Die ideale Schwiegermutter

Wenn man hier so liest, sind Schwiegermütter alle Monster. Sie kümmern sich nicht, zu wenig oder - viel zu viel. Mischen sich ein, machen blöde Kommentare ... verhalten sich doof. Kochen zu viel oder zu wenig, nicht das richtige. Etc etc

Ich verstehe mich mit meiner Schwiegermutter ganz gut. Sie ist nicht ganz einfach, aber das ist okay. Wir haben eine gesunde Distanz, wenn sie meine Hilfe braucht - was schon der Fall war - bekommt sie die ohne wenn und aber.
Sie hat mir früher auch oft geholfen - meist ohne zu aufdringlich zu sein.

So - nun zieht mein Sohn wieder in die Heimat zurück. Er hat hier einen Job und möchte auch unbedingt wieder hierher. Seine Freundin wird in absehbarer Zeit nachziehen.
Ich mag sie. Sie kommt aus dem Ausland un ihre Familie ist somit weit weg. Deshalb habe ich sie schon ein wenig unter meine Fittiche genommen.
Aber bisher haben sie halt 300 Kilometer weit weg gewohnt.
Und nun werden sie 10 Minuten von uns entfernt wohnen.

Deshalb meine Frage: Wie mache ich es richtig?

Ich sehe lauter Fallhöhen und Stolpersteine, wenn man hier liest.

Also - wie ist die ideale Schwiegermutter für eine junge Frau (noch ohne Kinder)

LG

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Ich möchte dir einen Tipp mit auf den Weg geben:

Respektiere, dass sie zu deinem Sohn gehört!
Dazu gehört es beispielsweise, dass du die beiden mit „ihr“ ansprichst:
„Ich möchte euch beide gerne übernächsten Sonntag zum Essen einladen“ und nicht „du bist eingeladen Max! Brigitte du kannst mitkommen wenn du willst“.

Ich persönlich erlebe das immer wieder, dass zum Beispiel bei gemeinsamen größeren Anschaffungen/ Investitionen die Schwiegermutter kommt und es heißt „Max warum hast DU jetzt doch den Schlafzimmerschrank mit den grauen Türen gekauft und da links hingestellt? Der andere war doch viel schöner!“
Nun ja, ich stehe neben dran, mein Mann und ich haben natürlich gemeinsam entschieden und noch dazu habe ICH die teuren Möbel von meinem Geld bezahlt. So läuft das hier permanent, egal um was es geht. Es gibt nur „du“. Unser Kind hat übrigens auch nur positive Ähnlichkeiten vom Vater und „die dünnen, komischen Haare sind aber nicht von dir“, wie im Nebensatz bedauert wird.

Wertschätzung bedeutet auch, dass man die Schwiegertochter als Part der Familie vom Sohn ansieht. Erwarte bitte nicht, dass du fortan die gleiche Rolle im Leben deines Sohnes spielst wie zuvor. Der Kontakt besteht nicht nur zu dir, auch deine Tochter hat noch eine Familie.

Hier wird Weihnachten erwartet, dass man selbstverständlich zu Heilig Abend einlädt UND beide Feiertage gemeinsam verbringt. Da wird nur „Max‘ Familie“ gesehen. Man ist beleidigt, wenn man mal keine Zeit hat, weil es eben auch noch die andere Seite gibt.

Die beiden fahren gemeinsam in Urlaub und du möchtest wie gewohnt etwas beisteuern? Prima, dann geb das Geld den beiden zusammen und wünsche „euch beiden einen schönen Urlaub, macht euch damit einen schönen Abend und geht gut essen“.

Gib deiner Schwiegertochter keine ungefragten Tipps wie sie Hemden zu bügeln hat, womöglich noch weil Max‘ heute eines an hat. Und schenke kein Bügeleisen.

Behandele sie respektvoll und wertschätzend wie eine erwachsende Frau, die fortan zu deinem Sohn gehört. Sprich auch am Telefon mit ihr, frag nicht sofort „ist Max auch da?“ Das gibt sonst irgendwann das Gefühl nur als lästiges Anhängsel von Max betrachtet zu werden.

Alles Gute!

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Eigentlich kann ich es kaum glauben, dass man Menschen auf sowas extra hinweisen muss. Das sind doch stinknormale Umgangsregeln im zwischenmenschlichen Bereich.

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Leider trifft das nicht für alle zu.

Das Verhältnis ist schlecht, es gab nach langen ein „Gespräch“. Ich habe um genau die Punkte gebeten. Daraufhin wurde ich extremst angegangen was das soll. Es ist nunmal so und von mir will niemand was.

Unangemeldete Besuche habe ich auch versucht abzustellen, die andere Seite ist beleidigt. Sie kommt sich vor als braucht sie einen Termin. Steht trotzdem unangemeldet vor verschlossener Türe oder im Garten. Platzt auch gerne bei anderem Besuch dazu.

Dass das Verhältnis aktuell nicht zu retten ist, brauch ich sicher nicht extra erwähnen ;-)

Ich sag aber auch dazu, dass ich „nicht die einfachste Person“ bin. Kam aber bisher mit der Generation über mir immer sehr gut klar. Dieses Problem war mir wirklich neu.


Als Ergänzung für die TE:
Bitte keine unangemeldeten Besuche. Kündige dich vorher an und frag ob es passt. Backst du z.B. gerne, kannst du fragen ob ein Kuchen gewünscht ist.
Gehe nie ungefragt alleine in die Wohnung deines Sohnes und seiner Frau. Das versteht sich leider auch nicht für alle von selbst.
Hole nicht weiterhin wie gewohnt seine Wäsche ab.

So viele Gedanken wie du dir machst, wird das aber denke ich alles kein Problem werden 😊

Wirklich „interessant“ wird es, wenn ein Enkel unterwegs ist. Mach dann am besten einen separaten Beitrag auf, das würde hier den Rahmen sprengen ;-)

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Nun ja, man schreibt nur über die Problemfälle, warum soll man sich an ein Forum wenden, wenn alles toll ist "Hey, ich brauche Tipps: Ja also, meine Schwiegermutter ist 'ne ganz nette" 😅

Die Kommunikation ist das A und O würde ich sagen. Ich kenne durchaus Fälle wo die Schwiegermutter wie eine zweite Mama ist und sogar nach der Scheidung Kontakt zu den Schwiegereltern besteht. Ich selber habe den Kontakt zu meiner eigenen Mutter abgebrochen, der Kontakt zur Schwiegermutter ist eher distanziert aber okay.

Oft kommt es zu Konflikten, wenn Kinder kommen. Da ist es wohl wichtig Hilfsangebote zu machen und nur auf Nachfrage Tipps zu geben. Auch wenn die Kinder anders erziehen, sollte man das respektieren. Ich bin auch eine Jungen-Mama, meine Kinder sind noch klein, aber wenn sie mal Kinder bekommen macht man vieles wohl auch ganz anders als heute und deswegen werde ich mich an die "Anweisungen" der Eltern halten was Erziehung angeht um keine unnötigen Konflikte zu schüren.

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Hallo,

ich sehe das wie meine Vorrednerin.

Hier im Forum schreiben eben (fast) nur die Leute, die Probleme mit der Familie/Schwiegermutter haben, um sich hier Tipps und andere Meinungen einzuholen. Dazu ist dieses Forum ja auch da. Urbia spiegelt also nicht den allgemeinen Durchschnitt wieder.

Zu deinen Fragen "Wie mache ich es richtig?",
"...wie ist die ideale Schwiegermutter für eine junge Frau..."

Ich glaube, die "ideale Schwiegermutter" gibt es nicht.

Jede Schwiegertochter kann andere Wünsche und Erwartungen an eine Schwiegermutter haben, und andersrum. Das hast du ja schon selbst bemerkt...
Die einen erwarten familiäre Nähe und Fürsorge und andere fühlen sich eher mit einer gewissen Distanz und Zurückhaltung wohl. Gehen die Wünsche und Erwartungen von Schwiegertochter und Schwiegermutter stark auseinander, sind Konflikte dann meist schon vorprogrammiert.

Wenn du dir bei gewissen Dingen unsicher bist, würde ich die Schwiegertochter an deiner Stelle einfach direkt fragen.

Was meinst du denn eigentlich mit "unter meine Fittiche genommen".
Das kann z. B. gut sein, wenn die Schwiegertochter sich dabei wohl fühlt. Es kann aber auch "übergriffig wirken, wenn du dich ungefragt zu viel einmischst. Du siehst, das Spektrum der Empfindungen ist da sehr breit... Da hilft nur reden.

Kommunikation und ein respektvoller, höflicher Umgang ist, meiner Meinung nach, das A und O.

Liebe Grüße

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Jemand, der Glück mit seiner Schwiegermutter hat, wird hier keinen Beitrag verfassen. Aber es gibt genügend davon.
Was heißt du hast sie schon ein wenig unter deine Fittiche genommen?
Auch wenn ihre Eltern weit weg wohnen, gibt es unzählige Arten der Kommunikation.
Wie alt ist sie?
Ich würde mich dabei schon zurück nehmen.
Ich glaube es reicht, wenn sie weiß, dass du für sie da bist, wenn sie es braucht. Das würde ich ihr zu verstehen geben. Mehr braucht es nicht.

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Ist halt auch für jeden komplett anders.

Ich glaube, dass viele Probleme durch völlig falsche (und vor allem nicht ausformulierte) Erwartungen entstehen.

Meine Schwiegermutter ist toll. Wohnt im Nachbarort, wenn man Hilfe braucht, hilft sie, ansonsten lässt sie uns aber weitestgehend in Ruhe. Außer einfach mal gegenseitige nachfragen wie’s geht oder treffen, aber wenn’s mal nicht geht oder keine Zeit ist, ist da auch niemand beleidigt oder vorwurfsvoll. Also einfach alles richtig tiefenentspannt! :)

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Bleib wie du bist und entscheide aus dem Bauch heraus wie du es bei deinem Sohn gemacht hast.

Ich habe den Fehler gemacht und wollte eine perfekte Tante sein habe alles befolgt was junge Mütter gar nicht wollen und es ging nach hinten los.

Vornweg wenn ich Babys sehe dann bin ich sofort schockverliebt und ja ich muss es antatschen vollquatschen und stundenlang anglotzen, natürlich will ich auch alles wissen nicht um mit anderen zu vergleichen sondern einfach aus Interesse heraus.

Wir haben viele Babys /Kleinkinder in der Familie und ich war so und es hat niemanden gestört. Ich selbst hatte mich bei meinen Kindern immer gefreut wenn jemand in den Kinderwagen geschaut hat oder auch später die Kinder nicht übersehen hat.

Für mich war das ganz normal bis ich mal hier gelesen habe das Mütter nicht wollen wenn jemand das Kind berührt geschweige denn auf den Arm nimmt, bloß keine Fragen stellen und auf keinen Fall etwas für das Baby kaufen.

Mein Neffe hatte eine neue Freundin und Sie bekamen ein Baby, da der Neffe nicht direkt hier wohnt habe ich seine neue Freundin eher selten gesehen und wollte alles richtig machen, ich wollte eine moderne Tante sein und kein Babymonster. Also habe ich mich bei Anrufen nach dem Befinden der Mutter gefragt und nicht nach dem Baby im Bauch auch nicht nach dem Entbindungsdatum usw.
Das Baby war da und ich habe eine Karte mit Geld fertig gemacht(sonst immer Geschenke)
Weihnachten kam dann die junge Familie (Baby war 5 Wochen ) auf Besuch.
Normal wäre meine Reaktion die Eltern zu begrüßen und mich aufs Baby stürzen die kleinen Händchen anfassen für das Kind schwärmen und eine schönes Plätzchen fürs Kind suchen wo Mama /Papa es hinlegen können und immer schön in der Nähe bleiben falls mal Hilfe benötigt wird und ab und zu auch mal das Kind bespaßen. Vielleicht auch mal Windeln wenn die Eltern es wollen.

Aber wie ich gelesen habe will das keine Mutter mehr. also habe ich mir in Gedanken die Hände auf den Rücken gebunden. Die Eltern normal begrüßt einen Blick aufs Baby und von weiten Hallo gesagt und kein Interesse mehr an dem Baby gezeigt.Ich habe gewartet bis man mir anbot das Baby zu nehmen.Als die Mama das Kind wickeln wollte fragte Sie wo Sie es wickeln kann und nahm Baby , Decke, Tasche und ihre Tasche alles mit einmal da bot ich ihr an, ihr etwas abzunehmen und bekam die Babytasche zum tragen und ich wurde zaghaft gefragt ob ich die Flasche aufwärmen könnte.
Sie wickelte Ihr Kind und gab die Flasche und ich verzog mich sofort wieder.

Als Sie wieder gegangen sind war ich stolz auf mich weil ich die perfekte Tante war und keine nervige Babyglucke.

Ein paar Tage später unterhielt ich mich mit meiner Schwester und Sie fragte ob ich ihre Schwiegertochter nicht leiden kann, ich verneinte und fragte wie Sie darauf kommt.

Dann erzählte Sie das ihre Schwiegertochter sich gar nicht wohl gefühlt hatte. Sie kam sich so überflüssig vor,
Sie wollten uns ihr Baby präsentieren ich habe absolut keine Interesse an dem Kind gehabt sondern nur meine Hunde gestreichelt (stimmt um mich abzulenken mussten meine Hunde herhalten)Jetzt hat sie angst wenn Sie mal wiederkommen und das Kind größer ist das es da nicht willkommen ist.
Das wäre schon in der Schwangerschaft aufgefallen da ich gar nicht nach dem Baby gefragt hatte. Und zur Geburt war Sie auch über die Karte mit Geld enttäuscht, sie wusste von den anderen Schwägerinnen das ich mir immer etwas schönes einfallen lasse, nur bei ihr nicht und das bezog Sie dann auf sich . Sie dachte ich mag sie nicht und hätte lieber noch die Vorgängerin.

Ich habe sie dann angerufen und ihr alles erklärt und da meinte Sie nur Ihr wäre mein wahres Ich lieber gewesen und wenn Sie etwas nicht gewollt hätte hätte sie mich das wissen lassen.
Im Sommer waren sie mit dem Baby welches jetzt 3 Jahre ist und neuem Baby da und ich konnte ich Babyglucke sein und Mama fühlte sich auch wohl bei uns.

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Ich finde, dein Beitrag ist ein gutes Beispiel dafür, dass jede Mutter anders ist und während eine dein Verhalten als angenehm und nicht übergriffig empfunden hätte, ist es für die nächste zu distanziert und desinteressiert. Deshalb ist eine gute Kommunikation unglaublich wichtig. Ich bin froh, dass ihr das klären konntet und du wieder du selbst sein durftest.

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Ich finde die Aussage „daher nehme ich sie unter meine Fittiche“ schon schwierig. Wahrscheinlich ist es von dir gar nicht so gemeint, wie es bei mir rüber kommt.

Sie wohnt sowieso weit weg von ihren Eltern und hat es alleine prima hin bekommen. Sie wohnten weit von euch weg, und hat es prima hinbekommen. Wenn sie Hilfe braucht, wird sie fragen, wenn ihr ein gutes Verhältnis habt.

Ich finde, alleine dadurch dass du dir vorher Gedanken machst, wirst du schon keine „böse“ Schwiegermutter sein. Es hört sich so an, als kämst du auch mit Kritik klar, wenn sie nötig wäre. Du bist reflektiert und offen. Jackpot für deine Schwiegertochter.

Na ja, und so ein Forum ist ja nunmal da, um sorgen und Nöte zu teilen und zu besprechen. Nicht für langweilige Friede Freude Eierkuchen Geschichten.
Ich würde einiges für ein gutes Verhältnis tun, hab mich auch redlich bemüht. Aber auch nach 20 Jahren ist das Verhältnis leider furchtbar.

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es kommt darauf an, aus welchem Lanmd sie kommt,
in vielen Ländern ist die Mutter des Mannes fast heilig

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Die Graunickuserin 'Respektieresie' hat mit konkreten Beispielen tolle Tipps gegeben. Die waren mir persönlich als Schwiegertochter auch wichtig.

Pluspunkt meiner Schwiegermutter: Sie betrachtet mich als Tochter und behandelt mich auch so (minus die Streitereien, die sie mit den eigenen Töchtern führt 🤭). Sie nimmt z. B. Rücksicht auf diverse Essensgewohnheiten, ist bei Geburtstagen sehr großzügig und alle erhalten denselben Betrag. Es ist dann auch so, daß sie einmal im Jahr an demselben Tag Geldbeträge für sämtliche Geburtstage in unsere Hände drückt, gratuliert dann aber am individuellen Geburtstag nochmals mit mitgebrachtem Kuchen.

Minuspunkt: Sie hat früher ungefragt bzw. ohne vorher abzustimmen und unangekündigt Suppen und ganze Gerichte vorbeigebracht. Dabei hatte ich auch mehr als genügend gekocht. Sie meinte es gut, aber es ging einige Jahre, bis sie einsah, daß das teilweise verschwendete Mühe und einfach zu viel Essen war. Dann kocht sie gerne, hängt ganze Nachmittage in der Küche, bis das Essen für alle Geschmäcker bereit ist (ja, oft echt übertrieben). Direkt nach dem Essen, also wirklich nach dem Händewaschen, heisst es oft: So, ich bin jetzt müde, geht ihr schon mal nach Hause 😶. Helfen lässt sie sich nicht.
Sie fragte anfangs auch oft nach, wann Nachwuchs kommen würde. Ihr Sohn antwortete jeweils: "Wenn du so gerne ein Baby möchtest, weshalb verziehst du dich nicht mit deinem Mann in euer Schlafzimmer, um eins zu machen!" 😆 Dieser ist wohlbemerkt sein eigener Vater.

Wichtig ist einfach wirklich, hinzuhören, was die Frau will. Eigentlich so, wie wenn du das mit deinem Kind oder deiner Freundin auch machen würdest.

LG