Ihr lieben, ich muss glaube ich einfach Mal was loswerden, auch wenn es irgendwie nicht so cool ist. Ich bin Mitte 30 und habe zwei Kinder. 10 und 4 Jahre. Ich habe eine Kollegin, sie ist genauso alt wie ich. Sie bekommt bald ihr erstes Kind. Ihre Erzählungen im Kollegium machen mich derzeit etwas wahnsinnig und ich bin manchmal kurz davor den Raum zu verlassen. Sie erzählt jedem, wie es bald mit ihrem Baby sein wird. Das Geburt findet auf jeden Fall Zuhause statt, gar kein Problem. Sie will auf jeden Fall auch nach einem halben Jahr wieder Vollzeit arbeiten. Sie redet immer so laut davon, wie es bei ihr sein wird und wie problemlos alles klappen wird ,dabei ist das Kind nicht Mal da und sie hat auch noch gar keines. Versteht mich nicht falsch, ich bin pro Hausgeburten und unterstützte jede Working Mum, aber ihre naiven Äußerungen machen mich innerlich wütend, weil wir vielleicht selbst gerade ne ausgeprägte Krankheitsphase hatten, ich viel gefehlt habe und ich unser Familienleben derzeit echt anstrengend finde. Keine Ahnung, warum mich das so triggert. Eigentlich spreche ich total gerne mit schwangeren und bin interessiert, aber bei ihr muss ich echt den Raum verlassen, um nicht einen blöden Spruch nach dem Motto "Ich bin schon zweifache Mutter und so einfach wie du dir das vorstellst, wird es nicht. Lass uns in einem Jahr sprechen". Das wäre einfach mega peinlich und unpassend. Keine Ahnung was ich ihr mir von dem Post erwarte, ich denke ich wollte es einfach Mal loswerden, da es hier anonym ist...
Genervt von Kollegin
Das es Quatsch ist sich darüber aufzuregen weißt du ja selbst. ;) Es beeinflusst dich doch nicht, und es würde ja auch nicht besser laufen für euch, wenn sie nichts sagt.
Aber es kann doch auch klappen. Vllt kriegt sie ein total entspanntes Kind oder hat viel familiäre Unterstützung.
Ich kenne auch viele Frauen, die hatten super einfache Geburten. Und eigentlich ist es doch schön, dass sie so selbstbewusst diesbezüglich ist. Ich habe mir vor der Geburt in die Hose gemacht. Dabei ist es doch das beste entspannt an die Sache ranzugehen. Also macht sie doch alles richtig.
Hey ich kann mir richtig gut vorstellen, dass es dich nervt, mir würde die Kollegin allerdings echt leid tun. Und zwar, weil sie in ein paar Monaten wahrscheinlich vor der Realität steht und mit dieser nicht klarkommen wird. Vor meinem ersten Kind hab ich auch (nicht so große) Töne gespuckt und hab mich dann echt geschämt für meine Naivität.
Nun bin ich mit Kind Nr. 2 schwanger und plane auch eine Hausgeburt. Das bleibt aber bis nach der Geburt geheim, da ich am Ende nicht wieder blöd dastehen möchte, wenn es dann doch nicht klappt.
Würde auf deiner Stelle wohl einfach nicht hinhören. Denn bald gibt es das große Erwachen für die Kollegin.
Könnte natürlich aber auch so sein, wie jemand über mir schrieb, dass es alles gut läuft und genau so eintrifft. Dann muss man lernen damit umzugehen und es ihr gönnen.
Also ich fände es nicht so unpassend, wenn du ihr freundluch sagst, dass es eben meist doch anders läuft als man es sich vorstellt. Ob das was bringt glaub ich zwar nicht. Ich bin ehrlich ich hab mir auch so manches einfacher vorgestellt und träumte in der Schwangerschaft auch noch von ner Wassergeburt und wollte am liebsten Zwillinge. Ich wurde schnell auf den Boden der Tatsachen geholt und ich denke sie wird das aller Wahrscheinlichkeit nach auch. Lass sie noch von ihrer Babyromantik träumen....solang sie noch genug schlaf findet
Ich kenne das umgekehrt.
Bevor ich mein erstes Kind bekam, sagten mir andere Mütter wie schrecklich das alles werden würde, ich mein altes Leben vermissen würde und Familie furchtbar anstrengend ist.
Ich habe damals echt gedacht, oh weia, warum hat mir das vorher keiner gesagt und warum bekommen dann Menschen mehr als ein Kind?
Bei uns war auch nicht alles toll und Glitzer, im Gegenteil, aber das war mein Leben vor dem ersten Kind auch nicht.
Aber, ich hatte zweimal eine gute, schnelle Geburt zu Hause, mein Mann hat sich wie besprechen genau so gekümmert wie ich, auch nachts, Aufstehen, Flasche geben.
Ich bin nach 8 Wochen wieder Vollzeit arbeiten gegangen, und konnte alle anderen Dinge die mir
wichtig waren auch weiterhin wahr nehmen.
Also Freunde treffen, mein Hobby pflegen, und auch mal ausschlafen, ich war aber nicht AE sondern der Vater und ich sind zusammen geblieben trotz aller Hürden.
Wir haben uns gegenseitig unterstützt uns Freiräume geschaffen.
Die Kinder waren insgesamt unproblematisch.
Das Familienleben auch.
Mein Leben ist eben nicht auf der Strecke geblieben und das ist auch kein Automatismus.
Geht mir ähnlich, mir haben auch alle erzählt, was alles nicht mehr gehen wird ... meine kinderlose Schwägerin hat mir sogar prophezeit, dass ich die Lust am Arbeiten verlieren werde sobald mein Kind kommt ... auch bei uns war nicht alles einfach und es gab schwierige Momente, aber es war alles bei weitem nicht so dramatisch wie vorher angekündigt.
Ich finde es auch echt nervig, wie negativ Manche auf Schwangere einreden. Wenn alles so negativ wäre, würde Niemand mehr als ein Kind bekommen. Ich finde es erfrischend, wenn eine Schwangere etwas naiv an die Babyzeit herangeht und sich diese positiv ausmalt und Pläne schmiedet. Ist doch schöner als wenn sie sich denkt, dass alles furchtbar wird, obwohl das Baby noch gar nicht da ist.
Ich kann dich so gut verstehen. Bei mir war es eine Bekannte.
Was mich tatsächlich noch mehr genervt hat (und ja, das ist mein intrinsisches Problem, an dem ich gearbeitet habe) ist die Tatsache, dass alles so geklappt hat, wie sie sich das vorgestellt hat.
Ambulante Geburt ohne alles, ich zwei furchtbare Geburten mit allem was dazu gehört inkl. 2 sekundären Sectios.
Ihr Kind recht pflegeleicht, mein 2 Kind leider ein High need Baby.
Aber, wie ich schon sagte, ich war das Problem, nicht sie, nicht ihre Wünsche und auch nicht, dass die in Erfüllung gegangen sind, zumindest bis zum 2. Kind. Wenn du genervt bist von zuhause, dann arbeite da dran, dass es besser wird und gönne ihr ihre Vorstellungen.
lass sie planen und reden sie wird dann schon selber sehen welchen eigen Plan ihr Baby hat . So genaue Vorstellungen gehen nicht selten auch komplett nach hinten los und die Enttäuschung ist dann oft um so größer und ernüchternder . Ich gehöre in die Kategorie ich lasse es auf mich zukommen und mich überraschen wie alles wird bzw. bei den Geschwisterkindern und schon mit gewisser Erfahrung bleibt die leichte Hoffnung das etwas vielleicht doch positiver wird wie ich vorher befürchtet habe .
Bei Freundinnen die UNBEDINGT natürlich und ohne Schmerzmittel entbinden wollten endete die Geburt mit einem Kaiserschnitt für sie war das sehr schlimm weil das für sie vorher in ihrem Kopf überhaupt nicht existiert hat . Bei der Freundin die UNBEDINGT stillen wollte für die in ihrem Kopf nie etwas anderes in Frage kam konnte nicht stillen das zu akzeptieren war für sie sehr schwer . Irgendeine manchmal naive Vorstellung hat jeder das ist ok nur in Stein gemeißelt sollte sie nicht sein sonst ist die Enttäuschung groß . Bevor ich ein Kind hatte war ich überzeugt davon das mein Kind nie mit einer Rotznase durch die Gegend laufen wird genau das fand ich bei anderen kleinen Kindern nämlich furchtbar . Mein Vorsatz war durch konsequentes Nase putzen lässt sich das locker verhindern . Ähm ja so schnell und so viel kann man manchmal kaum putzen und mein Kind findet Nase putzen natürlich auch noch richtig blöde
Vielleicht bist du einfach nur genervt davon, weil dir diese naive Schwärmerei irgendwie bekannt vorkommt. Ich denke jede Schwangere, die ihr erstes Kind erwartet hat solche Vorstellungen, wo Mütter sich ihren Teil denken. Ich kenne jedenfalls keine Frau, die sich das Leben mit Kind nicht doch irgendwie rosig ausgemalt hat. Muß ja auch so sein, sonst würde ja niemand mehr Kinder bekommen.
Schade, das du ihr diese Phase nicht gönnen kannst, die Realität holt sie schon noch ein....genau wie dich damals.
Ganz ehrlich. Mir ging es vor dem ersten Kind ähnlich. Ich hab mir alles rosa rot vorgestellt und wie toll alles wird. Und ja. Viele Dinge waren auch toll, wirklich. Aber ich hab den Schlafmangel maßlos unterschätzt, hätte nie gedacht das ich irgendwann vermisse einfach nur mal entspannt auf der Couch zu liegen, Spielzeug im Wohnzimmer fand ich vor meinem Kinder total süß, jetzt nur noch nervig. Ich möchte aber trotzdem meine Kinder und mein Familienleben um nichts auf der Welt tauschen. Trotz der ganzen "Nachteile" gibt es nichts schöneres.
Ich erwische mich auch immer mal bei dem Gedanken: "Warte Mal, bis das Kind da ist", wenn werdende Erstmütter erzählen. Aber ich sag dazu nichts, weil die Vorteile die Nachteile eben doch, nach meinem Empfinden, überwiegen. Ausserdem... Es geht mich nichts an. Selbst wenn bei ihnen alles toll läuft, oder eben schlecht, ändert das an meinem Leben nichts.
Lass sie doch träumen. Noch kann sie schlafen. Dann geh halt aus dem Raum wenn es dich triggert. Wenn du sie auf den Boden der Tatsachen zurück holen möchtest, wird es dir sowieso nicht gelingen, und dein Leben garantiert auch nicht besser machen.