Hallo zusammen,
Mein Mann, Sohn (1,5 Jahre) und ich waren heute auf einer Familienfeier von der Seite meines Mannes.
Am Ende ist es ein wenig eskaliert und ich wollte euch einfach mal nach eurer neutralen Meinung fragen.
Meine Schwiegereltern kommen jede Woche zu Besuch, die Türen stehen Ihnen immer offen, manchmal sieht man sich auch 2x die Woche. Bisher ist es aber noch nicht vorgekommen, dass sie meinen Sohn alleine betreut haben. Die Umstände machen das auch nicht nötig, da ich 3 Jahre Elternzeit habe und eigentlich immer da oder greifbar bin.
Unser Sohn ist ein sehr sensibles und schüchternes Kind was panische Angst vor meinem Schwiegervater hat (stammig, lautes organ, Raucherhusten und ziemlich forsch).
Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter ist eigentlich immer recht gut gewesen, was sich aber nach der Geburt geändert hat.
Ich nenne kurz paar Beispiele um die Situation deutlicher zu machen :
- sie respektiert die Grenzen meines Sohnes nicht, zwingt ihn zu küssen oder hält ihn fest obwohl er nicht möchte und sich schon befreien will. Sie zwängt ihm körperliche Nähe auf und er flüchtet regelrecht vor ihr.
- sie macht mich vor meinem Sohn schlecht, wenn ich irgendetwas verbiete "die böse Mama verbietet dir alles, komm lieber zu Oma"
- sie feiert es wenn mein Sohn lieber von meinem Mann getröstet werden will und schießt bewusst gegen mich.
Das sind jetzt nur 3 Beispiele von vielen. Aufjedenfall hat sie in den letzten Monaten extrem mein Vertrauen verspielt.
Heute kam es zu der Situation, wieso ich ihr den kleinen nicht mal gebe und sie auf ihn aufpassen lasse. Er geht nächstes Jahr zur Kita und ich würde ihn lieber von anderen Personen betreuen lassen als von der eigenen Familie und ich könne mich nicht trennen und würde ihm damit nur das Leben schwer machen.
Ich habe im lieben Ton erklärt, dass kita und eine Betreuung in der Familie 2 paar verschiedene Schuhe sind und ich mich darauf freue das er die Möglichkeit hat in die Kita zu gehen und den Erziehern vertraue. Ich aber keine Notwendigkeit sehe ihn aktuell abzugeben und es auch nicht möchte, da er momentan einfach noch zu klein ist und ständig beim Opa weint und ich dabei kein gutes Gefühl habe. Sobald er von sich aus offener wird und keine Angst und Ablehnung mehr zeigt ist das kein Problem, aber jetzt ist es einfach der falsche Zeitpunkt und es bringt nichts ihn dazu zu zwingen.
Daraufhin wurden mir Vorwürfe gemacht und mir an den Kopf geworfen, dass mein Sohn mir irgendwann sagen werde, dass ich ihm alles verbaut habe, nur weil ich nicht loslassen kann.
Ich war wirklich sprachlos.
Ich lasse meinen Sohn los und gebe ihm Freiheiten, aber dann wenn ich sehe, dass er das auch möchte und nicht bei Leuten, denen ich nicht vertraue, da sie einfach machen was sie wollen und nicht auf die Bedürfnisse des Kindes schauen.
Es wurde mit 4 Personen auf mich eingeredet, dass ich den kleinen abgeben müsste und das abgeben trainieren muss, da es sonst in der Kita nicht klappt.
Das Ende von Lied ist, dass ich jetzt noch weniger Lust auf meine Schwiegerfamilie habe und den kleinen jetzt erst recht nicht abgeben möchte bei denen.
Man kann uns doch nicht zwingen, dass Kind abzugeben, wenn er nur bei denen weint und zu Sachen gezwungen wird, die er nicht mag, während die mich noch vor ihm schlecht reden.
Ich habe am Ende gesagt das mein Kind jederzeit zu ihnen kann, sobald er das selbst zeigt oder äußert, aber ich muss für die Bedürfnisse von ihm einstehen und das tue ich indem ich sage:Ich will es nicht!
Mein Mann stand da hinter mir und war auf meiner Seite, aber trotzdem ist es irgendwo seine Mutter, womit er sich nicht streiten möchte.
Am Ende wurde es dann immer lauter und ich wurde mit Argumenten erschlagen und immer mehr ging es in die persönliche schiene, wo ich schlecht dargestellt wurde. Alle auf einen quasi. Ich bin echt bedient....
Wie seht ihr das? Übertreibe ich?
Wann habt ihr eure Kinder abgegeben?
Ich freue mich auf nette Antworten
Liebe Grüße
Familie zwingt mich mein Kind abzugeben
Also abgeben…ich dachte, die wollen dass du das Kind zur Adoption freigibst oder sonst was. So klang das für mich. Ich glaube, du hast das sehr dramatisch beschrieben. Mein großer Sohn war in dem Alter deines Kindes bereits einen ganzen Tag mit den Onkel/Tante unterwegs und hat sogar übernachtet bei denen, alles reibungslos und freiwillig. Meine kleine Tochter, jetzt 1.5 ist sogar schwer, mit Papa einen halben Tag zu verbringen. Dank Corona kennt sie es nicht anders als nur mit Mama zu sein.
Auf keinen Fall würde ich meinen Kind mit jemand alleine lassen, bei dem es bereits in meiner Anwesenheit ununterbrochen weint und eine Person, die ich nicht mal mag und bei der ich mich nicht wohl fühle. Das Alter spielt da weniger eine Rolle, finde ich.
"Man kann uns doch nicht zwingen, dass Kind abzugeben, wenn er nur bei denen weint und zu Sachen gezwungen wird, die er nicht mag, während die mich noch vor ihm schlecht reden."
Nein, kann man nicht und ich würde genau EINEM klären Satz dazu sagen und mir dann verbitten, das Thema auf diese (oder egal auf welcher) Art und Weise weiter zu "besprechen".
"Wann habt ihr eure Kinder abgegeben?"
K1 sehr früh, da ich früh arbeiten gehen musste. War und ist totales Opa Kind, hatte nie Probleme bei der Trennung.
K2 (2 Monate) ist komplett Mamabezogen, kann kaum ohne mich bleiben. Muss sie auch nicht! Mama ist da und bleibt da und das respektiert auch jeder.
Liebe TE,
bei solchen Schwiegies hätte ich auch keine Lust mein Kind dort abzugeben und schon garnicht unter Zwang. Wahrscheinlich hätte ich diesen 4 Leuten auch einen Vogel gezeigt.
<<<Die Umstände machen das auch nicht nötig, da ich 3 Jahre Elternzeit habe und eigentlich immer da oder greifbar bin.<<<
Ganz ehrlich auch wenn man 3 Jahre Elternzeit hat, könnte man sein Kind auch mal abgeben und vielleicht mal mit seinem Ehemann etwas unternehmen, z.B einen Kinobesuch. Da könnte man ein Babysitter engagieren, also eine neutrale Person. Also nicht gerade die Schwiegereltern. Es könnte auch mal sein, dass du vielleicht mal plötzlich ins Krankenhaus muss und jemanden brauchst, der auf dein Kind aufpasst, wenn dein Mann nicht sofort greifbar ist.
Meine Kinder hatte ich damals schon im Babyalter abgegeben bei den Omas. Die waren aber nicht so wie deine Schwiegereltern. Auch meine Schwägerin passte ab und an mal auf meine beiden Kinder auf, besonders auf meinen Jüngsten. Damit ich auch mal mehr Zeit für den Großen hatte. Meine Kinder sind über 5 Jahre auseinander.
Abgeben war auch nicht jede Woche, sondern vielleicht mal 1x im Monat. Oder es war mal was Außergewöhnliches. Die Omas haben meine Kinder so alle 14 Tage mal gesehen.
LG Hinzwife
Verstehe dich, würde es auch nicht wollen,lass dich nicht überreden.. Ich finde es ist auch was ganz anderes ob es die eigenen Eltern oder schwiegereltern sind, hab zu beiden ein gutes Verhältnis aber irgwie sind die schwiegereltern doch trotzdem "fremder"
Wenn das Kind mit den Personen nicht zurecht kommt würde ich den Kontakt sehr sparsam dosieren, egal ob Familie oder Freunde.
Offensichtlich sind sie mit ihrem Verhalten auch keinerlei Vorbild für das Kind.
So wie du es beschreibst kannst du eher nicht auf Einsicht hoffen, befürchte ich.
Aber ich würde klar machen dass es das Kind ohne dich nicht gäbe.
(wo bekommt man einen Kita Platz in Elternzeit? Ist nicht als Kritik gemeint, interessiert mich wirklich)
Ihr macht das schon richtig, wenn ihr für euer Kind einsteht.
Euer Kind fühlt sich dabei nicht wohl und deshalb muss es gar nichts.
Bleibt eurer Einstellung treu, denn sie ist goldrichtig.
Ich fühle mit Dir und kann dich dir verstehen.
Ich habe unsere Tochter auch erst mit 2 wirklich stundenweise bei Oma gelassen, bei Schwiegermama aufgrund unserer Vorgeschichte nach der Geburt auch aber mit einem blöderen Gefühl.
Aber ich muss dazu sagen, dass beide Großeltern gut mit ihren Enkelkindern umgehen.
Das blöde Gefühl ist in unserem Fall „mein Problem“.
Mittlerweile entscheidet unsere Tochter (3), ob sie mit uns mit möchte (wenn wir Freunde auf Heimatbesuchen besuchen) oder ob sie lieber bei einer Oma bleiben möchte.
Sie fühlt sich dort pudelwohl. Ich kann dir also nur zustimmen. Sobald die Kinder es selbst äußern, wird es leichter und wenn du dann den Bedürfnissen nachkommst, ist es doch immer noch früh genug.
In die Krippe ging unsere mit 2, aber auch nur für 4 Stunden.
Anderswo geschlafen hat unsere Tochter noch nie. Schwiegermama baut gerade zuhause um und möchte den Enkelkindern jeweils ein Kinderzimmer einrichten. „E…. freut sich bestimmt über ein eigenes Zimmer bei uns….“
Ich habe nur gelacht und gesagt: „solange sie bei uns im Bett schläft, sehe ich nicht, dass sie in absehbarer Zeit bei euch schläft.“
Oma daraufhin: „Das war wohl Wunschdenken.“
Immerhin hat sie es selbst gemerkt😅 Unsere Tochter sagt auch ganz klar, dass sie nicht allein bei Oma schlafen will. Von meiner Mama hat sie sich aber schonmal ins Bett bringen lassen.
Hör auf dein Herz und dein Kind. Und Versuch dir alles andere nicht so zu Herzen zu nehmen. Auch für mich immer wieder ein Kraftakt!!
Hallo, ich finde es toll das dein Mann hinter dir steht. Ich würde erst mal auf Abstand gehen, bis sich alle ein bisschen abreagiert haben. Es ist dein Sohn und du musst ihn nicht abgeben wenn du das nicht möchtest! Lass die anderen reden, ich habe meine kinder auch nicht abgegeben und in der Kita hat es trotzdem super geklappt.
Alles liebe und lass dich nicht stressen.