Familienleben mit Leistungssportlern - wie sieht es bei euch aus?

Guten Morgen zusammen.
Mich treiben viele Gedanken und Fragen um. Helfen kann mir niemand, ich hätte nur gerne gehört, wie es bei anderen ist.

Mein großer Sohn hat schon immer gerne und ambitioniert Sport gemacht. Angefangen mit 7 Jahren, 3 Einheiten die Woche. Das steigerte sich auf 4x die Woche, zu Hause machte er dann noch zusätzlich freiwillig irgendwas. Wenn ich zB laufen ging, kam er mit oder wir machten eine große Tour mit dem Rennrad. Das reichte ihm aber nicht. Er wollte strukturiert trainieren und damit fing es an: Er ist inzwischen 12 und bekommt seit 3 Monaten Trainingspläne geschrieben. 5x trainiert er mit der Gruppe (wo ich ihn hinfahren muss), den Rest zu Hause. Jeden Tag. Und er liebt es! Ich frage ständig, ob er nicht zurückschrauben will - Nein! Mein Kind ist glücklich.
(Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir eine Sportlerfamilie sind. Ich kann auch nicht ohne!)

ABER: es ist schwierig. Alles muss nach dem Training geplant werden, Termine müssen wir 1 Woche vorher melden, damit sie im Plan berücksichtigt werden. Da kommen meine Fragen:

Wem geht es genauso? Wie sieht euer Alltag aus? Wie reagiert die Umwelt? Wie läuft es mit der Schule? Was passierte in der Pubertät? Sind Freunde außerhalb des Sports möglich? Müsst ihr euch auch ständig für den Ehrgeiz der Kinder rechtfertigen?

Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken, es wird sich alles finden. Aber im Moment stoße ich eben auf viel Widerstand.

Vielleicht kann jemand meine Sorgen nachvollziehen und mir Hoffnung machen, dass es besser wird. #winke

1

Hallo,

das kenne ich von Freunden von uns. Die Jungs haben etliche Jahre zusammen Fußball gespielt. Es war schon immer sichtbar das unser Freund sehr talentiert ist.
Mit 11 Jahren ist er in einen Ausbildungsverein gewechselt und spielte zudem im Stützpunkt. Ab da war er voll drin und glücklich. Der Verein liegt fahrtechnisch 30-40 Minuten von ihrem zu Hause und die Eltern haben das gut organisiert.
Jetzt mit 15 Jahren trainiert er 4 mal die Woche und zusätzlich 1 x im Fitness. Zudem sind die viel unterwegs, da die Mannschaft Landesliga spielt und auch viele Testspiele macht.
Schule (Gymnasium) läuft super.

Meine Freundin muss sich öfter anhören, warum sie das machen - bla bla bla

Ich glaube bei manchen ist es einfach nur Neid, das es bei denen so gut klappt.

Unser Sohn spielt auch immer noch Fußball und trainiert 2-3 mal in der Woche (1 x Torwarttraining und 1-2 mal mit der Mannschaft) Zusätzlich die Spiele am WE. Finden manche auch zu viel, weil wir ihn auch fahren müssen (15 min.) Aber im Dorfverein war er auch nicht mehr glücklich, es war ihm zu wenig Ehrgeiz bei den Mannschaftskameraden.

Wenn es für euch und euren Sohn passt ist doch alles gut.

LG
Tanja

2

Hallo!

Unser Mädel ist 10, trainiert dieses Jahr 4x/woche. Insgesamt 9 Stunden.

Wenn ein Wettbewerb ansteht, dann 3 Monate vorher zusätzlich am Samstag.

Die liebt ihren Sport. Freunde hat sie dort.
Mittwoch hat sie nix. Weder Nachmittagsschule noch Training.
An dem Tag kann sie sich mit Freunden aus der Klasse treffen.
Auch Wochenenden ist das möglich. Da ist bei uns nicht strikt Familienzeit.

Schule: Sie organisiert sich selber bzw sind wir dabei, ihr eine Strategie zu suchen.
Mittags kommt sie immer heim.
Teilweise macht sie Hausaufgaben dann, also bevor sie zur Schule geht.
Allerdings ist hier mit heute erst 2 Woche Schule rum.

Zum Training fährt sie ab diesem Schuljahr mit dem Bus hin. Abholung wird von uns übernommen, im Wechsel mit einem weiteren Mädchen (ihre Eltern).

Termine: gibt es Anlass für einen Arztbesuch, dann schaue ich da nicht aufs Training, sondern richte mich nach freier Kapazität des Arztes. Denn Gesundheit geht eindeutig vor!

Freitag Training: da darf gerne ihre eine Freundin vom Sport nach dem Training mit zu uns und hier übernachten. Um Freundschaft auch außerhalb des Sportes pflegen und in der absoluten Freizeit nimmt Freundschaft nochmal einen anderen Stellenwert ein als im Training.

Lg

3

Mach Dir keinen Kopf. Meine Tochter hat in dem alter Hochleistungssport gemacht. Die Freundschaften der Mädels bestehen auch heute noch - obwohl sie inzwischen alle studieren. Wer kann dies sonst von Schulfreunden sagen.
Schüler die Leistungssport machen sind überwiegend sehr gut, weil sie eben extrem viel Diszipin haben.

Lass Dir von eurer Umwelt nix erzählen, da spielt Neid und vor allem auch die eigne Faulheit oft eine große Rolle,.

Für Euch Eltern ist es natürlich eine Herausforderung - zumal auch Zeiten kommen wo es im Training vielleicht nicht rund läuft.

4

Vielen Dank für eure Antworten. #blume

Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken…. Ich freue mich zu hören, dass es machbar ist und wir keine Sonderlinge sind. Die Herausforderung für uns als Familie ist echt groß. Aber wir werden das schaffen!

5

Hallo,
unser Sohn spielt seit er 5 Jahre alt ist Hockey.... mittlerweile 4x die Woche Training und fast jedes Wochenende Spiele oft Sa.und So.da er in zwei Altersklassen spielt.
Mein Mann ist Marathon Läufer (Ultra) und sein Hockeytrainer. Auserdem Konditionstrainer einer weiteren Mannschaft.
Unseren Sohn findet man fast nur auf dem Hockeyplatz und jetzt mit 16 Jahren trifft er dort seine Freunde und Mädels und schaut sich Spiele an.
In der Schule ist er super und Sport ist für ihn einfach alles und für unsere Familie dreht sich alles um den Sport.
Früher waren es die Wettkämpfe meines Mannes und nun sind wir als Familie unterwegs 👍
Uns macht es Spaß 🙂

6

Unsere Tochter ist 9, hat 2 Sportarten und trainiert an 5 Tagen (knapp 15 Stunden). Sie hat unter anderem Samstags und Sonntags Training. Manchmal ist es schon doof, spontan mal wegfahren geht nicht. Ansonsten muss sie sich ziemlich organisieren. Gerade lernt sie Mathe, dann geht es zum Training und morgen/übermorgen ist sie mit der Sportgruppe weg in einem Trainingslager. Wenn sie Sonntag wieder kommt muss sie noch mal etwas lernen da Montag eine Mathearbeit ansteht. Sie möchte es aber auch nicht anders.

7

<<<5x trainiert er mit der Gruppe (wo ich ihn hinfahren muss), den Rest zu Hause. Jeden Tag. Und er liebt es! Ich frage ständig, ob er nicht zurückschrauben will - Nein! Mein Kind ist glücklich.<<<

Liebe TE,

ist etwas off topic. Gibt es vielleicht die Möglichkeit, wenn du ihn zum Sport fahren musst, dass ihr Eltern euch untereinander mit Fahren abwechselt. Nicht missverstehen, meinen großen Sohn hatte ich früher auch zum Schwimmen gefahren 1x die Woche.

Wird dir diese Fahrerrei nicht zuviel?

LG Hinzwife