Auf Abstand halten, standhaft bleiben-wie?

Heute anonym, da es mir so besser geht.
Vor knapp 10 Jahren (wir waren Anfang 20) hat mich meine damals beste Freundin sehr, sehr verletzt und enttäuscht. Sie war der Meinung, sich dafür auch nicht entschuldigen zu müssen, da sie angeblich von den zwei Gläsern Sekt, die wir an dem Abend getrunken haben, einen Filmriss hat. Seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Sind wir uns zufällig begegnet, haben wir uns gegrüßt aber mehr auch nicht.
Dieses Ereignis damals hat mir den
Rest gegeben und dazu geführt, dass ich niemandem mehr vertrauen konnte. Neues Vertrauen aufbauen oder gar neue Kontakte knüpfen fällt mir auch heute noch sehr schwer. Ich bin mittlerweile ein ruhiger, unauffälliger und introvertierter Mensch. Meine Persönlichkeit hat nicht mehr viel mit der Person zu tun, die ich damals war.
Nun treffen wir uns regelmäßig in der Krabbelgruppe. Mit der Situation, sie dort regelmäßig zu treffen, habe ich kein Problem. Wir reden auch normal miteinander. Nur leider hält sie sich innerhalb der Gruppe ziemlich an mich. Die Chemie zwischen ihr und den anderen Müttern passt nicht zusammen, das ist ihr auch selbst schon aufgefallen. Ich möchte das nicht, merke aber wie in mir die alte Vertrautheit hochkommt und bin ihr gegenüber viel zu offen, als ich eigentlich will. Ich möchte sie nicht wieder so nah an und in meinem Leben haben.
Hinzu kommt, dass sie sehr extrovertiert, vom Charakter her sehr laut, albern und dominant ist. Die anderen mögen sie nicht, da ihr ein gewisser Ruf vorauseilt. Dieser Ruf ist berechtigt und die anderen Mütter, die sie schon so erlebt haben, meiden sie auch. Zu mir sind sie normal, wir kommen gut miteinander aus. Jetzt habe ich Angst, dass sie mit ihrem Verhalten mir alles kaputt macht (aufbauende Kontakte zu den anderen Müttern, evtl Freundschaften). Ich weiß nicht, wie ich sie mir auf Abstand halten kann, damit die anderen nicht auch noch denken, dass ich ihre Freundin bin und mich dann auch meiden. Leider bin ich viel zu nett für diese Welt und nach jedem Treffen mit der Krabbelgruppe enttäuscht von mir selbst, dass ich sie wieder so an mich heran gelassen habe und gleichzeitig reißt die alte Wunde von damals auf.
Der Kontakt lässt sich nicht vermeiden, aber wie kann ich ihr gegenüber distanzierter werden? Ich will die alte Vertrautheit nicht haben. Sie soll nie wieder eine Rolle in meine Leben spielen aber verletzen will ich sie auch nicht.

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"Leider bin ich viel zu nett für diese Welt"

Hey

Du kannst nett für die restliche Welt sein, aber nicht ihr gegenüber. Ich würde die Krabbelgruppe bestimmt nicht verlassen. Sei einsilbig zu ihr, drehe den Kopf weg, lass sie mit deiner Körpersprache spüren, daß sie too much ist.
Hast du gar keine Wut mehr in dir wegen dem damaligen Vorfall? Das würde ich mir immer wieder vor Augen stellen, wenn sie sich an dich "schmiegt". Und dann abblitzen lassen. Soll sie sich eine andere Krabbelgruppe suchen, nicht du!

Halt die Ohren steif, ja? Und lass es dir gut gehen mit den anderen Mamas. Sie soll sich Gedanken machen, nicht du dir um sie.

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Danke für deinen schönen Worte!🙂

Ich sage mir immer "Ich hasse sie nicht. Hass ist ein Gefühl und Gefühle hat sie meinerseits nicht verdient."
Aber die momentane Aufmerksamkeit von meinen Gedanken auch nicht 😖

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Du musst sie nicht hassen, aber deine Wut, Verletzung von damals und daß sie null Reue zeigte sollte dich wütend machen. Und mit dieser Wut und dem Gefühl der Enttäuschung (nicht Hass) sie einfach links liegen lassen. Sie tat es ja damals mit dir auch.
Ist natürlich Übungssache. Sei nicht zu streng mit dir und sei froh über jede kalte Schulter, die du ihr zeigen kannst 💜. Einfach wortlos oder wortkarg ignorieren. Sie wird es schon merken.

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Hallo!
Für mich ganz klar: such Dir eine andere Krabbelgruppe!

Du willst sie ja im Grunde nicht mehr sehen bzw in Deinem Leben haben.
Da bleibt Rückzug ja nur als einzigste Möglichkeit.
Solange Du Smalltalk betreibst, wenn ihr Euch seht, schürst Du bei ihr eventuelle Hoffnungen.

Oder geradeaus sagen:
"Du xyz, sicher verstehst Du, dass ich wegen der damaligen Geschichte absolut nichts mehr mit Dir zu tun haben möchte. Du hast mich sehr verletzt und das trage ich Dir bis heute nach. Such Dir bitte eine andere Gesprächspartnerin. Danke."

Das wäre meine Tipps.

Alles Gute.

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Daran hatte ich auch schon gedacht aber das wäre doch dann weglaufen, oder nicht?
Außerdem habe ich die Krabbelgruppe mit ins Leben gerufen, möchte alleine deswegen weiterhin teilnehmen und mich nicht vertreiben lassen (was bestimmt nicht ihre Absicht ist)
Da wir im selben Ort wohnen und unsere Kinder im selben Jahrgang sind, bin ich automatisch in Zukunft auch mit ihrer Anwesenheit konfrontiert. Kinderturnen, Kindergarten, Grundschule....

Von mir aus kann sie ja hinkommen wo sie will aber ich kann ihr irgendwie nicht signalisieren, dass ich nur "Guten Tag, Guten Weg" Kontakt möchte, weil ich zu gutmütig bin. Jedesmal, wenn ich mich auf den Weg mache, denke ich das, was du geschrieben hast. Und jedesmal auf dem Rückweg könnte ich mir selber in den Hintern treten, warum ich es nicht getan habe.

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>>>aber ich kann ihr irgendwie nicht signalisieren, dass ich nur "Guten Tag, Guten Weg" Kontakt möchte, weil ich zu gutmütig bin.<<<

List man öfter hier... zu gutmütig, zu nett, zu harmoniebedürftig.

Ich nenne es einfach zu feige, mal klare Kante zu zeigen.

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Sei doch einfach abweisend und einsilbig. Setze dich zwischen zwei andere Muttis. Beantworte Fragen nur mit „ja, nein, geht so, weiß ich nicht....“.
Also so jemanden links liegen zu lassen wäre mir ein leichtes.

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Würde ich auch so machen. Einfach immer das Gespräch zu einer anderen Mutter suchen und sie ignorieren bzw. abwürgen wenn sie anfängt dich vollzutexten.

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Ich versteh den damaliger Vorfall nicht.

Sie hatte was getrunken und dann eine Filmriss? Ist dann was passiert?

Oder bist du sauer weil sie gesagt hatte das sie nur 2 Sekt hatte und doch mehr getrunken. Hat?

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Wir hatten uns getroffen, eine Flasche Sekt getrunken und währenddessen hat sie Dinge geäußert bzw mir vorwurfsvoll an den Kopf geknallt und hat danach behauptet, sie kann sich daran nicht erinnern.
Was genau sie gesagt hat, möchte ich hier nicht schreiben. Es war sehr anstandslos, pietätlos, respektlos und unverzeilich.

Das Ereignis führte zu einem Kontaktabbruch von meiner Seite.

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betrunkene kann man doch nicht für voll nehmen.

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Hallo, also ich bin ein Mensch der Klare Worte äußert und mit klaren worten auch besser umgehen kann. Wenn ich also du wäre .... würde ich mir KEINE andere Gruppe suchen. Denn du fühlst dich dort ja wohl oder?
Ich würde mich auch nicht wortlos oder Einsilbig woanders hinsetzen. Ich würde sie nach der nächsten Krabbelgruppe zur Seite nehmen. Und ich würde Uhr klar zu verstehen geben.... Das du keine Freundachaft mehr möchtest. Das dieser eine Abend damals nicht umsonst zu einem Aus der Freundschaft geworden ist. So quasi wir können uns Grüßen und vielleicht Smalltalk betreiben aber mehr möchte ich nicht mehr. Sie solle das akzeptieren.

Das wäre in meinen Augen der einzig anständige, aufrichtige und ehrliche Weg.

Alles Liebe 😊

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So in der Art hab ich das ja immer vor, aber ich schaff es einfach nicht. Das ärgert mich auch total.

Und eine andere Gruppe will ich mir wirklich nicht suchen, da es ja quasi "meine" Krabbelgruppe ist, da ich sie mit ins Leben gerufen habe und organisiere, ich mit den anderen gut klargekomme und mein Kind sich auch wohlfühlt.

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Dann solltest Du aufjedenfall bald die Fronten klären, ist nur das Beste für Dich ❤

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Hallo das ist doch sehr lange her. Hat nicht jeder Mensch eine zweite Chance verdient?!
Aus meiner Sicht würde dir Verzeihen gut tun und dich im Leben weiterbringen!
Dinge die man aufarbeiten sollte begegnen einem aus meiner Erfahrung immer wieder im Leben. Steh drüber und entscheide dich, dich weiterzuentwickeln
Oder jammere weiter "mimimi" meine böse Exfreundin ich bin ja so ne Arme ;0)

Grüsse

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Das war auch mein Gedanke. Sie schreibt zwar nirgends, was genau die Freundin betrunken gesagt hat, aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht wirklich etwas vorstellen, dass mich so verletzen würde, dass ich jahrzehntelang sauer bin.

Ich würde mich aussprechen wollen, eben auch deswegen, weil man in Zukunft ja eh wieder vermehrt Kontakt haben wird durch Kindergarten, Grundschule etc., wenn die Kinder gleich alt sind. Das bedeutet ja nicht, dass man wieder "best friends" werden muss, aber mir wäre immer an einem freundlichen Kontakt gelegen.

Aber wie gesagt, ich kenne ja die genauen Äußerungen von damals nicht...

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Doch, es gibt wirklich Dinge, die man nicht verzeihen kann.
Ich möchte sie nicht mehr so nah an mich heranlassen, schaffe es aber nicht sie gescheit abzuweisen. Darum geht es in diesem Post, nicht um das, was damals passiert ist. Deswegen spielt es für euch auch keine Rolle, was sie damals gesagt hat.

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Sie hat dich damals so verletzt, dass du die Freundschaft gekündigt hast.
Ich würde ihr sagen, dass sie von dir nicht mehr als Smalltalk zu erwarten hat und würde bei der Krabbelgruppe demonstrativ mit den anderen Müttern reden und sie mehr oder weniger ignorieren.
Du willst nicht mit ihr befreundet sein und das muss sie akzeptieren. Sie hat es nun mal verbockt. Und zwei Gläser Sekt sind keine Ausrede.
Und ich könnte es auch nicht verzeihen wie hier jemand gefordert hat. Manche Sachen kann man nicht verzeihen und warum soll ich auch? Es gibt genug andere Menschen, mit denen man befreundet sein kann.

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Sehe ich genauso.
Verzeihen ist das eine. Die TE schreibt ja auch, dass sie der Dame zumindest keinen Hass gegenüber hat.
Nichts desto trotz muss sie sich jetzt ja wieder mit ihr befreunden. Sie will das nicht und das ist ihr gutes Recht.
Sie schreibt ja auch, dass die Dame jetzt auch sehr laut und unsympathisch in der Krabbelgruppe rüber kommt. Das sind ja zusätzliche Gründe, die gegen eine aktuelle Freundschaft sprechen.

An die TE:
Ich finde Deine Beiträge ziemlich reflektiert und würde auch nicht die Krabbelgruppe wechseln. Schließlich ist es "deine" und Du wirst die Dame leider weiterhin in Schule etc. treffen.
Deshalb hilft nur, dass Du Dich positionierst.

Entweder sehr klar, indem Du ihr deutlich sagst, dass Du keinen Kontakt mehr willst.
Oder durch Dein Verhalten, indem Du konsequent mit ihr nur das nötigste sprichst "hallo, tschüss,....", Dich immer zu anderen Müttern setzt, ihr keine privaten Sachen erzählst (dazu zähle ich auch sowas wie ...mein Kind schläft schlecht, trinkt viel/ wenig ....), wenn sie weiterhin das Gespräch sucht, dann abblocken/ ablenken.
Sei stark und konsequent. Sag Dir immer wieder, dass Du das nicht willst. Und das ist Dein gutes Recht, du darfst selbst entscheiden, mit wem Du befreundet sein willst.

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Hallo,

mir scheint, dir ist am wichtigsten, dass die anderen Mütter nicht den Eindruck bekommen, ihr wärt gut befreundet.
Den u.U. möchtest du zu diesen Frauen Kontakt aufbauen, der dadurch gehemmt würde. Zumal den anderen deine Ex-Freundin (sorry, hab kein besseres Wort dafür) auch nicht so super-sympathisch ist.

Korrekt?

Dann lass doch demnächst mal einfach den Satz fallen, dass es ja eine erfreuliche Entwicklung ist, dass ihr nach eurem Bruch wieder höflich miteinander umgehen könnt.
Und zwar so, dass ein paar andere durchaus hören, dass ihr eine Vorgeschichte habt. Die muss man ja dann nicht breit treten, da darf sich jeder sein Teil denken.

Aber "wie nett, dass wir wieder normal miteinander sprechen. Auch wenn wir nie wieder dicke Freundinnen werden, kann man ja freundlich miteinander reden ".
Das zeigt m.M.n. den Wunsch nach höflichem, freundlichen Kontakt, da wo man sich eben trifft. Und signalisiert gleichzeitig (allen!) dass es eben nicht auf die Freundschafts-Ebene gehen wird.

Wenn du selbst Smalltalk nicht willst, wirst du wohl wirklich die Gruppe wechseln müssen. Denn es soll ja kein Gestänker oder feindliches Anschweigen dort reingetragen werden, oder?
Also wird es ohne eine Grund-Nettigkeit nicht gehen.

Wenn du also klarstellst, wie schön diese Grund-Nettigkeit doch ist, kannst du gleich mit unterbringen, dass das ja das Maximum für euch ist.

LG!

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"Dann lass doch demnächst mal einfach den Satz fallen, dass es ja eine erfreuliche Entwicklung ist, dass ihr nach eurem Bruch wieder höflich miteinander umgehen könnt.
Und zwar so, dass ein paar andere durchaus hören, dass ihr eine Vorgeschichte habt."

Was ein Kindergarten 🙄

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Ich möchte nicht, dass die anderen sich von mir distanzieren oder den falschen Eindruck von mir bekommen. Die meisten lernen sich gerade jetzt erst kennen.

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Da du nicht der Typ bist um es ihr direkt zu sagen, wirst du es ihr zeigen müssen.
Fängt sie an zu quatschen, redest du vom Wetter oder du lässt sie stehen und sagst du musst mit xy noch was besprechen. Und das machst du immer wieder. Dann müsste sie eigentlich kapieren, dass du keinen näheren Kontakt mehr willst.
Welcher Ruf eilt ihr denn voraus?