Glückliche Kindheit - was haben eure Eltern richtig gemacht?

Hallo
mich beschäftigt schon länger die Frage, was eine gute und glückliche Kindheit ausmacht. Mein Ziel ist es, dass meine Kinder später sagen, sie hatten eine glückliche Kindheit und dass wir uns auch im Erwachsenenalter gut verstehen. Leider weiß ich nicht so recht, wie das gelingen kann. Hier im Forum liest man ja auch Ehebruch immer nur, was die Eltern falsch gemacht haben und wo kein gutes Verhältnis herrscht. Ich möchte es auf jeden Fall nicht wie meine Eltern machen, ich würde jetzt nicht sagen dass meine Kindheit unglücklich war, aber ich könnte auch nicht dass Gegenteil behaupten. Sie war halt "normal". Meine Eltern haben immer beide Vollzeit in Schichten gearbeitet, mein Vater hatte eigentlich immer auch einen Nebenjob und meine Mutter hat sich um den Haushalt gekümmert. Meine Großeltern haben mit im Haus gelebt und (mehr oder weniger) auf uns geachtet wenn meine Eltern gearbeitet haben. Wir Kinder sind einfach nebenher gelaufen und vom Gefühl her "keine große Rolle gespielt". Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass meine Eltern mich (bedingungslos) lieben. Wir haben immer ein gutes Verhältnis gehabt aber eben eher distanziert und sachlich. Meine Eltern helfen heute immer wenn ich etwas brauche, wenn ich allerdings nichts brauche, höre und sehe ich nichts von ihnen. Ich kann mich nicht erinnern, wann sie einfach so Mal angerufen haben oder vorbei gekommen sind. Dabei wohnen sie im gleichen Ort, nur ein paar hundert Meter weiter. Jeder lebt sein Leben.

Ich würde mich freuen, wenn das mit meinen Kindern später anders wird aber ich weiß nicht recht, wie ich es anstellen soll. Ich sage meinen Kindern täglich dass ich sie liebe, wir kuscheln viel, ich arbeite wenig um für sie da zu sein. Ich versuche sie und ihre Wünsche Ernst zu nehmen ohne aus ihnen verwöhnte Nimmersatt zu machen. Wir versuchen oft zu verreisen um ungestörte Zeit als Familie ohne Verpflichtungen zu haben und Erlebnisse zu sammeln.

Also, was hat eure glückliche Kindheit ausgemacht? Woran erinnert ihr euch gerne?

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Oh wow. Das ist sowohl ein sehr trauriger wie auch ein herzerwärmender Beitrag.
Traurig, wie du deine eigene Kindheit beschreibst. Das tut mir leid. Herzerwärmend, weil ich es schön finde, wie du dir Gedanken machst!

Ich hatte eine tolle Kindheit. Hier die Dinge, die ich persönlich immer im Herzen tragen werde:
- absolute Freiheit. Klar gab es Regeln, aber meine Eltern haben mir das Gefühl gegeben, dass ich alles schaffen und erreichen kann. Ich habe nie gehört "Du kannst das nicht" sondern höchstens ein "Du stehst dir nur selbst im Weg."

- Aufmerksamkeit. Und nein ich meine nicht, dass ich dauerhaft ans Händchen genommen wurde. Aber ich wurde immer Ernst genommen, in Gespräche einbezogen. Später haben wir über Gott und die Welt diskutiert.

- Fröhlichkeit. In meiner Kindheit war es immer fröhlich und wir haben viel gelacht. Als ich 4 war bekamen wir einen Hund😅. Ich weiß, für viele nicht so wichtig, aber der Hund war ein großer Teil meiner Kindheit.

- Reisen. Wir waren oft in den USA. Diese Abenteuer waren großartig. Allerdings kann sich das nicht jeder leisten (wir auch nicht🤷‍♀️). Aber ich denke auf das Land kommt es nicht an. Eher auf die gemeinsamen Erlebnisse😁

- Liebe. Meine Mutter ging nach 8 Wochen wieder arbeiten. Mein Vater war selbständig. Es war völlig egal, dass ich zur Tagesmutter ging und meine Eltern immer hart gearbeitet haben. Sie liebten mich. Und zeigen das auch heute noch.
Wir leben mittlerweile in einem Mehrgenerationenhaus. Mein Sohn ist unser aller Sonnenschein. Und ich hoffe, er wird sich später genauso gerne an seine Kindheit erinnern.

Du machst schon alles richtig in dem du dir Gedanken machst.

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Ich dreh es mal um. Meine Eltern haben mir oft das Gefühl gegeben, vor allem meine Mutter, dass meine Brüder und ich sie von irgendwelchen Dingen abhielten, dass sie sich nicht selbst entfalten konnte, dass sie kochen muss, putzen muss, sich nach uns richten muss etc. Mir wurde das erst Jahre später bewusst. Ich werde meine Kinder nie die Schuld ab irgendetwas bezüglich meiner Lebensumstände geben. Dann haben sie sicher eine glücklichere Kindheit als ich.

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Richtig guter Beitrag.
Sehe ich fast genauso.
Ich kann mich an die Reisen gar nicht so erinnern. Ich weiß allerdings das Sonntag bei uns familientag war und wir immer was schönes unternommen haben. Radtour. Spazieren gehen, Waffeln backen, auch mal zoo oder zur Küste gefahren sind. Das handhabe ich heute auch noch so. Sonntag ist familientag.
Und womit du am meisten recht hast: das gefühl zu bekommen, man kann alles schaffen, ist glaube ich, das wichtigste.
Liebe Grüße

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Hallo,

naja eigentlich hast du es dir ja selbst schon beantwortet.
Man muss Erinnerungen schaffen und das schafft man durch gemeinsame Zeit. Durch schöne Ausflüge, tolle Erlebnisse.

Mein Vater war großer Fan von Queen und ein paar anderen Bands, wenn ich die Lieder davon höre, dann muss ich unweigerlich an die langen Urlaubsfahrten denken, die wir im Auto zusammen verbracht haben. Und damit denke ich natürlich auch an die schönen Urlaube.

Ich denke daran, wie wir schwimmen waren und alle anderen Kinder immer neidisch auf meinen Papa waren, weil er so viel Blödsinn gemacht hat mit uns.

Ich weiß, dass wir abends immer alle zusammen gegessen haben.

Das es Ausnahme Tage gab, an denen wir im Wohnzimmer essen durften, sowas wie Pizza oder Döner oder Pommes und Nuggets und dazu haben wir einen Film gesehen. 😅

Plätzchen backen. Der Geburtstag mit Freunden der zu Hause gefeiert wurde und meine Mama die sich so viel tolle Sachen hat einfallen lassen.

Ich habe viele schöne Erinnerungen. Auch nicht so schöne Natürlich.

Aber all die schönen Erinnerungen sind mit gemeinsamer Zeit verbunden. Es war nicht immer alles teuer, aber wir haben zusammen gelacht. ❤️

Ich Versuche meinem Kind dasselbe mitzugeben. 🙂

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Ich finde, dass ist eine interessante Frage. Ich würde meine Kindheit als sehr glücklich beschreiben und ich habe auch heute eine innige Beziehung zu meinen Eltern. Wir stehen uns sehr nahe, wohnen leider etwas weit voneinander entfernt aber wir sehen uns sehr regelmäßig und telefonieren häufig.

Auf meine Kindheit blickend, kann ich sagen, dass meine Eltern wenig Geld und wenig Zeit hatten. Sie waren beide stets voll arbeiten und dann musste das Haus versorgt werden. Aber wenn sie Zeit hatten, nahmen sie sich die Zeit auch für uns. Ich erinnere mich z.B. dass mein Papa jeden Abend vorgelesen hat. Sonntags war Familientag und nicht selten haben wir einfach zusammen fern gesehen - anfangs Disney-Filme, später auch andere Filme. Das Ritual hielt sich lange... Wir waren oft im Urlaub (keine Fernreisen, sondern mit dem Auto in Fewo). Das sind auch ganz eindrückliche Erinnerungen. Wir haben viele Ausflüge gemacht.
Meine Eltern waren eher streng, wir mussten viel allein schaffen (z.B. in der Schule), es gab keine Extras wie Markenklamotten oder extra Schulfahrten. Wir mussten viel im Haushalt helfen, dafür gab es aber dann immer eine "Belohnung" für alle. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber wir waren irgendwie immer alle ein Team. Jeder leistete seinen Beitrag, hatte Pflichten / Aufgaben und die Zeit darüber hinaus wurde zusammen verbracht...
Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich habe mich immer geliebt und geschätzt gefühlt (abgesehen von einer heftigen Pubertätsphase).

Vielleicht war ein Faktor auch, dass meine Eltern sehr jung waren (19 als ich geboren bin). Sie sagen immer, sie hatten von nichts Ahnung und mussten einfach funktionieren. Sie hatten keine Zeit alles zu durchdenken und auch wir Kinder mussten mitlaufen...

Ich kann dir also wohl keine sinnvolle Antwort geben, werde aber heute Abend bestimmt noch ein Weilchen drüber nachdenken...

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Aloha,

eine schöne Frage!
Ich habe am Sonntag mit meiner Mutter einen langen Spaziergang gemacht und auch mit ihr darüber geredet - das ich eine wundervolle Kindheit hatte, das niemals vergessen werde und mir wünsche, dass mein Sohn so auf seine Kindheit zurückblickt, wie ich auf meine, voller Glück und Freude und Dankbarkeit.

Meine Eltern haben mich innig geliebt (sie tun es noch heute). Sie waren liebevoll und streng, total gerecht (ja, meine Mutter auch mal leicht hysterisch und auch mal auf 180, aber sehr im Rahmen).
Sie haben sich dafür interessiert, was ich mache, und mich an allem teilhaben lassen. Ich war mit auf allen Reisen, auf vielen Parties, im Museum, im Theater, in der Oper, bei events. Ich hatte/habe eine enge Beziehung zu ihren Freunden, sie kennen und kannten tolle Leute, die selbst vielseitig interessiert waren. Sie haben mir gezeigt, wie toll Lesen, Kunst und Bildung sind, aber ohne es angestrengt zu machen, einfach nebenbei. Sie haben unheimlich viel Zeit in mich investiert und waren in meiner Erinnerung immer präsent. Was ich heute sehe, Familien zusammen am Tisch, alle schauen auf ihr smartphone - ja, in meiner Kindheit gab es keine smartphones, vielleicht zum Glück, wir haben uns einfach sehr viel und intensiv miteinander beschäftigt, bzw sie mit mir.

Ja, sie haben mir auch materiell alles ermöglicht und gegeben (Hobbies, Kleidung, "Besitztümer"), ohne mich dabei zu einem verwöhnten Ekel zu machen (meine ich jedenfalls #schein). Sie haben mir ein Wertesystem vermittelt, durch Vorleben. Mein Vater ist noch heute der tollste Mann der Welt für mich - ok, mit meinem Freund und meinem Sohn ;-) jeder auf seine Weise. Meine Mutter ist eine Diva, aber für mich in einer positiven Weise..
Ja, und wir haben auch schlechte Tage/Wochen und Schicksalsschläge zusammen durchgestanden. Auch Kämpfe und Streit. Ich denke, das ist normal..

Meine Eltern haben soviel richtig gemacht, das habe ich auch schon während meiner Kindheit erkannt, wenn ich mich umgeschaut habe in den Familien meiner Freunde, ich habe keinen beneidet sondern immer gedacht, wie schön es doch bei uns zu Haus ist. Ich fand auch andere Familien toll! Aber ich habe mir zu Haus nichts anders gewünscht.

Viele Grüße,

Ae

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Mein Bruder und ich wurden von meiner Mutter groß gezogen. Wir hatten ein großes Netz. Meine Oma, meine Tante und Onkels und viele Freunde. Die Familie und die vielen gemeinsamen Stunden haben mich glücklich gemacht.

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Für mich war ein grosser Teil meiner Glücklichen Kindheit, dass meine Eltern beide reduziert gearbeitet haben während wir klein waren. So hatte ich nicht 'nur' eine Mutter, sondern auch einen Vater der wirklich für mich da war. Der meine Schuhgrösse wusste, für Freunde Geschenke für den Kindergeburtstag besorgt hat und wusste wo ich meine Murmeln aufbewahre.

Das klingt nach Kleinigkeiten, aber im Teamageralter habe ich realisiert dass es sehr viel häufiger eine angespannte Stimmung gibt in Familien in denen die Mutter die komplette Mental Load, die Kinder, den Haushalt und möglicherweise nen Teilzeitjob an der Backe hat während der Vater einfach weiter fröhlich weiter arbeiten ging. Meine Mutter hat vor den Kindern deutlich weniger verdient als mein Vater. Hat dann aber noch ein Aufbaustudium gemacht während meine ältere Schwester klein war und sich hoch gearbeitet. Was bin ich froh, hat meine Mutter damals nicht einfach gesagt "mein Mann verdient halt mehr also bleibe ich Zuhause". Das hat mein Leben sehr geprägt und ich bin meinen Eltern dankbar. Wenn es ein Problem gibt oder ich etwas erreichen möchte (z.b. guter Job) verkrieche ich mich nicht sondern packe an, weil ich das immer schon so vorgelebt bekommen habe.

Ich habe gelernt, das Männer trösten und mit Puppen spielen können und Frauen sich als Chefin in einem technischen Beruf behaupten können weil meine Eltern mir das vorgelebt haben. Das macht mich heute unglaublich frei und glücklich, weil ich mich nicht innerhalb von klassischen Rollenbildern bewegen muss, da ich selbst nichts anderes gelernt habe.

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Mein Vater, wir lieben uns sehr, hat 3 Jahre nicht gewusst wann ich denn Geburtstag habe. Und auch jetzt, wo ich 34 bin, vertut er sich manchmal mit dem Datum noch. 🤣 So viel zum Schuhgröße wissen.

Er ging mal freitags aus der Arbeit und seins Kolllegn wünschten ihm einen schönen Urlaub. Er kam heim und musste mal meine Mutter fragen, wohin wir denn verreisen. Meine Mutter drauf "3 Wochen Griechenland, um 6h morgen geht der Flieger." Er hat es mal wieder völlig vergessen und hat erst um Mitternacht mit Packen begonnen. 🤣🤣

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Genau das wären für mich als Mutter nicht tragbare Zustände und als Kind fände ich es unglaublich traurig. Aber jedem das seine.

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Meine Eltern haben fast alles richtig gemacht. Und das obwohl mein papa sogar im Außendienst gearbeitet hat und auch eher wenig zu Hause war.

Der Umgang war immer respektvoll und voller Liebe. Grade meine mama hat schon damals sehr bedürfnisorientiert erzogen. Und ich glaube, das ist das wichtigste. Nicht die Ausflüge oder Urlaube (beides gab es bei uns eher wenig) - ich wusste IMMER, meine Eltern lieben mich und helfen mir, egal was passiert.

Das bedeutet nicht, dass sie nie geschimpft hätten oder es keine Regeln gab. Aber selbst wenn wir mal Streit hatten oder so - sie hätten alles stehen und liegen gelassen, wenn ich sie gebraucht hätte und das ist auch heute noch so.

Und genauso möchte ich es auch machen :)

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du hast das Gefühl in deinr Kindheitz etwas nicht bekommen zu haben. Das ist schade. wenn du deinen Kindern täglich sagen musst, dass du sie liebst, machst du dir etwas vor. sagt dir dein Mann täglich, dass er dich liebt oder ziegt er es dir?
und wenig arbieten , um für sie da zu sein ist auch nicht mehr Liebe geben. sondern Leisten können oder wollen.
Hast du dir schon mal überlegt, dass deine Eltern nicht uneingeladen in deine Familie eindringen möchten ? wieso lädst du sie nicht regelmässig ein, ich würde auch nicht einfach kommen, ich wiss, wie nervig die Besuche meiner Grossmutter bei uns waren, die immer ohne Ansage kam

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Danke ich dachte schon ich debke als einzige so.
Ich glaube nicht das dein Papa sich aus Spaß eine Nebenjob zu seiner vollzeitstelle gesucht hat, sondern es vllt. Aus Liebe war, weil er wollte das seine Familie ein gutes Leben hat.
Und liebe mit weniger arbeiten gleich zusetzen ist schon echt böse gegenüber den Menschen die das machen MÜSSEN.
Du weißt doch gar nicht wie die finanzielle Situation war als du ein Kind warst.

Es ist schön weniger zu arbeiten wenn man es kann, ich gehe auch momentan nur 20 h arbeiten, aber weil wir es können und trotzdem noch gut leben.
Die Kinder freuen sich auch.
Liebe ist doch so viel mehr.
Mein Papa war alleinverdiener und oft nicht da, trotzdem erinnere ich mich an die schönen Stunden die wir verbracht haben gerne zurück.

Das schönste für meinen Papa ist es heute im Rente zu sein und viel Zeit mit seinem Enkeln zu verbringen, weil er es vermisst hat soviel Zeit für uns zu haben. Er hat aber soviel gearbeitet weil er uns liebte und wollte das jüngere wünsche erfüllt werden können. Und wir die Interessen ausleben könnem die wir haben.

Vllt. Solltest du mal mit deinem Eltern Eltern Gespräch führen und dir ihre Sicht anhören.

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Ich denke, auch dass die Eltern nicht uneingeladen vorbei kommen wollen. Aber die TE und ihre Eltern haben einfach keine Bindung, so dass sie sich nicht so gegenseitig einladen können.

Ich habe es ähnlich erlebt in meiner Kindheit und kann die TE nachvollziehen. Ich hatte keine schlechte Kindheit, aber irgendwie ist das Verhältnis zu den Eltern distanziert. Ich kann mich auch schlecht mit meinen Eltern unterhalten und bin immer etwas angespannt im Umgang mit ihnen. Mit meiner Schwiergermutter ist das ganz anders. Dabei ist sie mir vom Typ gar nicht ähnlich.

Ich glaube, wenn man einfach kein Urvertrauen hat, dann kann man mit den Eltern nicht richtig offen sein.

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Ich glaube das hat weniger mit richtig „machen“ zu tun, als mit einem Gefühl, dass die Eltern einem geben. Auch nicht damit, wer wie gearbeitet hat oder wie viel Urlaube es gab (bei uns nämlich fast keine, mangels Geld).

Ich wusste jedenfalls immer, dass meine Eltern für mich da sind und mich sehr lieb haben. Dass ich mich auf sie verlassen kann und sie zu mir stehen, egal was kommt. Und genauso ist es heute immer noch. Erlebnisse und Erziehungsmethoden sind immer individuell und machen meiner Meinung nach nicht aus, ob man seinen Eltern auch im Erwachsenenalter noch nahesteht.

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Ich kann dem was du schreibst nur zustimmen. Mir kommt es sogar so vor, als hätten meine Eltern Threads wie diesen gelesen um ein Konzept für eine glückliche Kindheit zu erstellen, das dann aber doch nicht funktioniert hat.
Ich hatte vieles, was hier als positiv genannt wird: Urlaube, gemeinsame Aktivitäten, Zeit etc. Sie haben sich wirklich Mühe gegeben, aber ich war einfach das falsche Kind für ihre Bemühungen.
Wir sind z.B. mindestens zwei Mal pro Jahr in den Urlaub gefahren. Für mich ein Graus, ich war ein sehr sensibles, kontaktscheues Kind, dass viel lieber den Sommer mit seinem festen Freundeskreis verbracht hätte.
Auch die durchgestaltete Freizeit ist mir nicht zu Gute gekommen, ich war schon immer jemand, der viel Zeit alleine und Ruhe zum runterkommen gebraucht hat.
Das hat in meiner Familie zu viel Frust geführt, auf der einen Seite Eltern, die viel getan und sich bemüht haben, auf der anderen Seite ein Kind, dass alles abzublocken und abzulehnen schien.
Für andere Kinder wäre meine Kindheit bestimmt ein Traum gewesen und ich wäre für andere Eltern wahrscheinlich ein einfach zu händelndes, zufriedenes Kind gewesen.
So hat einfach das individuelle Zusammenspiel nicht gepasst.