Mutter - keine Kraft mehr

Ich fühle mich, als würde ich ertrinken.
Meine Eltern, vor allem meine Mutter, waren schon immer eigen. Ihre Meinung ist die einzig richtige, wer eine andere hat, ist halt "dumm". Freunde werden abgesägt, weil sie denkt der Freund passt nicht zu der Freundin und wenn diese nicht "hört" wird die Freundschaft rigoros beendet.
Zu ihrer Mutter hat sie seit Jahren keinen Kontakt. Ich weiß, dass meine Oma sich grundsätzlich überall eingemischt hat und ebenfalls die Meinung anderer nicht annehmen kann.
"ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt" das scheint das Motto zu sein.
Ich war schon immer ein konfliktscheuer Mensch, ich ertrage schlechte Schwingungen nicht, sie tun mir weh. Das klingt komisch, aber ich bin wirklich sehr sensibel, was mir immer wieder vorgeworfen wurde. Ich bin kritikfähig, so lange sie konstruktiv ist. Bei meiner Mutter ist es eher 'bam bam bam' die volle Bandbreite oben rauf. Einmal hat sie mich angemotzt, weil sie meine Freundin nicht mochte, da diese halt auch ihre Meinung vertritt. Sie versuchte grundsätzlich zu bestimmen was man tun und lassen sollte.
Nachdem ich mich endgültig von meinem ex Mann getrennt hatte, hatte sie kurzzeitig den Kontakt abgebrochen. Ich habe in der Zeit einen Umzug und alles mit den zwei Kids alleine gemacht. Irgendwann warf sie mir vor, warum ich nicht um Hilfe gebeten habe.
Mein Ex hat mir immer unter die Arme gegriffen. Das konnte sie nicht verstehen. 🤷🏼‍♀️ Wenn man getrennt ist muss man sich doch hassen. Ihre Meinungen sind da sehr gegensätzlich und meist immer so, wie sie es gerade braucht und gerne hätte.
Aktuell ist es wieder sehr viel schlimmer. Interesse an meinem jüngsten besteht kaum, schon in der Schwangerschaft nicht. Sie nahm es mir übel, dass ich ihr so spät von der Geburt erzählt habe (riss 3. Grades, musste direkt operiert werden. Mein Freund hat erst kurz nachdem ich wach wurde geschrieben dass er endlich da ist). Der kleine kam einen Tag nach meinem Geburtstag. Auch hier Enttäuschung darüber, dass ich nicht wirklich Geburtstag gefeiert habe. Naja, hatte den ganzen Tag Wehen und nach der Geburt musste ich erstmal genesen und naja, Wochenbett und so.
Auch Interesse an meinem Freund gibt es kaum. Wir sind seit 6 Jahren zusammen. Er geht nicht gerne hin weil er am Ende eh nie wirklich beachtet wird. Aber wenn er nicht kommt, kommt ein Vorwurf, dass er ja nie käme. Interesse hat sie dann nur, wenn man einen Nutzen für sie erfüllt. Mehr auch nicht. Und am Ende gilt... Egal wie man es macht, man macht es falsch. Sie lästert über meine Schwestern bei mir, bei meinen Schwester über mich. Meine pflegeschwester wurde quasi aus der Familie geworfen, aber sie soll sich doch bitte melden. Sie ist schwanger, auch hierzu hat sie eine Meinung, keine Gute.
Dieses gehetze macht mich fertig. Ich bin so ungern bei ihr. Ich rede kaum, wenn es los geht. Heute waren wir wegen meiner Tochter bei ihr. Es ging wieder los. Ihr sei meine pflegeschwester egal, aber dass sie Kontakt zur leiblichen Mutter hat geht natürlich trotzdem nicht.
Die Liste ist so lang.
Ich merke einfach, dass ich kaum noch bei ihr sein mag. Als ob mich das auslaugt. Wie kann ich mich besser "schützen"? Hat da jemand eine Ahnung oder Idee? Mit ihr reden geht leider gar nicht. Da kommen dann direkt Vorwürfe die schon Asbach uralt sind, aber werden wieder präsent gemacht.
Ich habe das Gefühl es erdrückt mich, ich ertrinke. Einen Kontaktabbruch möchte ich wegen meiner Kinder eigentlich nicht.
In meinem Beruf, bei Freunden und auch zu Hause bei meinem Freund bin ich ein sehr selbstbewusster Mensch und stehe für mich ein. Bei ihr kann ich das nicht. Woran liegt das? Es nagt an mir.

Tut mir leid, dass es so lang geworden ist.
Schönen Abend noch.

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Ich hatte das Gefühl, meine eigene Geschichte zu lesen.
Meine Eltern sind haargenau so.Beide.

Macht man, was sie sagen, ist alles ok.
Sobald jemand, mich eingeschlossen, eine gegenteilige Meinung hatte oder nicht ihren Rat befolgte, war wochenlange Funkstille und Ignorieren die Folge. Gerade im Teenie-Alter war das besonders schlimm für mich.

Ich habe zu lange nicht die Reißleine gezogen. Aus ähnlichen Gründen wie du. Wollte den Kindern nicht Oma und Opa nehmen. Irgendwann ging es allerdings nicht mehr und ich habe den Kontakt abgebrochen (bzw. eher sie, ich kam halt nicht mehr angekrochen, um mich zu entschuldigen). Da war ich 35 Jahre alt. Und seither leb ich endlich im Frieden. Krasse Erfahrung. Keine Rechtfertigung mehr, keine schlechte Stimmung, kein Streit, keine Vorwürfe.

Ich hab den Schritt nie bereut.

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Uff. Gut dass du es dir mal von der Seele geschrieben hast. Das hilft schon sehr beim sortieren.
Deine Mutter scheint ja schon sehr narzistisch zu sein. Eins sollte dir klar sein . Sie wird sich nicht ändern.nur du kannst deine Einstellung zu ihrem Verhalten ändern. Und dazu brauchst du Hilfe von aussen therapeutisch..
Viel kraft

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Guten Morgen,

Danke für deine Antwort. Ich habe mich mit. Dem narzissmus auseinander gesetzt, aber kann nicht sagen, dass alles so passt wie beschrieben. Sie hat sich früher immer darum gekümmert, dass es uns gut geht. Bei Problemen in der Schule etc war sie immer da.
Narzistische Mütter, so habe ich gelesen, sind nicht so.
Erst in den letzten Jahren ist mir das so extrem Aufgefallen, mein ex meinte aber, sie sei schon immer "radikal" in ihrer Meinung und ihrem Verhalten gewesen.

Einiges davon (vor allem was streiten angeht) habe ich übernommen, aber mein Partner und ich sind da in Paartherapie um das in den Griff zu bekommen.
Meine größte Angst ist es, so zu werden wie sie.

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Da ist es wohl an der Zeit dich von deiner Familie ab zu nabeln. Du bist erwachsen und lebst dein Leben mit allen Höhen und Tiefen. Dieses Narzistische, Verbittert Verhalten deiner Mutter muss ja irgendwoher kommen, aber das ist nicht deine Aufgabe das auf zu arbeiten.
Jeder Mensch trägt seine Päckchen und muss sich am Ende auch selbst um diese Kümmern.
Vielleicht sucht du dir jemanden mit dem du sprechen kannst um die davon besser ab zu lösen.
Ich denke manchmal das wir als Kinder oft unseren Eltern versuchen alles recht zu machen, aber das ist nicht der richtige Weg. Wir sind ja nicht für das Leben unserer Eltern verantwortlich.
Wenn das zusammen sein so anstrengend ist solltest du es lassen.
Aber ich kann dich verstehen, mir steckt auch jedes Mal ein Klos im Hals wenn ich mit meinem Vater einen Konflikt habe. Ich mag ihn aber seine Art ist manchmal einfach respektlos und jetzt habe ich da auch eine Grenze gezogen. Eine Beziehung zu meinen Kindern war auch vorher oberflächlich und ich kenne genug Menschen, das mir ein paar Verwandte mehr oder weniger dann auch egal sind.

Und mal so erwähnt kannst du ja mal deine Mutter beim nächsten Telefonat reflektieren und schauen was passiert. 😆

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Absolut liebevoller Hintergedanke.

Bitte erkläre mir warum deine Kinder diesen Kontakt brauchen und was sie positives daraus ziehen.

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Guten Morgen,
Ich weiß worauf du hinaus willst.
Zu den Kindern ist sie sehr liebevoll. Die Kinder lieben sie und wenn sie bei ihr sind (auch mal über 1-2 Nächte) erleben sie viel. In der Hinsicht kann ich nichts negatives sagen.
Früher hat sie sie regelmäßig aus der Kita geholt wenn wir arbeiten waren, da hab ich das irgendwann um die Ohren gehauen bekommen, dass sie ja IMMER alles für uns tut und uns unterstützt etc. Habe dann das abholen auf ein minimum reduziert.
Aber gegenüber den Kindern ist alles gut.

Bei meiner Oma war das damals anders, da haben wir enkel ziemlich zu spüren bekommen, dass wir nicht erwünscht sind, wenn wir nicht funktionieren.

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Was hinter verschlossenen Türen passiert, bekommst du ja gar nicht mit.
Das die Kinder sie lieben ist ja logisch, aber sie können nicht beurteilen, ob sie auch Teil ihrer Machtspielchen sind.

Hier z.b. kriegen die Kinder dann auch gesagt aber hast du Oma nicht mehr lieb, ich hab dich schon so lange mehr gesehen usw. Sodass die Kinder auch wieder ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommen. Deswegen bin ich da vorsichtig. Ja die Kinder lieben sie aber sie sehen es mit anderen Augen.

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Du sagst du willst keinen Kontaktabbruch deiner Kinder wegen.
Aber welch positiven Aspekt hat ein Kontakt mit ihr für die Kleinen? Ich sehe nur, dass deine Mutter ihre Negativität sicher auf deine Kinder übertragen wird mal. Wenn nicht sogar mal eins dieses Verhalten übernimmt so wie deine Mutter von deiner Oma.

Die Beziehung hat absolut keinen Mehrwert für irgendwem von euch. Weder dir geht es gut noch deinem Partner. Somit wird es deinen Kindern auch auf lange Sicht nicht gut tun.

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"Ich war schon immer ein konfliktscheuer Mensch, ich ertrage schlechte Schwingungen nicht, sie tun mir weh. "

Kein Wunder, dass das so ist.
Wenn deine Mutter schon immer so war, wie du es beschrieben hast, dann ist der zitierte Satz, die logische Auswirkung des von Geburt an ertragenen Verhaltens deiner Mutter.

Bei solch grundlegenden Themen würde ich dringend eine Therapie suchen.
Da kommt sicher noch mehr.

Kontakt ja/nein ist die oberste Spitze des Eisberges, der Punkt, wo du an dem Punkt bist, es nicht mehr zu ertragen.
Aus der Konfliktscheu heraus jedoch weiterhin vermeidest dich dem Konflikt zu stellen - gehen - dir selbst gutes tun - sich von ihr lösen.

Die Frage ist da, weil sie berechtigt ist. Weil du an dem Punkt bist, dass du nicht mehr kannst.
Das wirst du nur lösen können, wenn du dich EINEM (oder mehreren) der Konflikte stellst.

Gehen. Kontakt abbrechen. Das geht durchaus. Das ist aber auch ein sich dem Konflikt stellen.
Bleiben. Dann bleibst du weiterhin in den direkten Konflikten mit ihr gefangen und verlagerst es aus vermeintlichem Selbstschutz auf die Frage gehen oder bleiben. WIe lösen? Wenn eine Lösung nicht möglich ist, weil alle Möglichkeiten darauf hinauslaufen sich mindestens EINEM der Konflikte zu stellen.


Therapie um zu lernen mit der Konfliktscheu umzugehen.
Um gemeinsam zu eruieren, was DIR gut tut.
Wenn du das mal weißt, zulassen kannst- trotz des Konflikts, der sich ihr gegenüber ergibt "aber meine Mama will doch" ..... "Ich will nicht, aber sie will, dass ich will, also will ich auch - hauptsache vermeintliche Ruhe" ..... DANN wirst du die Lösung finden.

Dazu ist es ein langer Weg. Der mit Therapie sinnvoller ist.

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Eigentlich schreit dein ganzer Text: dieser Mensch tut dir nicht gut!

Dazu noch mehrere Überlegungen, die dich vllt zum nachdenken bringen:

- deine Mutter wird sich nicht mehr ändern. Das ist Fakt. Du kennst sie nun dein ganzes Leben und es war immer so. Ich kann da nur raten: akzeptiere den Ist-Zustand, begrabe die Hoffnung, dass es anders wird.

- deine Mutter löst in dir permanent schlechte Gefühle aus. Du hast das Gefühl zu ertrinken. Magst du das Gefühl? Nein? Warum möchtest du dann zwingend, dass deine Kinder zu ihr Kontakt haben? Wünschst du ihnen diese Gefühle langfristig auch? Nein? Warum setzt du sie dann dieser Ursache aus? Ich vermute, deine Mutter wird sich (spätestens ab der Pubertät) deinen Kindern gegenüber genauso verhalten. Warum schützt du deine Kinder nicht?

- du schreibst NICHTS positives über deine Mutter. Sie bereichert dein Leben nirgends. Nie. Warum tust du dir das an? Und deinen Kindern?

Ich würde den Kontakt einstellen oder zumindest seeeeehr stark reduzieren. Wobei abbrechen und blockieren wohl am besten wäre. Soll sie doch lästern und zetern, ihr Ding!

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Also ich kann verstehen das deine Mutter sehr anstrengend ist für dich und für meinen GEschmack auch mehr als übergriffig. Das geht so gar nicht. Aber ich weiß nicht ob der Umgang für deine Kinder so optimal ist wenn ich lese wie du deine Mutter schon seit Jahren beschreibst.

Meinst du sie geht dann wirklich gut mit deinen Kindern um? Lässt sie da andere Meinungen gelten? Denn gerade Kinder bocken auch mal und haben eben nicht die gleiche Einstellung wie die Eltern. Wie geht Oma hiermit um?

Wenn dich der Kontakt aber wirklich so sehr anstrengt würde ich ihn soweit reduzieren wo es nur geht. Und nebenbei dringend das Wörtchen NEIN lernen. Deine Mutter kann ihre Meinung haben und wenn sie diesen LEbensweg geht IHRE ENTSCHEIDUNG. Aber direkt ausgedrückt musst du dir nicht jeden Scheiss anhören.

Ich würde deutlich sagen wenn du was nicht hören willst und Ende.

Ela

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Ach du Arme, ich kenne solche Gefühle und das ist überhaupt nicht schön.

Ich denke eine optimale Lösung gibt es nicht - Kontaktabbruch ist schon eine harte Sache, aber sich wegen der eigenen Mutter dauernd schlecht fühlen ist ja auch kein Zustand. Was du versuchen kannst, ist den Kontakt einzuschränken, also z.B. kurze Besuche in längeren Abständen (das kann man auch schrittweise und quasi unbemerkt einführen), keine Telefonate. Beobachte deine Kinder genau, und wenn es ihnen Freude macht hie und da zu Oma zu gehen ist das ja gut und schön. Dass sie ein schwieriger Mensch ist werden sie aber bestimmt auch irgendwann merken.

Außerdem, ganz wichtig, löse dich emotional von ihrer Art mit Menschen umzugehen. Du wirst sie nicht ändern, und du DARFST sie für einen nicht besonders netten Menscchen halten, auch wenn sie deine Mutter ist, viel für dich getan hat, und dich sicher liebt. Du kannst mit ihr keine Dinge besprechen die dir wichtig sind, das ist schade aber nicht zu ändern. Rede mit ihr über Unverfängliches und sobald sie Sachen sagt die dich stören, beschränke dich in Zukunft auf "hhmmmm" ,"Aaah", "na sowas.." und lenke baldmöglichst ab "ich mache mal nen Kaffee...". Sie wird schon merken, dass du ihr ihr nicht wirklich zustimmst und 0 Interesse an ihren Lästereien/Ansichten hast, aber du bietest ihr so keine Angriffsfläche.

Ich habe das so für mich gelöst und obwohl es nicht sonderlich befriedigend ist, ist es ok. Sie beschäftigt sich sehr gern mit meinem Kind, das ist toll, sie ist und war immer schon ultra-anstrengend und hat keine Intention sich zu ändern, aber sie meint es nicht böse (weiß nicht wie das bei dir ist, aber bei meiner Mutter weiß ich es sicher) und der Rest ist Hintergrundrauschen. Ich hatte auch lange ein schlechtes Gewissen weil sie sich mehr Kontakt wünschen würde, aber das habe ich nicht mehr, so ist das Leben.