Habt Ihr einen Plan B für Eure Eltern?

Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch :-)

Wir waren gestern bei meinen Eltern und als wir gegangen waren, stellte ich mir die Frage, was ist eigentlich wenn einer von beiden mal nicht mehr ist?

Mein Vater ist 80 und seit jeher selbständig. Ich vermute, dass er einfach mal bei der Arbeit tot umfallen wird. Aber er braucht und liebt seine Arbeit, also lassen wir ihn einfach machen.

Meine Mutter ist 71 und seit ein paar Jahren in Rente. Sie hat sich zwar damals einen Sportverein angeschlossen aber seit Corona war da ja nun auch alles ausgefallen.

Wir selbst gehen den ganzen Tag arbeiten und haben dann natürlich auch zu am Haus und im Garten noch einiges zu tun, sodaß ich mir gerade wirklich nicht vorstellen kann, wie ich dann noch ein Elternteil vernünftig "bespaßen" könnte. Aber so wirklich einen alleine lassen und nur mal am Wochenende für eine Stunde vorbei schauen könnte ich halt auch nicht.

Ich wüßte, wenn es mir schlecht ginge/ich einsam wäre, könnte ich dort jeden Tag auflaufen und würde keinem lästig werden. Aber mein Tag hat halt auch nur 24 Stunden :-(

Wie macht ihr das mit Euern Eltern, wenn nur noch ein Teil vorhanden ist? Wohnt Ihr zusammen? Oder habt ihr eine andere Lösung gefunden?

LG
Tiffy

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Wieso sollte ich einen Plan B für meine Eltern haben? Ich bin nicht für sie verantwortlich und das kann auch niemand erwarten.

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Wie traurig...

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Warum traurig, das ist doch Fakt.

Ich will auch nicht, dass meine Kinder sich für mich verantwortlich fühlen und ihr Leben nach mir ausrichten. Ich würde mich über kleine Hilfen freuen, aber ich erwarte nichts und ich werde da auch keine emotionale Erpressung ausüben.

Ich habe es gesehen (über Jahre, jeden Tag) wie traurig es ist, wenn ein emotional misshandeltes Kind seine Eltern bis in den Tod pflegt, in der Hoffnung endlich die Liebe zu bekommen, die es sich seit der Kindheit wünscht: DAS ist traurig. Auch aktuell kümmert sich eine entfernte Verwandte und nahe Freundin um ihre altersschwache narzisstische Mutter statt um ihr eigenes Leben, es bricht mir das Herz das zu sehen. Ihre Geschwister haben sich aus selbstschutz abgekapselt, machen für die Mutter nur das nötigste, aber sie macht sich kaputt: DAS ist traurig und nicht die Tatsache, dass man fürs Alter selber vorsorgen sollte - das ist seit Jahrzehnten klar; man kriegt doch keine Kinder damit die dann später gratis Pflegekräfte spielen.

Wenn ein Kind seinen Eltern im Alter nicht hilft, dann kann es das nicht (wohnt im Ausland, hat nicht das Geld, kann es psychisch/physisch nicht leisten usw.) oder die Eltern haben dafür gesorgt, dass sie es nicht wollen: In vielen Familien spielen sich hinter verschlossenen Türen Dinge ab, die sehr toxisch sind und tiefe Wunden hinterlassen.

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Hallo,

mein Papa ist leider schon 2009 gestorben.
Da wohnte ich noch zu Hause.
Ich habe lange parallel bei ihr und meinem Freund gewohnt (Stadt und Landkreis, Arbeit in der Stadt)
Als ich auszog, war ich am Wochenende bei ihr, wurde dann zeitnah schwanger.
Mit Baby sehen wir uns 2x unter der Woche.

Sie arbeitet an einem Tag.
Vor Corona ging sie oft Bummeln, suchte Schnäppchen für Geburtstage und Weihnachten (oft das ganze Jahr über)
Sie bekam von uns Aufträge nach etwas zu suchen, zu vergleichen etc. Hat sie gern gemacht
Sie meinte, sie hat ja Zeit und Lust. Und wir (3 Kinder) arbeiten ja so viel.

Regelmäßig fuhr sie mit dem Bus zu meiner Schwester / Zug zur anderen um sie und ihre Enkel dort zu sehen.

Beim Uropa ist jeden Samstag Kaffee. Wer will kann kommen.
Seine Kinder und Enkel wohnen alle in der Nähe.

Liebe Grüße

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Wenn es nur um das "um sie kümmern" geht, dann gibt es Caritas und Co. Je nachdem wie der Gesundheitszustand ist, kann ein Pflegegrad beantragt werden und damit kann man dann ambulante pflegedienste beauftragen. Selbst wenn es nur zum Einkaufen oder sauber machen ist. Es gibt auch pflegedienste, die soziale Dienstag anbieten und dann mit den Klienten einkaufen gehen, Spiele spielen etc.
Meine Eltern sind noch lange nicht in dem twr, da ist das noch Ferne Zukunft, aber die Eltern meines Partners. Da überlegen wir schon. Eine Art betreutes Wohnen ginge gewiss auch. Es muss nicht immer ein Heim sein, es gibt Möglichkeiten der Betreuung zu Hause oder in einem sehr selbstständigen Rahmen.
Natürlich solltest du das Gespräch mit deinen Eltern suchen, schauen was sie sich vorstellen, denn es wird irgendwann der Zeitpunkt kommen.

Meine Tante hat es anders gemacht, sie haben ein Haus mit Einliegerwohnung für die Schwiegereltern gemacht (die Schwiegermutter war sehr schwer krank, ist kurz nach dem Einzug verstorben, aber der Schwiegervater lebt noch da.). So ist er aber weiterhin unabhängig und sie hat trotzdem ein Auge auf ihn. Wer das kann, finanziell und auch mental, ist das eine super Lösung. Aber nicht jeder hat ein Haus mit diesem Platz... Leider.

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Wenn ich Witwe wäre, würde ich nicht jeden Tag von meinen Kindern bespaßt werden wollen.
Ein regelmäßiger Besuch ist doch ausreichend.

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Je nach Generation ist es doch aber noch immer so, dass gerade Männer nicht kochen und waschen können und dadurch schon Hilfe benötigen. Ich selber würde es so wie du sehen ;-).

LG

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Naja. Der Onkel meines Mannes ist vor einem halben Jahr Witwer geworden.
Er hat immer gearbeitet und sie war die klassische Hausfrau.

Er ist Rentner und ein Mann, aber er ist kein Kleinkind und alles andere als dumm.

Jetzt lernt er es eben. Wäsche ist kein Hexenwerk und von einfachen Gerichten wird man auch satt.
Er kann auch gut grillen und nagt finanziell nicht am Hungertuch.

Ebenso ist er sehr aktiv.
Er fährt seine Kinder (2) mit Familie regelmäßig besuchen, obwohl sie je über 200 km weit weg wohnen.
Er bekommt viel Besuch.

Er unternimmt auch Ausflüge alleine.
Ich denke er ist fitter und aktiver und lebensfroher wie viele Mit-Vierziger.

Von daher ist es wohl immer von der Person abhängig.
Manche würden sich zu Hause einigeln und vereinsamen. Er nicht.

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Meine Eltern leben 600 km weit entfernt, so dass klar ist, dass sie alleine klar kommen müssen.
Wir haben das aber auch frühzeitig besprochen wie sie sich das vorstellen, wenn sie ohne Hilfe nicht mehr zurecht kommen oder einer übrig bleibt.
Wenn dein Vater 80 ist, warum habt ihr da noch nie drüber gesprochen.
Meine Mutter ist 60und mein Vater auch.
Und wir haben das schon vor 10 Jahren immer mal wieder angesprochen, wer sich was vorstellt.
Also, meine Eltern haben ihr Haus verkauft vor 2 Jahren und leben jetzt in einem Barriere freien kleinen Bungalow in einer Wohnanlage, 80qm plus Terrasse, kein Garten, keine Treppen.
Da können Sie lange bleiben, ein Pflegedienst ist angeschlossen, den sie bei Bedarf nutzen werden.
Ansonsten werden sie bei Bedarf in das zugehörige Altenheim umziehen.
Für die Bespaßung habe ich mich aber nie zuständig gefühlt, sie sind erwachsen, großer Freundeskreis.
Wenn einer übrig bleibt, muss der andere sein Leben dann weiter gestalten als Alleinstehender.
Einen Partner kann ich nicht ersetzen.
Woher willst du wissen dass deine Eltern überhaupt erwarten dass du sie ständig besuchst.
Das ist doch nur deine Ansicht und vielleicht völlig an den Wünschen deiner Eltern vorbei.
Wieso redet ihr über so was nicht?

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Wir haben im unteren Stockwerk noch ein Zimmer mit separatem Badezimmer. Da könnte jemand unserer Eltern einziehen.

Sie sind alle noch fit und selbstständig und ich hoffe, dass es noch viele Jahre so bleiben wird🥰🙏🏻

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Liebe TE,

warum sollst du deine Eltern bespaßen? In meinen Augen sind sie alt genug, um sich um Hobbies zu kümmern, Ehrenamt durchführen und einen Freundes- und Bekanntenkreis zu pflegen. Das ist Aufgabe im Rentenalter. Ich würde sagen, hier langt ein regelmäßiger Besuch.

Bei meiner Mutter war es auch nicht anders. Mein Vater ist schon lange tot gewesen. Sie hatte ihren Bekannten- und Freundeskreis, ihren Garten und ein Hobby. Hatte häufig Besuchvon Freunden. Sie war zeitlich gut ausgefüllt. Ich besuchte sie mit den Kindern so zweimal im Monat. Und ab und an kümmerte sie sich um meinen großen Sohn. Und irgendwann brauchte sie immer mehr Hilfe. Hatte häufig Schmerzen in den Gelenken. Da kauft man auch für sie ein. Zumindestens schwere Sachen, den Rest wollte sie selbständig erledigen. Dann kam ein paar Jahre später ein Oberschenkelhalsbruch dazu. Sie wohnte noch ein Jahr in ihrem Haus, konnte im Garten überhaupt nichts mehr machen. Und wir hatten keine Zeit uns noch darum zu kümmern. Sie zog dann in eine leider nicht barrierefreie Wohnung (erster Stock ohne Aufzug) bei meinem einem Geschwisterteil in Haus (aber separate Wohnung, da Mehrfamilienhaus). Und die war spätestens nach dem zweiten Oberschenkelhalsbruch völlig überfordert. Mein Bruder wohnte zeitweise bei seiner Lebensgefährtin in Bayern und weniger bei sich. Ich hatte zwei Kinder, eins mit einer Mehrfachbehinderung (Autismus+geistige Behinderung) Und da steppte bei uns der Bär. Und da gab es dann häufig mal Streit, weil ich nur alle 10 Tage bei meiner Mutter war, mein Bruder war auch nicht da. Ich hatte neben Arbeit, Therapien und Arztbesuche und den normalen Familienwahnsinn kaum noch Zeit (über mich möchte ich nicht sprechen, ich hatte so gut wie keine Zeit für mich). Also musste ich meinen Zeitradius verkleinern und häufiger um unsere Mutter kümmern. Zeitlich stieß mein Bruder dann noch dazu (Lebensgefährtin war gestorben). Für mich war es immer eine enorme seelische und zeitliche Belastung. In der Zeit hatte ich kaum Hobbies gesehen als Ausgleich. Irgendwann war meine Mutter so pflegebedürftig (mein Geschwisterteil wollte uns auch noch damit einspannen), dass sogar der Pflegedienst sagte, so geht das nicht.
Schlußendlich kam meine Mutter ins Pflegeheim. Das war die beste Lösung. Man konnte sie besuchen, wann man wollte und musste sich nicht noch um zeitraubende Pflege kümmern.

Wenn Eltern pflegebedürftig werden, ist das noch eine ganz andere Sache. Ansonsten sollte man sie machen lassen.

LG Hinzwife

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Über meine Eltern kann ich noch nicht schreiben. Sie sind erst Mitte Vierzig.

Aber meine Oma ist früh verwitwet. Ihr Mann ist mit 47 gestorben. Ein paar Jahre später hatte sie zwar einen neuen Lebensgefährten, aber den hat sie auch überlebt.

Sie lebt unten bei meinen Eltern im Haus. Vor Corona ist sie zwei mal pro Woche tanzen gegangen, mittlerweile ist sie wegen voranschreitender Demenz dazu nicht mehr in der Lage. Sie ist viel auf ihrer Terrasse beschäftigt und hat angefangen, Babypuppen zu sammeln und einzukleiden.

Die Tante meiner Mutter ist auch schon Ü80. Sie hat vier Kinder. Davon wohnt eine am anderen Ende Deutschlands, die anderen auf Réunion, in Frankreich und der Schweiz. Im letzten Jahr ist ihr Mann gestorben. Die Kinder besuchen sie abwechselnd. Meine Eltern, die näher wohnen, sind regelmäßig bei ihr eingeladen. Sie ist mit der Nachbarin befreundet und hat ansonsten eine Putzfrau. Sie besucht Kurse in der Volkshochschule. Wie das momentan mit Corona ist, weiß ich gar nicht. Natürlich ist sie viel alleine, aber sie sucht sich ihre Beschäftigungen. Sie liest viel und sie hat für mein Kind schon einiges gehäkelt, gestrickt und genäht. Sie telefoniert täglich mit mindestens einem ihrer Kinder. Sie haben einen Telefonplan erstellt, so dass sich jeden Tag jemand bei ihr meldet.

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Hallo
Ich denke dass das grundsätzlich erst mal die Aufgabe der Eltern ist, zu entscheiden wie sie sich diesen Lebensabschnitt vorstellen.
Bei meinen Eltern musste ich über die letzte Zeit die Erfahrung machen, dass sie ihre Pläne komplett umgeschmissen haben. Sie habe ihr Haus erst altersgerecht umbauen lassen und planten immer, im Fall der Fälle, eine Pflegekraft bei sich wohnen zu haben. Dann entwickelte sich alles doch etwas anders und auch schneller. Sie und auch wir bemerkten, was noch so dazu kommt. Größe des Hauses, Gartenpflege, Wohnlage,..
Wir haben schon viel gemacht, haben aber auch alle nicht gerade wenig zu tun. Dazu kamen immer mehr Konflikte. Sie haben sich dann entschieden, in ein betreutes Wohnen (das gerade fertig wird) zu ziehen. Das liegt etwas zentraler im Ort und dort können sie direkt jegliche Unterstützung haben. Die Wohnung ist vergleichsweise groß, sie haben einen kleinen Garten.
Ehrlich gesagt waren wir am Anfang schon etwas überrumpelt. Wir haben ja immer darüber geredet, auch andere Optionen besprochen (zB. eine gemeinsame Wohnsitustion). Dann kamen sie einfach mit dieser fertigen Entscheidung an. Mittlerweile denken wir aber, dass das gut so ist wie es ist. Es bestehen nach wie vor Konflikte und ich merke dass unser Verhältnis nicht mehr das ist, was es war.
Der Umzug steht jetzt in den nächsten Monaten an und ich hoffe das schafft Entlastung.

LG