Heute habe ich wieder gelesen, wie wichtig Rollenvorbilder für die Entwicklung der Kinder sind, damit sie selber nicht in die üblichen Rollenklischees fallen.
In meinem Umkreis sehe ich das auch:
Papa ist arbeiten, Mama zuhause. Mama ist für die ganze Carearbeit zuständig und arbeitet natürlich oft nur Teilzeit, neben der Carearbeit auch nicht anders möglich.
Die Kinder wachsen mit diesen Rollen auf und verinnerlichen diese. Frau bleibt zuhause, Mann arbeitet.
Mir tut es so leid für meine Tochter.
Zum Glück lernt sie bei uns zuhause, dass Mama und Papa beide für alles verantwortlich sind. Das Papa genauso Ansprechpartner ist wie Mama. Das Papa den Haushalt wie Mama macht und das wir uns beide um sie kümmern.
Wie ist es bei euch? Sind eure Männer gute Rollenvorbilder oder lebt ihr auch klassischen? Wenn ja, habt ihr Angst, dass eure Kinder auch so aufwachsen und nie aus dieser Rolle ausbrechen können?
Sind eure Väter gute "Rollenvorbilder"?
Was tut dir leid für eure Tochter? Dass es sein kann, dass sie mal einen Mann kennen lernt, der in einer Familie mit klassischer Rollenverteilung aufgewachsen ist?
Meine Papa macht viel im Haushalt. Aber ich finde, dass er generell zu viel arbeitet, sich für alles verantwortlich fühlt und dadurch zunehmend gestresst ist.
Mein Mann macht wenig, hat aber auch andere Probleme.
Ich muss zugeben, bei uns ist es eher die klassische Variante.
Muss aber dazu sagen, dass mein Lebensgefährte nicht der leibliche Vater meiner Kinder ist, trotzdem ihnen gegenüber sehr großzügig. Wo bei mir das Geld nicht reicht, springt er ohne Zögern ein. Sie können auch mit allen Problemen (die sie mit mir nicht oder ungern besprechen wollen) zu ihm kommen. Das schätze ich sehr an ihm👍
Mit Haushalt und Kochen hat er es nicht so, er wurde selber immer von Mama bedient.
Aber da er auf andere Weise - wie oben beschrieben - sehr für uns da ist, nehme ich das so hin. Ich denke aber, dass meine Kinder das aus demselben Blickwinkel sehen wie ich. Beide wachsen in einer Zeit auf, wo Gleichberechtigung groß geschrieben wird und haben das auch so verinnerlicht.
Du redest nur von Männern als Rollenvorbildern. Gleicht sich das nicht eh aus? Keine Frau wird von ihrem Mann gezwungen Zuhause in Teilzeit zu arbeiten.
Meine Mutter war alleinerziehend und hat irgendwie versucht uns über Wasser zu halten mit diversen Jobs und ohne staatliche Hilfe. Mein Vater ist immer mal abgetaucht, er kommt nicht so gut mit einem regulären Leben klar. Das hat sich auch bis heute nicht geändert. Ansonsten ist er aber immer sehr liebevoll zu uns gewesen. Es war keine böse Absicht. Wenn er Geld hatte, hat er es auch meiner Mutter überlassen, aber Verlass war darauf eben nicht.
Ich arbeite Vollzeit und mir finanzielle Unabhängigkeit wichtig. Mir ist es aber auch wichtig, dass ich einen Job habe in welchem ich auch Arbeit und Kinder alleine geregelt kriegen könnte falls es mal nötig sein sollte. Mein Leben würde ohne meinen Mann ganz genauso aussehen - mit ihm ist einfach nur ein Bonus oben drauf ;) Ich glaube da ist es völlig egal was für ein Rollenbild mein Mann abgibt, oder? Mir ist es wichtig, dass meine Tochter sieht, dass eine Frau für sich alleine Sorgen kann und man auch Kind und Karriere unter einen Hut bringen kann.
Sehe ich ganz genauso, es ist mindestens genauso wichtig als Mutter vorzuleben, dass man unabhängig ist und „seinen Mann steht“. Das man Selbstbewusst ist, seine Probleme ohne die Hilfe eines Mannes lösen kann,…
Mein Vater macht wenig im Haushalt, klassisches Rollenbild, aber mega toller und sehr engagierter Vater.
Ich hab mir ein Beispiel genommen und mache auch fast nichts im Haushalt, das macht mein Mann... Inkl Care Arbeit.
Also... Teilerfolg? Immerhin könnten wir in der Folgegeneration das Rollenbild tauschen. Genauso verstaubt, aber hey?
Wir arbeiten mittlerweile beide wieder Vollzeit. Die Kinder sind 7 und 10. Da mein Job relativ flexibel ist, kümmere ich mich nachmittags um die Kinder mit allem drum und dran (Hausaufgaben, Hobbys, Termine etc.). Dafür schmeißt mein Mann abends den Haushalt nahezu alleine, während ich wieder am Schreibtisch sitze. Ich war bei beiden Kindern jeweils 1,5 Jahre komplett zuhause und insgesamt bis vor gut einem Jahr in Teilzeit. Da hat mein Mann aber auch ordentlich was im Haushalt gemacht, wenn auch weniger als jetzt. Was mein Mann tatsächlich gar nicht macht, ist so dieses Organisatorische mit den Kindern. Da ich Jüdin bin, die Kinder aber katholisch sind, sollte es z.B. Aufgabe meines Mannes sein, sich um alles zu kümmern, was mit der Erstkommunion und sonst der Kirche zu tun hat. Das hat überhaupt nicht geklappt und ist jetzt auch meine Aufgabe. Mein Mann kümmert sich natürlich schon, aber eher am Wochenende. In der Woche kommt er eben erst um 20.00 Uhr von der Arbeit. Und wenn mein Job nicht glücklicherweise zeitlich so flexibel wäre, dann müsste eben einer von uns Teilzeit arbeiten.
das habe ich schon bei meinen Eltern so erlebt, das es kein Rollenklischee gibt, und meine Eltern sind 85
Jein.
Mein Mann arbeitet 100%, ich 80%. Also auch „Teilzeit-Mami“.
Trotzdem ist mein Mann von Beginn an auch Ansprechpartner, sobald er das Haus betritt. Er macht Haushalt, er bringt Motte jeden Abend ins Bett (seit sie 10 Monate ist!), er übernimmt manchmal nachts (da wechseln wir ab). Ich muss oft samstags arbeiten, da ist er mit Motte alleine und es klappt absolut ohne Probleme.
Also ich empfinde es hier schon oft als recht ausgewogen. Obwohl wir auch viel klassisches Leben (mein Mann ist Handwerker, also macht er tatsächlich alles in die Richtung und ich meistens nicht; dafür mache ich Bürokram, da mir das mehr liegt als ihm. Aber Motte darf uns beiden helfen 😂).
Ich hab Soziologie studiert und grade daher bin ich doch offen und reflektiere immer wieder und spreche mit meinem Mann drüber 😅
Hallo,
Bin mir jetzt nicht ganz sicher ob du wissen willst, was mein Mann oder mein Vater für ein Vorbild ist..Bei meinen Eltern war es das klassische Model. Er ging arbeiten und meine Mutter blieb mit 5 Kindern zuhause und hat Haushalt gemacht. Wenn meine Mutter mal im Krankenhaus lag oder so, gab es nur dosenravioli. Trotzdem kann man aber sagen, dass ich und auch meine 3 Brüder ganz anders leben und gut kochen können und auch gleichberechtigte Partnerinnen haben.
Mein Mann ist auch im klassischen Model aufgewachsen und hatte auch tatsächlich zum Anfang die Ansicht, daß es Frauen und männer Arbeit gibt- das hat sich aber komplett gewandelt und er weiß es inzwischen sehr zu schätzen, dass ich ebenfalls ein vollzeitgehalt zu unseren gemeinsamen Leben beitrage und ist auch froh dass ich beispielsweise selber eine Überweisung tätigen kann.
Ich denke, wichtig ist es einfach zwischendurch mal zu hinterfragen, ob etwas sinnvoll ist, oder doch nur anerzogene rollenmuster, die man durchbrechen kann.
LG