Hallo,
seit ein paar Wochen verbringen unsere Kinder (2,5 und 1,5 Jahre alt) den Samstag mit ihrem Vater. Der Umgang findet bei uns zuhause statt.
Sie freuen sich immer, wenn er kommt und seit Neustem weint die Große, wenn er wieder geht. Ich ziehe mich meistens in die Küche zurück, während sie im Wohn-/Spielzimmer sind, und gehe zwischendurch einkaufen.
Das Problem ist, dass er jedes Mal sein Tablet mitbringt und es fast durchgehend läuft. Ich lausche natürlich nicht bewusst, aber unsere Wohnung ist hellhörig.
Er bringt ungesunde Snacks mit (Chips, Kekse).
Er schenkt ihnen jedes Mal irgendeinen Plastikschrott von Wish und erzählt mir dann auch noch, dass dieses blinkende Polizeiauto nur 3 € gekostet hat und die Tüte mit den Plastiktieren nur 5 € usw.
Er bleibt immer zwischen vier und acht Stunden, abhängig von seiner Laune und den Bus- und Bahnverbindungen. Danach sind die Kinder jedes Mal unausgeglichen.
Leider lässt er überhaupt nicht mit sich reden. Argumente sind “Vorwände”, weil ich angeblich nicht möchte, dass er sich bei seinen Kindern beliebt macht. Vorschläge oder geschnittenes Obst in einer Dose sind aus seiner Perspektive Versuche von mir, Kontrolle auszuüben.
Sollte ich es einfach akzeptieren und in der Zeit die Wohnung verlassen? Nur wie springe ich da über meinen eigenen Schatten?
Umgang mit Vater
Grundsätzlich hast du natürlich Recht mit dem ungesunden Essen und dem Plastikspielzeug. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass Elternteile unterschiedliche Erziehungsstile pflegen und unterschiedliche Ansichten haben. Welcher besser oder schlechter ist, lässt sich pauschal nicht immer sagen. In deinem konkreten Beispiel zwar schon, trotzdem ist es die Umgangszeit deines Ex, in der du nichts zu bestimmen hast. Solange keine Kindeswohlgefährdung vorliegt, wirst du dich mit deiner Meinung zurückhalten müssen, so schwer es dir auch fällt.
Würde der Umgang in seiner Wohnung stattfinden, würdest du auch nicht mitbekommen, was sie machen.
Auch als getrennte Eltern erzieht man gemeinsam. Da sollte man sich in Grundlinien schon einig sein und nicht mit Bockigkeit uns Vorwürfen kommen. Ich mein, er hat auch keinen Anspruch drauf 8h Umgang in deiner Wohnung zu haben. Nehmen ja, an einem Strang ziehen nein? Das klappt nicht.
Ich würde den Umgang räumlich in begleiteten Umgang beim Jugendamt umwandeln. Die werden ihm schon was husten wenn er das Tablet und die Chips auspackt.