wind, da ich gestern bei der Besichtigung eine Mutter kennengelernt habe die 2 Jahre hintereinander Absagen bekommen hat und sehr verzweifelt war. :-(

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Also bei uns (Dortmund) weiß ich über viele Kolleginnen, dass die Kinder erst eine Absage bekommen haben. Nach Kontakt mit Jugendamt und mehreren Kitas haben aber immer alle doch noch einen Platz bekommen (sogar einen in ihrer Nähe mit dem sie dann zufrieden waren) und mussten nicht vor‘s Gericht ziehen. Also vielleicht gibts da ja noch nen Schritt zwischen?

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30 Minuten ist ja noch "human"🥴

Bei uns (Großstadt) darf der (errechnete!) Weg 60 Minuten pro Strecke betragen. Ob das realistisch ist, oder grade mit den Öffis zur Weltreise wird, ist unerheblich.

Ich würde den Rat der Leitung befolgen, also die Einrichtung abhaken und die Priorität einer anderen hoch setzen.

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Ich würde jetzt klagen, denn wenn dein Kind 3,5 ist sind deine Chancen nicht besser. Die Zeit wird deinem Kind aber fehlen.

Anscheinend musst du auch noch nicht arbeiten, wenn du schon die Wahl hast auf den Kita Platz zu warten. Dann nehm die 30 Minuten doch in Kauf.

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Wir haben uns damals keine Kindergärten angesehen sondern haben uns bei allen wo es möglich war auf die Warteliste setzten lassen, da mein Sohn im November geboren ist, haben wir auch überall Absagen bekommen. 3 Wochen vor seinem 3. Geburtstag kam eine Zusage von einem Kiga, wo wir nicht mal wussten wo der ist. Ich habe sofort zugesagt und konnte wenige Tage später mit der Eingewöhnung beginnen da ich ja nach dem Geburtstag wieder arbeiten musste. Ich kenne einige wo das so lief, da viele bei mehreren Einrichtungen angemeldet sind bekommt erfahrungsgemäß jeder irgendwo einen Platz, auch wenn es bei weitem nicht der Wunschplatzt ist.

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Hallo, meine Freundin hat vor 1,5 Jahren in Leipzig geklagt weil sie keinen Platz bekam. Nun sie hat Recht bekommen. Fakt war aber auch das einfach kein Platz frei war. Da nützte ihr auch das Gerichtsurteil nichts. Sie hat dann 9 Monate später als geplant eine Platz bekommen. Am anderen Ende der Stadt.

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Hätte sie dann nicht trotzdem den Verdienstausfall bekommen müssen?