Hausfrau werden ? Vor-und Nachteile

Hallo ihr Lieben, ich hab eine Frage die mich etwas beschäftigt. Unser zweites Wunder ist unterwegs und ich werde vermutlich 2 Jahre Elternzeit beantragen, aber was ist, wenn ich danach Hausfrau bleiben möchte.. also z.b noch weitere 3-4 Jahre..

Sind hier Hausfrauen die ihre Erfahrung mit uns teilen möchten? Vor und Nachteile und vielleicht wie sie diesen Schritt gegangen sind und wie das finanziell machbar ist?

Wurde mich über Austausch freuen :)

P.s. Über andere Urteilen ist hier nicht erwünscht

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Ich selbst war 3 Jahre daheim, seitdem arbeite ich Teilzeit. Mit den 3 Jahren hab uch super Erfahrungen gemacht und würd es immer wieder so machen. Hätte auch für immer daheimbleiben können, wär finanziell locker drin gewesen. Wär mir allerdings zu langweilig, wenn das Kind im Kiga und jerzt in der Schule ist. Kenne einige, die seit Jahren Hausfrau sind, alle Parteien sind zufrieden. Und nein, die Damen haben nicht nur Haushaltsthemen oder reden über die Kinder. ABER und jetzt kommt das grosse Aber, es funktioniert nur, wenn man eine stabile Partnerschaft hat, in dem der Mann die Leistung der Frau auch daheim anerkennt und wenn die Frau finanziell abgesichert ist. Ganz wichtig im Fall einer Trennung und fürs Alter. Es gibt so viele Frauen, die dann vor dem finanziellen Desaster stehen. Wenn das alles geklärt und sicher ist, ist es völlig ok, wenn einer Hausfrau/Hausmann ist.

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Ich bin krankheitsbedingt dauerhaft arbeitsunfähig und im Ruhestand. Von daher kam ich als arbeitende Mutter zum Hausfrauendasein wie die Jungfrau zum Kind ;-)
Vorteile sind, dass du dich nicht aufteilen muss zwischen Job und Kindern. Du bist immer da, kannst alles mit ihnen zusammen machen, sie müssen in keine Betreuung und du hast grade schulisch alles im Blick. Du kannst kochen, hast deine Ruhe wenn die Brut irgendwann in Schule/Kindergarten ist und kannst tun und lassen was du willst.
Nachteil ist bei mir, dass ich halt nicht mehr arbeiten gehen KANN und grade wenn die Kinder mich immer weniger brauchen, dann merke ich schon, dass ich mir Perspektiven suchen muss, z.b. ein Ehrenamt o.ä.
Aber das ist bei den meisten anderen ja kein Problem, wenn sie wieder in ihren Job einsteigen können. Das würde ich aber vorher gründlich abklären.

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Hallo
Also, ich war jetzt sieben Jahr Hausfrau und Mama. Für meinen Mann und mich war immer klar; wenn wir Kinder kriegen, bleibt einer von uns zu Hause. Da halt mein Mann ein viel besseres Gehalt hat als ich, blieb ich zu Hause. Nun sind beide Kinder im Kindergarten und in der Schule (Schweiz) und ich arbeite in einer Spielgruppe Teilzeit.

Mich hat das Hausfrau und Mama sein schön ausgefüllt. Mit allem was dazu gehört. Hab mir viele Sachen angeeignet. Vor allem was das Backen und Kochen angeht. Ich muss aber auch dazu sagen, dass es einem schon gegeben sein sollte. Ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die nicht ausgefüllt sind „nur“ zu Hause zu sein. Aber für mich hat das gestimmt.

Finanziell waren wir zum Glück immer in der Lage, dieses Model zu leben. Anfangs kam ich mir als Exotin vor, gibt es doch viele, die nach der Babypause wieder in den Beruf einsteigen. Allmählich sah ich es dann als Privileg. (Für mich persönlich)

Nachteile: Wieder einsteigen wird immer schwieriger. Je nach Beruf. Vorgesorgt hab ich auch nicht wie andere. Dennoch bereue ich es nicht und ich würde es immer wieder tun! Die Zeit vergeht soo schnell!

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Ich bin momentan auch Hausfrau. Die Vor-und Nachteile sind ja ganz individuell.

Ich liebe es zu kochen, zu backen und den Haushalt zu schmeißen und mich um den Garten zu kümmern. Außerdem wollte ich, das meine Kinder nicht den ganzen Tag in den Kindergarten oder die Ganztagsschule müssen. Bei mir war es so und ich habe es mir immer anders gewünscht.
Finanziell ist es machbar, weil mein Mann gut verdient und wir uns deshalb trotzdem ohne mein Gehalt nicht einschränken müssen.
Ein Nachteil könnte sein, daß einem der Job fehlt oder der Austausch mit den Kollegen. Ist aber Typsache (mir fehlt es zB nicht).
Und man sollte an die Altersvorsorge denken.

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Ich habe mich dagegen entschieden.

Als Vorteil sehe ich, dass du deine Kinder optimal in der Schule begleiten kannst. Jedes Fest wird mitgefeiert und für jede Arbeit gelernt, da kannst eng dabei sein, das ist gut. Ich habe gelernt, das in Deutschland deine sozialen Resourcen 50% der Schulnoten ausmachen.

Nachteil ist für mich die totale Abhängigkeit vom Mann, auch im Alter. Wie hoch ist eure gemeinsame Rente ?
Und natürlich die Frage, wie sieht dein Leben inhaltsmäßig aus, wenn die Kinder weg sind ? Und dann erst einen Neuanfang starten wird hart und vielleicht auch nichts.

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Ich würde es halt nicht machen wegen der finanziellen Abhängigkeit vom Mann und weil ich finde, dass Carearbeit heute immer noch nicht anerkannt wird und mich das wahnsinnig macht...
Ich arbeite voll, habe allerdings einen Job, der es mir dennoch möglich macht, meinen Sohn vollumfänglich zu betreuen (kein Ganztag, keine Ferienbetreuung, zumindest nicht, wenn er nicht will, was sich langsam ändert).
Nachteil: Es ist scheiße viel Stress und ich muss sehr organisiert sein. Da ich das aber bin und zudem recht reslilient, überwiegen für mich fie Vorteile, mein eigenes Geld zu verdienen.

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Die Frage ist, wie du dein Leben gestalten möchtest.

Bspw. für die Zeit danach:
- hast du den Mut einen neuen Beruf zu erlernen?
Wobei das auch berufstätig passieren kann. Ich kenne einige, die Ü40 eine zweite Ausbildung ein zweites Studium gemacht haben, weil der ursprünglich goldene Beruf nichts mehr abwirft.

- Habt ihr Krankheitsfall bedacht?
Reicht das Geld auch, um bei Krankengeld zu überbrücken?
Sollte man auch bedenken, wenn zwei Volleinkommen da sind und einer ins Krankengeld fällt, dass dann Raten und co. weiter bezahlt werden können.

- Könnt ihr Rücklagen bilden?

- Private Altersvorsorge für dich?

- Plan B bei Trennung, Krankheitsfall, Todesfall?
Am besten schriftlich festhalten.
In allen drei Fällen ist sowieso Flexibilität gefragt. Da ist es individuell, wie man damit umgehen kann.

Manche brauchen ihre Arbeit, als gefühlte Sicherheit. Anderen reicht zu wissen, dass sie in ihrer Branche immer was finden und von 0 auf 100 einsteigen können.

Eine Arbeit zu haben, kann in der Zeit das Gefühl von Sicherheit geben (brauchen manche), muss aber keine Sicherheit sein.
Durch Trennung krank werden und/oder Job verlieren.... Die Frage ist, was du im Hinterkopf brauchst.

Und ggf. wie es mit deinem Partner besprochen ist. Am besten schon so lange ihr euch gut versteht und dann schriftlich festhalten.

Stichpunkte, die hier helfen können sind auch: wie leicht oder schlecht findest du in deiner Branche etwas? Bist du bereit als Quereinsteiger anzufangen? Hast du die Möglichkeit später auf 450 Euro Basis oder TZ wieder wo einzusteigen, falls dir die Decke auf den Kopf fällt, wenn die Kinder größer werden.
Umgekehrt auch die Frage: wenn du wieder arbeiten gehst: evtl. zu reduzieren, wenn es an Pensum zu viel wird.

- Krankenkasse? Seid ihr verheiratet und gesetzlich versichert? Oder unverheiratet oder privat krankenversichert?

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Sicht von ganz hinten her: Ich bin seit 2 Jahren in Rente und kann davon recht brauchbar leben ohne irgendwelche Unterstützungen. Ich leiste mir, was ich möchte. Habe lebenslang Vollzeit gearbeitet, was oft genug Stress pur war mit 2 Kindern, aber heute bin ich froh. Habe Kolleginnen, die einige Jahre zuhause blieben, dann nur noch halbtags arbeiteten usw. und ziemlich jammern, dass sie sich nichts leisten könnten. Die gehen nicht mal mit zu einem Hotelfrühstück, zu teuer. Bei zweien starb der Mann relativ früh und die Witwenrente muss auch nicht gerade prickelnd sein.
Wenn Du gut vorsorgst, kannst es schon machen. Auf den Mann verlassen würde ich mich nicht. Wenn er mit 50 in den zweiten Frühling kommt und weg ist, hast Du ein Problem; kommt alles vor. ;-)
LG Moni

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"Wenn er mit 50 in den zweiten Frühling kommt und weg ist, hast Du ein Problem; kommt alles vor. ;-)"
LG Moni

Warum?? Man bekommt doch auch ehegattenunterhalt bei trennung und die rente wird doch auch geteilt.

Lg

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Man bekommt bis zur Scheidung Trennungsunterhalt. Aber das ist keine Einbahnstraße, denn man muß den auch zahlen.

Aber Ehegattenunterhalt gibt es nur, wenn man „ehebedingte Nachteile“ erlitten hat. Die musst du erstmal nachweisen. Und dann ist nicht wirklich sicher, ob du das unbegrenzt bekommst (bei „nur“ Kindererziehung ist das sicher nicht der Fall). Natürlich immer vorausgesetzt, dass der Ex überhaupt leistungsfähig ist.

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Keine Sorge ich urteile kein Stück.

Ich ärger mich sowieso, dass als vermeintlich "feministisches Ziel" formuliert wird, dass man als Frau VZ zu arbeiten hat, denn dabei ist die Frau meist die "dumme", vielen Studien und Umfragen zeigen ja: Frauen tragen in den meisten Fällen weiterhin den Großteil der Verantwortung für Kinder und Haushalt auch neben einen VZ job. Da braucht man sich über psychische Erkrankungen und Burnout nicht wundern. Wenn man sich diese Doppelbelastung nicht antun will ist das für mich absolut nachvollziehbar. Ich gehe den Mittelweg mit TZ.

Wichtig ist, dass du dich von deinem Mann absichern lässt (Rente, Todesfall usw) würde da auch zu einen Anwalt gehen und einen Ehevertrag aufsetzen, damit du auch im Trennungsfall nicht blöd aus der Wäsche guckst. Ich weiß die Themen sind unsexy, meine Tante ist als Hausfrau seit 30 Jahren und sehr glücklich verheiratet, aber ich kenne leider mehr Fälle wo es nicht gut ausging.
Man sollte nicht damit rechnen, aber man sollte vorbereitet sein. Ein gute Freund ist vor wenigen Jahren plötzlich verstorben, es war ein Schock, er war erst 30, das hat mich stark geprägt